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=Sonntag der Hll. VÄTER, der Hll. VORVÄTER vor Geburt Christi Hl. alttestamentarischer Patriarch JAKOB

=14. OKTOBER (27.10.) Hl. PARASKEVA (PETKA)

=27. OKTOBER (9.11.) Hl. DIMITeR von Bassarbovo

=  8. NOVEMBER (21.11.) Hl. Erzengel MICHAEL und die übrigen körperlosen Mächte 

=  9. NOVEMBER (22.11.) Hl. NEKTARIY, Bischof von Aegina

=  westl. 11. NOVEMBER griech.12.11. (slaw. 12.10.) Hl. MARTIN, aus Pannonien, Bischof von Tours (Text und Ikonen von Thomas Zmija v. Gojan)

=  4. DEZEMBER (17.12.) Hl. johannes von Damaskus

=  6. DEZEMBER (19.12.) Hl. NIKOLAUS

=  7. DEZEMBER (20.12.) Hl. PHILOTHEA von Curtea de Arges (von Tyrnovo)

=  30. JANUAR (12.2.) Hl. PETeR, begnadet gläubiger Zar der Bulgaren und Romäer

=  14. FEBRUAR (27.2.) Entschlafen des Hl. KIRIL (Konstantin), Erleuchter der Slawen



=14. OKTOBER (27.10.)

HL. PARASKEVA (PETKA)

Am 14. Oktober (27.10.) wird der Gedenktag der Hl. PARASKEVA der Jüngeren gefeiert.
Ihr heiligmäßiges Leben und die gottgeschenkten Wunder ihrer Reliquien verbinden die Balkanländer Bulgarien, Serbien und Rumänien.
Deshalb nennt man sie in Bulgarien heilige PETKA von Tarnowo oder von Bulgarien,
in Serbien heilige PETKA von Serbien,
in Rumänien heilige PARASCHEVA von Iași.
Petka ist die slawische Form des griechischen Paraskeva und leitet sich vom Freitag, dem Wochentag der Kreuzigung her.

Die hl. Petka wurde zwischen dem 10. und 11. Jahrhundert in einer bulgarischen Adelsfamilie in der thrakischen Stadt Epivat am Marmara-Meer geboren.
Ihre Eltern schmückten ihr Leben durch die christlichen Tugenden von Barmherzigkeit und Wohltätigkeit. In diesem Geist wuchs die kleine Petka und ihr Bruder Evtimiy (der später Mönch und Bischof von Matidia wurde) heran.
Von klein auf fühlte sie sich zu einem enthaltsamen Leben hingezogen.

Als ihre Eltern starben, verschenkte sie ihren Besitz und nahm im Alter von 15 Jahren die Tonsur zur Monialin. Um ihre Träume nach dem Heiligen Land zu verwirklichen, zog sie über Konstantinopel nach Jerusalem, um sich nach Besuch der Heiligen Stätten letztendlich für ein Leben in der Wüste von Jordanien zu entscheiden.
Sie nährte sich einmalig am Tag von Kräutern und ertrug Hitze und Kälte ohne zu klagen.


Im Alter von 25 Jahren erschien ihr ein Erzengel und wies sie an, in die Heimat zurückzukehren. In Thrakien ließ sie sich in der Nähe der Kirche "Heilige Apostel" nieder und lebte dort als Einsiedlerin.
2 Jahre später übergab sie ihre Seele in die Hände der heiligen Engel, die sie in die ewige Heimat hinaufführten. Ihren leblosen Körper und setzen man in der Kirche der „Heiligen Apostel“ bei.
Als sich nach Gebeten an ihrem Grab mehrere Wunder ereigneten, stellte man fest, daß die Reliquien noch völlig unverwest waren.

In der Blüte des 2. Bulgarischen Reiches im Frühmittelalter holte der bulgarische Zar IVAN ASSEN im Jahre 1238 ihre Gebeine in seine Hauptstadt Tarnovgrad, wo sie bald in einer nach ihr benannten neu erbauten Kirche als Beschützerin des bulgarischen Volkes verehrt wurde.
So lesen wir in der Heiligengeschichte des Hl. Bulgarischen Patriarchen EVTIMIY (1375-1393). Der Hl. NIKODIM übertrug den Text 1809 in seine Heiligengeschichte am Heiligen Berg Athos.
Nach dem Fall der bulgarischen Hauptstadt 1391 an die Türken kamen die Reliquien der Hl.Petka über Nikopol und Vidin an die Grenze,
wo sie vor den eingedrungenen Ungarn nicht sicher waren, bis sie der rumänische Fürst MIRCEA der Ältere erwarb.
Danach sorgte die serbische Königin MILIZA für ihre Überführung nach Belgrad, wo sie in 125 Jahren besonders viele Wunder wirkte.
Nach der Eroberung durch die Türken gelangten ihre Reliquien für 120 Jahre in die Patriarchenkathedrale von Konstantinopel.
1641 brachte sie der moldawische Fürsten VASILIY VOEVOD in das Kloster der 3 Hierarchen in Iași.
Nachdem sie dort 1888 ein Feuer überstanden, ruhen die unverwesten wunderwirkenden Reliquien heute in der neuen Kathedrale von Iași im Nordosten Rumäniens.


WIR LERNEN:

Das Leben der Hl. PARASCHEVA (PETKA) zeigt uns, daß auch schon vor vielen Jahrhunderten Jugendliche mutige Entscheidungen treffen konnten  
- und "auf Weltreise" Thrakien - Konstantinopel - Jerusalem - Konstantinopel - Thrakien gehen konnten.
Bei weiser Selbstbeschränkung kann der Mensch darauf vertrauen, dass Gott alles zu einem guten Ende führt.

Auch nach dem Heimgang in die Ewigkeit wirkt Gott immer noch durch unsere stofflichen Überreste.
So wie die Hl. Petka in ihrem Leben an vielen Orten gottgefällig lebte, entschied Gott dass auch ihre Reliquien an vielen Orten unter unter verschiedenen Völkern WUNDER zum Wohle der Menschen WIRKEN.

(nachempfunden nach dem VORBILD von:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW) im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)


AKATHISTOS zur Hl. PARASKEVA (PETKA):
www.orthodoxer-gottesdienst.de/lib/index.php/29-akathistos-an-die-hl-paraskeva-petka




=27. OKTOBER (9.11.)

feiern wir das Gedächtnis des Hl. DIMITeR von Bassarbovo
Er wurde im 17. Jahrhundert im Dorf Bassarbovo in der Nähe der heutigen Stadt Russe an der Donau in Bulgarien geboren.
Er besaß einige Schafe und einen kleinen Weingarten am Fluss Lom und lebte sehr einfach. Eine Überlieferung berichtet, dass er verheiratet war, aber kinderlos blieb.
Nach dem Tode seiner Frau sei er in das schon bestehende Felsenkloster in der Nähe seines Heimatortes gezogen, wo er zum Mönch geweiht wurde und ein strenges asketisches Leben führte. Als er seinen Tod voraussah, verliess er das Kloster und legte sich zwischen zwei grossen Steinen zum Sterben.
Der heilige Mönch Paisiy vom Hilandarkloster überliefert uns in seinem Werk "Slawisch-bulgarische Geschichte" 1685 als sein wahrscheinliches Todesjahr.
Seine Reliquien wurden erst nach einem Hochwasser des Flusses Lom entdeckt. Während des Russisch-türkischen Krieges wurden seine Wunder wirkenden Reliquien im Jahr 1874 nach Bukarest übertragen, wo sie seither in der Patriarchatskathedrale der Hll. Konstantin und Helena ruhen.
Der Hl. Dimiter von Bassarabovo wird heute als Schutzpatron der rumänischen Hauptstadt hoch verehrt.


WIR LERNEN:

Das Leben des Hl. DIMITeR war ein stilles und verborgenes.
Während seines Lebens hören wir nichts von grossen und wunderbaren Ereignissen.
ERST NACH SEINEM TODE offenbarte der Herr seine echte Heiligkeit und bestätigte sie durch VIELE WUNDER.

Der Hl. DIMITeR von Bassarovo ist so ein Vorbild für uns im Leben einfache Christen.
Wir sollen in Stille und ohne Aufsehen die Gebote unseres Herrn Jesus Christus erfüllen. Von Ihm werden wir zur rechten Zeit den Siegeskranz erhalten.


(grossteils übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW) im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)


=9. NOVEMBER (22.11.)


=8. NOVEMBER (21.11.)

 Hl. Heerführer MICHAEL und die übrigen körperlosen Mächte
Der hebräische Name Michael bedeutet: Wer ist wie Gott ?
Der Hl. Michael wird mehrmals im Alten Testament erwähnt und dort als Anführer des himmlischen Heeres der Engel (Archistratege oder Heerführer) bezeichnet.
Im Neuen Testament wird er Erzengel genannt (Judasbrief) und als siegreicher Bezwinger des Satans und seiner Dämonen beschrieben (Offenbarung des Hl. Johannes des Theologen).
Daher wird er auf den Ikonen meist mit einem Schwert oder mit einer Lanze dargestellt.
Das Schwert kann auch ein Feuerschwert sein, was darauf hinweist, dass seine Macht eigentlich Gott Selbst ist.

 Troparion der Synaxis
 Heerführer der himmlischen Scharen, wir Unwürdigen bitten euch immerdar:
 Beschirmt uns durch eure Fürbitten im Schatten der Flügel eurer unstofflichen Herrlichkeit.
 Demütig rufen wir ohne Unterlass:
 erfleht, dass wir befreit werden aus den Gefahren,
 ihr Fürsten der überirdischen Mäc
hte.

 

 Heerführer Gottes, Diener der göttlichen Herrlichkeit,
 der Menschen Wegweiser und Anführer der Körperlosen,
 das Zuträgliche erbittet für uns und die große Gnade,
 als der Körperlosen Heerführer.

 Kondakion der heiligen Erzengel und aller körperlosen Mächte und vom Fest im 2. Ton

Das Wunder des Hl. Erzengels Michael in Chonai
Im kirchlichen Kalender ist der 6. (19.) September der Gedächtnistag eines der Wunder des Hl. Erzengels Michael, das sich im 4.Jhdt. unweit der Stadt Hierapolis in Phrygien, Kleinasien, ereignet hat. Dort befinden sich eine Kirche zu Ehren des Hl. Heerführers Michael und eine Quelle, zu der viele Pilger kamen, um an diesem Ort um Heilung zu beten.
Das missfiel den in dieser Gegend lebenden Heiden und sie beschlossen, das Heiligtum zu vernichten. Sie vereinigten zwei Bäche oberhalb der Kirche zu einem wasserreichen Fluss und leiteten das Wasser in Richtung der Kirche. 
Der alte Kirchendiener Archippos, der schon 60 Jahre bei der Kirche lebte, erkannte die Gefahr und betete zum Hl. Michael um Hilfe. Dieser erschien und bohrte seine Lanze in den Berg, wo sich sogleich eine Öffnung auftat, in der die Wassermassen verschwanden. So war die Kirche gerettet.
Man nannte diesen Ort später Chonai, was Öffnung oder Trichter bedeutet.



=9. NOVEMBER (22.11.)

Hl. NEKTARIY, Bischof von Aegina

Тропар на св. Нектарий Егински:

 

Силиврии отрасль и Эгины хранителя, в последняя лета явльшагося,
добродетели друга искренняго, Нектария почтим, вернии, яко божественнаго служителя Христова:

точит бо цельбы многоразличныя благочестно вопиющим:

слава Прославльшему тя Христу,
слава Давшему ти чудес благодать,
слава Действующему тобою всем исцеления
.

Troparion (1. Ton):

Den Spross von Silibria und den himmlischen Nothelfer aus Ägina,
den in kritischen Zeiten Erschienenen, den echten Freund der Tugenden, Nektarios, wollen wir Gläubigen verehren,
den Diener, der für Gott in Begeisterung geriet.
Denn er entströmt nach außen allerlei Heilungen für alle, die ehrfürchtig rufen:

Ehre sei Jesus Christus, Der dich geehrt hat.
Ehre sei Ihm, Der durch dich Wunder bewirkt.
Ehre sei Ihm, Der durch dich allen die Heilung schenkt.

 

„Nimm von mir Schimpf und Schande, denn Deine Gebote habe ich gesucht.

 

Ja, es setzten sich Herrscher und verleumden mich,
Dein Knecht jedoch bedachte Deine Ordnungen.

 

Und antworten werde ich denen, die mir Vorwürfe machen, ein Wort,
denn auf Deine Urteile habe ich gehofft.

 

Und es komme über mich Dein Erbarmen, o Herr, Dein Heil nach Deinem Wort, denn auf Dich habe ich gehofft.“
(heisst es im   Ps 118)


Der hl. Nektarios
geboren am 1. Oktober 1846 in Sylyvbria, Thrakien, Osmanisches Reich;
gestorben  8. November 1920 in Athen

wurde als Anastasios Kefalas am 1. Oktober 1846 in Silyvria in Ostthrakien
als Sohn des Dimos und der Maria Kefalas geboren. Vor allem seine Mutter lehrte ihm die Psalmen. Er liebte es, von Ps 50 zu wiederholen: „Ich werde die Sünder Deine Wege lehren ...“
Nach der Grundschule wurde er als guter Schüler zur weiteren Ausbildung nach Konstantinopel geschickt. Dort erarbeitete er noch zusätzlich als Gehilfe in einem Kaufladen sein Schulgeld.
Dabei zeigte er großen Eifer beim Lernen und wollte schon in jungen Jahren Mönch und Priester werden. Doch zuerst war ihm ein anderer Dienst bestimmt:
Als Anastasios zwanzig Jahre alt war, wurde er 1866 Lehrer im Dorf Lithi auf der griechischen Insel Chios. Erst zehn Jahre später konnte er am 7. November 1876 in das berühmte „Neue Kloster“ („Nea Moni“) auf Chios eintreten und erhielt zuerst den Namen Lazaros. Drei Jahre lebte er dort ein asketisches Leben, dann wurde er vom Metropoliten von Chios Gregorios zum Mönchsdiakon geweiht und erhielt den Namen Nektarios.

Mit Hilfe eines reichen Chioten vollendete Nektarios seine Hochschulbildung in Athen, Dort traf er den Patriarchen von Alexandreia Sofronios IV. (1870-1899), der ihn ermutigte, sich an der Theologischen Abteilung der Universität von Athen einzuschreiben, wo Nektarios beim Wettbewerb um ein Stipendium als Bester hervorging. 1885 erhielt er in Athen sein Diplom in Theologie und kam Ende dieses Jahres als Mitglied des Klerus des Apostolischen Sitzes von Alexandreia nach Ägypten. Am 23. März 1886 wurde er von Patriarch Sofronios in der Kathedrale des hl. Sabbas zum Priester geweiht und übernahm die Aufgaben eines Predigers (Ierokeryx), Sekretärs und Patriarchalvikars von Kairo. Am 15. Januar 1889 wurde er - wiederum von Patriarch Sofronios - in der Patriarchalkathedrale des hl. Nikolaos in Kairo zum (Titular-) Metropoliten der Pentapolis geweiht.

Auch als Metropolit wirkte der hl. Nektarios weiterhin demütig als Patriarchalvikar von Kairo. Zu dieser Zeit wurde die Kirche des hl. Nikolaos mit Wandmalereien ausgestattet und Nektarios bekümmerte sich besonders um das Vermögen des Patriarchates. Sowohl seine Erziehung wie gleichermaßen auch sein Charakter machten ihn würdig für seine hierarchische Aufgabe. Sein Ruhm veranlasste jedoch viele neidische Kleriker, sich gegen ihn zu wenden.

Sie zögerten nicht einmal, bei Patriarch Sofronios eine falsche Anklage gegen ihn zu erheben und zu behaupten, Nektarios strebe nach dem Patriarchenthron. So wurde er sechzehn Monate nach seiner Weihe zum Metropoliten der Pentapolis erstmals von Patriarch Sofronios angegriffen.
Durch ein Schreiben des Patriarchen wurde der Metropolit der Pentapolis ohne Verfahren seines Amtes als Patriarchalvikar von Kairo enthoben und ihm verblieben lediglich die Aufgaben des Patriarchalkommissars.
Am 11. Juli 1890 folgte dann ein zweiter Brief von Sofronios, in dem der Patriarch zum Ausdruck brachte, dass er die weitere Anwesenheit des Metropoliten der Pentapolis in Ägypten für unnötig halte; er werde daher ersucht, „den Patriarchalen Sitz zu verlassen und abzureisen, wohin immer er wolle“.

 

So beschritt Nektarios nur vier Jahre nach seiner Ankunft in Ägypten als Opfer von Intrigen und falschen Anschuldigungen den Weg ins Exil und kam - ohne Arbeit und Gehalt, aber begleitet von der Bitterkeit dessen, dem Unrecht geschehen war - in Athen an, wo er eine Stelle als Prediger erbat.
Der Minister für Kirchliche Angelegenheiten aber schlug die Bitte ab und erst am 15. Februar 1891 wurde der frühere Metropolit zum einfachen Aushilfsgeistlichen und Prediger in der Gegend von Evoia bestellt, wo er aber schon bald die Achtung und die Verehrung des Volkes gewann und ein gesuchter Beichtvater wurde.

1893 wurde er in die Provinz Fthiotis und Fokis versetzt und am 8. März 1894 dann durch Königlichen Erlass zum Direktor der Kirchlichen Rizarios-Schule, also des Priesterseminars in Athen, bestellt. Unter seiner Leitung erlangte die Schule bald ein hohes geistiges, intellektuelles und ethnisches Niveau. Er unterrichtete selbst Pastoraltheologie , ohne sein übliches Programm mönchischer Askese und des Gebets aufzugeben. Auf der Suche nach Stille und Abgeschiedenheit unternahm er 1898 eine Pilgerfahrt zum Heiligen Berg Athos.

Nach dem Tode von Patriarch Sofronios 1899 schrieb Nektarios einen Brief an den neuen Patriarchen von Alexandreia, Fotios, in dem er um Wiedereinsetzung bat, erhielt aber keine Antwort. Daraufhin schrieb er an den Ökumenischen Patriarchen Joakeim III., bekam aber auch von Konstantinopel keine Antwort.

Nach Erreichung des 60sten Lebensjahres beschloss Nektarios, der 1907 in Athen ein „Handbuch für Priester“ veröffentlicht hatte, das seine pastorale Erfahrung widerspiegelt, um seine Pensionierung einzukommen, die ihm von der Verwaltung des Priesterseminars am 7. Dezember 1908 gewährt wurde.

Schon 1904 begann er, dem Wunsch seiner geistigen Töchter folgend, auf der Insel Ägina ein Frauenkloster in dem im Inneren der Insel gelegenen alten Kloster „Zur lebenspendenden Quelle“, das er neu gründete und jetzt der Heiligen Dreieinigkeit weihte.
1908 legte er mit 62 Jahren sein Amt als Schuldirektor nieder und zog sich ganz nach Ägina zurück. Dort blieb er für den Rest seines Lebens - er lehrte, malte Ikonen, ermutigte die Monialinnen und anderen Gläubigen, Werke des Glaubens zu tun. In den Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre verbot er den Monialinnen streng, irgendwelche Nahrungsmittel zu horten und wies sie im Gegenteil an, alles Übrigbleibende an die Armen zu verteilen, von Tag zu Tag allein auf das Erbarmen Gottes vertrauend.
Erverfasste auch eine Reihe bemerkenswerter Bücher, so die 1912/13 in Athen in zwei Bänden erschienene „Historische Studie über die Ursachen des Schismas, über die Gründe der Fortdauer und die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Vereinigung der östlichen und der westlichen Kirche“, ferner eine „Historische Studie über das kostbare Kreuz“ (Athen 1914) und eine „Studie über die göttlichen Mysterien“ (Athen 1915). Weitere seiner Veröffentlichungen sind u.a. eine „Christliche Ethik“, ein Katechismus, eine Abhandlung über die Ökumenischen Konzilien, eine Evangelienharmonie und Arbeiten zur Christologie und zur Gottesmutter.

In einem umfangreichen Briefwechsel pflegte er einen intensiven Gedankenaustausch auch mit den Kirchen des Westens, u.a. mit dem Abt Arsenios des unierten Klosters von Grottaferata bei Rom. In all diesen Jahren wuchs er selbst in seiner Spiritualität bis zu dem Tage, da der Herr ihn rief, ein Mitglied Seines Ewigen Reiches zu werden: Am 8. November 1920 entschlief Bischof Nektarios nach kurzem Krankenhausaufenthalt in Athen und wurde unter großer Beteiligung des Volkes nach Aigina überführt und dort am Klosterhof beigesetzt. Bald begann die Wallfahrt zu seinem Grabe, sodass man am 2. September 1953 sein Grab öffnete und dann seine Gebeine in die Kirche übertrug.

Am 20. April 1961 wurde die Verehrung des Nektarios in Ägina von der Synode des Ökumenischen Patriarchates in Konstantinopel anerkannt und kanonisiert und der 9. November zu seinem Festtag bestimmt. Das Offizium verfasste Vr. Gerasimos, ein Mönch der „Kleinen Hl.-Anna-Skite“ vom Athos,.

Anfangs tat sich das Patriarchat Alexandreia noch etwas schwer mit der Verehrung des Mannes, den es einst verstoßen hatte.
Jetzt aber verkündete Patriarch Petros VII. in aller Klarheit:
„Der hl. Nektarios wurde ein Held des christlichen Glaubens und ein Beispiel für einen jeden von uns, dem wir nacheifern sollen. ...
Während der Zeit der Verfolgung ertrug er diese mit Geduld.
Er schwieg angesichts der gegen ihn erhobenen falschen Beschuldigungen und ertrug den Angriff voller Bereitschaft zu vergeben, mit Liebe und Geduld. Er überstand alle Prüfungen in der Hoffnung, dass er von Gott gerechtfertigt würde.
Das Patriarchat von Alexandreia und Ganz Afrika bittet nun unter meiner Führung und 108 Jahre nach der ungerechten Verbannung des hl. Nektarios vom alexandrinischen Sitz durch einen Entscheid der Heiligen Synode von Alexandreia den Heiligen um Vergebung für die ungerechten Handlungen der früheren Patriarchen. Seine starke und heilige Persönlichkeit, seine unwiderstehliche Charakterfestigkeit und seine heiligen Lehren sind einige der Beispiele, die wir zusammen mit allen Gläubigen, Klerikern wie Laien, nachahmen sollen.

Sein heiliges Leben war der Grund, dass er vom christlichen Bewusstsein der Orthodoxen Kirche als ein ‚Heiliger unseres Jahrhunderts‘ anerkannt wurde“.

(Autor: Hypodiakon Nikolaj Thon)


Troparion (1. Ton):
Den Spross von Silibria und den himmlischen Nothelfer aus Ägina,
den in kritischen Zeiten Erschienenen, den echten Freund der Tugenden, Nektarios, wollen wir Gläubigen verehren, den Diener,
der für Gott in Begeisterung geriet.
Denn er entströmt nach außen allerlei Heilungen für alle, die ehrfürchtig rufen:

Ehre sei Jesus Christus, Der dich geehrt hat.
Ehre sei Ihm, Der durch dich Wunder bewirkt.
Ehre sei Ihm, Der durch dich allen die Heilung schenkt.

2.)
=11. NOVEMBER (19.12.) griech.12.11. (slaw. 12.10.) 
Hl. MARTIN, aus Pannonien, Bischof von Tours



Zum Gedenken unseres Vaters unter den heiligen 

Martin des Barmherzigen, des Bischofs von Tours

 

11. November

 

Thomas Zmija v. Gojan

 

 

In den griechischen Synaxarien wird des heiligen Bischofs Martin von Tours am 12. November gedacht. In den slavischen Synaxarien ist das Gedächtnis für den 12. Oktober verzeichnet. In zwischen gibt es aber auch orthodoxe Diözesen in der westlichen Diaspora, die sein Gedächtnis am 11. November begehen, denn im lateinischen Westen wurde sein Fest von alters her am 11. November gefeiert, dem Tag seines Begräbnisses.

 

 

Martin war der Sohn eines heidnischen römischen Militärtribuns. Er wurde im Jahre 316 in Sabaria in Pannonien im heutigen Ungarn geboren, wo sein Vater damals stationiert war. Doch er wuchs er in dessen Heimatstadt Pavia in Italien auf. Obwohl sein Vater noch Heide war, wurde er auf Wunsch seiner, dem wahren Glauben zugeneigten, Mutter bereits christlich erzogen und im Alter von zehn Jahren in die Gruppe der Katechumenen (Taufbewerber) aufgenommen. Mit 15 Jahren musste er auf Wunsch des Vaters in den Soldatendienst bei einer römischen Reiterabteilung in Gallien eintreten. Im Alter von 18 Jahren wurde er vom heiligen Hilarius, dem Bischof von Poitiers, getauft. Im Jahre 356 schied er vor einem neuen Feldzug gegen die Germanen aus dem Militär aus, weil sich nach der Ansicht des heiligen Martins Christsein und Militärdienst nicht miteinander vereinbaren lassen. Bevor sich der römische Reiteroffizier jedoch vom Soldatenleben endgültig verabschiedete geschah noch ein wunderbare Begegnung, die die volkstümliche Erinnerung an den späteren heiligen Bischof von Tours weit mehr prägte als sein geradezu apostolisches bischöfliches Wirken. Als Martin von einem Ausritt in seine Garnisonstadt Amiens in Gallien zurückkehrte, erblickte er am dortigen Stadttor einen nackten, frierenden Bettler. Der heilige Martin hatte Mitleid mit dem armen Menschen und teilte kurzentschlossen mit dem Schwert seinen Soldatenmantel. Dann schenkte er dem Bettler die eine Hälfte des Mantels. In der folgenden Nacht erschien dem heiligen Martin dann unser Herr und Erlöser Jesus Christus Selbst mit jenem Mantelstück bekleidet. Denn es war der Herr Selbst, der den heiligen Martin in der Gestalt des Bettlers geprüft hatte. Mit jener Mantelhälfte bekleidet sprach Christus zu den Ihn begleitenden Engeln: „Obwohl er erst Katechumene ist, hat mich Martin mit diesem Gewand bedeckt.“

 

 

Kurz nach diesem Ereignis empfing Martin, der sich zuvor aus der Armee zurückgezogen hatte, die heilige Taufe in Poitiers durch den dortigen Bischof, den heiligen Hilarius. Hilarius war in jener Zeit im Westen des gerade christlich gewordenen Römerreiches der große Verteidiger der Orthodoxie gegen die arianische Häresie, so wie es der heilige Athanasius von Alexandrien im Osten war. Durch den heiligen Hilarius wurde der heilige Martin zum Exorzisten geweiht. Als der heilige Hilarius vom arianischen Kaiser von seiner Kathedra verbannt wurde, kehrte auch der heilige Martin in seine pannonische Heimat zurück um die dortigen Menschen für den christlichen Glauben zu gewinnen. Als eine der ersten neuen Christen taufte er dort seine Mutter. Der heilige Martin war ein treuer Schüler der heiligen Hilarius und verteidigte den wahren Glauben auch in Pannonien gegen die falschen Lehren des Arianismus. Deshalb wurde der heilige Martin schließlich aus Pannonien verbannt. Daraufhin begab sich der heilige Martin über Mailand, wo er dem heiligen Ambrosius begegnete, auf die kleine Insel Gallinaria im Golf von Genua. Dort folgte er dem inneren Ruf zum Mönchtum und begann das Leben eines Eremiten zu führen. Nachdem die Verbannung des heiligen Hilarius aufgehoben worden war, rief dieser ihn dieser zu sich nach Potiers. Der heilige Martin lebte nun ab dem Jahre 360 in der Nähe von Poitiers in eine Einsiedlei bei Ligugé. Aus dieser Eremitage entwickelte sich seit dem Jahre 361 das erste Kloster in Gallien, denn es kamen weitere ernsthafte junge christliche Männer dorthin, um mit dem heiligen Martin dort zu Leben und den Weg des Mönchtums mit ihm zu teilen. In dieser Zeit wurde der heilige Martin zu einem der ersten Altväter (Geronzas/Starez) in Gallien und zu einem der Begründer des Mönchtums im heutigen Frankreich.

 

 

Schon bald verbreitete sich der Ruf der Heiligmäßigkeit der Lebensführung des heiligen Martins in ganz Gallien und so wundert es nicht, dass er im Jahre 371 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours geweiht wurde. Damals wurde das Bischofsamt oft von Angehörigen der römischen Oberschicht ausgeübt. Gerade im zunehmend fränkisch beherrschten Gallien war dies der Fall, wo in vielen gallorömischen Städten die Angehörigen der dortigen provinzialrömischen Eliten vom Kirchenvolk in das Bischofsamt gewählt wurden. Auch nach ihrer Weihe setzten sie in der Regel ihren adeligen römischen Lebenstil fort. So war der heilige Martin Ausnahme und Vorbild als er auch nach seiner Bischofsweihe weiterhin in Armut und Demut lebte. Wie sein Biograph, Sulpicius Severus, schreibt: „Er hatte die ganze Würde eines Bischofs und bewahrte dabei die Lebensart und Tugend eines Mönches.“ Der heilige Martin wohnte nicht in der prunkvollen Bischofsresidenz, sondern in einer einfachen Zelle nebenan. Immer mehr Menschen suchten in jenen schwierigen Zeiten seinen geistlichen Rat. Als er durch den wachsenden Pilgerstrom in seinen geistlichen Leben zu sehr gestört, zog sich der Heilige in eine Einsiedelei zwei Meilen außerhalb der Stadt Tours zurück. Auch hier entstand bald eine monastische Bruderschaft aus der später das Kloster Marmoutier entstand. Der Bischof wohnte in einer kleinen, aus Holz gezimmerten Hütte, während die anderen Brüder, die bei ihm lebten, sich in den Höhlen des überhängenden Felsens niederließen. Bald war die Bruderschaft auf rund 80 Mönche angewachsen. Unter der geistlichen Leitung ihres Altvaters Martin lebte sie in vorbildlicher monastischer Ordnung, die durch das Ideal der christlichen Armut und der brüderlichen Eintracht ausgezeichnet war.

 

Doch bei aller Liebe zur monastischen Stille und zum Gebet war der Heilige sich seiner apostolischen Sendung als Bischof der Kirche im noch weitgehend heidnischen Gallien wohl bewusst. Die Botschaft des heiligen Evangeliums war zwar in die gallorömischen Städte vorgedrungen, doch auf dem Land herrschten immer noch heidnischer Götzenkult und Aberglaube. Um die bäuerliche Landbevölkerung für den christlichen Glauben zu gewinnen, gründete der heilige Martin in seiner Diözese Kirchgemeinden auf dem Land.  Auch durchwanderte er das Land und predigte, wobei er seine apostolischen Worte durch zahlreiche Wundertaten bekräftigte. So kamen die gallorömischen Landbewohner langsam zum Glauben, zerschlugen ihre Götzenbilder und begannen ein kirchliches Leben zu führen.

 

Der heilige Martin verkörperte in seiner Person vollkommen den heiligen orthodoxen Bischof. Er war Hirte seiner Herde und Wegweiser zu Christus. Wo der heilige Martin auch hinkam konnten die Menschen das Heil in Christus wirklich erfahren, denn es wurden die Kranken gesund, die Toten standen auf, die Ungläubigen fanden zum Glauben. Durch das von Heiligkeit erfüllte Leben des heiligen Martin war es so,  als wäre Christus Selbst in der Person dieses heiligen Bischofs wiederum gegenwärtig unter den Menschen.

 

 

Bei aller Orientierung auf das geistliche und kirchliche Leben war der heilige Martin als Bischof auch Beschützer und Verteidiger der ihm anvertrauten Gläubigen gegenüber den Autoritäten dieser Welt. Sein Wort hatte auch bei den Mächtigen dieser Welt Gewicht. Dreimal begab er sich nach Trier zum Kaiser des Westens, um dort Fürsprache für das ihm anvertraute Volk einzulegen.  Dabei hatte auch der heilige Martin, wie unser Herr Jesus Christus Selbst und alle Seine Junger, mancherlei Verleumdungen und ungerechte Anklagen, Verachtung und Missgunst zu erdulden. Nach dem Vorbild des Herrn  ertrug er sie mit Langmut, ohne seine Ruhe und Liebe zu verlieren.

 

Im Alter von 81 Jahren erkrankte dann der heilige Martin auf einer Missionsreise entlang der Loire. Als der heilige Bischof sein Ende herannahen fühlte, legte sich auf Asche und sagte: „Es geziemt sich nicht für einen Christen, anders zu sterben als auf Asche. Gäbe ich euch ein anderes Beispiel, versündigte ich mich.“ Als der Teufel kam, um ihn ein letztes Mal zu versuchen, sagte er zu ihm: „Du wirst in mir nichts finden, das dir gehört. Abrahams Schoß erwartet mich.“ Nach diesen Worten entschlief der heilige Martin selig im Herrn, während sein Antlitz erstrahlte wie das eines Engels. Dies geschah am 08. November des Jahres 397. Die ihn begleitenden Mönche brachten den Leib des Heiligen auf der Loire nach Tours. Auf der 40 Kilometer langen Strecke waren in dieser Nacht die Ufer zu neuem Leben erwacht sein, denn ein Meer weißer Blüten säumte den Fluss. Der heilige Bischof wurde dann drei Tage später am 11. November in Tours im Beisein einer riesigen Menge von Gläubigen aus der ganzen Region bestattet.

 

Beim gläubigen Volk war der heilige Martin beliebt als ein gerechter und treusorgender Bischof. Auch als Bischof blieb seine Lebensweise dem Mönchtum in innig gelebter Weise verbunden. So gehört der heilige Martin der Barmherzige von Tours zu den großen orthodoxen Bischöfen des Westens.

 

Sein geistlicher Schüler und bischöflicher Nachfolger auf der Kathedra von Tours errichtete über dem Grab des heiligen Martin eine Kapelle, die schon bald ein vielbesuchtes Pilgerziel. An Stelle der kleinen Grabkapelle lies dann Bischof Perpetuus von Tours eine neue, dem heiligen Martin geweihte Basilika erreichten. Neben dieser Basilika entstand dann auch das Kloster St-Martin.

 

Der heilige Cassian der Römer.
Der heilige Cassian der Römer.

 

Das orthodoxe Mönchtum entstand im 3. Jahrhundert nach Christus im christlichen Orient. Hier lebten die ersten Mönche nach ihrem großen Vorbild, dem heiligen Johannes dem Täufer, zuerst als Einsiedler oder Eremiten in den Wüsten Ägyptens, Syriens und Palästinas. Jedoch gab es das Mönchtum in gewisser Weise bereits schon zur Zeit des Alten Testamentes. Hier ist vor allem der heilige Prophet Elija zu nennen, der viele Elemente des späteren eremitischen Lebens bereits im neunten Jahrhundert vor Christus in sich verwirklicht hat. Deshalb kann man aus geistlichen Gründen sagen, dass die Begründer des Mönchsstandes bereits der alttestamentliche Prophet  Elija und sein geistlicher Schüler Elisa, die in der Einsamkeit wohnten und sich am Jordanufer Hütten erbaut haben, waren.

 

Die ersten Eremiten in Ägypten lebten nach diesem geistlich-biblischen Vorbild. Der erste unter ihnen war der heilige Antonius der Große, ein Zeitgenosse des heiligen Athanasius des Großen. Mit ihm beginnt die heutige Form des orthodoxen Mönchtums. Diese Eremiten lebten jedoch nicht völlig isoliert voneinander, sondern bildeten einfache Gemeinschaften, in denen sie in strengster Enthaltsamkeit  den Weg zur christlichen Vollkommenheit anstrebten.

 

Als geistigen Mittelpunkt gab es in diesen ersten Mönchsgemeinschaften jeweils einen erfahrenen Mönch, der aufgrund seiner menschlichen Qualitäten, aber vor allem aufgrund seiner geistlichen Reife, seine vorbildhaften Frömmigkeit und für alle sichtbaren christlichen Lebensweise zu einer geistlichen Autorität für die anderen Brüder auf ihrem asketischen Weg wurde. Diese geistliche Bindung an den Altvater (Starez/Gerontas) war frei gewählt. Hatte man den geistlichen Vater aber als Autorität anerkannt, mußte man sich ihm auch im geistlichen Gehorsam unterordnen.

 

In diesen Eremitengemeinschaften wohnte zwar jeder für sich allein in einem Kellion (Zelle), aber alle Einsiedler-Mönche trafen sich einmal in der Woche am Sonntag zur Feier der Göttlichen Liturgie.

 

Andere Mönche wiederum zogen es vor, nach dem Vorbild der Apostel in enger Gemeinschaft (griechisch: ϰοινός βίος = „koinós bíos“ = gemeinschaftliches Leben) zu leben. In ihrem durch eine Mauer nach außen abgeschlossenen Wohnraum, dem Kloster, herrschte eine einheitliche Lebensweise. Das erste solche Kloster ist vom heiligen Pachomios dem Großen gegründet worden. Alle Mitglieder dieser Mönchsgemeinschaft folgten hier der geistlichen Anweisung eines gemeinsamen geistlichen Vaters, der als Igumen (Abt) ihrer Gemeinschaft vorstand und die Regel des Klosters,  das Typikon, also die Ordnung, nach der die Gemeinschaft ihr Leben gestaltete, vorgab. Vom heiligen Pachomios aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts stammte das erste, ursprünglich in koptischer Sprache abgefasste Typikon (Mönchsregel), das später ins Griechische übersetzt und im Jahre 404 vom heiligen Hieronymus ins Lateinische übertragen wurde.

 

Gegen Ende des 4. Jhs. gelangten die monastische Lebensweise dann durch Heilige wie Cassianus den Römer, Vinzenz von Lerin, Hieronymus von Bethlehem uns Benedikt von Nursia vom Orient ins Abendland.  So entstanden dann auch im Westen der Christenheit  Mönchsgemeinschaften und die Eremitenkolonien.

 

 

Die Verehrung des heiligen Martin breitete sich rasch über die Grenzen der Diözese von Tours aus. Schon zu Beginn des sechsten Jahrhunderts gab es viele dem heiligen Martin geweihte Kirchen - so in Rom oder auf dem Montecassino. Heute tragen allein in Frankreich 237 Städte und Dörfer den Namen des heiligen Martin und etwa 3600 Kirchen sind seinem Patrozinium gewidmet.

 

Der fränkische König Chlodwig I. erklärte den heiligen Martin dann zum Schutzheiligen der französischen Könige und ihres Volkes. Der Mantel des heiligen Martins, die „Cappa“ wurde als fränkisches Reichsheiligtum seit 679 im Königspalast in Paris aufbewahrt und auf allen Feldzügen mitgeführt. Wohl unter Pippin dem Mittleren kam diese "cappa" dann in die Obhut der Karolinger, die die Martinsverehrung ins Rheinland brachten.

 

Die Reliquien des heiligen Martin in Tours wurden größtenteils bereits im 16. Jahrhundert von protestantischen Hugenotten zerstört. Einige Teile der Reliquien des heiligen Martin blieben jedoch erhalten und befinden sich in der im Jahre 1902 neu erbauten Martinskirche in Tours.

 

 

Die zunehmende Verbreitung des christlichen Glaubens in Germanien (dem heutigen Deutschland) wurde ebenfalls von der  Verehrung des heiligen Martin begleitet. Im Osten des fränkischen Reiches wurden die meisten neuen Kirchen seinem Patrozinium gewidmet, so dass heute Martinskirchen als die jeweils ältesten in ihrer Region gelten. Vor allem im Rheinland hat sich der Brauch der Martinsumzüge erhalten: An der Spitze des Zuges reitet "der Heilige", oft vom Bettler begleitet. Ihm folgen singende Kinder mit ihren Lampions in den Händen. Der Lichterbrauch symbolisiert das Licht Christi, das die Welt erleuchtet durch die Ausbreitung des christlichen Glaubens.



=6. DEZEMBER (19.12.)
Der Hl. NIKOLAUS der Wunderbringer, Erzbischof von Myra in Lykien
wurde um das Jahr 270 in der Stadt Patara in Lykien, einer kleinasiatischen Provinz des byzantinischen Reiches, in einer wohlhabenden und frommen Familie geboren. 
Sein Onkel  - ebenfalls mit dem Namen Nikolaus -  war Bischof von Patara, sorgte für die gediegene religiöse Ausbildung seines Neffen und weihte ihn zum Priester.
Als Priester führte er ein strenges und asketisches Leben. Er unternahm eine Pilgerreise ins Heilige Land. Nach seiner Rückkehr übersiedelte er nach Myra. wo er bald zum Bischof gewählt wurde. Auch als Bischof führte er ein sehr einfaches und strenges Leben, aber seine Tür war immer für Hilfesuchende und leidende Menschen geöffnet. er war das Musterbeispiel eines väterlich sorgenden Bischofs. Unter Kaiser Diokletian, der die Christen besonders grausam verfolgte, wurde auch der heilige Nikolaus wie viele andere Christen eingekerkert und misshandelt, jedoch nicht getötet. Gezeichnet von den erlittenen Folterungen nahm Bischof Nikolaus unter dem Hl. Kaiser Konstantin am Ersten Ökumenischen Konzil Konzil von Nicäa im Jahr 325 teil. Dort setzte er sich entschieden gegen den Irrlehrer Arios ein. Es wird berichtet, dass er dem Irrlehrer im Rahmen einer Auseinandersetzung sogar eine Ohrfeige gegeben habe, weswegen ihn der dem Konzil vorsitzende Kaiser für einen Tag in Gewahrsam nehmen ließ.

Die Hilfe des guten Bischofs wurde oft durch Wunder bewirkt, wovon die kirchliche Überlieferung in reichem Ausmaß berichtet.
So wird die Geschichte von drei zu Unrecht zum Tod verurteilten Truppenführern erzählt. Der heilige Bischof erschien dem heiligen Kaiser Konstantin im Traum und überzeugte ihn von der Unschuld der Verurteilten. Somit rettete er ihnen das Leben.
Er rettete in Seenot geratene Seeleute; so ist überliefert, dass er auf seiner Reise nach Jerusalem einen kommenden Seesturm vorhergesagt hatte. Als der Sturm wirklich hereinbrach und das Schiff zu versinken drohte, baten ihn verängstigten Menschen für ihre Rettung zu beten. Tatsächlich beruhigte sich das Meer bald durch die Gebete des Heiligen. Seither gilt der Hl. Nikolaus auch als Schutzpatron der Seeleute, der Flösser und der Flußschiffahrt.
Er rettete drei Jungfrauen vor einem unehrenhaften Leben, indem er über Nacht Gold in das Fenster der Mädchen warf, sodass ihr Vater die Mitgift bezahlen konnte.
Bald verbreitete sich die Kunde von dem großen Helfer und Wunderbringenden in vielen Ländern.

Der hl. Erzbischof starb im hohen Alter gegen die Mitte des 4. Jahrhunderts in Myra, wo er auch begraben wurde. Seine Reliquien wurden im Jahre 1087 in die Stadt Bari im Süden Italiens übertragen. Für sie wurde in Bari eine eigene Basilika errichtet. Aus den Reliquien, die von zahllosen Pilgern verehrt werden, fließt bis heute heiliges Myron. In manchen orthodoxen Kirchen wird der Tag der Übertragung der Reliquien am 9. (22.) Mai im Frühsommer als zweites großes Nikolausfest begangen.
Besonders in Russland, aber auch in vielen anderen Ländern ist der Hl. Nikolaus einer der meist verehrten Heiligen. In orthodoxen Ländern gibt es kaum eine Stadt, in der nicht mindestens eine Kirche zu seinen Ehren geweiht ist.

Auf den Ikonen des Hl. Nikolaus sehen wir oft auch die Darstellung Christi und der Gottesmutter, die dem Heiligen die Zeichen der Bischofswürde  - das Evangelienbuch und das Omophorion -  überreichen.


WIR LERNEN:

Das beispielhafte Wirken des Hl. NIKOLAUS soll auch für uns ein Ansporn sein, uns für die Armen, Kranken, Leidenden und für alle Menschen tatkräftig einzusetzen,
die in existenziellen Schwierigkeiten sind und unsere Hilfe brauchen.
Wir können nicht die ganze Welt verändern, aber unsere guten Taten können wie ein Samen sein.


(grossteils übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
"ORTHODOX LEBEN" Ein Glaubensbuch für junge orthodoxe Christen und Christinnen und alle Interessenten
ISBN 978-3-85205-802-3
Österr. Bibelgesellschaft, 1070 Wien, www.bibelgesellschaft.at
Das Orthodoxe Schulamt für Österreich empfiehlt das Glaubensbuch "Orthodox leben" als Unterrichtsmittel eigener Wahl (UeW) im Orthodoxen Religionsunterricht der Sekundarstufe I und II)






=7. DEZEMBER (20.12.)  
Hl. 
PHILOTHEA von Curtea de Arges (von Tyrnovo)
wurde um das Jahr 1206 in der damaligen bulgarischen Hauptstadt Tyrnovo geboren. Ihr Vater war ein bulgarischer Landmann, ihre Mutter war walachischer Herkunft. Die Mutter erzog sie in tief christlichem Geist, aber sie starb bald. Ihr Vater heiratete ein zweites Mal. Von ihrer Stiefmutter hatte sie allerdings viel zu erleiden. Sie beschuldigte Philothea des Ungehorsams, kritisierte sie wegen ihrer häufigen Kirchenbesuche, und auch dafür, dass sie Waisen und armen Kindern viele Geschenke gab. Auch ihr Vater tadelte sie dafür. Sie aber befolgte unbeirrbar die christlichen Grundsätze, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte.
Sie war erst 12 Jahre alt, als ihr Vater an einem Herbsttag auf dem Feld arbeitete. Die Stiefmutter schickte Filothea wie gewöhnlich mit einem Essenskorb aufs Feld zum Vater. Unterwegs verteilte sie von den Lebensmitteln, wie sie es gewohnt war; einen Teil wiederum an arme bettelnde Kinder. Der Vater war erbost und beschuldigte seine Frau dafür, dass er so wenig zum Essen bekommen hatte. Diese rechtfertigte sich und sagte, dass sie ihm immer genügend Essen schicke. Nur seine Tochter könne daran schuld sein. Als er einige Tage später wieder auf dem Feld arbeitete, beschloss er Philothea auf dem Weg heimlich zu beobachten. Als er sah, wie sie von dem Essen verteilte, stürzte er sich in Wut auf sie und erschlug sie mit einem Beil. So wurde die 12-jährige zur Märtyrerin für ihre christlichen Taten der Barmherzigkeit.
Der Vater erkannte sofort seine schwere Sünde und wurde von Furcht und Gewissensbissen gequält. Er wollte den Leichnam von der Erde aufheben und in die Stadt bringen. Aber das konnte er nicht, denn der Leichnam war schwer geworden wie ein Fels. Darauf ging er zum Erzbischof und beichtete ihm seine Sünde. Als der Erzbischof anschließend mit einer großen Schar von Klerikern und Volk zum Ort des Verbrechens kam, war es auch für ihn unmöglich, den Leichnam aufzuheben. Er erkannte, dass die Heilige nicht in Tyrnovo bestattet werden wollte. Er ließ Vertreter verschiedener Klöster aus Bulgarien und Rumänien kommen. Auch diese schafften es nicht, die Reliquien der Heiligen aufzuheben. Erst als eine Gesandtschaft aus dem walachischen Kloster Curtea von Arges ankam, konnte der Leichnam der Heiligen Märtyrerin in einen Reliquienschrein  gelegt werden.
Der Erzbischof schrieb einen Brief an den Voevoden von Curtea de Arges, in dem er ihm die Gründe für die Überführung erklärte. Darauf geleiteten die bulgarischen Geistlichen die Reliquien bis zur Donau, wo sie vom rumänischen Metropoliten, vom Voevoden und einer grossen Zahl von Priestern und Gläubigen in Empfang genommen wurden.
Die Reliquien der Hl. Märtyrerin Philothea ruhen bis heute in Curtea de Arges, wohin alljährlich  -besonders an ihrem Fest-  viele orthodoxe Christen mit ihren Nöten und Gebeten pilgern.


WIR LERNEN:

Der orthodoxe Glaube fordert den Menschen in jedem Lebensalter und in allen Lebensumständen heraus. Die Hl. Philothea hat in ihrem jugendlichen Alter für die ewig gültigen Gebote Christi Zeugnis abgelegt und ihr Leben hingegeben. Ihr Verhalten kann uns bei der Beantwortung der Frage helfen und Zuversicht geben, worin der Sinn unseres irdischen Lebens in letzter Konsequenz besteht.


(grossteils übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
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ISBN 978-3-85205-802-3
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Sonntag der Hll. VÄTER, der Hll. VORVÄTER vor Geburt Christi

Hl. alttestamentarischer Prophet und Patriarch JAKOB 
als Sohn Isaaks somit Enkel des gerechten Stammvaters Abraham.
Die orthodoxe Tradition schreibt vor allem zwei Ereignissen aus dem Leben Jakobs eine besondere Bedeutung zu.
Das erste Ereignis war ein Traum, den Jakob auf dem Weg von Kanaan nach Mesopotamien zu seinem Onkel Laban hatte, wo er eine Frau für sich finden wollte. Jakob war müde und legte sich auf einem Felsen zur Ruhe. Als er eingeschlafen war, sah er im Traum eine Leiter, die von der Erde bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel hinab und hinauf. Gott der Herr erschien Jakob und wiederholte ihm die Verheißung, die schon an Abraham ergangen war:

Fürchte dich nicht ! Das Land, auf dem du schläfst, Ich werde es dir und deiner Nachkommenschaft geben. Und deine Nachkommenschaft wird wie der Sand der Erde sein. Und sie wird sich nach Westen, nach Süden und nach Norden und nach Osten ausbreiten und in dir und in deiner Nachkommenschaft werden alle Stämme der Erde gesegnet werden.

(Genesis 28,13-14)

Im orthodoxen Gottesdienst wird diese Stelle von der Himmelsleiter im Traum Jakobs immer im Abendgottesdienst (Hesperinos) vor Festen der Gottesmutter gelesen und damit prophetisch gedeutet. Die eigentliche Himmelsleiter, die Gott und die Menschen verbindet, ist die Gottesmutter selbst, da in ihr Gott Mensch wurde.
Das zweite Ereignis geschah nach vielen Jahren auf dem Rückweg von Haran in Mesopotamien ins Verheißene Land. Dort sollte es zur Konfrontation mit seinem ihm feindlich gesinnten Bruder Esau kommen. In der Nacht zuvor kämpfte Jakob mit einem geheimnisvollen Wesen, einem Engel Gottes, das heißt mit Gott Selbst, wie es Jakob dann verstand. Jakob wurde dabei an der Hüfte verletzt und hinkte von nun an. Aber er gab sich nicht geschlagen und der Kampf endete erst, als ihm der Herr sagte:

Du wirst nicht mehr Jakob genannt werden, sondern Israel wird dein Name sein, du hast mit Gott gekämpft und Menschen wirst du überwinden.

(Genesis 32,28)


Der Name Israel bedeutet "Gott kämpft" oder "Gottesstreiter" und ging später auf das ganze Volk über. Schließlich segnete Gott Jakob und bekräftigte damit noch einmal den Segen, der schon Abraham zuteil geworden war. Am nächsten Morgen traf Jakob mit seinem Bruder Esau zusammen und versöhnte sich mit ihm.
Der Patriarch Jakob hatte 12 Söhne. Diese wurden zu den Stammvätern der 12 Stämme des Volkes Israel. Die 12 Stämme tragen auch die Namen der 12 Söhne Jakobs. Die Zahl 12 wurde später zu einem Symbol für das Volk Gottes.


WIR LERNEN:

Der geheimnisvolle Kampf Jakobs mit Gott ist ein Sinnbild für den inneren Kampf jedes gläubigen Menschen, der allein uns zur geistlichen Wiedergeburt führen kann. In diesem inneren Kampf ringen wirgleichsam mit Gott, um Seinen Willen zu erkennen und mit Seiner göttlichen Kraft und mit Seinem Licht erfüllt zu werden. Im Leben des Patriarchen Jakob sehen wir auch die große Bedeutung des Segens Gottes für unser Leben. Ohne den Segen Gottes kann unser Leben nicht gelingen. Daher sollen auch wir uns immer um den Segen Gottes bemühen.


(grossteils übernommen aus:
Mönchspriester Johann Krammer:
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ISBN 978-3-85205-802-3
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=30. JANUAR (12.2.)

HL. PETeR, der begnadet gläubige Zar der Bulgaren

Am 30. Januar (12.2.) wird der Gedenktag des Hl. PETeR, des begnadet gläubigen Zaren der Bulgaren gefeiert.
Sein heiligmäßiges Leben verband die weltlichen Aufgaben der Leitung eines multiethischen Reiches mit tiefer Verbindung mit dem Glauben und der Verwaltung der Kirche Christi.

Der Heilige PETeR wurde als Enkel des heiligen bulgarischen Täufer-Zaren BORIS-MICHAIL und Sohn des erfolgreichen Schöpfer eines Reiches, das vom Schwarzen Meer bis zur Adria und von der Donau bis zum ägäischen Meer reichte, zum Erbe und wahrer des Friedens für die südliche Balkanhalbinsel.

Er erfüllte diese Aufgabe in tiefem christlichen Glauben, der durch das Gebet des Heiligen IOAN von Rila gestärkt wurde. 
Wann immer möglich verweilte er im Gebet und erbat die geistliche Führung durch den Heiligen.
Gleichzeitig ist uns aber auch die im I. bulgarischen Reich schon damals entschiedene Aufgabenteilung zwischen weltlicher und geistlich, spiritueller Macht:
Als der Zar in der Nähe des Klosters im Rila-Gebirge vorbeikam, entsandte er eins Abordnung um den Heiligen IOAN zu sich zu holen.
Der Hl. IOAN entschied, dass jeder von Ihnen auf seinem von Gott geschenkten Platz seine Aufgabe erfüllen solle. Der Zar sein Reich in Frieden und Weisheit regieren und der Mönchsvater für die Menschen beten. In diesem Sinn kann keiner der beiden in die Welt des Anderen kommen.

Der Hl. Zar nützte seine militärische Stärke zu einem dauerhaften Frieden mit Byzanz.
So konnte er vom Patriarchen von Konstantinopel die Anerkennung für die Kirche seines Reiches in Form eines eigenen Patriarchats erreichen. 

Innerhalb seines Reiches förderte er die Eindämmung der Heresie des Bogomilismus durch die Gründung vorbildlicher Klöster.

967 ging er in die ewige Heimat des ewigen Himmelreichs ein.


WIR LERNEN:

Der Hl. PETeR zeigt uns mit seinem Beispiel, wie ein Leben im Gebet und im Geist des Glaubens  -auch ohne Eintritt in das Mönchsleben-  die Arbeit für den Weinberg Gottes, zum Wohle des Volkes Gottes ermöglicht.



=14. FEBRUAR (27.2.)

Entschlafen des HL. KIRIL (Konstantin), Erleuchter der Slawen


Die beiden Brüder Mihail (METHODI) und Konstantin (KIRIL) stammten aus Solon (Saloniki) (heute Thessaloniki).

Während der ältere Mihail zunächst wie sein Vater die hohe Miliärbeamtenlaufbahn einschlug, folgte der Jüngere Konstantin dem Gebet seiner slawischen Mutter und strebte nach höherer Bildung und Wissenschaft. In Konstantinopel erhielt er an der Magna Aura-Akademie zusammen mit den Kaiserkindern und dem späteren Patriarchen PHOTIY eine erlesene Ausbildung, stieg bald zum Bibliothekar des  Ökumenischen Patriarchats auf und entwickelte besonderes Interesse an den Kulturen der Byzanz umgebenden Völker.


Zusammen mit seinem älteren Bruder, der inzwischen den Militärdienst quittiert hatte und unter dem Namen METHODI in einem kleinasiatischen Kloster Mönch geworden war, wurde er zunächst mit der Mission im Gebiet der asiatischen Chasaren betraut.
In Jahre 860 erhielten sie dann von Kaiser MICHAIL III. und Patriarch PHOTIY in Konstantinopel den Auftrag als Missionare ins Großmährische Reich zu gehen, nachdem der mährische Fürst Rostislav die Bitte um Entsendung von Missionaren mit slawischer Muttersprache an Konstantinopel gerichtet hatte. Die beiden Brüder zogen slawische Schüler auch aus dem Reich des bulgarischen Zaren BORIS-MIHAIL an sich, entwickelten ein eigenes slawisches Alphabet und übersetzten die Bibel und die Göttliche Liturgie ins Slawische.
Im Jahre 863 trafen sie in Großmähren ein und begannen mit ihrer Tätigkeit einer die Menschen am Hof und in der weite des Landes durch die Frohbotschaft des Christentums zu erleuchten.
Da sie dabei durch lateinische Geistliche mit der Gegnerschaft zur Verwendung ihrer Sprache konfrontiert wurden, zogen sie 867 nach Rom zum römischen Papst HADRIAN II.
Der Papst nahm die beiden Brüder mit großen Ehren auf.
Als Gastgeschenk hatten sie die von ihnen auf der Halbinsel Krim aufgefundenen Reliquien des Heiligen Papstes KLEMENS mitgebracht. Für sie wurde in Rom eine eigene Basilika (San Clemente) errichtet und einer der Schüler des Hl. METHODIY, der spätere Hl.KLIMENT von Ohrid nahm diesen Mönchsnamen an. 
Der Papst bestätigte die Verwendung der slawischen Liturgiesprache und Verurteilte die "Häresie der 3 Sprachen", die nur Hebräisch, Griechisch und Latein zur Verherrlichung Gottes zulassen wollten.
Konstantin wurde zum Mönch KIRIL geweiht und starb nach 50 Tagen 869 in einem römischen Kloster.
Papst HADRIAN persönlich nahm an seinem Begräbnis teil.
Heute können wir seine Reliquien in der Basilika San Clemente in Rom verehren.

Am 14. Februar (27.2.) wird der Gedenktag seines Entschlafens in die ewige Heimat des ewigen Himmelreichs gefeiert.

Sein Grab fand er in der neu gebauten Basilika von San Clemente.


WIR LERNEN:

Die Heiligen Slawenapostel METHODI und KIRIL werden als Patrone Europas in der römischen Kirche und von allen in ihren Landessprachen betenden Landeskirchen der weltweiten Orthodoxie verehrt.
Sie haben sich mit all ihrer Kraft für das Recht aller Völker eingesetzt, Gott in ihrer Kultur und Sprache verherrlichen zu dürfen. 





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