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=Sonntag der Hll. VÄTER, der Hll. VORVÄTER vor Geburt Christi Hl. alttestamentarischer Patriarch JAKOB
=14. OKTOBER (27.10.) Hl. PARASKEVA (PETKA)
=27. OKTOBER (9.11.) Hl. DIMITeR von Bassarbovo
= 8. NOVEMBER (21.11.) Hl. Erzengel MICHAEL und die übrigen körperlosen Mächte
= 9. NOVEMBER (22.11.) Hl. NEKTARIY, Bischof von Aegina
= westl. 11. NOVEMBER griech.12.11. (slaw. 12.10.) Hl. MARTIN, aus Pannonien, Bischof von Tours (Text und Ikonen von Thomas Zmija v. Gojan)
= 4. DEZEMBER (17.12.) Hl. johannes von Damaskus
= 6. DEZEMBER (19.12.) Hl. NIKOLAUS
= 7. DEZEMBER (20.12.) Hl. PHILOTHEA von Curtea de Arges (von Tyrnovo)
= 30. JANUAR (12.2.) Hl. PETeR, begnadet gläubiger Zar der Bulgaren und Romäer
= 14. FEBRUAR (27.2.) Entschlafen des Hl. KIRIL (Konstantin), Erleuchter der Slawen
=14. OKTOBER
(27.10.)
HL. PARASKEVA (PETKA)
Am
14. Oktober (27.10.) wird der Gedenktag der Hl. PARASKEVA der
Jüngeren gefeiert.
Ihr
heiligmäßiges Leben und die gottgeschenkten Wunder
ihrer Reliquien verbinden die
Balkanländer Bulgarien, Serbien und Rumänien.
Deshalb nennt man sie in Bulgarien heilige PETKA von
Tarnowo oder von Bulgarien,
in Serbien heilige PETKA von Serbien,
in
Rumänien heilige PARASCHEVA von Iași.
Petka ist die slawische Form des griechischen Paraskeva und leitet sich
vom Freitag, dem Wochentag der Kreuzigung her.
Die hl. Petka wurde zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert in einer
bulgarischen Adelsfamilie in der thrakischen Stadt Epivat am
Marmara-Meer geboren.
Ihre Eltern schmückten ihr Leben durch die christlichen
Tugenden von Barmherzigkeit und Wohltätigkeit. In diesem Geist
wuchs die kleine Petka und ihr Bruder Evtimiy (der später
Mönch und Bischof von Matidia wurde) heran.
Von klein auf fühlte sie sich zu einem enthaltsamen Leben
hingezogen.
Als ihre Eltern starben, verschenkte sie ihren Besitz und
nahm im Alter von
15 Jahren die Tonsur zur Monialin. Um ihre Träume nach dem
Heiligen Land zu verwirklichen, zog sie über Konstantinopel
nach Jerusalem, um sich nach Besuch der Heiligen Stätten
letztendlich für ein Leben in der Wüste von Jordanien
zu entscheiden.
Sie nährte sich einmalig am Tag von
Kräutern und ertrug Hitze und Kälte ohne zu klagen.
Im
Alter von 25 Jahren erschien ihr ein Erzengel und wies sie an, in die
Heimat zurückzukehren. In Thrakien ließ sie sich in
der Nähe der Kirche "Heilige Apostel" nieder und lebte dort
als Einsiedlerin.
2 Jahre später übergab sie ihre
Seele in die Hände der heiligen Engel, die sie in die ewige
Heimat hinaufführten. Ihren leblosen
Körper und setzen man in der Kirche der „Heiligen
Apostel“ bei.
Als sich nach Gebeten an ihrem Grab mehrere Wunder ereigneten,
stellte man fest, daß die Reliquien noch völlig
unverwest waren.
In der Blüte des 2. Bulgarischen Reiches im
Frühmittelalter holte der bulgarische Zar IVAN ASSEN im Jahre
1238 ihre Gebeine in seine Hauptstadt Tarnovgrad, wo sie bald in einer
nach ihr benannten neu erbauten Kirche als Beschützerin des
bulgarischen Volkes verehrt wurde.
So lesen wir in der Heiligengeschichte des Hl. Bulgarischen Patriarchen
EVTIMIY (1375-1393). Der Hl. NIKODIM übertrug den Text 1809 in
seine Heiligengeschichte am Heiligen Berg Athos.
Nach dem Fall der bulgarischen Hauptstadt 1391 an die Türken
kamen die Reliquien der Hl.Petka über Nikopol und Vidin an die
Grenze,
wo sie vor den eingedrungenen Ungarn nicht sicher waren, bis sie der
rumänische Fürst MIRCEA der Ältere erwarb.
Danach sorgte die serbische Königin MILIZA für ihre
Überführung nach Belgrad, wo sie in 125 Jahren
besonders viele Wunder wirkte.
Nach der Eroberung durch die Türken
gelangten ihre Reliquien für 120 Jahre in die
Patriarchenkathedrale von Konstantinopel.
1641 brachte sie der moldawische Fürsten VASILIY VOEVOD in das
Kloster der 3 Hierarchen in Iași.
Nachdem sie dort 1888 ein Feuer überstanden, ruhen die
unverwesten wunderwirkenden Reliquien heute in der neuen Kathedrale von
Iași im Nordosten Rumäniens.
WIR
LERNEN:
Das
Leben der Hl. PARASCHEVA (PETKA) zeigt uns, daß auch schon
vor vielen Jahrhunderten Jugendliche mutige Entscheidungen treffen
konnten
- und "auf Weltreise" Thrakien - Konstantinopel - Jerusalem -
Konstantinopel - Thrakien gehen konnten.
Bei weiser Selbstbeschränkung kann der Mensch darauf
vertrauen, dass Gott alles zu einem guten Ende führt.
Auch nach dem Heimgang in die Ewigkeit wirkt Gott immer noch durch
unsere stofflichen Überreste.
So wie die Hl. Petka in ihrem Leben an vielen Orten
gottgefällig lebte, entschied Gott dass auch ihre Reliquien an
vielen Orten unter unter verschiedenen Völkern WUNDER zum
Wohle der Menschen WIRKEN.
(nachempfunden
nach dem VORBILD von:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen
und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das
Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW)
im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)
AKATHISTOS zur
Hl. PARASKEVA (PETKA):
www.orthodoxer-gottesdienst.de/lib/index.php/29-akathistos-an-die-hl-paraskeva-petka
=27. OKTOBER
(9.11.)
feiern wir das Gedächtnis des Hl. DIMITeR von Bassarbovo
Er wurde im 17. Jahrhundert im Dorf Bassarbovo in der Nähe der
heutigen Stadt Russe an der Donau in Bulgarien geboren.
Er besaß einige Schafe und einen kleinen Weingarten am Fluss
Lom und lebte sehr einfach. Eine Überlieferung berichtet, dass
er verheiratet war, aber kinderlos blieb.
Nach dem Tode seiner Frau sei er in das schon bestehende Felsenkloster
in der Nähe seines Heimatortes gezogen, wo er zum
Mönch geweiht wurde und ein strenges asketisches Leben
führte. Als er seinen Tod voraussah, verliess er das Kloster
und legte sich zwischen zwei grossen Steinen zum Sterben.
Der heilige Mönch Paisiy vom Hilandarkloster
überliefert uns in seinem Werk "Slawisch-bulgarische
Geschichte" 1685 als sein wahrscheinliches Todesjahr.
Seine Reliquien wurden erst nach einem Hochwasser des Flusses Lom
entdeckt. Während des Russisch-türkischen Krieges
wurden seine Wunder wirkenden Reliquien im Jahr 1874 nach Bukarest
übertragen, wo sie seither in der Patriarchatskathedrale der
Hll. Konstantin und Helena ruhen.
Der Hl. Dimiter von Bassarabovo wird heute als Schutzpatron der
rumänischen Hauptstadt hoch verehrt.
WIR
LERNEN:
Das
Leben des Hl. DIMITeR war ein stilles und verborgenes.
Während seines Lebens hören wir nichts von grossen
und wunderbaren Ereignissen.
ERST NACH SEINEM TODE offenbarte der Herr seine echte Heiligkeit und
bestätigte sie durch VIELE WUNDER.
Der
Hl. DIMITeR von Bassarovo ist so ein Vorbild für uns im Leben
einfache Christen.
Wir sollen in Stille und ohne Aufsehen die Gebote unseres Herrn Jesus
Christus erfüllen. Von Ihm werden wir zur rechten Zeit den
Siegeskranz erhalten.
(grossteils
übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen
und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das
Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW)
im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)
Hl. Heerführer MICHAEL
und die übrigen körperlosen Mächte
Der
hebräische Name Michael bedeutet: Wer ist wie Gott ?
Der Hl. Michael wird mehrmals im Alten Testament erwähnt und dort als Anführer
des himmlischen Heeres der Engel (Archistratege oder Heerführer) bezeichnet.
Im Neuen Testament wird er Erzengel genannt (Judasbrief) und als siegreicher
Bezwinger des Satans und seiner Dämonen beschrieben (Offenbarung des Hl.
Johannes des Theologen).
Daher wird er auf den Ikonen meist mit einem Schwert
oder mit einer Lanze dargestellt.
Das Schwert kann auch ein Feuerschwert sein,
was darauf hinweist, dass seine Macht eigentlich Gott Selbst ist.
Troparion der Synaxis
Heerführer der himmlischen Scharen, wir
Unwürdigen bitten euch immerdar:
Beschirmt uns durch eure Fürbitten im Schatten der Flügel eurer unstofflichen
Herrlichkeit.
Demütig rufen wir ohne Unterlass:
erfleht, dass wir befreit werden aus den Gefahren,
ihr Fürsten der überirdischen Mächte.
Heerführer Gottes, Diener der göttlichen Herrlichkeit,
der Menschen Wegweiser und Anführer der Körperlosen,
das Zuträgliche erbittet für uns und die große Gnade,
als der Körperlosen Heerführer.
Kondakion
der heiligen Erzengel und aller körperlosen Mächte und vom Fest im 2. Ton
Das
Wunder des Hl. Erzengels Michael in Chonai
Im
kirchlichen Kalender ist der 6. (19.) September der Gedächtnistag
eines der Wunder des Hl. Erzengels Michael, das sich im 4.Jhdt. unweit
der Stadt Hierapolis in Phrygien, Kleinasien, ereignet hat. Dort
befinden sich eine Kirche zu Ehren des Hl. Heerführers Michael und
eine Quelle, zu der viele Pilger kamen, um an diesem Ort um Heilung zu
beten.
Das missfiel den in dieser Gegend lebenden Heiden und sie beschlossen,
das Heiligtum zu vernichten. Sie vereinigten zwei Bäche oberhalb
der Kirche zu einem wasserreichen Fluss und leiteten das Wasser in
Richtung der Kirche.
Der alte Kirchendiener Archippos, der schon 60 Jahre bei der Kirche
lebte, erkannte die Gefahr und betete zum Hl. Michael um Hilfe. Dieser
erschien und bohrte seine Lanze in den Berg, wo sich sogleich eine
Öffnung auftat, in der die Wassermassen verschwanden. So war die
Kirche gerettet.
Man nannte diesen Ort später Chonai, was Öffnung oder Trichter bedeutet.
Hl.
NEKTARIY, Bischof
von Aegina
Тропар
на св. Нектарий Егински:
Силиврии
отрасль и Эгины хранителя, в последняя лета явльшагося,
добродетели друга искренняго, Нектария почтим, вернии, яко
божественнаго
служителя Христова:
точит бо цельбы многоразличныя
благочестно вопиющим:
слава Прославльшему тя Христу,
слава Давшему ти чудес благодать,
слава Действующему тобою всем исцеления.
Troparion
(1. Ton):
Den Spross von Silibria und den himmlischen Nothelfer aus
Ägina,
den in kritischen Zeiten Erschienenen, den echten Freund der
Tugenden,
Nektarios, wollen wir Gläubigen verehren,
den Diener, der für Gott in Begeisterung geriet.
Denn er entströmt nach außen allerlei
Heilungen
für alle, die ehrfürchtig
rufen:
Ehre sei Jesus Christus, Der dich geehrt hat.
Ehre sei Ihm, Der durch dich Wunder bewirkt.
Ehre sei Ihm, Der durch dich allen die Heilung schenkt.
„Nimm
von mir Schimpf und Schande, denn Deine Gebote habe ich gesucht.
Ja,
es setzten sich Herrscher und verleumden mich,
Dein Knecht jedoch bedachte
Deine Ordnungen.
Und
antworten werde ich denen, die mir Vorwürfe machen, ein Wort,
denn auf Deine Urteile habe ich gehofft.
Und
es
komme über mich Dein Erbarmen, o Herr, Dein Heil nach Deinem
Wort, denn auf Dich
habe ich gehofft.“
(heisst
es im Ps 118)
Der hl. Nektarios
geboren am 1. Oktober 1846 in Sylyvbria, Thrakien, Osmanisches Reich;
gestorben 8.
November 1920 in Athen
wurde
als Anastasios Kefalas am 1. Oktober
1846 in Silyvria in Ostthrakien
als Sohn des Dimos und der Maria Kefalas geboren. Vor allem seine
Mutter lehrte
ihm die Psalmen. Er liebte es, von Ps 50 zu wiederholen: „Ich
werde die Sünder
Deine Wege lehren ...“
Nach der Grundschule wurde er als guter Schüler zur weiteren
Ausbildung nach
Konstantinopel geschickt. Dort erarbeitete er noch zusätzlich
als Gehilfe in einem
Kaufladen sein Schulgeld.
Dabei zeigte er großen Eifer beim Lernen und wollte schon in
jungen Jahren
Mönch und Priester werden. Doch zuerst war ihm ein anderer
Dienst bestimmt:
Als Anastasios zwanzig Jahre alt war, wurde er 1866 Lehrer im Dorf
Lithi auf
der griechischen Insel Chios. Erst zehn Jahre später konnte er
am 7. November
1876 in das berühmte „Neue Kloster“
(„Nea Moni“) auf Chios eintreten und
erhielt zuerst den Namen Lazaros. Drei Jahre lebte er dort ein
asketisches
Leben, dann wurde er vom Metropoliten von Chios Gregorios zum
Mönchsdiakon
geweiht und erhielt den Namen Nektarios.
Mit
Hilfe eines reichen Chioten vollendete Nektarios seine Hochschulbildung
in
Athen, Dort traf er den Patriarchen von Alexandreia Sofronios IV.
(1870-1899),
der ihn ermutigte, sich an der Theologischen Abteilung der
Universität von
Athen einzuschreiben, wo Nektarios beim Wettbewerb um ein Stipendium
als Bester
hervorging. 1885 erhielt er in Athen sein Diplom in Theologie und kam
Ende
dieses Jahres als Mitglied des Klerus des Apostolischen Sitzes von
Alexandreia
nach Ägypten. Am 23. März 1886 wurde er von Patriarch
Sofronios in der
Kathedrale des hl. Sabbas zum Priester geweiht und übernahm
die Aufgaben eines
Predigers (Ierokeryx), Sekretärs und Patriarchalvikars von
Kairo. Am 15. Januar
1889 wurde er - wiederum von Patriarch Sofronios - in der
Patriarchalkathedrale
des hl. Nikolaos in Kairo zum (Titular-) Metropoliten der Pentapolis
geweiht.
Auch
als
Metropolit wirkte der hl. Nektarios weiterhin demütig als
Patriarchalvikar von
Kairo. Zu dieser Zeit wurde die Kirche des hl. Nikolaos mit
Wandmalereien
ausgestattet und Nektarios bekümmerte sich besonders um das
Vermögen des
Patriarchates. Sowohl seine Erziehung wie gleichermaßen auch
sein Charakter
machten ihn würdig für seine hierarchische Aufgabe.
Sein Ruhm veranlasste
jedoch viele neidische Kleriker, sich gegen ihn zu wenden.
Sie zögerten nicht einmal, bei Patriarch Sofronios eine
falsche Anklage gegen
ihn zu erheben und zu behaupten, Nektarios strebe nach dem
Patriarchenthron. So
wurde er sechzehn Monate nach seiner Weihe zum Metropoliten der
Pentapolis
erstmals von Patriarch Sofronios angegriffen.
Durch ein Schreiben des Patriarchen wurde der Metropolit der Pentapolis
ohne
Verfahren seines Amtes als Patriarchalvikar von Kairo enthoben und ihm
verblieben lediglich die Aufgaben des Patriarchalkommissars.
Am 11. Juli 1890 folgte dann ein zweiter Brief von Sofronios, in dem
der
Patriarch zum Ausdruck brachte, dass er die weitere Anwesenheit des
Metropoliten der Pentapolis in Ägypten für
unnötig halte; er werde daher
ersucht, „den Patriarchalen Sitz zu verlassen und abzureisen,
wohin immer er
wolle“.
So
beschritt Nektarios nur vier Jahre nach seiner Ankunft in
Ägypten als Opfer von
Intrigen und falschen Anschuldigungen den Weg ins Exil und kam - ohne
Arbeit
und Gehalt, aber begleitet von der Bitterkeit dessen, dem Unrecht
geschehen war
- in Athen an, wo er eine Stelle als Prediger erbat.
Der Minister für Kirchliche Angelegenheiten aber schlug die
Bitte ab und erst
am 15. Februar 1891 wurde der frühere Metropolit zum einfachen
Aushilfsgeistlichen und Prediger in der Gegend von Evoia bestellt, wo
er aber
schon bald die Achtung und die Verehrung des Volkes gewann und ein
gesuchter
Beichtvater wurde.
1893
wurde er in die Provinz Fthiotis und Fokis versetzt und am 8.
März 1894 dann
durch Königlichen Erlass zum Direktor der Kirchlichen
Rizarios-Schule, also des
Priesterseminars in Athen, bestellt. Unter seiner Leitung erlangte die
Schule
bald ein hohes geistiges, intellektuelles und ethnisches Niveau. Er
unterrichtete selbst Pastoraltheologie , ohne sein übliches
Programm
mönchischer Askese und des Gebets aufzugeben. Auf der Suche
nach Stille und Abgeschiedenheit
unternahm er 1898 eine Pilgerfahrt zum Heiligen Berg Athos.
Nach
dem
Tode von Patriarch Sofronios 1899 schrieb Nektarios einen Brief an den
neuen
Patriarchen von Alexandreia, Fotios, in dem er um Wiedereinsetzung bat,
erhielt
aber keine Antwort. Daraufhin schrieb er an den Ökumenischen
Patriarchen
Joakeim III., bekam aber auch von Konstantinopel keine Antwort.
Nach
Erreichung des 60sten Lebensjahres beschloss Nektarios, der 1907 in
Athen ein
„Handbuch für Priester“
veröffentlicht hatte, das seine pastorale Erfahrung
widerspiegelt, um seine Pensionierung einzukommen, die ihm von der
Verwaltung
des Priesterseminars am 7. Dezember 1908 gewährt wurde.
Schon
1904 begann er, dem Wunsch seiner geistigen Töchter folgend,
auf der Insel
Ägina ein Frauenkloster in dem im Inneren der Insel gelegenen
alten Kloster
„Zur lebenspendenden Quelle“, das er neu
gründete und jetzt der Heiligen
Dreieinigkeit weihte.
1908 legte er mit 62 Jahren sein Amt als Schuldirektor nieder und zog
sich ganz
nach Ägina zurück. Dort blieb er für den
Rest seines Lebens - er lehrte, malte
Ikonen, ermutigte die Monialinnen und anderen Gläubigen, Werke
des Glaubens zu
tun. In den Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre verbot er den
Monialinnen
streng, irgendwelche Nahrungsmittel zu horten und wies sie im Gegenteil
an,
alles Übrigbleibende an die Armen zu verteilen, von Tag zu Tag
allein auf das
Erbarmen Gottes vertrauend.
Erverfasste auch eine Reihe bemerkenswerter Bücher, so die
1912/13 in Athen in
zwei Bänden erschienene „Historische Studie
über die Ursachen des Schismas,
über die Gründe der Fortdauer und die
Möglichkeit oder Unmöglichkeit der
Vereinigung der östlichen und der westlichen
Kirche“, ferner eine „Historische
Studie über das kostbare Kreuz“ (Athen 1914) und
eine „Studie über die
göttlichen Mysterien“ (Athen 1915). Weitere seiner
Veröffentlichungen sind u.a.
eine „Christliche Ethik“, ein Katechismus, eine
Abhandlung über die
Ökumenischen Konzilien, eine Evangelienharmonie und Arbeiten
zur Christologie
und zur Gottesmutter.
In
einem
umfangreichen Briefwechsel pflegte er einen intensiven
Gedankenaustausch auch
mit den Kirchen des Westens, u.a. mit dem Abt Arsenios des unierten
Klosters
von Grottaferata bei Rom. In all diesen Jahren wuchs er selbst in
seiner
Spiritualität bis zu dem Tage, da der Herr ihn rief, ein
Mitglied Seines Ewigen
Reiches zu werden: Am 8. November 1920 entschlief Bischof Nektarios
nach kurzem
Krankenhausaufenthalt in Athen und wurde unter großer
Beteiligung des Volkes
nach Aigina überführt und dort am Klosterhof
beigesetzt. Bald begann die
Wallfahrt zu seinem Grabe, sodass man am 2. September 1953 sein Grab
öffnete
und dann seine Gebeine in die Kirche übertrug.
Am
20.
April 1961 wurde die Verehrung des Nektarios in Ägina von der
Synode des
Ökumenischen Patriarchates in Konstantinopel anerkannt und
kanonisiert und der
9. November zu seinem Festtag bestimmt. Das Offizium verfasste Vr.
Gerasimos, ein
Mönch der „Kleinen Hl.-Anna-Skite“ vom
Athos,.
Anfangs
tat sich das Patriarchat Alexandreia
noch etwas schwer mit der Verehrung des Mannes, den es einst
verstoßen hatte.
Jetzt aber verkündete Patriarch Petros VII. in aller Klarheit:
„Der hl. Nektarios wurde ein Held des christlichen Glaubens
und ein Beispiel
für einen jeden von uns, dem wir nacheifern sollen. ...
Während der Zeit der Verfolgung ertrug er diese mit Geduld.
Er schwieg angesichts der gegen ihn erhobenen falschen Beschuldigungen
und
ertrug den Angriff voller Bereitschaft zu vergeben, mit Liebe und
Geduld. Er
überstand alle Prüfungen in der Hoffnung, dass er von
Gott gerechtfertigt
würde.
Das Patriarchat von Alexandreia und Ganz Afrika bittet nun unter meiner
Führung
und 108 Jahre nach der ungerechten Verbannung des hl. Nektarios vom
alexandrinischen Sitz durch einen Entscheid der Heiligen Synode von
Alexandreia
den Heiligen um Vergebung für die ungerechten Handlungen der
früheren
Patriarchen. Seine starke und heilige Persönlichkeit, seine
unwiderstehliche
Charakterfestigkeit und seine heiligen Lehren sind einige der
Beispiele, die
wir zusammen mit allen Gläubigen, Klerikern wie Laien,
nachahmen sollen.
Sein heiliges Leben war der Grund, dass er vom christlichen Bewusstsein
der
Orthodoxen Kirche als ein ‚Heiliger unseres
Jahrhunderts‘ anerkannt wurde“.
(Autor: Hypodiakon Nikolaj Thon)
Troparion (1. Ton):
Den Spross von Silibria und den himmlischen Nothelfer aus
Ägina,
den in kritischen Zeiten Erschienenen, den echten Freund der Tugenden,
Nektarios, wollen wir Gläubigen verehren, den Diener,
der für Gott in Begeisterung geriet.
Denn er entströmt nach außen allerlei Heilungen
für alle, die ehrfürchtig
rufen:
Ehre sei Jesus Christus, Der dich geehrt hat.
Ehre sei Ihm, Der durch dich Wunder bewirkt.
Ehre sei Ihm, Der durch dich allen die Heilung schenkt.
Zum Gedenken unseres Vaters unter den heiligen
Martin des Barmherzigen, des Bischofs von Tours
11. November
Thomas Zmija v. Gojan
In den griechischen Synaxarien wird des heiligen Bischofs Martin von Tours am 12. November gedacht. In den slavischen Synaxarien ist das Gedächtnis für den 12. Oktober verzeichnet. In zwischen gibt es aber auch orthodoxe Diözesen in der westlichen Diaspora, die sein Gedächtnis am 11. November begehen, denn im lateinischen Westen wurde sein Fest von alters her am 11. November gefeiert, dem Tag seines Begräbnisses.
Martin war der Sohn eines heidnischen römischen Militärtribuns. Er wurde im Jahre 316 in Sabaria in Pannonien im heutigen Ungarn geboren, wo sein Vater damals stationiert war. Doch er wuchs er in dessen Heimatstadt Pavia in Italien auf. Obwohl sein Vater noch Heide war, wurde er auf Wunsch seiner, dem wahren Glauben zugeneigten, Mutter bereits christlich erzogen und im Alter von zehn Jahren in die Gruppe der Katechumenen (Taufbewerber) aufgenommen. Mit 15 Jahren musste er auf Wunsch des Vaters in den Soldatendienst bei einer römischen Reiterabteilung in Gallien eintreten. Im Alter von 18 Jahren wurde er vom heiligen Hilarius, dem Bischof von Poitiers, getauft. Im Jahre 356 schied er vor einem neuen Feldzug gegen die Germanen aus dem Militär aus, weil sich nach der Ansicht des heiligen Martins Christsein und Militärdienst nicht miteinander vereinbaren lassen. Bevor sich der römische Reiteroffizier jedoch vom Soldatenleben endgültig verabschiedete geschah noch ein wunderbare Begegnung, die die volkstümliche Erinnerung an den späteren heiligen Bischof von Tours weit mehr prägte als sein geradezu apostolisches bischöfliches Wirken. Als Martin von einem Ausritt in seine Garnisonstadt Amiens in Gallien zurückkehrte, erblickte er am dortigen Stadttor einen nackten, frierenden Bettler. Der heilige Martin hatte Mitleid mit dem armen Menschen und teilte kurzentschlossen mit dem Schwert seinen Soldatenmantel. Dann schenkte er dem Bettler die eine Hälfte des Mantels. In der folgenden Nacht erschien dem heiligen Martin dann unser Herr und Erlöser Jesus Christus Selbst mit jenem Mantelstück bekleidet. Denn es war der Herr Selbst, der den heiligen Martin in der Gestalt des Bettlers geprüft hatte. Mit jener Mantelhälfte bekleidet sprach Christus zu den Ihn begleitenden Engeln: „Obwohl er erst Katechumene ist, hat mich Martin mit diesem Gewand bedeckt.“
Kurz nach diesem Ereignis empfing Martin, der sich zuvor aus der Armee zurückgezogen hatte, die heilige Taufe in Poitiers durch den dortigen Bischof, den heiligen Hilarius. Hilarius war in jener Zeit im Westen des gerade christlich gewordenen Römerreiches der große Verteidiger der Orthodoxie gegen die arianische Häresie, so wie es der heilige Athanasius von Alexandrien im Osten war. Durch den heiligen Hilarius wurde der heilige Martin zum Exorzisten geweiht. Als der heilige Hilarius vom arianischen Kaiser von seiner Kathedra verbannt wurde, kehrte auch der heilige Martin in seine pannonische Heimat zurück um die dortigen Menschen für den christlichen Glauben zu gewinnen. Als eine der ersten neuen Christen taufte er dort seine Mutter. Der heilige Martin war ein treuer Schüler der heiligen Hilarius und verteidigte den wahren Glauben auch in Pannonien gegen die falschen Lehren des Arianismus. Deshalb wurde der heilige Martin schließlich aus Pannonien verbannt. Daraufhin begab sich der heilige Martin über Mailand, wo er dem heiligen Ambrosius begegnete, auf die kleine Insel Gallinaria im Golf von Genua. Dort folgte er dem inneren Ruf zum Mönchtum und begann das Leben eines Eremiten zu führen. Nachdem die Verbannung des heiligen Hilarius aufgehoben worden war, rief dieser ihn dieser zu sich nach Potiers. Der heilige Martin lebte nun ab dem Jahre 360 in der Nähe von Poitiers in eine Einsiedlei bei Ligugé. Aus dieser Eremitage entwickelte sich seit dem Jahre 361 das erste Kloster in Gallien, denn es kamen weitere ernsthafte junge christliche Männer dorthin, um mit dem heiligen Martin dort zu Leben und den Weg des Mönchtums mit ihm zu teilen. In dieser Zeit wurde der heilige Martin zu einem der ersten Altväter (Geronzas/Starez) in Gallien und zu einem der Begründer des Mönchtums im heutigen Frankreich.
Schon bald verbreitete sich der Ruf der Heiligmäßigkeit der Lebensführung des heiligen Martins in ganz Gallien und so wundert es nicht, dass er im Jahre 371 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours geweiht wurde. Damals wurde das Bischofsamt oft von Angehörigen der römischen Oberschicht ausgeübt. Gerade im zunehmend fränkisch beherrschten Gallien war dies der Fall, wo in vielen gallorömischen Städten die Angehörigen der dortigen provinzialrömischen Eliten vom Kirchenvolk in das Bischofsamt gewählt wurden. Auch nach ihrer Weihe setzten sie in der Regel ihren adeligen römischen Lebenstil fort. So war der heilige Martin Ausnahme und Vorbild als er auch nach seiner Bischofsweihe weiterhin in Armut und Demut lebte. Wie sein Biograph, Sulpicius Severus, schreibt: „Er hatte die ganze Würde eines Bischofs und bewahrte dabei die Lebensart und Tugend eines Mönches.“ Der heilige Martin wohnte nicht in der prunkvollen Bischofsresidenz, sondern in einer einfachen Zelle nebenan. Immer mehr Menschen suchten in jenen schwierigen Zeiten seinen geistlichen Rat. Als er durch den wachsenden Pilgerstrom in seinen geistlichen Leben zu sehr gestört, zog sich der Heilige in eine Einsiedelei zwei Meilen außerhalb der Stadt Tours zurück. Auch hier entstand bald eine monastische Bruderschaft aus der später das Kloster Marmoutier entstand. Der Bischof wohnte in einer kleinen, aus Holz gezimmerten Hütte, während die anderen Brüder, die bei ihm lebten, sich in den Höhlen des überhängenden Felsens niederließen. Bald war die Bruderschaft auf rund 80 Mönche angewachsen. Unter der geistlichen Leitung ihres Altvaters Martin lebte sie in vorbildlicher monastischer Ordnung, die durch das Ideal der christlichen Armut und der brüderlichen Eintracht ausgezeichnet war.
Doch bei aller Liebe zur monastischen Stille und zum Gebet war der Heilige sich seiner apostolischen Sendung als Bischof der Kirche im noch weitgehend heidnischen Gallien wohl bewusst. Die Botschaft des heiligen Evangeliums war zwar in die gallorömischen Städte vorgedrungen, doch auf dem Land herrschten immer noch heidnischer Götzenkult und Aberglaube. Um die bäuerliche Landbevölkerung für den christlichen Glauben zu gewinnen, gründete der heilige Martin in seiner Diözese Kirchgemeinden auf dem Land. Auch durchwanderte er das Land und predigte, wobei er seine apostolischen Worte durch zahlreiche Wundertaten bekräftigte. So kamen die gallorömischen Landbewohner langsam zum Glauben, zerschlugen ihre Götzenbilder und begannen ein kirchliches Leben zu führen.
Der heilige Martin verkörperte in seiner Person vollkommen den heiligen orthodoxen Bischof. Er war Hirte seiner Herde und Wegweiser zu Christus. Wo der heilige Martin auch hinkam konnten die Menschen das Heil in Christus wirklich erfahren, denn es wurden die Kranken gesund, die Toten standen auf, die Ungläubigen fanden zum Glauben. Durch das von Heiligkeit erfüllte Leben des heiligen Martin war es so, als wäre Christus Selbst in der Person dieses heiligen Bischofs wiederum gegenwärtig unter den Menschen.
Bei aller Orientierung auf das geistliche und kirchliche Leben war der heilige Martin als Bischof auch Beschützer und Verteidiger der ihm anvertrauten Gläubigen gegenüber den Autoritäten dieser Welt. Sein Wort hatte auch bei den Mächtigen dieser Welt Gewicht. Dreimal begab er sich nach Trier zum Kaiser des Westens, um dort Fürsprache für das ihm anvertraute Volk einzulegen. Dabei hatte auch der heilige Martin, wie unser Herr Jesus Christus Selbst und alle Seine Junger, mancherlei Verleumdungen und ungerechte Anklagen, Verachtung und Missgunst zu erdulden. Nach dem Vorbild des Herrn ertrug er sie mit Langmut, ohne seine Ruhe und Liebe zu verlieren.
Im Alter von 81 Jahren erkrankte dann der heilige Martin auf einer Missionsreise entlang der Loire. Als der heilige Bischof sein Ende herannahen fühlte, legte sich auf Asche und sagte: „Es geziemt sich nicht für einen Christen, anders zu sterben als auf Asche. Gäbe ich euch ein anderes Beispiel, versündigte ich mich.“ Als der Teufel kam, um ihn ein letztes Mal zu versuchen, sagte er zu ihm: „Du wirst in mir nichts finden, das dir gehört. Abrahams Schoß erwartet mich.“ Nach diesen Worten entschlief der heilige Martin selig im Herrn, während sein Antlitz erstrahlte wie das eines Engels. Dies geschah am 08. November des Jahres 397. Die ihn begleitenden Mönche brachten den Leib des Heiligen auf der Loire nach Tours. Auf der 40 Kilometer langen Strecke waren in dieser Nacht die Ufer zu neuem Leben erwacht sein, denn ein Meer weißer Blüten säumte den Fluss. Der heilige Bischof wurde dann drei Tage später am 11. November in Tours im Beisein einer riesigen Menge von Gläubigen aus der ganzen Region bestattet.
Beim gläubigen Volk war der heilige Martin beliebt als ein gerechter und treusorgender Bischof. Auch als Bischof blieb seine Lebensweise dem Mönchtum in innig gelebter Weise verbunden. So gehört der heilige Martin der Barmherzige von Tours zu den großen orthodoxen Bischöfen des Westens.
Sein geistlicher Schüler und bischöflicher Nachfolger auf der Kathedra von Tours errichtete über dem Grab des heiligen Martin eine Kapelle, die schon bald ein vielbesuchtes Pilgerziel. An Stelle der kleinen Grabkapelle lies dann Bischof Perpetuus von Tours eine neue, dem heiligen Martin geweihte Basilika erreichten. Neben dieser Basilika entstand dann auch das Kloster St-Martin.
Das orthodoxe Mönchtum entstand im 3. Jahrhundert nach Christus im christlichen Orient. Hier lebten die ersten Mönche nach ihrem großen Vorbild, dem heiligen Johannes dem Täufer, zuerst als Einsiedler oder Eremiten in den Wüsten Ägyptens, Syriens und Palästinas. Jedoch gab es das Mönchtum in gewisser Weise bereits schon zur Zeit des Alten Testamentes. Hier ist vor allem der heilige Prophet Elija zu nennen, der viele Elemente des späteren eremitischen Lebens bereits im neunten Jahrhundert vor Christus in sich verwirklicht hat. Deshalb kann man aus geistlichen Gründen sagen, dass die Begründer des Mönchsstandes bereits der alttestamentliche Prophet Elija und sein geistlicher Schüler Elisa, die in der Einsamkeit wohnten und sich am Jordanufer Hütten erbaut haben, waren.
Die ersten Eremiten in Ägypten lebten nach diesem geistlich-biblischen Vorbild. Der erste unter ihnen war der heilige Antonius der Große, ein Zeitgenosse des heiligen Athanasius des Großen. Mit ihm beginnt die heutige Form des orthodoxen Mönchtums. Diese Eremiten lebten jedoch nicht völlig isoliert voneinander, sondern bildeten einfache Gemeinschaften, in denen sie in strengster Enthaltsamkeit den Weg zur christlichen Vollkommenheit anstrebten.
Als geistigen Mittelpunkt gab es in diesen ersten Mönchsgemeinschaften jeweils einen erfahrenen Mönch, der aufgrund seiner menschlichen Qualitäten, aber vor allem aufgrund seiner geistlichen Reife, seine vorbildhaften Frömmigkeit und für alle sichtbaren christlichen Lebensweise zu einer geistlichen Autorität für die anderen Brüder auf ihrem asketischen Weg wurde. Diese geistliche Bindung an den Altvater (Starez/Gerontas) war frei gewählt. Hatte man den geistlichen Vater aber als Autorität anerkannt, mußte man sich ihm auch im geistlichen Gehorsam unterordnen.
In diesen Eremitengemeinschaften wohnte zwar jeder für sich allein in einem Kellion (Zelle), aber alle Einsiedler-Mönche trafen sich einmal in der Woche am Sonntag zur Feier der Göttlichen Liturgie.
Andere Mönche wiederum zogen es vor, nach dem Vorbild der Apostel in enger Gemeinschaft (griechisch: ϰοινός βίος = „koinós bíos“ = gemeinschaftliches Leben) zu leben. In ihrem durch eine Mauer nach außen abgeschlossenen Wohnraum, dem Kloster, herrschte eine einheitliche Lebensweise. Das erste solche Kloster ist vom heiligen Pachomios dem Großen gegründet worden. Alle Mitglieder dieser Mönchsgemeinschaft folgten hier der geistlichen Anweisung eines gemeinsamen geistlichen Vaters, der als Igumen (Abt) ihrer Gemeinschaft vorstand und die Regel des Klosters, das Typikon, also die Ordnung, nach der die Gemeinschaft ihr Leben gestaltete, vorgab. Vom heiligen Pachomios aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts stammte das erste, ursprünglich in koptischer Sprache abgefasste Typikon (Mönchsregel), das später ins Griechische übersetzt und im Jahre 404 vom heiligen Hieronymus ins Lateinische übertragen wurde.
Gegen Ende des 4. Jhs. gelangten die monastische Lebensweise dann durch Heilige wie Cassianus den Römer, Vinzenz von Lerin, Hieronymus von Bethlehem uns Benedikt von Nursia vom Orient ins Abendland. So entstanden dann auch im Westen der Christenheit Mönchsgemeinschaften und die Eremitenkolonien.
Die Verehrung des heiligen Martin breitete sich rasch über die Grenzen der Diözese von Tours aus. Schon zu Beginn des sechsten Jahrhunderts gab es viele dem heiligen Martin geweihte Kirchen - so in Rom oder auf dem Montecassino. Heute tragen allein in Frankreich 237 Städte und Dörfer den Namen des heiligen Martin und etwa 3600 Kirchen sind seinem Patrozinium gewidmet.
Der fränkische König Chlodwig I. erklärte den heiligen Martin dann zum Schutzheiligen der französischen Könige und ihres Volkes. Der Mantel des heiligen Martins, die „Cappa“ wurde als fränkisches Reichsheiligtum seit 679 im Königspalast in Paris aufbewahrt und auf allen Feldzügen mitgeführt. Wohl unter Pippin dem Mittleren kam diese "cappa" dann in die Obhut der Karolinger, die die Martinsverehrung ins Rheinland brachten.
Die Reliquien des heiligen Martin in Tours wurden größtenteils bereits im 16. Jahrhundert von protestantischen Hugenotten zerstört. Einige Teile der Reliquien des heiligen Martin blieben jedoch erhalten und befinden sich in der im Jahre 1902 neu erbauten Martinskirche in Tours.
Die zunehmende Verbreitung des christlichen Glaubens in Germanien (dem heutigen Deutschland) wurde ebenfalls von der Verehrung des heiligen Martin begleitet. Im Osten des fränkischen Reiches wurden die meisten neuen Kirchen seinem Patrozinium gewidmet, so dass heute Martinskirchen als die jeweils ältesten in ihrer Region gelten. Vor allem im Rheinland hat sich der Brauch der Martinsumzüge erhalten: An der Spitze des Zuges reitet "der Heilige", oft vom Bettler begleitet. Ihm folgen singende Kinder mit ihren Lampions in den Händen. Der Lichterbrauch symbolisiert das Licht Christi, das die Welt erleuchtet durch die Ausbreitung des christlichen Glaubens.
=6.
DEZEMBER (19.12.)
Der Hl. NIKOLAUS der Wunderbringer,
Erzbischof von Myra in Lykien
wurde um das Jahr 270 in
der Stadt
Patara in Lykien, einer kleinasiatischen Provinz des byzantinischen
Reiches, in einer wohlhabenden und frommen Familie geboren.
Sein Onkel - ebenfalls mit dem Namen Nikolaus - war
Bischof
von Patara, sorgte für die gediegene religiöse
Ausbildung
seines Neffen und weihte ihn zum Priester.
Als Priester führte er ein strenges und asketisches Leben. Er
unternahm eine Pilgerreise ins Heilige Land. Nach seiner
Rückkehr
übersiedelte er nach Myra. wo er bald zum Bischof
gewählt
wurde. Auch als Bischof führte er ein sehr einfaches und
strenges
Leben, aber seine Tür war immer für Hilfesuchende und
leidende Menschen geöffnet. er war das Musterbeispiel eines
väterlich sorgenden Bischofs. Unter Kaiser Diokletian, der die
Christen besonders grausam verfolgte, wurde auch
der heilige Nikolaus wie viele andere Christen eingekerkert und
misshandelt, jedoch
nicht getötet. Gezeichnet von den erlittenen Folterungen nahm
Bischof Nikolaus unter dem Hl. Kaiser Konstantin am Ersten
Ökumenischen Konzil Konzil von Nicäa im Jahr 325 teil.
Dort setzte er sich entschieden gegen den Irrlehrer Arios ein. Es wird
berichtet, dass er dem Irrlehrer im Rahmen einer Auseinandersetzung
sogar eine Ohrfeige gegeben habe, weswegen ihn der dem Konzil
vorsitzende Kaiser für einen Tag in Gewahrsam nehmen
ließ.
Die Hilfe des guten Bischofs wurde oft durch Wunder bewirkt, wovon die
kirchliche Überlieferung in reichem Ausmaß
berichtet.
So wird die Geschichte von drei zu Unrecht zum Tod verurteilten
Truppenführern erzählt. Der heilige Bischof erschien
dem
heiligen Kaiser Konstantin im Traum und überzeugte ihn von der
Unschuld der Verurteilten. Somit rettete er ihnen das Leben.
Er rettete in Seenot geratene Seeleute; so ist überliefert,
dass
er auf seiner Reise nach Jerusalem einen kommenden Seesturm
vorhergesagt hatte. Als der Sturm wirklich hereinbrach und das Schiff
zu versinken drohte, baten ihn verängstigten Menschen
für
ihre Rettung zu beten. Tatsächlich beruhigte sich das Meer
bald
durch die Gebete des Heiligen. Seither gilt der Hl. Nikolaus auch als
Schutzpatron der Seeleute, der Flösser und der
Flußschiffahrt.
Er rettete drei Jungfrauen vor einem unehrenhaften Leben, indem er
über Nacht Gold in das Fenster der Mädchen warf,
sodass ihr
Vater die Mitgift bezahlen konnte.
Bald verbreitete sich die Kunde von dem großen Helfer und
Wunderbringenden in vielen Ländern.
Der hl. Erzbischof starb im hohen Alter gegen die Mitte des 4.
Jahrhunderts in Myra, wo er auch begraben wurde. Seine Reliquien wurden
im Jahre 1087 in die Stadt Bari im Süden Italiens
übertragen.
Für sie wurde in Bari eine eigene Basilika errichtet. Aus den
Reliquien, die von zahllosen Pilgern verehrt werden, fließt
bis
heute heiliges Myron. In manchen orthodoxen Kirchen wird der Tag der
Übertragung der Reliquien am 9. (22.) Mai im
Frühsommer als
zweites großes Nikolausfest begangen.
Besonders in Russland, aber auch in vielen anderen Ländern ist
der
Hl. Nikolaus einer der meist verehrten Heiligen. In orthodoxen
Ländern gibt es kaum eine Stadt, in der nicht mindestens eine
Kirche zu seinen Ehren geweiht ist.
Auf den Ikonen des Hl. Nikolaus sehen wir oft auch die Darstellung
Christi und der Gottesmutter, die dem Heiligen die Zeichen der
Bischofswürde - das Evangelienbuch und das
Omophorion -
überreichen.
WIR
LERNEN:
Das
beispielhafte Wirken des Hl. NIKOLAUS soll auch für uns ein
Ansporn sein, uns für die Armen, Kranken, Leidenden und
für
alle Menschen tatkräftig einzusetzen,
die in existenziellen Schwierigkeiten sind und unsere Hilfe brauchen.
Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber
unsere guten Taten können wie ein Samen sein.
(grossteils
übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen
und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das
Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW)
im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)
=7.
DEZEMBER (20.12.)
Hl. PHILOTHEA
von Curtea de Arges (von Tyrnovo)
wurde
um das Jahr 1206 in
der damaligen bulgarischen Hauptstadt Tyrnovo geboren. Ihr Vater war
ein bulgarischer Landmann, ihre Mutter war walachischer Herkunft. Die
Mutter erzog sie in tief christlichem Geist, aber sie starb bald. Ihr
Vater heiratete ein zweites Mal. Von ihrer Stiefmutter hatte sie
allerdings viel zu erleiden. Sie beschuldigte Philothea des
Ungehorsams, kritisierte sie wegen ihrer häufigen
Kirchenbesuche,
und auch dafür, dass sie Waisen und armen Kindern viele
Geschenke
gab. Auch ihr Vater tadelte sie dafür. Sie aber befolgte
unbeirrbar die christlichen Grundsätze, die sie von ihrer
Mutter
gelernt hatte.
Sie war erst 12 Jahre alt, als ihr Vater an einem Herbsttag auf dem
Feld arbeitete. Die Stiefmutter schickte Filothea wie
gewöhnlich
mit einem Essenskorb aufs Feld zum Vater. Unterwegs verteilte sie von
den Lebensmitteln, wie sie es gewohnt war; einen Teil wiederum an arme
bettelnde Kinder. Der Vater war erbost und beschuldigte seine Frau
dafür, dass er so wenig zum Essen bekommen hatte. Diese
rechtfertigte sich und sagte, dass sie ihm immer genügend
Essen
schicke. Nur seine Tochter könne daran schuld sein. Als er
einige
Tage später wieder auf dem Feld arbeitete, beschloss er
Philothea
auf dem Weg heimlich zu beobachten. Als er sah, wie sie von dem Essen
verteilte, stürzte er sich in Wut auf sie und erschlug sie mit
einem Beil. So wurde die 12-jährige zur Märtyrerin
für
ihre christlichen Taten der Barmherzigkeit.
Der Vater erkannte sofort seine schwere Sünde und wurde von
Furcht
und Gewissensbissen gequält. Er wollte den Leichnam von der
Erde
aufheben und in die Stadt bringen. Aber das konnte er nicht, denn der
Leichnam war schwer geworden wie ein Fels. Darauf ging er zum
Erzbischof und beichtete ihm seine Sünde. Als der Erzbischof
anschließend mit einer großen Schar von Klerikern
und Volk
zum Ort des Verbrechens kam, war es auch für ihn
unmöglich, den Leichnam aufzuheben. Er erkannte, dass
die
Heilige nicht in Tyrnovo bestattet werden wollte. Er ließ
Vertreter verschiedener Klöster aus Bulgarien und
Rumänien
kommen. Auch diese schafften es nicht, die Reliquien der Heiligen
aufzuheben. Erst als eine Gesandtschaft aus dem walachischen Kloster
Curtea von Arges ankam, konnte der Leichnam der Heiligen
Märtyrerin in einen Reliquienschrein gelegt werden.
Der Erzbischof schrieb einen Brief an den Voevoden von Curtea de Arges,
in dem er ihm die Gründe für die
Überführung
erklärte. Darauf geleiteten die bulgarischen Geistlichen die
Reliquien bis zur Donau, wo sie vom rumänischen Metropoliten,
vom
Voevoden und einer grossen Zahl von Priestern und
Gläubigen
in Empfang genommen wurden.
Die Reliquien der Hl. Märtyrerin Philothea ruhen bis heute in
Curtea de Arges, wohin alljährlich -besonders an
ihrem Fest-
viele orthodoxe Christen mit ihren Nöten und Gebeten
pilgern.
WIR
LERNEN:
Der orthodoxe Glaube fordert den Menschen in jedem Lebensalter und in allen Lebensumständen heraus. Die Hl. Philothea hat in ihrem jugendlichen Alter für die ewig gültigen Gebote Christi Zeugnis abgelegt und ihr Leben hingegeben. Ihr Verhalten kann uns bei der Beantwortung der Frage helfen und Zuversicht geben, worin der Sinn unseres irdischen Lebens in letzter Konsequenz besteht.
(grossteils
übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen
und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das
Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW)
im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)
Sonntag der Hll. VÄTER, der Hll. VORVÄTER vor Geburt Christi
Hl.
alttestamentarischer Prophet und Patriarch JAKOB
als Sohn Isaaks
somit Enkel des gerechten Stammvaters Abraham.
Die orthodoxe Tradition schreibt vor allem zwei Ereignissen aus dem
Leben Jakobs eine besondere Bedeutung zu.
Das erste Ereignis war ein Traum, den Jakob auf dem Weg von Kanaan nach
Mesopotamien zu seinem Onkel Laban hatte, wo er eine Frau für
sich
finden wollte. Jakob war müde und legte sich auf einem Felsen
zur
Ruhe. Als er eingeschlafen war, sah er im Traum eine Leiter, die von
der Erde bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel hinab und
hinauf. Gott der Herr erschien Jakob und wiederholte ihm die
Verheißung, die schon an Abraham ergangen war:
Fürchte dich nicht ! Das Land, auf dem du schläfst,
Ich werde
es dir und deiner Nachkommenschaft geben. Und deine Nachkommenschaft
wird wie der Sand der Erde sein. Und sie wird sich nach Westen, nach
Süden und nach Norden und nach Osten ausbreiten und in dir und
in
deiner Nachkommenschaft werden alle Stämme der Erde gesegnet
werden.
(Genesis 28,13-14)
(Genesis 32,28)
WIR
LERNEN:
Der geheimnisvolle Kampf Jakobs mit Gott ist ein Sinnbild für den inneren Kampf jedes gläubigen Menschen, der allein uns zur geistlichen Wiedergeburt führen kann. In diesem inneren Kampf ringen wirgleichsam mit Gott, um Seinen Willen zu erkennen und mit Seiner göttlichen Kraft und mit Seinem Licht erfüllt zu werden. Im Leben des Patriarchen Jakob sehen wir auch die große Bedeutung des Segens Gottes für unser Leben. Ohne den Segen Gottes kann unser Leben nicht gelingen. Daher sollen auch wir uns immer um den Segen Gottes bemühen.
(grossteils
übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen
und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
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Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW)
im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)
=30. JANUAR
(12.2.)
HL. PETeR, der begnadet gläubige Zar der Bulgaren
Am 30. Januar (12.2.) wird der Gedenktag des Hl.
PETeR, des begnadet gläubigen Zaren der Bulgaren gefeiert.
Sein heiligmäßiges Leben
verband die weltlichen Aufgaben der Leitung eines
multiethischen Reiches mit tiefer Verbindung mit dem Glauben und der
Verwaltung der Kirche Christi.
Der Heilige PETeR wurde als Enkel des heiligen bulgarischen
Täufer-Zaren BORIS-MICHAIL und Sohn des erfolgreichen
Schöpfer eines Reiches, das vom Schwarzen Meer bis zur Adria
und von der Donau bis zum ägäischen Meer reichte, zum
Erbe und wahrer des Friedens für die südliche
Balkanhalbinsel.
Er erfüllte diese Aufgabe in tiefem christlichen Glauben, der
durch das Gebet des Heiligen IOAN von Rila gestärkt
wurde.
Wann immer möglich verweilte er im Gebet und erbat die
geistliche Führung durch den Heiligen.
Gleichzeitig ist uns aber auch die im I. bulgarischen Reich schon
damals entschiedene Aufgabenteilung zwischen weltlicher und geistlich,
spiritueller Macht:
Als der Zar in der Nähe des Klosters im Rila-Gebirge
vorbeikam, entsandte er eins Abordnung um den Heiligen IOAN zu sich zu
holen.
Der Hl. IOAN entschied, dass jeder von Ihnen auf seinem von Gott
geschenkten Platz seine Aufgabe erfüllen solle. Der Zar sein
Reich in Frieden und Weisheit regieren und der Mönchsvater
für die Menschen beten. In diesem Sinn kann keiner der beiden
in die Welt des Anderen kommen.
Der Hl. Zar nützte seine militärische Stärke
zu einem dauerhaften Frieden mit Byzanz.
So konnte er vom Patriarchen von Konstantinopel die Anerkennung
für die Kirche seines Reiches in Form eines eigenen
Patriarchats erreichen.
Innerhalb seines Reiches förderte er die Eindämmung
der Heresie des Bogomilismus durch die Gründung vorbildlicher
Klöster.
967 ging er in die ewige Heimat des ewigen Himmelreichs ein.
WIR
LERNEN:
Der Hl. PETeR zeigt uns mit seinem Beispiel, wie ein Leben im Gebet und im Geist des Glaubens -auch ohne Eintritt in das Mönchsleben- die Arbeit für den Weinberg Gottes, zum Wohle des Volkes Gottes ermöglicht.
=14. FEBRUAR
(27.2.)
Entschlafen
des HL. KIRIL (Konstantin), Erleuchter der Slawen
Die beiden Brüder Mihail (METHODI) und
Konstantin (KIRIL) stammten aus Solon (Saloniki) (heute Thessaloniki).
Während der ältere Mihail zunächst wie sein
Vater die
hohe Miliärbeamtenlaufbahn einschlug, folgte der
Jüngere
Konstantin dem Gebet seiner slawischen Mutter und strebte nach
höherer Bildung und Wissenschaft. In Konstantinopel erhielt er
an der Magna Aura-Akademie zusammen mit den Kaiserkindern und dem
späteren Patriarchen PHOTIY eine erlesene Ausbildung, stieg
bald
zum Bibliothekar des Ökumenischen Patriarchats auf
und
entwickelte besonderes Interesse an den
Kulturen der Byzanz umgebenden Völker.
Zusammen mit seinem älteren Bruder, der inzwischen den
Militärdienst quittiert hatte und unter dem Namen METHODI in
einem
kleinasiatischen Kloster Mönch geworden war, wurde er
zunächst mit der Mission im Gebiet der asiatischen Chasaren
betraut.
In Jahre 860 erhielten sie dann von Kaiser MICHAIL III. und Patriarch
PHOTIY in
Konstantinopel den Auftrag als Missionare ins
Großmährische
Reich zu gehen, nachdem der mährische Fürst Rostislav
die
Bitte um Entsendung von Missionaren mit slawischer Muttersprache an
Konstantinopel gerichtet hatte. Die beiden Brüder zogen
slawische
Schüler auch aus dem Reich des bulgarischen Zaren BORIS-MIHAIL
an
sich, entwickelten ein eigenes slawisches Alphabet und
übersetzten
die Bibel und die Göttliche Liturgie ins Slawische.
Im Jahre 863 trafen sie in Großmähren ein und
begannen mit
ihrer Tätigkeit einer die Menschen am Hof und in der weite des
Landes durch die Frohbotschaft des Christentums zu erleuchten.
Da sie dabei durch lateinische Geistliche mit der Gegnerschaft zur
Verwendung ihrer Sprache konfrontiert wurden, zogen sie 867 nach Rom
zum römischen Papst HADRIAN II.
Der Papst nahm die beiden Brüder mit großen Ehren
auf.
Als Gastgeschenk hatten sie die von ihnen auf der Halbinsel Krim
aufgefundenen Reliquien des Heiligen Papstes KLEMENS
mitgebracht.
Für sie wurde in Rom eine eigene Basilika (San Clemente)
errichtet und einer der Schüler des Hl. METHODIY, der
spätere
Hl.KLIMENT von Ohrid nahm diesen Mönchsnamen an.
Der Papst bestätigte die Verwendung der slawischen
Liturgiesprache
und Verurteilte die "Häresie der 3 Sprachen", die nur
Hebräisch, Griechisch und Latein zur Verherrlichung Gottes
zulassen wollten.
Konstantin wurde zum Mönch KIRIL geweiht und starb nach 50
Tagen 869 in einem römischen Kloster.
Papst HADRIAN persönlich nahm an seinem Begräbnis
teil.
Heute können wir seine Reliquien in der Basilika San Clemente
in Rom verehren.
Am 14.
Februar (27.2.) wird der Gedenktag seines Entschlafens
in die ewige Heimat des ewigen Himmelreichs gefeiert.
Sein Grab fand er in der neu gebauten Basilika von San Clemente.
WIR
LERNEN:
Die
Heiligen Slawenapostel METHODI und KIRIL werden als Patrone Europas in
der römischen Kirche und von allen in ihren Landessprachen
betenden Landeskirchen der weltweiten Orthodoxie verehrt.
Sie haben sich mit all ihrer Kraft für das Recht aller
Völker
eingesetzt, Gott in ihrer Kultur und Sprache verherrlichen zu
dürfen.