SCHEMA
einer österlichen
G Ö T T L I C H E N L I T U R G I E
nach unserem Vater unter den Heiligen
Johannes "Goldmund" (=Chrysostomus)
Märtyrer - Patriarch von Konstantinopel
" Fest der Zuwendung der Gnadenwirkungen Gottes zur Heiligung von Mensch und
Schöpfung "
" Weg zur Weiterentwicklung des Christens durch aktive Aufnahme der
Gnadengaben Gottes "
PROSKOMIDIA (Vorbereitung)
- Vorbereitung der Gaben - als Symbole der Teile der Kirche als Leib Christi
(Priester und Diakon)
- Vorbereitung des Raumes - Beweihräucherung der Ikonen
und Menschen als Ebenbild Gottes (Diakon)
- Vorbereitung der Gläubigen - durch Gebet und
Psalmen-Lesung (Diakon, Leser)
Ruf des Diakons: "Christus ist auferstanden !"
Antwort der Gläubigen: "Er ist wahrhaft auferstanden !"
- wird während des Gottesdienstes noch öfter wiederholt
SEGEN des REICHES GOTTES
- dass durch diesen Gottesdienst das Reich Gottes unter uns vergegenwärtigt
werden möge
"Christus ist erstanden von den Toten, 2- im Tode bezwang Er den Tod und
hat allen in den Gräbern das Leben gebracht"
und andere Gesänge des Osterjubels (Hl. Johannes von
Damaskus 675-749):
Ps (67) …
"Dadurch das Du auch ins Grab hinabgestiegen bist, o Unsterblicher, hast Du
die Gewalt der Hölle zerstört und bist als Sieger
auferstanden, Christus, o Gott …" "Die früh am Morgen zur Salbung
hinausgeeilten Frauen fanden den Stein hinweggewälzt und einen Engel von dem
sie hörten: "Was sucht ihr den Lebendigen unter den Toten ? Kündet der Welt
Freude: Der Herr ist auferstanden !"
"Das heilige Pas´cha, Pas´cha-Christus unser Erlöser, das unblutige Pas´cha,
das Pas´cha der Gläubigen, das Pas´cha das uns des Paradieses Pforten wieder
öffnet, das Pas´cha, das alle Gläubigen heiligt !"
Ps (117) ...
GROSSES FRIEDENSGEBET
"Um den Frieden von oben und das Heil unserer Seelen … "
Lob des Herrn (Chor)
und kleine Fürbitt-Gebete
(Diakon und Chor)
Lob des Herrn (Chor) -
"Einziggeborener Sohn, Wort Gottes …"
(Hymnus von vor 535, Kaiser Justinian)
kleine Fürbitt-Gebete
(Diakon und Chor)
("Kleiner Einzug") EINZUG des
EVANGELIENBUCHES
- vergegenwärtigt das Bei-uns-Sein des
Gottessohnes in Seinem Wort
"Weisheit, aufrecht ! Preiset Gott, den Herrn, in Seinem
Wort !" "Christus ist erstanden von den Toten, ... ... und hat allen in den
Gräbern das Leben gebracht" "Die früh am Morgen zur Salbung hinausgeeilten
Frauen fanden den Stein hinweggewälzt und einen Engel von dem sie
hörten: "Was sucht ihr den Lebendigen unter den Toten ? Kündet der Welt
Freude: Der Herr ist auferstanden !"
Taufgesang: "Die ihr auf Christus getauft seid, habt
Christus angezogen … Alleluja !"
LESUNG
"Alleluja ! Alleluja ! Alleluja
!"
E V A N G E L I U M (z.B.:
Johannes 1: 1-17)
"Im Anfang war das Wort …...."
"Ein Mann trat auf, gesandt von Gott …...."
"Und das Wort wurde Fleisch …...."
Inständige Gebete für die Gemeinschaft
"Wie im Himmel die Cherubim ... (Chor)
("Grosser Einzug") EINZUG
mit den HEILIGEN GABEN
- vergegenwärtigt den Gottessohn
in Seinem Leib, der Kirche für all deren Teile gebetet wird:
die Völker, die Verantwortlichen ..
Gebete über den Heiligen Gaben
(Chor) " ... um zu empfangen den König des Alls …"
Fürbitt-Gebete vor den vorbereiteten Gaben
Zeichen der Einigkeit
("Christus ist unter uns ! --- Er ist es und er wird es sein !") Chor:
" Ich will Dich lieben, Herr, meine Stärke, ein Fels ist mir der Herr und eine
Burg und Zuflucht !" GLAUBENSBEKENNTNIS
Einsetzungsworte und Anrufung des Hl. Geistes
"Lasset uns erheben die Herzen !" "Heilig, heilig, heilig ist der Herr
Sabaoth !"
"Nehmet, esset, dies ist Mein Leib …" "Trinket alle daraus, dies ist Mein Blut
…"
"…bringen wir Dir dar, das Deine vom Deinen, von Allen für Alles !"
"Segne, Herr, das hl. Brot (hl.Kelch) und mache ... zum
kostbaren Leib (Blut) Deines Christus !"
"Verwandelnd durch Deinen Heiligen Geist !"
Chor: "Dir singen wir, Dich preisen wir, Dir danken wir
…"
Darbringung des geistlichen Opferdienstes für (und mit) der Gesamt-Kirche:
- der Gottesmutter, den Heiligen ...
Chor: "Es ist wahrhaft und recht … !"
Chor: "Der Engel rief ihr zu … !"
... unseren Kirchen und der Kirche aller Zeiten
Fürbitt-Gebete: Alles Heiligen gedenkend
"… würdige uns mit Zuversicht und ohne Schuld, Dich, den
Gott des Himmels, als Vater anzurufen und zu sprechen: "
" VATER UNSER "
Chor: "Einer ist heilig, Einer der Herr, Jesus Christus
... "
Predigt und KOMMUNION
"Herr ! Ich glaube und bekenne, dass Du bist wahrhaft Chistus, der Sohn des
lebendigen Gottes, der in die Welt gekommen ist, die Sünder zu retten, von
denen ich der erste bin. Auch glaube ich, dass dies wahrhaftig Dein
allerreinster Leib selbst und dass 22- dies Dein
kostbarstes Blut selbst ist. Darum flehe ich zu Dir: Erbarme Dich meiner und
vergib mir meine Verfehlungen, die ich absichtlich und unabsichtlich, in
Worten oder Taten, bewusst oder unbewusst begangen habe; Mache mich würdig,
ungerichtet und ohne Verdamnis an Deinen allerreinsten Geheimnissen
teilzunehmen, zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben. 23- Amen. An
Deinem geheimnisvollen Abendmahle lass heute mich teilnehmen, o Sohn Gottes;
Deinen Feinden will ich das Geheimnis nicht verraten, Dir
auch nicht einen Kuss geben wie Judas, sondern wie der Schächer bekenne ich
mich zu Dir: Gedenke meiner, o Herr, in Deinem Reiche. Die Teilnahme an Deinen
heiligen Geheimnissen gereiche mir nicht zum Gericht oder zur Verdammnis,
sondern zur Heilung der Seele und des Leibes.
Segen und
Abschluss
"Christus ist erstanden von den Toten, im Tode bezwang Er den Tod und hat
allen in den Gräbern das Leben gebracht"
" Christi Auferstehung haben wir geschaut … ! "
ANTWORT:
Orthodoxe Fraternität in Deutschland
(vater STEFAN)
S.g. Herr Dr. Dreger,
Unterschiedliches Kalenderdatum des Osterfestes in Ost- und West
Wann feiert die Christenheit Ostern ?
Die Antwort auf diese Frage lautet seit dem 4. Jahrhundert (Konzil von Nikäa
325) klar und eindeutig:
am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche
… und trotzdem feierten zum Beispiel im Jahr 2005 die westliche Christenheit am 27. März und die christlichen Kirchen des Ostens am 1. Mai die Auferstehung.
Wieder einmal wird das Zeugnis für die
gemeinsame Frohbotschaft durch unseren unchristlichen Stolz und mangelnde
Brüderlichkeit erschwert.
In der Gemeinschaft der christlichen Kirchen des ersten Jahrtausends, den
Kirchen von Rom, Konstantinopel, Alexandria, Antiochia und Jerusalem war es
die Aufgabe des Patriarchates von Alexandria, den gemeinsamen Ostertermin
festzulegen, da dort die berühmtesten Astronomen zur Feststellung der
Tag-und-Nacht-Gleiche tätig waren. Daraus entstanden Tabellen, die so
genannten „Paschalia“ nach denen die Kirchen des Ostens bis heute den
Ostertermin bestimmen.
Diese Pachalia stellten zu ihrer Entstehungszeit beachtliche
astronomisch-mathematische Leistungen dar. Im Laufe der Zeit haben aber die an
sich verhältnismäßig geringen Differenzen, die zwischen den
Berechnungsgrundlagen der Paschalia und der exakten Zeitdauer der
astronomischen Abläufe bestehen, zu einer beträchtlichen Abweichung geführt.
So gehen die Paschalia von einer durchschnittlichen Zahl von 365,25 Drehungen
der Erde um ihre eigene Achse (üblicherweise „Tag“ genannt) pro Jahr aus,
während die tatsächliche Zahl 365,2422 beträgt. Diese Unstimmigkeit ist bis
heute auf 13 Tage angeschwollen. Dadurch liegt der Termin der
Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche nach den Paschalia 13 Tage nachdem sie
astronomisch (nach den Gesetzen von Gottes Schöpfung) stattgefunden hat.
Ähnliches ist auch bei der „Lunation“ festzustellen, der Zeit von 29,5306
Tagen, welche der Mond benötigt um einmal die Erde zu umkreisen, woraus wieder
die sichtbaren Mondphasen bestimmt werden können. Nach den Paschalia kann so
der erste Vollmond nach der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche 4 Tage früher
auftreten als ihn die Paschalia erwarten.
Diese Unstimmigkeiten sollten natürlich korrigiert werden. Aber als diese
Notwendigkeit nach der „Priorität der Naturwissenschaften“ im Westen aktuell
wurde, war die Christenheit besonders im Westen schon so zersplittert, dass
eine Einigung nicht einmal versucht wurde. Das „Patriarchat von Rom“ sah sich
als alleinige Weltkirche und Papst Gregor XIII. änderte durch seine Bulle
„Inter gravissimas“ am 24.2.1582 den seit den Tagen Jesu Christi auf Erden
geltenden Julianischen Kalender. Dies konnten die nicht den Papst
anerkennenden Kirchen des Ostens und zunächst auch die Protestanten in
Westeuropa nicht akzeptieren.
Erst im 18. Jahrhundert haben die letzten protestantischen Kirchen auf den
neuen „katholischen“ Kalender umgestellt.
Für die orthodoxen Kirchen (und die so genannten „alt-orientalischen“ Kirchen)
und sogar für mit dem Papst unierte christliche Kirchen des Ostens ist das für
sie gemeinsame Osterdatum nach den Paschalia ein so wichtiges Symbol, sodass
eine Anpassung an den (astronomisch eigentlich „richtigeren“) Termin des
Westens bisher nicht realistisch war.
Dies wird auch noch durch eine weitere Bedingung erschwert, weil im Laufe der
Zeit nach der Tradition der Kirchen des Ostens die lokale Symbolik im Heiligen
Land wichtig geworden ist, nachdem die Auferstehung Christi auch die Erfüllung
des Alten Bundes ist und auch deshalb immer erst nach dem jüdischen
Pas´cha-Fest gefeiert werden darf.
Alle diese Unterschiede zusammengenommen führen dazu, dass wir Christen im
Westen und im Osten nur in wenigen Jahren ( … 2001, 2004, 2007, 2010, 2011…)
das Auferstehungsfest zum gleichen Kalendertermin feiern können.
Gemeinsam aber ist uns, dass wir eigentlich an jedem Sonntag der Auferstehung
gedenken !
Vigilfeier ist ein Begriff aus dem lateinischen Christentum.
In der Orthodoxen Kirche gibt es den Abendgottesdienst (Wecernja, Hesperinos) und die mit diesem beginnende "Nachtwache" (Vsenoscnoje Bdenje).
In beiden Faellen ist es wichtig zu verstehen, dass mit diesen Gebetsgottesdienste der neue Tag beginnt, da nach alter Tradition der Vortag mit dem Sonnenuntergang endet und der neue Tag mit der Nacht beginnt. "Es ward Abend und Morgen, der ...te Tag".
Ich will meine Antwort in 2 Teilen geben: a) Sinn b) Ablauf
Das Gebet ist die sicherste Grundlage des Lebens mit und in Gott. Die Stundengebete sind in der Orthodoxie nicht auf die Moenche beschraenkt, nicht nur Geistliche "muessen" Brevier beten, ganz im Gegenteil: jeder Glaeubige darf sich nach den Worten des Gottessohnes jederzeit im Gebet an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist wenden. In den reichen Gebetstexten unserer Kirche gedenken wir dabei zu verschiedenen Stunden des Tages und an verschiedenen Tagen der Woche verschiedener fuer unser Heil wichtiger Geschehnisse. Bittend um Fuerbitte wenden wir uns auch an die Gottesmutter und an die Heiligen (an die Hl. Apostel, an den Hl.NIKOLAUS, an unseren Namensheiligen etc.). Gleichzeitig beten auch wir fuer unsere lebenden und verstorbenen Mitmenschen. Dieses gegenseitige Eintreten der Christen im Gebet fuereinander ist wichtig fuer uns alle !
Als 1. Gebet eines neuen Tages ist der Abendgottesdienst und noch viel mehr die Nachtwache der Wiedererinnerung (der innerlichen Vergegenwaertigung) des gesamten Heilsgeschehens gewidmet.
Mit dem Hochpreis der Schoepfung beginnt das Gebet, fuehrt uns den Sündenfall vor Augen, begleitet das Volk Gottes auf seinem suchenden Weg im Alten Bund, laesst uns mit dem Lobpreis der Gottesmutter und der Botschaft Johannes des Taeufers neue Hoffnung schoepfen und feiert die Ankunft des Gottessohnes als "Licht der Welt" mit dem Aufleuchten des Abendlichtes. Besonders in der Nachtwache wird dann noch ausgiebig unseren Vorbildern im Neuen Bund, den Heiligen des Tages, der Kirche, der Gemeinschaft gedacht und uns ein tiefer Einblick in die Heilsbedeutung der jeweiligen Feste im Kirchenjahr gegeben. Die vollstaendigste Nachtwache (die allerdings meist nur mehr in Kloestern und in orthodoxen Laendern vor dem Fest des Kirchenheiligen oder an anderen grossen Festen -wie vor Theophanie- ueber die ganze Nacht gefeiert wird) umfasst die Gebete zu den Tageszeiten in den Abendstunden, das Mitternachtsgebet, lange naechtliche Psalmenlesungen, Lesungen aus den Leben der Heiligen, die Morgengebete, das Morgenlob, den Morgengottesdienst und fuehrt hin auf die im Anschluss gefeierte Goettliche Liturgie (deren Bedeutung als Vergegenwaertigung unseres Einstimmens in das Heil Gottes alle Gebetsgottesdienste weit uebersteigt, und in der Orthodoxie als einzige mit dem Praedikat "Liturgie" bezeichnet wird).
Nun der Ablauf in Listenform:
- Vorbereitungsgebete (Weihrauch:"Der Geist Gottes schwebte ueber den Wassern...")
- Psalm 103 und Priestergebete
- Grosses Fuerbittgebet
- "Selig der nicht folgt dem Rate der Frevler ..." (Ps. 1-3)
- Kleines Fuerbittgebet
- "Herr, ich flehe zu Dir, erhoere mich ..." (Ps. 140, 141, 129, 116)
- Gottesmutter-Hymnus
- Einzug mit dem Licht
- HYMNUS an CHRISTOS als LICHT der WELT:
"Stilles Licht der Heiligen Herrlichkeit des Ewigen himmlischen Vaters - o Heiliger und Seligmachender Jesus Christos !
Angelangt am Untergange der Sonne schauen wir das Abendlicht und preisen Gott den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Wuerdig bist Du allezeit, mit heiligender Stimme gepriesen zu werden, o Sohn Gottes, Lebensspendender !
Deshalb preist Dich das Weltenall !"
- Prokimenongesang (Psalmenvers zum Tag)
- Instaendiges Fuerbittgebet
- "Wuerdige uns Herr ..."
- Fuerbittgebet
- Stichirengesang
- Hymnus der Gerechten Simeon:
"Nun Herr entlaessest Du nach Deinem Worte, Deinen Diener in Frieden ..."
- Abschlussgebete
- Hymnus an die Gottesmutter und Festtroparien
- Naechtliche Lesungen
Psalm 3, 37, 62, 87, 102, 142
- Grosses Fuerbittgebet
- Morgengebete des Priesters
- "Gott ist der Herr und ist uns erschienen ..."
- "Danket dem Herrn ..."
- Lesung einer der 20 Psalmengruppen
- Kleines Fuerbittgebet
- Erleuchtungsgesaenge
- Gottesmutterhymnus
- Kleines Fuerbittgebet
- Antiphon - Prokimen
- AUFERSTEHUNGS-EVANGELIUM (Samstag auf Sonntag)
- Auferstehungshymnus
- Kanon der Oden mit Kleinen Fuerbittgebeten
- "Heilig ist der Herr, unser Gott ..."
- "Lobt hoch den Herrn ..." Ps. 148
- "Hochgelobt bist Du Gottesmutter ..."
- Grosser Lobpreis "Ehre Dir, der Du uns das Licht gebracht ..." "Ehre sei Gott in der Hoehe ..."
- Dreimal-Heilig
- Festkondakien
- Instaendiges Fuerbittgebet
- Schlusssegen
= 1. Stunde
= 3. Stunde
..........
Sie sehen, die Texte sind umfangreich. Selbst die kuerzeste Version des Gottesdienst waehrt 3 - 4 Stunden. Deshalb konnten wir den vollen Text auch nicht hier bringen.
Die wichtigsten Teile werden Sie aber in den von uns empfohlenen Links zu amerikanischen Web-Sites finden koennen.
Gott erhalte Ihnen Ihr Interesse und mache Ihr Gebet fruchtbar !
Ihr vater STEFAN
Von: Horst Leps (Hamburg) Und: Ich würde gerne von mir aus einige Links setzen, etwa auf den Text von Abt Johannes über die Ikonen. Sind Sie einverstanden? Bleiben die Texte auch dort, wo sie jetzt sind? Was ich mir besonders wünschen würde, das wären theologische Texte, die sich auf die Situation des Abendlandes jetzt beziehen. Etwa: Religion und Religionskritik, Säkularismus, Individualisierung, um nur mal ein paar Stichworte zu nennen, man könnte da vieles hinzusetzen. Gleichzeitig auch etwas, das ich komparatistische Theologie nennen würde. Ich bin bin von Haus aus Lutheraner, wo finde ich in der orthodoxen Theologie, die ganz anders gestrickt ist, das protestantische Thema Rechtfertigung wieder? Bei Palamas? (Nicht, daß Sie mir diese Frage jetzt beantworten, sie ist ja nicht so einfach, daß man sie mal eben so runtertippt, ich meine nur, diese Fragen werden entstehen, wenn die Orthodoxie öffentlicher werden will, und dann muß da was gesagt werden können.) Mit freundlichen Grüßen
wir haben uns sehr gefreut, dass wir letztlich doch auch für Sie brauchbar sein können. danke für Ihre Anwort. Ich sehe, Sie sind genau auf dem Weg, den ich mir wünsche. Oft habe ich bei den amerikanischen Orthodoxie-Seiten mit etwas Neid bedauert, daß sie eben in englisch sind, ich habe mir so etwas in deutsch gewünscht, und nun machen Sie sich dran, das zu tun. Da kann ich Ihnen nur gutes Gelingen wünschen. (Auf diesem Hintergund sind meine kritischen Bemerkungen zum Outfit der Seiten lesen, als Bitte nämlich, zugänglicher zu werden.) Hinsichtlich orthodoxer Theologie: Theologie ist allemal Anwort auf Situationen und Fragen; Fragen, die so nicht gestellt worden sind, können so dann auch nicht beantwortet werden. Was ich meine ist dies: Dieser deutsche Raum ist eben durch bestimmte theologische und philosophische Fragestellungen bestimmt, - Scholastik, Reformation, Aufklärung, Religionskritik als Beispiele - , und wenn die Orthodoxie hier mehr sein will als Fremdes-Neues-Exotisches, dann, so meine ich, muß die Orthodoxie diese Fragestellungen aufnehmen und die Antworten explizit geben. Beispiel: Ich lese gerade in Staniloaes Dogmatik. Der Anfang des Buches enthält erkenntnistheoretische Aussagen. Aber Staniloae setzt sie nicht in den Kontext der jetzigen Situation, kann er wohl auch gar nicht, denn Rumänien vor 20/30 Jahren ist nicht hier und heute. Und daß er es gar nicht tut, liegt wohl auch an der damaligen politischen Situation dort. (Die ev. Theologie der DDR hat sich schließlich auch nicht mit der marxistischen Religionskritik beschäftigt.) Schriebe aber nun einer hier und heute in Deutschland eine orthodoxe Dogamtik, käme er nicht um eine Auseinandersetzung mit gegenwärtiger Erkenntnistheorie, wie sie an den Universitäten gelehrt wird, herum. Unterließe er es, würde er nicht über den Kreis der eh schon Wissenden hinaus rezipiert werden. Von dort her sind dann auch deutliche Unterscheidungen möglich, was Sie über die Evangelischen und ihre merkwüdige Unfreude sagen, kann ich ja nur unterstreichen. Solches, unpolemisch, aber deutlich, das wünsche ich mir. Eure/Ihre Website ist prima, habe lange nach so etwas gesucht! S.g. Frau Bergmann, liebe Schwester in Christos, Schon jetzt ein paar Gemeindeadressen; wünsche interessante und aufbauende Gemeinde-Erfahrungen: Herzlichen Dank für die rasche Antwort S.g. Frau Bergmann, liebe Schwester in Christos, Die von einem römischen Papst willkürlich dekretierte Kalenderreform konnte die Orthodoxie natürlich nicht mitmachen. Das Problem des gegenüber den Jahreszeiten nachhinkenden "Alten Kalenders" hat man aber auch erkannt.
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Ich bitte um nähere Informationen zur Orthodoxen Fraternität.
Orthodoxe Fraternität in Deutschland
(vater STEFAN)
S.g.Herr Leps, lieber Bruder in Christos,
.......
Zu den vielen interessanten Bemerkungen in Ihrer e-mail:
Theologische Spezialthemen:
Wir hoffen vieles von unserer (Theologie) Einstellung zu Gott ist in den Texten zu den Festen des Kirchenjahres authentisch zu erkennen. Aber selbstverständlich werden wir im Rahmen unserer Möglichkeiten auch mit zusammenfassender "Sekundärliteratur" zu besonderen "orthodoxen Phänomenen" (Ikone, Gottesdienste, Gebetsleben usw.) weitermachen, aber.
Bitte suchen Sie auch die Originaltexte bei den Festen.
"Wer betet, betreibt Theologie"
Unsere Gebetstexte sind nicht wie oft im Westen "heisser Nadel gestrickt"; sondern die in vielen Jahrhunderten bis fast 2000 Jahren immer wieder verfeinerte Essenz des Glaubens des Volkes Christi;
Unsere Gebete beinhalten die Fülle der Orthodoxie, die von den Wogen des Heiligen Geistes umspülte Küste menschlichen Denkens, aus der die Theologie immer nur einige Sandkörnchen näher beleuchten kann.
Heilsam für uns ist das Wissen um die Zusammengehörigkeit aller dieser Elemente, nicht deren Zertrümmerung in die Atome weltlicher Wissenschaften. Schätze des Glaubens für uns herauszusuchen und sie durch richtige Beleuchtung für uns strahlen zu lassen, das ist die Aufgabe orthodoxer Theologie.
So finden Sie auch auf Ihre Frage die Antwort in unseren Gebeten (sogar in dem winzigen Bruchteil, der schon in das Internet gebracht worden ist)
Das bringt mich zum Stein des Anstosses, den Sie vorgegeben haben:
"Rechtfertigungslehre und orthodoxe Theologie dazu":
Verzeihen Sie mir Grundsätzliches:
"Rechtfertigungslehre" ist ein Wort, das beweist, wie man auch durch unsere deutsche Sprache vom Glauben entfernt werden kann. Hört man nur das Wort, ohne die wertvollen Gedanken zu diesem Thema zu kennen, ist man versucht, auch das für und wider zu "Rechtfertigungslehre" unter das einzuordnen, was unseren orthodoxen Kirchen einmal so bezeichnend "die 2 Seiten der (falschen) westlichen Medaillie" genannt haben. Kurz: Juristerei statt Hilfe zum Heil. Wir stehen als gefallene -und immer wieder fallende- Geschöpfe vor unserem Schöpfer. Also was soll da "Rechtfertigung" sein !
Dieses Wort verstellt uns zunächst den Zugang (und würde für fundamentalistische -besser polemische- Orthodoxe Anlass zu Tiraden über den A-theismus des Westens sein).
Wichtiger und heilsamer ist es aber sich Gedanken zu machen, über die wahren Sorgen die die "Protestantischen Kirchen-Väter" zu klaren Worten in dieser Sache bewegt haben.
Natürlich ist der Glaube entscheidend um in das Himmelreich eingehen zu können. Das Wissen wir immerhin vom Gottessohn selbst. ER hat es am Kreuz einem Räuber verheissen, der wohl kaum gute Werke vorweisen konnte. (Die Schlüsselrolle dieses Bibelberichtes in der Orthodoxie wird auch an der oft verbreiteten Erklärungsvariante für das russische Kreuz mit seinem schiefen Grundbalken deutlich: Der Waagebalken der Waage des Jüngsten Gerichts die den reuigen Räuber (der auch in herrlichen gottesdienstlichen Gesängen immer wieder als Vorbild für uns vorkommt) ins Himmelreich hebt, während sich der Waagebalken senkt, für den nicht gläubigen -und nicht reuigen- andere Räuber, obwohl dieser auf das gleiche Leben zurückblicken müsste.
Hier ist es der Glaube des Menschen -aber bitteschön auch der Mut zur Reue und das Vertrauen auf die Gnade Gottes, was das Heil in der letzten Stunde bringt. Deutlicherer Mut zur Reue und mehr Freude über die unverdiente Gnade Gottes wäre übrigens auch Heilsmittel, die man bei unseren evangelischen Mit-Christen wierder etwas mehr an die Oberfläche holen sollte.
Aber natürlich klingt "sola fidae" etwas merkwürdig, besonders wenn es die ja sonst so am Praktischen orientierten West-Christen im Mund führen. Es ist ein Bedürfnis der Menschen, die zu und in die Kirche kommen, trotz ihres wiederholten Versagens immer wieder aufgerichtet zu werden. Und dazu gehört vor allem für das Wohlefinden der menschlichen Psyche auch das wohltuende Gefühl wenigstens ein bißchen tätige Reue (gute Werke) getan zu haben.
In unserer orthodoxen Theologie wird dies am besten durch "Syn-ergia" ausgedrückt. Die Gnade Gottes kommt nicht gegen unser tun über uns. Wir bleiben aufgefordert uns stets zu bemühen mit aller Kraft "mit" dem Willen Gottes zu handeln. Die Momente in denen es uns gelingt wenigstens teilweise synchron zu handeln, sind die glücklichsten in unserem Leben.
Natürlich gibt es zu dem Thema auch beeindruckende traditionelle orthodoxe "Schultheologie" und auch in unserer Umgebung schreiben manchmal orthodoxe Theologen zu den für uns "exotischen" Fragen westlicher Theologie.
Geben Sie mir etwas Zeit und Ihre Adresse, dann werde ich sicher etwas finden, das ich Ihnen kopieren kann.
Sehr froh macht mich, dass Sie sich mit Staniloae befassen; bald werden Sie mehr wissen als wir. Sicher liessen politische Zwänge dort mehr Deutlichkeit nicht zu. Aber was sagen Sie zu der Meinung, dass der mündige Weltchrist vielleicht der bessere "Fachmann" in der Anwendung christlicher Grundsätze auf seine Umwelt ist, als der in aussertheologischen Fragen oft nur halbgebildete Theologe ?
Byzanz war immer nur ein Teil (wenngleich auch ein sehr wichtiger Teil) der orthodoxen Welt. Verwenden Sie daher anstatt "byzantinisches Christentum" vielleicht besser "Christentum in der östlichen Tradition" oder verkürzt "östliches Christentum".
Ihr vater STEFAN
.......
"http://www.hh.schule.de/religion/relpaed1/na"
Nun wüßte ich gerne noch, ob es im Raum Schleswig-Holstein oder eventuell in Hamburg bzw. im Norden Hamburgs irgendwo eine orthodoxe Gemeinde gibt?
Eine Adressliste wäre prima, und auch die Bücherliste, da ich nur englischsprachige Literatur zur Orthodoxie aus Griechenland habe.
.......
Apropos Griechenland: ich habe den orthodoxen Glauben dort kennengelernt (regelmäßige Gottesdienstbesuche in einem wunderschönen Kloster in Chania).
.......
All dies ist mittlerweile ein paar Jahre her. Was aber blieb, ist eine Art Sehnsucht nach etwas, was mir weder evangelische noch katholische Kirchen hier zu geben vermögen.
.......
Ich wüßte gerne, ob die beiden orthodoxen Länder (Griechenland und Rußland) sich in Glaubensfragen einig sind, oder ob es ob der räumlichen Distanz und den so voneinander abweichenden politischen sowie lebensformbezogenen Verhältnissen zu unterschiedlichen Entwicklungen gekommen ist (außer natürlich den verschiedenen Sprachen)?
Mit herzlichem Gruß,
Orthodoxe Fraternität in Deutschland
(vater STEFAN)
die lebendigen, ehrlichen und überzeugenden Zeilen Ihrer letzten e-mail haben uns wieder einmal bewusst gemacht, dass unsere Arbeit doch einen Sinn hat und ehrlich suchende Christen im Internet erreichen kann. Vielen Dank dafür !
Die Kirchen der Orthodoxie sehen sich als direkte Erben der in der Vielfalt einigen Weltkirche der Ökumenischen Konzilien. Vollständige Kirche im theologischen Sinn ist schon ein Bistum (bei den Griechen "Metropolie")mit einem Bischof seinen Geistlichen und Weltchristen. Die Versammlung der Bischöfe eines Volkes oder eines Gebietes wählen einen Ersten (Erzbischof oder Patriarchen), "ohne den zu konsultieren, sie nichts unternehmen, und der nichts unternimmt ohne sie zu konsultieren". Für die gesamte Weltkirche entscheidende Fragen werden dann in Versammlungen der Weltkirche beraten; auf Einladung durch den Oekumenischen Patriarchen (Konstantinopel) der der Erste unter Gleichen der Vorsteher aller orthodoxen Kirchen ist. Wie alles in dieser noch nicht endgültig verklärten Welt wurden und werden auch diese Prinzipien immer wieder Opfer von Schwäche und unvollkommenen zeitgeistbedingten Staats- und Gesellschaftsmodellen. Konstantinopel ist oft noch vom alten Byzanz beeinflusst, Russland hat Jahrhunderte oft rücksichtsloser Zaren- und Kommunistenherrschaft hinter sich, rumänische und bulgarische Kirchenverfassungen sind von der bürgerlichen Demokratie des 19.Jahrhunderts geprägt. Da aber Keiner dem anderen übergeordnet ist, und so mehrere Modelle menschlicher Organisationsformen parallel überleben können, ist es immer möglich eingetretene Fehlentwicklungen wieder zu korrigieren. Kirche ist der Leib Christi und die Einheit der "real existierenden" Orthodoxie auf Erden wird durch keine menschliche Macht oder Autorität sondern das Band christlicher Liebe erreicht. Weniger pathetisch gesagt, man spürt in allen orthodoxen Ländern die Freude daran, auch mit sonst verschiedenen Völkern (z.B. Finnen und Arabern) etwas gemeinsam zu haben.
.......
Ein bißchen davon merkt man auch am Gruppen-Photo der orthodoxen Patriarchen auf dem Verzeichnis der orthodoxen Geistlichen in Deutschland, das wir zusammen mit einem Büchlein schicken, das von evangelischen Christen mit viel Verständnis und Liebe zur orthodoxen Tradition gemacht worden ist.
.......
Ausführliche Bücherliste folgt ! Mailing-list und Newsletter planen wir wieder zu beleben; einstweilen bemühen wir uns die Web-Site immer aktuell zu halten und mit interessanten Ergänzungen zu erneuern. Also hineinschauen und überraschen lassen !
Gemeinde "Hl. NIKOLAOS", 20146 HAMBURG, Schröderstiftstr. 34
Erzpriester GEORGIOS Manos,
Archimandrit GEORGIOS (Jürgen) Kassing,
040 - 454 5 66
"Hl.PROKOPIOS"-Kirche, 22527 HAMBURG, Hagenbeckstr. 10
Priester JOSEF Wowniuk
Erzpriester Dr. AMBROSIUS Backhaus,
Diakon NIKOLAI Wolper,
Kirchenälteste: Frau Elisabeth Gerasimetz
040 - 40 60 60
Ihre Website macht auf jeden Fall Sinn, nicht nur für bereits der Orthodoxie Zugewandte, sondern schließlich auch für alle anderen, denen sie Aufklärung und Information bietet und sicher auch neugierig macht....
.......
Vieles klingt wirklich so, wie ich mir, wenn schon, dann "Kirche" wünsche...
.......
Einen Anklang davon hatte ich ja bereits auf Kreta, wo ich als "Fremde" so herzliche Aufnahme fand!
Ganz ganz herzlichen Dank für die so lange und aufschlußreiche Email und die Adressen!
.......
PS:
neugierige Fragen:
Was bedeutet "protoDiakon"?
Frage der Anrede ?
.......
Wo kann man denn orthodoxe Theologie studieren?
.......
Julianischer und Gregorianischer Kalender ?
Glaubensbekenntnis der orthodoxen Gläubigen ?
.......
in welcher Sprache eigentlich?
Orthodoxe Fraternität in Deutschland
(vater STEFAN)
"Diakon" ist nach dem Apostelamt das zweitälteste Amt der Kirche:
siehe Wahl des Stephanos (Apostelgeschichte Kapitel 6)
Diakonos heisst "Diener" und das soll es auch sein, obwohl in der
Liturgiepraxis dafür meist ein gut und laut deklamierender Sänger
(möglichst Bass) gesucht wurde, der als Verbindung zwischen Altarheiligtum
und versammeltem Volk die Fürbitten vorbringt und zum Gebet aufruft.
Als "proto-" bin ich der erste Diakon unserer Bulgarischen Diözese von West-
und Mitteleuropa und helfe dem Diözesan-Bischof (Metropolit SIMEON) bei der
Administration der Diözese (in Deutschland = unendlicher bürokratischer
Aufwand mit deutschen Behörden und Kirchen). Wat mut dat mut !
Anrede (nicht weil wichtig, sondern wg. unpersönlich etc.):
Orthodoxe Geistliche werden "Vater X." angesprochen
Orth. Theologie - Studium ist ein langes Thema:
1. Rate der Antwort:
in Westeuropa ist in französischer Sprache in Paris, im Institut St. Serge (gegründet von den berühmten russischen Religionsphilosophen der Jahrhundertwende) seit langem ein Studium möglich
in Deutschland sind in München Anfänge einer Lehreinheit mit einem ständigen Professor und wechselnden Gastprofessoren gemacht
Das Osterfest wird nach dem "Alten Kalender" (Julian.) festgelegt, mit dem altkirchlichen aus Jerusalem stammenden Zusatz nie gleichzeitig mit den Juden, sondern dann noch eine Woche später zu feiern. (Ausnahme: die Orthodoxe Kirche Finnlands feiert Ostern immer gleichzeitig mit dem Westen)
Die Kirche Griechenlands (mit Ausnahme des Heiligen Berges Athos), die Kirchen Antiochias, Rumäniens, Bulgariens und die meisten anderen kleinen orthodoxen Kirchen verwenden für die datumsgebundenen Feste derzeit den gleichen Kalender, wie der Westen.
Die Orthodoxe Kirchen von Russland, Jerusalem und Serbien haben für jeden Tag 2 Datumsangaben ("Neuer Stil" und "Alter Stil"). Diese Kirchen richten sich nach dem "Alten Stil", also fällt z.B. der 24.Dezember des Kirchenkalenders auf den 6.Januar des weltlichen Kalenders.
Glaubensbekenntnis kann es nur eins geben !
Dieses einzige gemeinsame Glaubensbekenntnis nennt der Westen glaube ich "nizäo-konstantinopolitanisch" (fürchterliches Wort), für uns ist es das einzige universell akzeptable.
Selbstverständlich ist es -wie alles in der Orthodoxie- in die jeweilige Gebetssprache übersetzt: traditionell z.B. "Altgriechisch", "Kirchenslawisch" aber vor allem bei Serben, Bulgaren Rumänen und allen Nicht-russisch und Nicht-griechisch sprechenden in der jeweiligen gegenwärtigen Landessprache gesprochen.
Ein häufiges Problem ist die Übersetzung von "kat-holos". Katholisch ist eigentlich keine Übersetzung und verwirrt die Gläubigen. "Allgemein"(=universell) wird wieder mit ökumenisch (Konstantinopel="Ökumenisches Patriarchat") verwechselt, "Allumfassend" sagen die meisten russischen Gemeinden in Deutschland, wenn sie auf deutsch beten, die inhaltsreichste Übersetzung aber stammt von den russischen Religionsphilosophen der Jahrhundertwende, sie übersetzen "Versammelte Kirche" was auch dem ursprünglichen Zweck am nächsten kommt. Die Kirche besteht nämlich aus vielen, auch verschiedenartigen Gliedern, die sich erst versammeln müssen, um vollwertige Kirche zu sein; und diese Übersetzung gibt auch den ursprünglichen Sinn wieder, dass wir nicht an eine Kirche glauben, die nur aus besserwisserischen Exklusivzirkeln besteht, die sich zu fein dünken, sich mit der Masse zu versammeln.
Hl. NIKOLAUS
