Aktuelle Feste im Jahreskreis des Heils
Weihnachtliche Zeit
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6. Dezember (19.12.)

Unser Vater unter den Heiligen
der
Hl. N I K O L A U S

ERZBISCHOF von MYRA in Lykien
der
Wunderwirker

~ Sv. NIKOLAJ ~    ~ Aj. NIKOLAOU ~

Vorbild im Glauben,
Beispiel der Sanftmut,
und der Enthaltsamkeit Lehrer
bist Du Deiner Herde
wahrhaft in deinen Taten gewesen.

So hast du
durch Demut 
die Erhoehung erworben

und durch gewählte Armut
Reichtum geschenkt bekommen.

Heiliger Vater NIKOLAUS
bitte Christus,
unseren Gott,
dass gerettet werden
auch unsere Seelen.

 
Vita-Ikone aus Bulgarien 16.Jhdt.


Der Hl. Nikolaus von Myra in Kleinasien gehoert zu den Bischofsgestalten der Alten Kirche, die sich bei allen Voelkern bis heute ausserordentlicher Beliebtheit erfreuen. Er hat die ihm anvertraute Kirche durch die Verfolgungen durch Diokletian hindurchgefuehrt und hat als einer der 318 Vaeter des Oikumenischen Konzils von Nikaea die heilsbedrohenden Irrlehren des Arius besiegt.

Doch in der Erinnerung wird nicht nur seines Glaubensmutes gedacht, in den Voelkern ist vor allem das Gedaechtnis an seine vielfaeltige spontane Hilfe an Menschen in Not verankert. Durch diese Hilfe hat er das Evangelium vorgelebt und den Menschen aller Zeiten grosses Vetrauen auf seine Hilfsbereitschaft durch Fuerbitten und das Erwirken der uebernatuerlichen Hilfe Gottes gegeben.
Durch seine Guete und milde Fuersorge in der Ausuebung seines hohen Amtes ist er zum Idealtypos des orthodoxen Bischofs geworden, von dem erwartet werden darf, dass er auch als Hirte einer grossen Herde sich immer die Not des Einzelnen angelegen sein laesst, sich fuer die unschuldig Verfolgten einsetzt und der Gerechtigkeit mit Guete und Milde Geltung verschafft.

So ist er sowohl Abbild der Menschenliebe Christi wie auch Vorbild christlicher Glaubensexistenz.
 
In der ganzen christlichen Welt wird NIKO-LAOS, ("der die Voelker Gewinnende") der Heilige von Myra als ein ganz Vertrauter und "bodenständiger" Begleiter empfunden und bis heute um Fuerbitte angerufen. Unzaehlige Glaeubige haben seinen Beistand erfahren und an allen Plaetzen der Welt zahllose Kirchen und Kapellen seinem Gedaechtnis erbaut.

Am Donnerstag jeder Woche rufen wir ihn neben den Hl.Aposteln im Gebet als Fuersprecher an.

15. November (28.11.)
Am Vorabend beginnt die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit: nur vegetarische Speisen bis 24. Dezember
Die erste und letzte Woche nur gekochte Speisen !
In den anderen Wochen können als Erleichterungen: Dienstag und Donnerstag und/oder Samstag und Sonntag Krustentiere, Öl und Wein verwendet werden.
Am Fest des Einzugs der Allhl. Gottesgebärerin und besonders verehrter Heiliger wie des Hl. Niklaus (6.(19.)Dezember) könnte Fisch zubereitet werden;
sollte aber als Abschlachten eines Lebewesens vermieden werden !
(da wir für das Reich Gottes "üben":  "... wo Löwe und Lamm nebeneinander leben ...")

mehr zum Thema

Fastenregeln

Die Fastenregeln der Kirche sind im Kapitel 32 und 33 des Typikons dargelegt.
Vollständiges Fasten, wie in den Grossen 40-tägigen Fasten vor dem Auferstehungsfest vorgesehen, bedeutet Abstinenz von Fleisch, Eiern, allen Milchprodukten, Fisch, Wein und Öl. Der Speiseplan besteht also praktisch nur aus Gemüse, das ohne Öl zubereitet wird, Kartoffeln, Reis und Brot, wobei den Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen jeder Art, Linsen) besondere Bedeutung zur ausgewogenen Ernährung zukommt. An den Samstagen und Sonntagen dieser Fastenzeit ist laut Typikon zusätzlich Wein und Öl erlaubt, was die Zubereitung der Speisen erleichtert. An einem besonderen Feiertag, wie zum Fest der Verkündigung an die Gottesmutters am 25. März (7.4.) aber z.B. nicht am Sonntag der Orthodoxie ! sind auch Fischspeisen erlaubt.
Dabei ist jedoch immer zu bedenken, dass die Fasten keine Zwangsjacke darstellen, sondern eine Hilfe, die die Abhängigkeiten aufheben und uns auf das Gebet hin orientieren sollen.
Dadurch gehört auch weitestgehender Verzicht auf "Zeitvertreib" und Unterhaltungsmedien.
Ernsthafte Bemühungen in der Überwindung persönlicher Schwächen sind notwendige Begleiter sinnvollen Fastens.
Hingegen sollte bei gesundheitlichen Problemen wirklich nur Überflüssiges dem Fasten unterworfen werden.
Damit hier keine Willkür oder unheilsame Unsicherheit aufkommt, sollte man sich immer mit dem "Geistlichen Vater", zu dem ein jeder Christ für seinen Nächsten werden kann, absprechen !

F A S T E N
Jes 58: 4 ff

+++

Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr .......
..........
>>>>>>> Fasten

 >>>>>>> EINZUG der Gottesmutter


Mehr zu den 4 Erzengeln aus dem Ikonenprogramm der Klausurkapelle im Deutschen Orthodoxen Dreifaltigkeits-Klosters in Buchhagen
 

8. November (21.11.)

SYNAXIS
der
Heiligen Erzengel
MICHAEL und GABRIEL
und
aller HIMMLISCHEN KÖRPERLOSEN MÄCHTE

~ SaBOR na Sv.ARCHAN. MICHAIL ~
~ Synaxis Pan. TAXIARCHON ~
~ Soborul Sf. ARHANGHELI ~

Anführer der Himmlischen Scharen
wir -auf Erden- bitten euch:

beschirmt uns
durch euer Eintreten für uns
im Schatten der Flügel
eurer unstofflichen Herrlichkeit.

Voll Vertrauen rufen wir inständig
erreicht unser Freiheit
von den Gefahren
ihr Ersten der überirdischen Mächte !
 
Festtagsikone, griechisch

weitere Texte:
Erzpriester SERGEJ (Prof. Bulgakow): Ausgesandt, den Willen Gottes zu tun ...
Die "Himmlischen Körperlosen Mächte"
ПРАВОСЛАВНОТО УЧЕНИЕ ЗА АНГЕЛСКИЯ СВЯТ
 

Dieses Fest ruft uns in Erinnerung, dass wir, als Glieder des Leibes Christi, ausser mit Christos selbst und allen Heiligen auch verbunden sind mit den geistigen Mächten der Schöpfung, die sich nicht wie wir durch Sündenfall von Gott trennen lassen, sondern Ihm in selbstloser Demut und Liebe verbunden geblieben sind.

Symbolisiert sind sie durch die beiden Erzengel:
MICHAEL, der Bekämpfer der widergöttlichen Mächte und
GABRIEL, der Bote der göttlichen Gnade.

Denn nach biblischer Tradition sind die himmlischen Mächte, die Gottes Thron preisend und dienend umgeben, in doppelter Hinsicht auch den Menschen zugewandt:
als Übermittler von Gewissheit und Unterstützer in der Anstrengung vor dem endgültigen Richter
(Num 22,22-35; 2 Koen 24,16; 4 Koen 1,3.15; 19,35; Mt 13,41 f; 16,27; Apg 12,23)

und als Verkünder und Bringer der göttlichen Gnade
(Gen 18,1-16; 3 Koen 19,4-8; Tob 5,5-6,22; Lk 1,11.26; 2,9.13-15; Mt 1,20-24; 18,10; 28,2; Apg 1,10; 5,19f; 12,8f)


Die Engel vermitteln uns daher durch das Bewusstsein ihrer Anwesenheit Schutz vor den Einflüssen der widergöttlichen Mächten und die Sicherheit der Geborgenheit in der Hut Gottes.

In ihrem selbstlosen Dienst sind sie aber auch immer neue Ermutigung zur Hingabe an Gott und zum anbetenden Verweilen in Seiner Gemeinschaft und in Seiner Nähe.

Zu wissen, dass auch sie vor Gott für uns eintreten, bedeutet für uns in der Gemeinschaft des Teiles der Kirche,
der sich noch auf der irdischen Wanderschaft und im Kampf mit dem Bösen befindet,
eine hilfreiche Erinnerung und Gewissheit der Gottesnähe und der Hoffnung auf den Sieg des Guten über das Böse.


(Vater SERGI Heitz +)

 

Die "Himmlischen Körperlosen Mächte"

Da Er die wahre, grenzenlose Liebe ist, schuf Gott „alles Sichtbare und Unsichtbare“ so, dass es an Ihm teilhaben kann.
Der Hl. Gregor der Theologe schrieb: ‚Da es Gott in Seiner Güte nicht genügte nur mit der Betrachtung Seinerselbst beschäftigt zu sein, sondern da es nötig war, dass das Gute sich weiter und weiter ausbreiten sollte, sodass die Zahl derer, die Gnade erhalten so groß wie möglich würde (denn das ist charakteristisch für die größte Güte) – deshalb also ersann Gott als Erstes die himmlischen Engelsmächte; und der Gedanke wurde Tat, die vom Wort erfüllt und durch den Geist vervollkommnet wurde [...] und da Er an den ersten Geschöpfen Gefallen fand, ersann Er noch eine Welt, materiell und sichtbar, in ordnungsgemäßer Gestaltung, Himmel und Erde, und was zwischen ihnen ist.’

Das Unsichtbare – einschließlich des Himmels und der Körperlosen Mächte – wurde von Gott vor der Welt, in der wir leben, erschaffen.
Die himmlischen Heerscharen waren sogar Zeugen und priesen die Schöpfung der materiellen Welt, wie der Herr dem Hiob erklärte:
‚Als die Sterne geschaffen wurden, priesen mich mit lauter Stimme alle Meine Engel.’ (Hiob 38,7 LXX).
Die Körperlosen Mächte lobpreisen und dienen Gott und sind zusätzlich die Ausführenden Seines Willens: sie verwalten die Schöpfung, beschützen die Menschheit und bitten für sie und versuchen die Menschheit und die Völker zu Ihm zu führen – manchmal indem sie unsere Taten in die rechten Wege leiten, manchmal indem sie uns den Willen Gottes lehren oder offenbaren.

Die Körperlosen Mächte wurden von Gott ohne Form oder leibliche Materie (unkörperlich) gemacht.
Der Hl. Johannes von Damaskus erläutert: ‚Wenn es der Wille Gottes ist, dass Engel denen erscheinen sollen, die würdig sind, erscheinen sie nicht ihrem Wesen nach, sondern nehmen, verwandelt, eine solche Erscheinung an, dass sie den leiblichen Augen sichtbar sind.’
Durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit sind die Körperlosen Mächte von ihrer Beschaffenheit her unsterblich, aber (ungleich Gott Selbst) auf Ort und Zeit beschränkt: sie können nicht gleichzeitig im Himmel und auf Erden sein.

Gott begabte die Körperlosen Mächte mit Intelligenz, Vernunft und freiem Willen – wie auch später den Menschen – aber sie sind ‚die vollkommensten Geister, dem Menschen in ihren Geistesgaben überlegen’ und ‚so weit über uns, dass sie unerfassbar sind.’ Die Engel im Himmel sind vollkommene Schönheit in ihrer Liebe zu Gott und ihrem Dienst an Gott. Fortwährend vor Seinem Angesicht, sind die Körperlosen Mächte ‚so erfüllt von Gottes Gnade, dass sie in keiner Weise daran denken zu sündigen.’

Alle Körperlosen Mächte haben den Namen ‚Engel’ gemeinsam – er bedeutet ‚Bote’ im Griechischen – auf Grund ihres Dienstes: sie ‚stehen vor dem Angesicht des Schöpfers und dienen Ihm.’ Dieser einfache Name beschreibt auch recht gut, wie der Mensch oft den Körperlosen Mächten begegnet: als Verkünder oder Boten Gottes.


Die Heilige Tradition teilt die Engel in 3 Hierarchien zu je 3 Stufen ein.


In der höchsten Hierarchie sind die Seraphim, Cherubim und Throne.

Am nächsten sind die sechsflügeligen SERAPHIM der heiligsten Dreieinigkeit, die in ihrer Liebe zu Gott erstrahlen und diese Liebe auch in anderen fördern. In der Ikonographie der Kirche werden sie als Gesichter gezeigt, die von flammend-rot und rot-orange leuchtenden Flügeln umgeben sind.

Die vieläugigen CHERUBIM sind die nächsten. Durch diese Heere werden Weisheit und Erleuchtung in der göttlichen Erkenntnis zur Schöpfung gesandt und ihr Name bedeutet ‚Ausgießen der Weisheit’ und ‚Erleuchtung’. Cherubim werden veranschaulicht als Gesichter, die von vier (oder manchmal sechs) blaugrünen, mit alles erkennenden Augen bedeckten Flügeln umgeben sind.

Schließlich findet man die THRONE (in Ez 1,15-21 beschrieben) am Fuße des himmlischen Thrones Gottes, wie sie Ihn geheimnisvoll stützen. Sie dienen der Rechtschaffenheit der Gerechtigkeit Gottes. Die ‚sich drehenden Räder’, die der Prophet Ezechiel gesehen hat, die Throne, werden auf den Ikonen als zwei gelbrote ineinander greifende Ringe mit je vier Flügeln gezeigt. Die Ringe sind mit alles erkennenden Augen bedeckt.


Die mittlere Hierarchie umfasst die Fürstentümer, Mächte und Herrschaften, die – nach dem hl. Athenagoras – ‚den Elementen, den Himmeln, der Erde und allem was darin ist befehlen.’

Die FÜRSTENTÜMER belehren und leiten unsere irdischen Behörden ( - wenn sie darauf hören ! ) zum weisen Regieren. Sie können die irdische Ordnung durch Wunder beeinflussen, sündhafte Regungen dämpfen und die Willenskraft stärken um Versuchungen zu widerstehen.

Die MÄCHTE (bekannt aus 1Petrus 3,22) bringen die Gnade Wunder zu wirken und geisliche Urteilskraft zu Heiligen, die Gott gefallen. Sie helfen der Menschheit gehorsam und geduldig zu sein und dem Willen Gottes zu dienen. Sie werden in der Ikonographie der Kirche als leuchtende kristallene Kugeln, mit einem ‚X’ oder ‚XC’ darauf, dargestellt, die meist von Engeln in menschlicher Gestalt hochgehoben werden.

Die HERRSCHAFTEN (auch ‚Tugenden’ genannt) widerstehen der Macht des Satans und halten die Menschen davon ab, dämonischen Versuchungen nachzugeben. Sie stärken und schützen die Asketen.


In der untersten Hierarchie sind die Körperlosen Mächte, denen der Mensch am öftesten begegnet:

Die GEWALTEN befehlen den niederen Engeln und lehren sie die Erfüllung des Willens Gottes. Nach der Mutter Martha von Pskov ‚leiten sie das Weltall und beschützen Land, Völker und Menschen. Gewalten lehren Menschen jedem die Ehre zu erweisen, die seiner Stellung entspricht. Sie lehren die Regierenden ihre notwendigen Verpflichtungen zu erfüllen, nicht zu persönlicher Ehre und eigenem Vorteil, sondern aus Achtung vor Gott und zum Nutzen des Nächsten.’

Die ERZENGEL verkünden oder bringen Botschaften über Gott und Seine Werke zu unserem Heil.
Wegen dieser Rolle werden die Engel in der Heiligen Schrift auch einzeln benannt oder sind nach der Heiligen Tradition bekannt:

MICHAEL (‚wie Gott’, der Anführer der Engelsheere) Er wird oft in Rüstung mit einem Flammenschwert oder einem Banner mit rotem Kreuz dargestellt,
GABRIEL (‚die Kraft Gottes’ nach Dan 8,16 und Lk 1,26);
RAPHAEL (‚die Heilung Gottes’ Tobit 3,16.12,15),
URIEL (‚Feuer Gottes , 3Esdras 5,20),
SELAPHIEL (‚Gebet Gottes’, 3Esdras 5,16);
JEHUDIEL (‚die Verehrung Gottes’);
BARACHIEL (,der Verteiler des Segens Gottes für gute Taten'; und
JEREMIEL (‚die Erhebung zu Gott’, 3Esdras 4,36).

Erzengel werden dem Menschen in schönen, leuchtenden, geflügelten, menschlichen Gestalten offenbart. Erzengel ‚offenbaren die Geheimnisse des Glaubens, der Prophetie und des Erkennens des Willens Gottes; sie verstärken den Glauben im Menschen und erleuchten sein Herz mit dem Licht des heiligen Evangeliums.’

Die ENGEL (oft als ‚SCHUTZENGEL’ bezeichnet) sind dem Menschen am nächsten. Sie offenbaren ihnen die Absichten und Weisungen Gottes und leiten sie an, ein frommes auf Christus gerichtetes Leben zu führen. Sie versuchen die Menschen vor dem Fall (geistlich wie körperlich) zu bewahren und sind da, wenn sie Hilfe brauchen ‚aufzustehen’, wenn sie doch fallen. Engel werden dem Menschen in leuchtender menschlicher Gestalt, mit oder ohne Flügel, offenbart. Als Geschöpfe, die vor das Angesicht Gottes treten, sind Engel mächtige Fürbitter, d.h. sie sprechen zu Gunsten des Menschen zu Ihm. Als Christus Seine Jünger über die Sorge für die, die ihm folgten – die Schafe Seiner Herde – belehrte, sagte Er:
‚Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters’ (Mt 18,10).

Wegen ihres treuen und nie endenden Dienstes für Gott – und auf Seinen Befehl für die ganze Schöpfung – werden die Engel als das Vorbild für den Dienst des Diakonats gesehen – sie sind das ‚Rollenmodell’ für die Diakone unserer Kirche. Die Erzengel Michael und Gabriel werden gewöhnlich auf dem Diakontüren (die Nord- und Südtüre) der Ikonostase abgebildet
.

Nichola Toda Krause 1999 by Orthodox Family Life; http://www.theologic.com; Übers. G. Wolf

hier aus:
St. Andreas-Bote:
 

Der himmlischen Heere Erzanführer,
wir flehen euch an, wir Unwürdigen:
Durch eure Fürbitten umgebt uns,
im Schutz der Flügel eurer unstofflichen Herrlichkeit, wie mit einer Mauer,
die wir uns ausgestreckt niederwerfen und rufen:
Aus den Gefahren erlöset uns als Anführer der Mächte droben.


Apolytikion vom Fest im 4. Ton
 

 

Geistliches Wort zum Festtag der Erzengel Michael und Gabriel und der Synaxis aller Himmlischen Körperlosen Mächte
am 8. November
von

Erzpriester SERGEJ (Prof. Bulgakow)

Ausgesandt, den Willen Gottes zu tun ...

Es ist die Zeit, den Tag des Erzengels Michael und aller heiligen Engel, unserer himmlischen Bewahrer, Fürsprecher und Beschützer zu begehen.
Erneut bitten wir sie, daß sie uns um unserer Gebete willen unter den Schutz ihrer Flügel nehmen.

Wiederum bekennen wir uns zum Glauben an die heiligen Himmelsbewohner, die am Thron des Herrn stehen, die Gottesdiener, die die Welt und die gesamte Schöpfung in diesem und im zukünftigen Leben bewahren. Offen bekennen wir, daß die Engel nach Gottes Willen die irdischen Schicksale der Völker lenken: in Krieg und Frieden, in Freude und Leid, beim Zusammenbruch von Königreichen und beim Untergang von Völkern ebenso wie bei ihrer Erlösung.

Wir glauben daran, daß wir in Tagen der Not und der Prüfung nicht ohne ihre Hilfe bleiben. Die himmlischen Heerscharen werden für uns und mit uns streiten, die Kräfte des Himmels mit den Kräften der Lüfte, und dort, im Himmel, entscheiden sich die irdischen Schicksale der Völker.

"Und es erhob sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten wider den Drachen. Und der Drache stritt und seine Engel ..." (Offb. 12,7).

Dieser Krieg fand statt und findet auch heute noch statt. Man weiß nicht, wem, wie und worin im Himmel Hilfe und Sieg zuteil werden, aber wir Menschen sind nicht allein gelassen mit unseren irdischen Schicksalen, die, wenn sie auch auf der Erde, so doch nicht allein mit menschlichen Kräften entschieden werden. Dieser Gedanke gibt uns Zuversicht angesichts dessen, was auf der Welt geschieht, obwohl wir sowohl das Schicksal heute als auch die künftige Vollendung nicht verstehen.

"Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen" (Dan 12,1).

Wir wissen nicht, auf welche Zeit sich diese Vorhersage bezieht, auf unsere oder eine uns ferne Zukunft, aber die Vergangenheit ist ihr ähnlich und bestimmt auch die nachfolgenden Geschehnisse. Aber wie es auch sei, diese prophetischen Visionen beziehen sich auf uns; der Erzengel Michael wacht zusammen mit den anderen heiligen Engeln besonders über das Schicksal seines Volkes und über alle Menschen. Möge er jetzt und heute unsere Herzen nicht verwirren.

Diese Offenbarungen über die Welt der Engel überliefert uns das Wort Gottes, und die Kirche verkündet sie.
Wir lauschen ihnen, werden getröstet und sind zugleich verwirrt.
Die Botschaft dringt nur in den Verstand, darum wirkt sie kraftlos und kalt, wie aus der Ferne und gelangt nicht in unsere Herzen. So wird sie im Leben leicht vergessen, wenn auch nicht immer und von allen, so doch oft und von vielen.
Ratlos und mit einer gewissen Verlegenheit, im Bewußtsein der Sünde gegenüber unseren Schutzengeln und allen heiligen Engeln erscheinen wir, um an diesem Tag ihrer im Gebet zu gedenken.

Aber weshalb und warum?
Reichen unsere Kräfte nicht um die Glaubensmüdigkeit zu überwinden, um das dunkle Reich des Bösen zu durchdringen, damit wir zum himmlischen Licht gelangen?
Hilfe erhält, wer sie sucht, und Kraft der, der darum bittet.
Das ist unser Leid, daß wir mit unseren Gefühlen und Gedanken dem Irdischen verhaftet sind. Dabei wurden wir auserwählt, den Himmel in uns zu tragen und geistig die himmlischen Kräfte zu schauen. In unserer Verweltlichung und im geistlichen Fall sind wir unfähig, mit dem Herzen den Tag der heiligen Engel zu feiern. Wir empfinden nicht ihre Nähe, nicht die Kraft und die Stärkung, die wir von ihnen erwarten.
Was tun, und wie können wir uns helfen?
Ja können wir uns überhaupt helfen?
Wenn wir selbst es nicht vermögen, so können die heiligen Engel uns helfen, zu denen wir unsere geistigen Augen im Gebet um Hilfe erheben.
Aber auch das geschieht nicht automatisch, ohne unser Wollen und Bemühen: Man muß danach verlangen, dürsten und nach dem geistigen Frieden trachten, sich danach sehnen und nicht satt sein an der Sattheit dieser Welt. Als Antwort auf dieses Verlangen gibt der Herr sein Versprechen: "Du wirst gesättigt werden."

Die Liebe zu den Engeln erwärmt sich im herzlichen Gedenken an sie, im Begreifen ihrer Natürlichkeit, im Gebet zu ihnen. Die meisten Menschen haben dazu keine Muße, ebenso wie sie die Gottesweisheit als überflüssig für ihre Frömmigkeit halten. Finden sich in dem ganzen Reichtum von Gedanken und Offenbarungen, die uns die Kirche über die Engel überliefert, nicht ein Gedanke, der unser Herz rührt und erwärmt, uns an jene Welt erinnert, von der aus wir auf die Erde kamen?
Ein Gedanke wird bleiben - das Gedenken an den Schutzengel, der dich auch dann nicht verläßt, wenn du ihn verlassen und vergessen hast!
Wird das nicht auch der Gedanke an die Lobpreisungen der Engel sein, von denen die Kirche in Psalmen und Gesängen verkündet?
Erwachen wir nicht, wenn wir die Schönheit der Welt betrachten, in deren Durchsichtigkeit sich die Flügel der Engel ahnen lassen?
Werden wir nicht durch die gewaltigen Kräfte der Natur, Sturm, Flut und Schrecken des Krieges erschüttert, denn auch in ihnen wird unsichtbar und unbegreiflich das Wirken der Diener Gottes deutlich?!

Wir werden die Nähe der Engel auch durch die KRAFT des GEBETES suchen. Unser Gebet mag vielleicht nicht nur arm, trocken und zerstreut, sondern auch eigennützig sein. Wir verfolgen darin unsere eigenen Ziele, wünschen die Erfüllung unseres Willens, die Befriedigung unserer Bedürfnisse. Unsere Bitten um Irdisches und Menschliches werden nicht verurteilt. "Bittet und euch wird gegeben werden", aber auch eine andere Art des Gebetes ist möglich, hinführend zum Gebet der Engel, zu Lob, zum Preis und zur Liebe. Dies ist keine weltliche, sondern eine himmlische Liebe, sie ruft und führt uns zur Sonne der Liebe, an den Thron des Dreieinigen Gottes.

Möge bei diesem Fest der Engel unser Herz sich ihnen zuwenden und im Geiste ihre Antwort vernehmen.
Heiliger Erzengel Michael und alle heiligen Engel!
Helft den Leidenden, laßt euch erkennen, lehrt uns beten!
Mögen wir die Furcht in unserem Leben abstreifen und unser Glaube und unsere Zuversicht gefestigt werden!
Seid uns nahe in unseren irdischen Nöten und Sorgen und erleuchtet unsere Herzen mit dem himmlischen Licht!


Quelle:
Stimme der Orthodoxie 11/88
Herausgeber und Chefredaktion Erzpriester Vladimir Ivanov
Verlag Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat)



den Abdruck hier übernommen aus:
St. Andreas-Bote:

empfehlenswerte Monatsschrift in deutscher Sprache mit aktuellem Kalendarium und ausgewaehlten aktuellen Texten der besten Theologen aus allen orthodoxen Traditionen
Fragen, Zuschriften an G.Wolf, Dammweg 1, 85655 Grosshelfendorf, 08095 - 1217; gerhard.wolf@t-online.de
St.Andreas-Bote 11/98

 

4 Erzengel
aus dem
Ikonenprogramm der Klausurkapelle im Deutschen Orthodoxen Dreifaltigkeits-Klosters in Buchhagen


Die 4 Erzengel, Michael, Gabriel, Uriel und Raffael
in der Reihenfolge
- vom Eintritt aus der Welt in den Tempel
- bis zum Allerheiligsten des Tempels

 



Michael
steht an der Pforte des Kirchenschiffs, wie einst als Führer der Cherubim an der Pforte des Paradieses (1.Mose 3.24).
Als Streiter Gottes und Führer der himmlischen Scharen führt er das dreiflammige Feuerschwert mit seiner Rechten und pflanzt die heilige Lanze mit seiner Linken als Standarte zur Versammlung des Volkes Gottes auf
.
 

Gabriel
trägt als Engel der Verkündigung des Ratschlusses Gottes in der Welt das Medaillon bzw. die Glaskugel mit dem Bild Christi als Emanuel, das Bild Gottes bei Seinem Kommen in die Welt.
 

Uriel
als Engel unserer Führung in der Welt trägt einen Stab

Hinter den beiden mittleren Erzengeln erhebt sich auf einem Berg das himmlische Jerusalem.
Letzteres nimmt Motive der Klosterarchitektur auf und mahnt so die Mönche daran, dass das Kloster ein irdisches Abbild des himmlischen Jerusalems sein muß und sie aufgerufen sind, eine möglichst weitgehende Übereinstimmung ihrer konkreten Gemeinschaft an dem konkreten Ort des Klosters mit dem himmlischen Jerusalem, dem ewigen Urbild im Ratschluss Gottes, anzustreben.


 

Raffael
als heilender und so in das Allerheiligste führender Erzengel
steht bereits über einer Seitenwand des Altarraums, wo das allerheiligste Mysterium der Kirche vollzogen wird.
Als unseren Zugang dazu weist er mit seiner rechten Hand auf das Herz als Sitz der geistigen Wahrnehmung, der Empfängnisfähigkeit des Menschen für Gott und das Geheimnis der Wandlung. Er und trägt mit der linken eine goldene Schale dort, wo sich nach der Überlieferung bei der Übung des Herzensgebetes zunächst das menschliche Bewusstsein sammelt und dann allmählich der Einklang mit dem Willen Gottes entsteht.
Neben dem Erzengel steht auf einem Sockel ein Kelch, der dem so genannten Athos-Gral nachgebildet ist, der im Kloster Vatopedi als heilige Reliquie aufbewahrt und nur einmal im Jahr, nämlich in der Osternacht als Abendmahlskelch verwendet wird
.

mehr zum Deutschen Orthodoxen Dreifaltigkeits-Kloster in Buchhagen, Bodenwerder/Weserbergland

SIEHE AUCH:  

https://www.orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-im-november-1/

https://www.orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-november-2/

 

 

ПРАВОСЛАВНОТО  УЧЕНИЕ  ЗА  АНГЕЛСКИЯ  СВЯТ

( ПАТРИАРШИЯ )   2011-11-04, автор: Румяна ХРИСТОВА, рубрика: Теология

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Най-високото място в стълбицата на тварното битие заемат безплътните сили. А как са произлезли те, каква е тяхната природа и назначение, изобщо какво ни е дадено да знаем за тях?

Православната църква, ръководейки се от възгледите на древните църковни писатели и св. отци на Църквата, е оформила православното учение за ангелите. Според него ангелите имат началото на своето битие в Божията творческа и промислителна воля - те не са безначални същества. Безначален е само Бог.

Относно времепроизхода на духовния свят Православната църква учи, че той е създаден преди видимия или веществения свят. Указание за това има още в първите думи на Божественото Откровение. „В начало Бог сътвори небето и земята" (Бит. 1:1), като под „небе" според тълкуванията на църковните отци трябва да се разбира именно безплътния, безтелесния ангелски свят.

Подбудата, Бог да сътвори както ангелите, така и другото творение, е преизобилната Божия благост и голямата любов, от която да се възползват колкото се може повече същества.

Много от светите отци, като например св. Василий Велики, св. Григорий Богослов, св. Йоан Дамаскин и други, излагат в съчиненията си учението за природата на ангелите. Като творение, имащо начало на битието си, ангелският свят стои на известна дистанция от вечния и всесъвършен Творец. Все пак и като същества, близки на Бога, ангелите не са отдалечени и чужди Нему. Поставени в отношение към Бога и човека те заемат средно положение - стоят по-ниско от Бога и по-високо от човека. Когато светите отци сравняват ангелската природа с Божията, те примесват нейната духовност с елементи на някаква телесност. Тази „телесност" обаче не е нещо материално, а нещо огнено, ефирно и неуловимо, но все пак нарушаващо абсолютната безплътност в ангелската природа. Така ангелската и божествената природа не могат да бъдат отъждествени, защото, ако биха били признати за еднакви по същност, излиза, че Творецът и сътвореното от Него се изравняват и покриват - нещо недопустимо и съвсем чуждо на православната християнска мисъл.

Като чисто духовни по природа същества ангелите имат способността да се явяват навсякъде, невъзпрепятствани от стени, врати, ключалки... Но макар че стоят над условията на пространството и времето, те се съобразяват с тях. По този повод св. Йоан Дамаскин пише, че ангелите „не могат едновременно да бъдат и тук, и там и да действат... Когато се намират на небето, няма ги на земята, и когато от Бога се изпращат на земята, те не остават на небето".

Ангелите не са всезнаещи, макар да се надарени с разум. Техните знания имат предел - знаят това, което Бог им открие. Ангелите са същества със свободна воля. Така най-висшият сред тях, носителят на светлината Денница се възгордял и въстанал срещу Бога, като увлякъл със себе си и други ангели. Те отпаднали от Бога и пребъдват в мрак и злоба. Останалите продължават да служат на Твореца в святост.

Безплътните сили, като вестоносци на Божията воля и като посредници между Бога и хората, могат да приемат различен вид и да се превъплъщават в различни образи с оглед на мисията, която изпълняват. Те приемат образ, какъвто Бог им заповяда, и така се явяват на хората, за да им открият божествени тайни или поръчки.

По свидетелствата на Божественото Откровение броят на небесните ангелски същества е извънредно голям и определянето му е извън човешките възможности. В едно от своите видения пророк Даниил забелязва: „Бидоха поставени престоли, и седна Старият по дни... хиляда хиляди Му служеха, и десетки хиляди по десет хиляди стояха пред Него" (Дан. 7:8-10).

Православната църква, позовавайки се на възгледите на древните църковни отци, а в частност и на съчинението на св. Дионисий Ареопагит „За небесната йерархия", разделя ангелския свят на девет чина, в които влизат по три степени.

Небесните сили от първата йерархическа степен - серафими, херувими и престоли, са в най-голяма близост до Бога. По силата на тази близост те знаят много от онова, което се отнася до Бога, и това знание предават на следващите след тях чинове.

В следващата йерархическа степен на ангелските чинове влизат господства, сили и власти. Тази средна степен се просвещава чрез чиновете на предходната.

В последната степен на небесната йерархия влизат началства, архангели и ангели. Небесни същества от тази степен са най-близо до света и хората.

Според св. Дионисий Ареопагит създаденото от Бога степенуване на ангелските чинове не приключва с последната трета степен, а продължава и има връзка със земната йерархия.

В Свещеното Писание някои от ангелите са назовани със собствени имена. Всеки от тях има свое особено служение: св. Архистратиг Михаил - вожд на небесните сили и войнстващ против духовете на тъмнината, архангел Гавриил - известител на Божиите тайни, Рафаил - целител на недъзите, Уриил - просветител на душите, Салатиил - застъпник пред Бога, Йехудиил - прославител на Бога, Варахиил - подател на Божиите благословения.

Ангелските сили имат задължението да „песнословят Божието величие", но като преки изпълнители на Неговата воля и разпоредби имат отношение и към видимия свят с всичките му обитатели. Всички ангелски чинове получават от Бога множество поръчения, които се изразяват в грижа към различните държави, народи, отделни лица или в изпълнение на особени по характера си действия, като лечение, молитви, миротворство и други. Но трябва да се знае, че ангелското ръководство и грижи към хората не нарушават човешката свободна воля - когато ги желаят, ще се възползват от тях, а когато не ги желаят, няма да бъдат принуждавани. Светите ангели пребивават в Бога, а следователно и в постоянна, действаща любов, защото „Бог е любов, и който пребъдва в любовта, пребъдва в Бога, и Бог - в него" (1 Йоан- 4:16). По силата на тази любов Божиите ангели изпитват състрадание към нас, молят се за нас пред Бога и ни помагат.

Ето защо и ние, живите членове на съборната Христова църква, като „съграждани на светиите" (Еф. 2:19) трябва не само да прославяме ангелите, трябва не само да ги споменаваме и възхваляваме, но и да молим тяхното застъпничество за нас пред Бога. И да помним, че „голяма сила има усърдната молитва на праведника" (Як. 5:16), понеже „Господните очи са обърнати към праведниците и Неговите уши - към техния вопъл" (Ис. 33:16).

Църквата е определила 8 ноември за празник в чест на светите ангели и най-вече на св. Архистратиг Михаил, който е водител на небесните сили. А при всяка служба на просителната ектения ние молим Бога да ни даде „ангел мирен (ангел на мира), верен наставник, пазител на нашите души и тела".

 „Църковен вестник", бр. 45/1995 г.




15. November (28.11.)
Am Vorabend beginnt die 40-tägige vorweihnachtliche Fastenzeit: nur vegetarische Speisen bis 24. Dezember
Die erste und letzte Woche nur gekochte Speisen !
In den anderen Wochen können als Erleichterungen: Dienstag und Donnerstag und/oder Samstag und Sonntag Krustentiere, Öl und Wein verwendet werden.
Am Fest des Einzugs der Allhl. Gottesgebärerin und besonders verehrter Heiliger wie des Hl. Niklaus (6.(19.)Dezember) könnte Fisch zubereitet werden;
sollte aber als Abschlachten eines Lebewesens vermieden werden !
(da wir für das Reich Gottes "üben":  "... wo Löwe und Lamm nebeneinander leben ...")

mehr zum Thema

Fastenregeln

Die Fastenregeln der Kirche sind im Kapitel 32 und 33 des Typikons dargelegt.
Vollständiges Fasten, wie in den Grossen 40-tägigen Fasten vor dem Auferstehungsfest vorgesehen, bedeutet Abstinenz von Fleisch, Eiern, allen Milchprodukten, Fisch, Wein und Öl. Der Speiseplan besteht also praktisch nur aus Gemüse, das ohne Öl zubereitet wird, Kartoffeln, Reis und Brot, wobei den Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen jeder Art, Linsen) besondere Bedeutung zur ausgewogenen Ernährung zukommt. An den Samstagen und Sonntagen dieser Fastenzeit ist laut Typikon zusätzlich Wein und Öl erlaubt, was die Zubereitung der Speisen erleichtert. An einem besonderen Feiertag, wie zum Fest der Verkündigung an die Gottesmutters am 25. März (7.4.) aber z.B. nicht am Sonntag der Orthodoxie ! sind auch Fischspeisen erlaubt.
Dabei ist jedoch immer zu bedenken, dass die Fasten keine Zwangsjacke darstellen, sondern eine Hilfe, die die Abhängigkeiten aufheben und uns auf das Gebet hin orientieren sollen.
Dadurch gehört auch weitestgehender Verzicht auf "Zeitvertreib" und Unterhaltungsmedien.
Ernsthafte Bemühungen in der Überwindung persönlicher Schwächen sind notwendige Begleiter sinnvollen Fastens.
Hingegen sollte bei gesundheitlichen Problemen wirklich nur Überflüssiges dem Fasten unterworfen werden.
Damit hier keine Willkür oder unheilsame Unsicherheit aufkommt, sollte man sich immer mit dem "Geistlichen Vater", zu dem ein jeder Christ für seinen Nächsten werden kann, absprechen !

F A S T E N
Jes 58: 4 ff

+++

Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr
und schlagt mit gottloser Faust drein.
Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr es jetzt tut,
wenn eure Stimme im Himmel gehört werden soll.

Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe:
Loese die Fesseln derer, die du mit Unrecht gebunden hast;
Loese die Stricke des Jochs !...
Teile mit den Hungrigen dein Brot,
und die im Elend ohne Obdach sind, fuehre in dein Haus...

Dann wird dein Licht hervorleuchten wie die Morgenroete,
und dein Heil wird schnell voranschreiten,
und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen,
und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschliessen.
Dann wirst du rufen, und der Herr wird dir antworten.
Wenn du schreist, wird ER sagen:
Siehe, hier bin ich !

Wenn du bei dir niemanden unterjochst
und nicht mit Fingern zeigst
und nicht uebel redest,
sondern den Hungrigen dein Herz finden laesst
und den Elenden seinen Mangel linderst,
dann wird dein Licht aufgehen in der Finsternis
und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.
Und der Herr wird dich immerdar fuehren
und dich satt werden lassen in der Duerre
und dein Gebein staerken.
Und du wirst sein
wie ein gut bewaesserter Garten
und wie eine Wasserquelle,
der es nie an Wasser fehlt.

+++


So singen wir am Beginn der Fasten:

+++
Lasset uns ein Fasten halten,
welches dem Herrn gebuehrt und wohlgefaellig ist:

Entfremdung von boesen Taten,

Beherrschung der Zunge,

Enthaltung von Zorn,

Fernhalten von zwanghafter Begierde,
Verleumdung,
Luege und
Meineid.

Die Freiheit von diesen Dingen
ist ein wahres Fasten.

+++

 

Warum wir fasten ?

Prof. Dr. John Breck
Charleston,USA - Paris,St.Serge

übersetzt von G. Wolf
St.Andreas-Bote

Viele Christen haben die überkommene Fastenpraxis aufgegeben.
In vielen heutigen westlichen Kirchengemeinschaften scheint sie mühsam und unwesentlich.
Für diejenigen aber, die die heilende (eschatologische) und heiligende (sakramentale) Bedeutung des Fastens schätzen, ist es so wesentlich wie Essen und Trinken.
Warum fasten also die orthodoxen Christen ?
Für die meisten ist das Leben schon herausfordernd genug
ohne selbstauferlegte Schranken für das, was wir an gewissen Wochentagen und während langer Perioden des Kirchenjahres essen, trinken und tun. Sorgt sich Gott wirklich darum ob wir freitags Fleisch essen oder den Kühlschrank während der Fastenzeit von Milchprodukten befreien ?
Ist das wirklich wichtig ?
Zusätzlich haben manche noch Bedenken wegen der Scheinheiligkeit, die das Fasten manchmal begleitet.
Wir weigern uns aus spirituellen Gründen manche Lebensmittel zu essen,
tun aber wenig oder gar nichts dafür, unser Verhalten gegenüber Anderen zu ändern.
Eine mit der Fastenzeit verbundene Klage (sowohl vom Hl. BASILIOS dem Grossen,
wie vom Hl. CHRYSOSTOMOS überliefert und von Metropolit Simeon von der Bulgarischen Orthodoxen Kirche auch in unserer Zeit wiederholt gelehrt, Anm. des Herausgebers dieser Internet-Seite) fasst das mit erschreckender Genauigkeit zusammen:


" DU ENTHÄLTST DICH DER FLEISCHSPEISE - ABER DU VERSCHLINGST DEINE NÄCHSTEN !"

Der Hl.JOHANNES vom Sinai hat uns die wirkliche spirituelle Gefahr aufgezeigt, die im übermässigen Genuss liegt:
...Essen soll den Körper gesund erhalten;
aber nicht durch un-überlegte  -oft von aussen suggerierte-  Wünsche versklaven     und uns von der Sorge um unser Heil ablenken !


Die pastoralen Erfahrungen der Kirchenväter ergänzen die biblischen Mahnungen, wie die des Hl. Apostels PAULUS:
" ... sorgt nicht so für euren Leib, dass unsinnige Begierden erwachen " (Röm. 13,14)
.

Die asketische Tradition der Alten Kirche kennt mehrere Gründe für das Fasten.
Richtiges Fasten reinigt den Körper von Giften, es erleichtert das Gebet,
es hilft LEIDENschaften und Versuchungen zu beherrschen,
und es hilft Solidarität mit den Armen dieser Welt zu fühlen
.

Diese Tradition aber besteht auf einem Zugang zum Fasten, der heute oft vergessen wird:

Ausgewogenheit und Masshalten.

Wir können uns zwanghaftes "Etikettenlesen" von allen gekauften Lebensmitteln auferlegen,
nur um sicher zu sein, dass sie auch nicht eine Spur von Milch enthalten;
wir können hungern bis unsere Gesundheit in Gefahr ist;
wir können uns hämisch freuen über unseren "Erfolg" und die weniger Eifrigen unter uns verurteilen
.

Das aber macht die Fastendisziplin zu einer Farce.

Viele Orthodoxe, die im Westen leben, stehen vor einem Dilemma, wenn sie von Nicht-Orthodoxen eingeladen werden,
die unsere Fastenpraxis nicht kennen, oder auch von Orthodoxen, die sich nicht darum scheren
.

In diesen Fällen sind Ausgewogenheit und Masshalten besonders gefragt.
Um Stolz auf unser Fasten zu vermeiden, ist es gesund und vernünftig, das Gebot zur richtigen Zeit zu lockern
.

" Durch die Lockerung unserer gewöhnlichen Praxis, " rät der Hl. DIODOKOS von Photiki,
" können wir unsere Selbstbeherrschung in Demut verborgen halten "
.

Wenn wir in Gefahr sind andere mit unseren Fasten zu beleidigen, ist der Rat des Hl. PAULUS eine gesunde Daumenregel:
" ... esst, was euch vorgesetzt wird " (1Kor 10:27)


Doch beantwortet solcher Rat nicht die Frage, warum wir gerufen -eingeladen- sind, Fastenregeln zu akzeptieren,
sei es eine totale Abstinenz für kurze Zeit oder eingeschränkte Nahrung während längerer Fastenzeiten
.

Evagrios Pontikos, ein georgischer Mönch, der 399 in der Abgeschiedenheit der ägyptischen Wüste starb,
beschreibt uns die richtigen Gründe, warum das Fasten im christlichen Leben so wichtig ist:
" Faste vor dem Herrn so gut du kannst, " rät er,
" denn damit wirst du von deinen Lastern und Sünden gereinigt;
es erhöht die Seele,
heiligt den Geist,
treibt Dämonen aus
und bereitet dich auf die Gegenwart Gottes vor

...
Sich der Nahrung zu enthalten, sollte dann deine eigene Wahl sein und asketisches Bemühen ".

Elias, der Presbyter, ein Priestermönch des 11./12. Jahrhunderts,
verdeutlicht dieses Ziel mit dem Bild des kommenden Reiches.
"Wer Fasten und das unablässige Gebet praktiziert,  das eine zusammen mit dem anderen,
wird sein Ziel, die Stätte aus der ´Kummer und Seufzen entfliehen´ (Jes 35:10 LXX) erreichen "
.

Fasten dient dem Heil nur wenn es in Beziehung auf das Reich Gottes gehalten wird.
Wenn es auch dazu dienen mag den Leib zu entgiften
und uns hilft unsere Versuchungen zu Völlerei und Genusssucht in den Griff zu bekommen,
rechtfertigt dies keineswegs ihre Strenge
.

Die Fastendisziplin hat nur einen grundlegenden Zweck: uns auf das Fest vorzubereiten.
 
Wir enthalten uns völlig des Essens bevor wir die Heilige Kommunion empfangen,
nicht nur um den Bauch zu leeren,
sondern um Hunger für die wahre Eucharistie zu schaffen,
das Himmlische Mahl, das für uns bereitet wurde vor der Erschaffung der Welt
.

Das gleiche gilt für die langen Fastenzeiten unseres Kirchenjahres.
Sie helfen sehr bei der lebenswichtigen Aufgabe, die "Zeit zu heiligen",
Herz und Geist der überweltlichen Wirklichkeit und dem Versprechen der erfüllten Hoffnung zu öffnen
.

Fasten hat seine wahre Grundlage im gesamten sakramentalen Leben der Kirche,
das den Gläubigen nährt und zum ewigen Leben, zu Freude und Frieden im Himmelreich führt
.

Es erhebt uns über die täglichen Sorgen unserer irdischen Existenz,
um uns sicher auf die Flugbahn zu setzen,
die uns von diesem Leben ins nächste bringt
.

Fasten ist kein Sakrament im strikten Sinne, aber es ist zutiefst "sakramental".
Sakramental und eschatologisch, weil es unser gegenwärtiges Leben und unser Tun heiligt,
unser Gebet -das persönliche, wie das gemeinschaftliche- vertieft und verstärkt,
und in unserem innersten Sein einen entscheidenden Durst nach dem versprochenen Mahl schafft, dem kommenden ewigen Fest
.

Fasten ist die Mahnung, dass der Weg zur Herrlichkeit der Weg des Kreuzes ist.
Fasten mag kleinere Unannehmlichkeiten auferlegen:
unseren Drang nach sofortiger Befriedigung enttäuschen
und uns schmerzlich daran zu erinnern, wieviele der Menschen dieser Erde jede Nacht hungrig zu Bett gehen
.

Aber das alles hat sein Gutes.
Denn diese Unannehmlichkeiten führen den Leib, den Geist und die Seele zu dem, was wirklich wichtig ist
:

zum himmlischen Jerusalem
in dem die Seele erhöht wird,
der Geist geheiligt
und die Dämonen besiegt
,

und wir alle auf ewig in der Gegenwart Gottes weilen.




Quelle:  http://www.holyapostles.org

 

* St. Andreas Bote:
empfehlenswerte Monatsschrift in deutscher Sprache mit ausgewählten aktuellen Texten der besten Theologen aus allen orthodoxen Traditionen und aktuellem Kalendarium
Fragen, Zuschriften an G.Wolf, Dammweg 1, 85655 Grosshelfendorf, 08095 - 1217; gerhard.wolf@t-online.de

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21. November (4.12.)

EINZUG
der
ALLERHEILIGSTEN GOTTESGEBÄRERIN
in den
TEMPEL
~ WWEDENJE ~    ~ EISODIA~    ~ INTRAREA~

Der reinste Tempel des Erlösers,
das kostbare Brautgemach,
die Jungfrau, die heilige Schatzkammer
der Herrlichkeit Gottes
 
wird heute eingeführt
in das Haus des Herrn

und führt mit ein
die Gnade im göttlichen Geiste.
 
die Engel besingen sie:
Sie selbst ist das himmlische Zelt.
Festtagsikone, griechisch

weitere Texte zum Fest:
aus: The Year of Grace
Die Kirchenväter zu Apokryphen und Vorverkündigung
Prof. Larentzakis: Marienverehrung in der Orthodoxie
Prof. Lothar Heiser: Quellen der Freude, zum Fest

Der Sinn des Festes erschließt sich nicht, wenn man den Text des Protoevangeliums des Pseudo-Jakobus geschichtlich-faktisch verstehen will. Die Bedeutung für uns wurzelt im Symbolisch-Poetischen:

Die Gottesmutter steht hier -wie so oft- vorbildhaft für alle Menschen.
Es geht um unsere Bereitschaft uns zur Heiligung der menschlichen Natur führen zu lassen.
Die Stufen dieser Heiligung, die Phasen der Annäherung an Gott, werden im Bilde verdeutlicht:
Einführung in die Sphäre Gottes (als Vorbild die kindliche Empfänglichkeit), das stetige Verweilen in dieser Sphäre über die Jahre bis zur Reife, der stufenweise Aufstieg zur Gotteserkenntnis, genährt durch die himmlische Speise, der vertraute Umgang mit Engeln
.

Dies alles geschieht jedoch nicht aus dem starken Willen und als Ergebnis der Leistung des typisch männlichen Charakters sondern in der Ergebenheit und im Vertrauen eines Kindes, das geführt wird und sich führen lässt.




 

Einzug der Allheiligen Gottesmutter in den Tempel

 

Einige Tage nach dem Beginn der Vorweihnachtlichen Fastenzeit feiert unsere Kirche das Fest des Einzugs der Hl. Jungfrau in den Tempel.
Es passt gut, dass am Anfang der Vorbereitungszeit für Weihnachten unsere Gedanken sich der Gottesmutter zuwenden, deren demütige und stille Erwartung ein Vorbild für unsere eigene Erwartungen im Advent sein sollten. Je näher wir der Gottesmutter durch das Gebet, unseren Gehorsam und unsere Reinheit kommen, desto mehr wird in uns der geformt, der in Kürze geboren werden wird.
Dass die Jungfrau als ganz kleines Kind in den Tempel von Jerusalem eingeführt wurde und dort lebte, wird heute als historisch nicht belegt dem Reich der Legende zugerechnet. Trotzdem bildet diese Legende ein anmutiges Symbol aus dem wir tiefe geistliche Einsichten beziehen können
.


Zur Vesper am Abend des 20. November (d.h. also zum Beginn des 21. November) beziehen sich die drei Lesungen aus dem Alten Testament auf den Tempel.
Die erste Lesung (Ex 40) gibt die Anweisungen wider, die Gott Mose über den Bau und die innere Anordnung des Allerheiligsten gab.
Die zweite Lesung (1Kön 7,51-8,11) beschreibt die Weihe des Tempels Salomos.
Die dritte Lesung (Ez 43,27-44,4), die auch am Fest Mariae Geburt am 8. September gelesen wird, spricht vom Osttor des Heiligtums, das für alle Menschen verschlossen ist, weil Gott durch dieses Tor eingezogen war.
Diese drei Perikopen haben symbolisch als ihr Thema die Gottesmutter, die der lebendige und perfekte Tempel ist
.

Die Perikopen, die beim Orthros und in der Liturgie gelesen werden sind die gleichen wie für das Fest am 8. September. Wir hören die zusammengezogenen Teile Lk 10,38-42 und 11,27-28, die die Kirche an allen Marienfesten liest und deren besonderes Gewicht durch die Wiederholung betont wird. Jesus lobt Maria von Bethanien, die zu Seinen Füßen sitzt und Seiner Rede lauscht mit den Worten "Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden" denn "nur eines ist notwendig".
Der Herr tadelte Martha nicht, weil sie so in Anspruch genommen war für ihn zu sorgen, sondern weil sie sich "viele Sorgen und Mühe" machte. Die Kirche nimmt die Zustimmung, die Maria von Bethanien durch Jesus erfahren hat, als Zustimmung zum kontemplativen Leben, insofern es verschieden (wir sagen nicht: entgegengesetzt) zum aktiven Leben ist.
Die Kirche nimmt diese Zustimmung auch für Maria, die Mutter des Herrn, die als Vorbild für das kontemplative Leben betrachtet wird, denn wir lesen an anderer Stelle im Lukas-Evangelium: "Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.
... Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen" (Lk 2,19.51). Vergessen wir auch nicht, dass die Jungfrau Maria sich schon vorher und in viel höherem Maße dem Dienst an Jesus geweiht hatte, denn sie hat den Retter genährt und aufgezogen
.

Im zweiten Teil der Tagesperikope hören wir, dass eine Frau Jesus zurief: "Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat", der Er antwortete: "Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen." Diese Worte dürfen nicht als Zurückweisung des Lobes, das die Frau der Gottesgebärerin erweist missverstanden werden, oder als Geringschätzung ihrer Heiligkeit, vielmehr bringen sie die Dinge ins rechte Lot und zeigen wo das wahre Verdienst Marias liegt.
Dass Maria die Mutter Christi wurde, war ein Geschenk, ein Privileg, das sie akzeptierte, aber ihr persönlicher Wille war nicht Teil der Ursache. Andererseits war es ihr eigenes Bemühen, dass sie das Wort Gottes hörte und bewahrte. Darin liegt die eigentliche Größe Marias.
Sicher, Maria ist heilig, aber nicht ursächlich weil sie Jesus gebar und nährte, vor allem ist sie heilig, weil sie in einzigartiger Weise gehorsam und treu war. Maria ist die Mutter des Herrn; sie ist die Beschützerin der Menschen, aber zuerst und vor allem: sie ist die Frau, die dem WORT lauschte und Es bewahrte
.

Hierin liegt die ‚evangelische’ Begründung unserer Marienverehrung. Der Psalmvers, der nach der Epistel gesungen wird, drückt das sehr gut aus: "Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr" (Ps 44,11).


Die Epistel die heute gelesen wird (Hebr 9,1-7) spricht von den Vorschriften für das Heiligtum und dem ‚Allerheiligsten’: dieser Text bezieht sich wieder symbolisch auf Maria. Die spirituelle Bedeutung des Fests wird in den verschiedenen Texten der Gottesdienste und der Liturgie entwickelt. Die beiden Hauptthemen, die wir dort finden sind folgende: erstens, die Heiligkeit Marias. Das kleine Kind, das der Welt entzogen wird und in einem Tempel lebt, ruft den Gedanken an ein besonderes Leben hervor, ein ‚dem Tempel geweihtes’ Leben; ein Leben inniger Verbundenheit mit Gott: ‚Heute betritt die Allreine und Allheilige das Allerheiligste’. Es ist klar, dass hier die Kirche eine besondere Anspielung auf die Jungfrauenschaft macht, aber das ganze menschliche Leben, in seinen unterschiedlichen Begrenzungen, kann ‚dem Tempel geweiht’ werden, ein Leben vor Gott, heilig und rein.

Das zweite Thema ist der Vergleich des Tempels aus Stein mit dem lebendigen Tempel: "Der reinste Tempel des Erretters ... heute wird sie eingeführt in das Haus des Herrn und sie führt mit sich hinein die Gnade im Göttlichen Geiste..." (Kondakion zum Fest). Maria, die den Gottmenschen in Ihrem Schoß tragen wird, ist ein Tempel, der heiliger ist als der Tempel in Jerusalem; es passt, dass die beiden Tempel sich begegnen, aber hier ist es der lebendige Tempel, der den erbauten Tempel heiligt. Dass der lebendige Tempel dem Tempel aus Stein überlegen ist, ist bei Maria in besonderer Weise wahr, denn sie war das Werkzeug der Fleischwerdung.

Aber allgemeiner ist dieses Bild auf jeden anzuwenden, der mit Gott vereint ist:
"Wisst ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid ..?
.. Oder wisst ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist ...?" (1Kor 3,16.6,19)

(A Monk of the Eastern Church, The Year of Grace, Crestwood N.Y. 1992, p. 52ff.; Übers. G. Wolf)

hier aus St.Andreas-Bote

  

Das Fest des Einzugs der Allheiligen Gottesgebärerin in den Tempel

in der traditionellen Geschichte aus den Apokryphen
und die
Vorverkündigung in der Heilsgeschichte des Volkes Gottes im Alten Bund

- wie es die Kirchenväter sahen -

"Zunächst wollen wir von denen, die über Maria berichten, erfahren, wer sie ist und woher sie stammt. Ich habe einen Bericht apokrypher Art vernommen, welcher folgendes von ihr erzählt: Ein im öffentlichen Leben und in der Treue zum Bundesgesetz ausgezeichneter Mann, anerkannt unter den Besten, der Vater der Jungfrau, alterte kinderlos, weil seine Gattin keine Kinder bekommen konnte. Auf Grund des Bundesgesetzes kam den Müttern eine Würdestellung zu, an der die Kinderlosen keinen Anteil hatten. Darum folgt seine Frau dem Beispiel, das von der Mutter des Samuel erzählt wird (vgl. 1 Sam 1,9-18): Sie begibt sich in das Allerheiligste und fleht zu Gott, sie möge doch nicht vom Bundessegen ausgeschlossen werden, da sie ja in nichts gegen die Bundestreue gefehlt habe; sie möge Mutter werden, und sie wolle Gott das Kind weihen. In seinem Wohlwollen gab Gott ihr Zuversicht, und sie empfing die Gnade, um die sie gebeten hatte. Als das Kind geboren war, nannte sie es Maria [hebr.: Mirjam, d.h. die Begnadete], um auch durch die Namensgebung anzudeuten, daß es ein Gnadengeschenk Gottes sei. Als das Mädchen herangewachsen und der Mutterbrust entwöhnt war, legte sie großen Wert darauf, es Gott zu übergeben, das Versprechen einzulösen und es in den Tempel zu führen. Die Priester aber hätten eine Zeitlang das Mädchen ähnlich wie Samuel im Heiligtum aufgezogen; als sie aber herangewachsen war, hätten sie sich überlegt, was sie mit diesem heiligen Leib anfangen sollten, um nicht gegen Gott zu sündigen. Denn sie dem Gesetz der Natur zu unterwerfen und sie durch die Ehe der Herrschaft eines Gatten zu unterstellen, war völlig abwegig. Man hätte es geradezu für einen Tempelraub gehalten, wenn ein Mensch über ein göttliches Weihegeschenk Herr würde; denn der Mann war auf Grund der Gesetze beauftragt, über seine Ehefrau zu herrschen. Dass aber eine Frau sich zusammen mit den Priestern im Gotteshaus aufhalte und sich im Heiligtum blicken lasse, entsprach weder dem Bundesgesetz, noch vertrug die Ehrbarkeit diesen Zustand. Als die Priester hierüber Beratung hielten, gab Gott ihnen den Rat ein, sie zur Verlobung einem Manne zu geben; dieser müsse geeignet sein, ihre Jungfräulichkeit zu schützen. Man fand Josef, der der Bedingung entsprach, aus demselben Stamm und Geschlecht wie die Jungfrau. Er nahm nach dem Rat der Priester das Mädchen zur Braut; ihre Gemeinschaft war nur ein bräutliches Verhältnis."

Homilie des Hl. GREGOR von Nyssa auf Christi Geburt; PG 46, 1137 C-1140 B


Für die Väter sind die Verheißungen des Alten Testamentes in Christus in Erfüllung gegangen, und was sie von Maria und ihrer Bedeutung im Heilswerk aussagen wollen, finden sie besser als in den Apokryphen in den Vorbildern der göttlich inspirierten Schriften des Alten Bundes vorgegeben.
Sie müssen nur die Schätze heben und die Bilder in ihrem Zeichencharakter erkennen, sie den Gemeinden deuten und fruchtbar machen.
Denn seitdem Jesus in der Synagoge von Nazareth das Jesaja-Wort: »Der Geist des Herrn ruht auf mir; er hat mich gesalbt, um den Armen die Heilsbotschaft zu bringen, um den Gefangenen die Befreiung und den Blinden das Augenlicht zu verkünden, um die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen und ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.« (Lk 4,18-19; vgl. Jes 61,1 f.) ausdrücklich auf sich bezogen hat mit der Feststellung; »Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt« (Lk 4,21), können alttestamentliche Texte nicht mehr verkündet und interpretiert werden ohne Blick auf Christus und seine Heilssendung
.

Wer das Alte Testament ohne diesen messianischen Bezug verstehen will, verirrt sich in unfruchtbarer Textanalyse und stößt nicht zu seiner Heilsbedeutung vor. So haben nach der Überzeugung der Väter die Bilder, Zeichenhandlungen, Erzählungen und Psalmenworte bereits ihre Erfüllung gefunden und müssen von Christus her und seiner Botschaft und seinem Werk verstanden werden.


Der Rückgriff auf das Alte Testament erweist sich zuweilen geradezu als notwendig, damit die geistige und nicht leicht erfassbare Botschaft des Neuen Testamentes durch einfache Bilder und Symbole aus dem Alten Bund veranschaulicht werden kann. Schließlich wird die menschliche Erwartungen übersteigende neue Botschaft vom Heilshandeln Gottes leichter angenommen, wenn man erfährt, daß Gott im voraus schon Hinweise seiner künftigen Güter gegeben hat. Allerdings sind diese Hinweise noch nicht das Gemeinte selbst, sie sind nur Schatten der wahren Heilsgaben.

"Was bedeutet der Ausspruch: Geistiges beurteilen wir mit Geistigem (1Kor 2,13)?
Wenn etwas geistig und nicht erfassbar ist, so führen wir Zeugnisse dafür aus geistigem Bereich an;
so z. B. wenn ich davon spreche daß Christus auferstanden ist, daß er von einer Jungfrau geboren wurde. Ich führe dann Zeugnisse, Vorbilder und Hinweise an: des Jonas Aufenthalt im großen Fisch und seine spätere Rettung, das Gebären durch unfruchtbare Frauen, durch Sara, Rebekka und andere, das Wachsen der Bäume im Paradies, obwohl kein Same ausgestreut, kein Regen auf den Boden gefallen und keine Furche gezogen wurde. Denn die künftigen Güter wurden schattenhaft vorgebildet und entworfen durch frühere Ereignisse, damit man an sie glaubte, wenn sie eintraten. Ferner weise ich darauf hin, wie aus der Erde ein Mensch und wie aus einem einzigen Menschen ohne Zeugung die Frau, ja wie die Erde selbst aus nichts entstanden ist, da die Macht des Schöpfers überall und zu allem genügt. So beurteile ich Geistiges mit Geistigem und bedarf nirgends der weltlichen Weisheit, weder der Beweise noch der kunstfertigen Rede."

(Hl. JOHANNES Chrysostomos, 7. Homilie zum 1. Korintherbrief, 4; PG 61,59)


Aus: Heiser, Lothar, Maria in der Christus-Verkündigung des orthodoxen Kirchenjahres, Tyciak, Julius † und Nyssen, Wilhelm † (Hsgb.), Sophia, Quellen östlicher Theologie, Bd. 20, Trier 1981, S. 100ff.

hier aus St.Andreas-Bote

 

Zur Marienverehrung in unserer Kirche

Prof. Dr. Grigorios Larentzakis, Graz


In unserer Orthodoxen Kirche ist der liturgische, der doxologische, der theologische und der dogmatische Bereich mit dem Leben der Gläubigen sehr eng verbunden.

Allerdings muss gesagt werden, daß in der Sprache der Liturgie und in der poetischen Formulierung, im Jubel und Enthusiasmus, gelegentlich Übertreibungen vorkommen können, die, isoliert betrachtet, zu Einseitigkeiten und zu falschen Interpretationen führen können.

Trotzdem ist der unmittelbare Bezug der Kirche bzw. das Empfinden der Christen zu Maria wichtiger. In diesem Sinn hat für die Orthodoxe Kirche und Theologie die Person und die Rolle Mariens vom Anfang an eine zentrale Bedeutung. Das religiöse Leben der Christen ist von der Mutter Gottes (Theodokos) gerade aufgrund des Mysteriums der Menschwerdung Gottes erfasst. Wir betrachten sie als unsere eigene Mutter mit allen Konsequenzen und Beziehungen, die Kinder zu ihrer Mutter haben. Das wirkt sich zum Beispiel so aus: Wenn einem Christen etwas Unangenehmes oder etwas Schlimmes widerfährt, ruft er spontan und unmittelbar die Hilfe Marias, der Allheiligen (Panhagia), an.

Deshalb können die orthodoxen Christen mit Festen, Feiern und Hymnen Maria würdigen und verehren. Dabei werden die in überschwänglichen Gefühlen und in dichterischer Sprache vorkommenden Übertreibungen nicht als störend empfunden. Wenn man aber mit den Mitteln und den Methoden einer rationalen Zeit alles zu untersuchen und zu analysieren beginnt, und wenn man diese Atmosphäre des inneren Verhältnisses und der feierlichen Stimmung nicht miterlebt, den Hintergrund mancher Formulierungen nicht kennt, die andere Mentalität und die soziokulturellen Verhältnisse nicht berücksichtigt, dann wird vieles auf das rational Verstehbare und Begründbare reduziert oder als überflüssiger Ballast abgelehnt und weggeworfen.

Ein Kanon, ein Gesetz und eine erklärende endgültige Definition, ja eine dogmatische Definition waren und sind dann notwendig, wenn das harmonische Verhältnis in Frage gestellt wird und wenn der Inhalt oder das Wesen der Sache selbst gefährdet wird. Wo das "Göttliche" und das "Menschliche" eine harmonische Gemeinschaft bilden, ist es nicht notwendig, negative oder positive Regelungen zu treffen. Anders gesagt: Wo die Liebe erkaltet, beginnt das Misstrauen. Wo das Misstrauen beginnt, wächst die Angst. Und wo die Angst wächst, werden Gesetze und Bestimmungen für notwendig gehalten, in der irrigen Annahme, daß sie die liebende Gemeinschaft garantieren oder sogar ersetzen. Die Dynamik des Lebens hat den Vorzug vor allen Rationalisierungen und Reglementierungen. Allerdings hat die Theologie eine wichtige Aufgabe, korrigierend zu wirken, wenn Übertreibungen und Missbräuche im kirchlichen Leben sich breit machen, die das Wesentliche des christlichen Glaubens verunstalten können.

Wie in der allgemeinen Theologie eine Isolierung von Christologie, Pneumatologie, Soteriologie, d. h. von der Lehre über Christus, über den Hl. Geist und über das Heil, in der Orthodoxen Kirche nicht möglich ist, so ist auch für die Rolle Mariens als Vermittlerin zwischen dem Gläubigen und Gott keine Verabsolutierung eingetreten. Im großen Glaubensbekenntnis von Konstantinopel (381), übrigens dem einzigen ökumenischen Glaubensbekenntnis, das allen Christen gemeinsam ist, heißt es: "Der (d. h. Jesus Christus) für uns Menschen und um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen ist und Fleisch angenommen hat aus dem Heiligen Geist und Maria, der Jungfrau, und Mensch geworden ist." In dieser Formulierung der Konzilsväter drückt sich richtig das Verhältnis der Mutter Gottes zu Christus, zu ihrem Sohn, und zum Hl. Geist aus. Damit wird die christologische und pneumatologische Dimension für uns und für unser Heil deutlich. Das sind die Voraussetzungen, warum die Mutter Gottes auch "Mutter des Lebens" genannt wird und unsere Fürsprecherin und "Vermittlerin" sein kann. Es muss gleich gesagt werden, daß nur in diesem Sinn die Mutter Gottes als Fürbitterin bei ihrem Sohn verstanden werden kann, jedoch nicht im Sinn der westlichen Auffassung von der "Mittlerin" (Commediatrix) oder sogar "Miterlöserin" (Corredemptrix).

Und während Eva nach der Erzählung der Bibel das Menschengeschlecht belastete, nahm Maria, die Mutter Gottes, alle Menschen als ihre Kinder auf. Sie bringt deren Nöte und Bitten vor ihren Sohn, wie sie es bei der Hochzeit zu Kana getan hat. So wird auch das Gespräch vor dem Kreuz zwischen dem gekreuzigten Jesus und seiner Mutter interpretiert: "Als Jesus seine Mutter und den Jünger, den er liebte, dastehen sah, sagte er zu der Mutter: Frau, das ist dein Sohn" (Joh19,26). Mit Johannes sind alle Menschen gemeint, interpretiert z. B. Origenes.

Eine zusätzliche Begründung der Sinnhaftigkeit der Fürbitte Marias ergibt sich auch aus der allgemeinen Position der Heiligen in der Kirche, an deren erster Stelle Maria steht. Die Gemeinschaft in der Kirche nimmt einen besonderen Platz ein. Diese Stellung der Heiligen in der Kirche, deren Verehrung und Anrufung, als "Vermittler" und "Fürbitter" bei Gott zu wirken, wird deutlich durch die Stelle im Jakobusbrief 5,16: "Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet. Das inständige Bitten eines Gerechten hat große Kraft." Darin liegt ein wichtiges Fundament auch der christlichen Solidarität der Glieder des einen Leibes Christi, wonach "alle Glieder einträchtig füreinander sorgen. Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle anderen mit" (1Kor 12,25-26)

Die Verbindung der Verehrung und der Fürbitte Marias mit der der Heiligen beschloss das VII. Ökumenische Konzil von Nizäa: "Wir wurden gelehrt, zu ehren und zu preisen zunächst und vornehmlich und wahrhaftig die Gottesmutter, die höher ist als andere himmlische Kräfte; die Heiligen und Himmelskräfte, die seligen Apostel, die Propheten, ... alle, die um Christi willen den Märtyrertod fanden. Wir wurden gelehrt, deren Fürbitten anzuflehen, weil sie uns mit dem König aller, Gott, in eine familiäre Gemeinschaft bringen können." Das ist die Lehre der Gesamtkirche des Ostens und des Westens, wie sie in einem gemeinsamen ökumenischen Konzil ausgedrückt wird.

Dieses Grundvertrauen der Gläubigen Maria gegenüber kommt auch im gottesdienstlichen Leben zum Ausdruck. Viele Gebete, Fürbitten und Hymnen dokumentieren dies.

So schneidet etwa bei der Vorbereitung der eucharistischen Gaben (Proskomide) der Priester zum Gedenken an die Mutter Gottes einen dreieckigen Teil aus dem eucharistischen Brot heraus und sagt: "Zu Ehren und zum Gedächtnis unserer ... Gottesgebärerin und steten Jungfrau Maria. Auf ihre Fürbitten, Herr, nimm dieses Opfer auf deinem überhimmlischen Altar an." Auch für uns Gläubige wird z. B. bei jeder Eucharistiefeier in den Antiphonen gesungen: "Durch die Fürbitten der Gottesgebärerin rette uns, Retter." Beim Abschluss jedes Gottesdienstes betet der Priester u. a.: "... Christus, unser wahrer Gott, möge in seiner Güte und Menschenliebe sich unser erbarmen und uns retten, durch die Fürbitte seiner allerreinsten und makellosen heiligen Mutter ..."

Schließlich, weil die Christen überzeugt sind, dass Maria "die in Fürbitten unermüdliche Gottesgebärerin" ist (Kontakion, Fest der Entschlafung Marias), feiern sie zwei Wochen lang vor dem 15. August in Abwechslung zwei Bittgottesdienste, den sogenannten "großen Bittkanon" und den "kleinen Bittkanon", während der Fastenzeit feiern sie jeden Tag nach der Vesper. Eine Darstellung und Analyse dieser Gottesdienste würde hinsichtlich der Rolle Mariens als Fürbitterin für alle sehr aufschlussreich sein. Es zeigt sich, daß diese Rolle Mariens nicht eine Gleichstellung mit Gott bzw. mit Christus bedeutet, sondern die Stellung nach ihm.

Außerdem muss noch erwähnt werden, daß nicht nur die Gottesgebärerin Maria für uns bei Gott bzw. bei ihrem Sohn spricht, sondern daß auch wir für Maria beten. Nach der Epiklese, der Anrufung des Heiligen Geistes und der Wandlung der eucharistischen Gaben in der Chrysostomosliturgie, betet der Priester u. a.: "Wir bringen Dir (Gott) diesen geistlichen Gottesdienst auch dar für ... Vorväter, Väter, Patriarchen, Propheten, Apostel, Prediger, Evangelisten, Märtyrer ... Insbesondere aber für unsere allheilige, unbefleckte, hochgepriesene und ruhmreiche Gebieterin, die Gottesmutter und immerwährende Jungfrau Maria". Dadurch wird deutlich, daß Maria nicht an die Stelle ihres Sohnes tritt, daß sie der großen Schar der Gemeinschaft der Heiligen angehört.

Dieses Grundvertrauen auf Maria gilt in der Orthodoxen Kirche für alle Schichten der Gläubigen, von den einfachen Christen einer Dorfgemeinde bis zu den Mönchen und Einsiedlern von Athos, deren "Herz tatsächlich marianisch ist".

Larentzakis, Gregorios, Die Orthodoxe Kirche, Ihr Leben und ihr Glaube, Graz, Wien, Köln 2000,
S. 115ff (ohne Fußnoten)


 


6. Dezember (19.12.)

Unser Vater unter den Heiligen
der
Hl. N I K O L A U S

ERZBISCHOF von MYRA in Lykien
der
Wunderwirker

~ Sv. NIKOLAJ ~    ~ Aj. NIKOLAOU ~

Lehrer im Glauben,
Vorbild in der Milde,
Beispiel in der Enthaltsamkeit
bist Du Deiner Herde
wahrhaft gewesen.

Deshalb wurde
deiner Demut -
die Erhoehung
zuteil
und deiner Armut
- der Reichtum.

Heiliger Vater NIKOLAUS
bitte Christus,
unseren Gott,
dass gerettet werden
auch unsere Seelen.

 
Vita-Ikone aus Bulgarien 16.Jhdt.


Der Hl. Nikolaus von Myra in Kleinasien gehoert zu den Bischofsgestalten der Alten Kirche, die sich bei allen Voelkern bis heute ausserordentlicher Beliebtheit erfreuen. Er hat die ihm anvertraute Kirche durch die Verfolgungen durch Diokletian hindurchgefuehrt und hat als einer der 318 Vaeter des Oikumenischen Konzils von Nikaea die heilsbedrohenden Irrlehren des Arius besiegt.

Doch in der Erinnerung wird nicht nur seines Glaubensmutes gedacht, in den Voelkern ist vor allem das Gedaechtnis an seine vielfaeltige spontane Hilfe an Menschen in Not verankert. Durch diese Hilfe hat er das Evangelium vorgelebt und den Menschen aller Zeiten grosses Vetrauen auf seine Hilfsbereitschaft durch Fuerbitten und das Erwirken der uebernatuerlichen Hilfe Gottes gegeben.
Durch seine Guete und milde Fuersorge in der Ausuebung seines hohen Amtes ist er zum Idealtypos des orthodoxen Bischofs geworden, von dem erwartet werden darf, dass er auch als Hirte einer grossen Herde sich immer die Not des Einzelnen angelegen sein laesst, sich fuer die unschuldig Verfolgten einsetzt und der Gerechtigkeit mit Guete und Milde Geltung verschafft.

So ist er sowohl Abbild der Menschenliebe Christi wie auch Vorbild christlicher Glaubensexistenz.
 
In der ganzen christlichen Welt wird NIKO-LAOS, ("der die Voelker Gewinnende") der Heilige von Myra als ein ganz Vertrauter und "bodenständiger" Begleiter empfunden und bis heute um Fuerbitte angerufen. Unzaehlige Glaeubige haben seinen Beistand erfahren und an allen Plaetzen der Welt zahllose Kirchen und Kapellen seinem Gedaechtnis erbaut.

Am Donnerstag jeder Woche rufen wir ihn neben den Hl.Aposteln im Gebet als Fuersprecher an.


 

W E I H N A C H T E N   bis   T H E O P H A N I E

UEBERBLICK
zum Auswählen je nach dem Zeitpunkt des Aufrufens
 

11. - 19. Dezember
(24.XII.-1.I.):

Weihnachtliche Vorzeit





24. Dezember (6.I.):zum Tag
Der Vortag des Festes

PARAMONIE vor dem Fest

Metropolit ANTHONY:
"Heiland, all derer in Finsternis"


Die Symbolik der Weihnachtsikone


Hl. BASILIUS (315-379)


Papst LEO (395-461)

 

LNP/Moskau Sofrino-Festtagsikone

Christ is born   - glorify Him !
Christ descends from  heaven
 
- welcome Him !

Christ is now on earth  
 
– ascend !
25. Dezember (7.I.):zum Festtag der Geburt Christi:

Hl. EPHRAIM der Syrer (306-373)

"Niemand hat vollständigere Liebe, als Gott selbst ..." (2000)

Patriarch BARTHOLOMAIOS (2013)

Bulgarischer Patriarch und Synod (2010)

"Schöpfer des Alls...Kind...Du erfüllst uns mit Staunen"
(Papst JOHANNES PAUL II. 2003)


Weihnachtsbotschaft im Kriegsjahr 2022
(Metropolit MARK
2022)


"Unsere Welt braucht Hoffnung ...
sie hat Hoffnung...
Jesus Christus - die Hoffnung der Welt !"
(Metropolit AUGOUSTINOS 2004)


"Heiland derer in Finsternis"   Metropolit ANTHONY v. Surozh (Bloom) 1914-2003


26. Dezember (8.I.):

Mitfest der AllheiligenGOTTESGEBÄRERIN
"Blüte der Unversehrtheit"- Prototyp der neuen Schöpfung -


Zum westlichen, weltlichen Jahreswechsel: 31.12. 2000 - 1.1. 2001

6. Januar (19.I.) - THEOPHANIE -


  

 

24. Dezember (6.I.)

W E I H N A C H T E N

der VORABEND zum HOCHFEST der GEBURT unseres HERRN, GOTTES und ERLÖSERS
JESUS CHRISTOS
im FLEISCHE


Die Jungfrau gebiert heute Den,
Der vor allem Sein war.
Und die Erde bietet eine Höhle
dem Unbegrenzten.
Die Engel lobsingen
mit den Hirten.
Die fernen Weisen
wandern dem Stern nach.
Denn für uns ist geboren
als kleines Kind
der urewige Gott.

LNP/Moskau-Sofrino Festtagsikone

Christliches BRAUCHTUM der orthodoxen Völker zum Fest:
Metropolit HILARION von Dorostol: zum Festmahl am "Abend der Ankunft"

 

 

Erklärungen zum Tag vor dem Fest

PARAMONIE vor dem Fest

Hl. BASILIUS: "Predigt zur Geburt Christi"

Festpredigt von Metropolit ANTHONY: "Heiland all derer in Finsternis"


Fest-Vesper
zum Abend des Festes der Geburt des Herrn
(български - deutsch)
Abendpsalm Вечерн.Псалм
Friedens-Ektenie Вел.Ектен.
Psalm 1, 2, 3 Катавасия
Luzernarium Свете Тихи

Fest-Stichirien Праз.Стих.
Lesung Genesis из Битие
Lesung Numeri из Числа
Lesung Pr. Micha прор.Миха
Fest-Stichiren Стих Праз.
"...denn mit uns ist Gott"
"...с нами Бог"
Glaubensbekenntnis
Символ на Вярата

Fest-Tropare Тропари
Fest-Kondakien Кондаци

Prokimenon Проким.
Lesung (Hebr 1) из Евр.
Alliluya
Verse
EVANGELIUM (Lk 2)
Herzens-Ektenie Сугуб.Ектен.

Fest-Tropare Праз.Тропари
Fest-Kondakien Праз.Кондаци
Abend-Ektenie Вечер.Ектен.
Abendgebete Вечер.Молитви
Schluss-Segen Благословен.



  


WEIHNACHTEN


feiern wir die Geburt Christi als das Mysterium der wahren Menschheit und der wahren Gottheit unseres Herrn und Erloesers.
Dieses Mysterium ist keine milde Verschleierung der Wirklichkeit sondern eine den menschlichen Verstand uebersteigende Realitaet, die den Glaeubigen zumutet, Oberflaechlichkeit und starrsinnige Selbstgerechtigkeit abzulegen und wie verwandelt einzustimmen in den Chor der Engel und Heiligen, die das Unfassbare feiern:

Gott wurde Mensch,
ohne sein Gottsein preiszugeben;
der Unbegrenzbare hat sich selbst begrenzt;
der Allmächtige kam machtlos als Kind;
der Allerhoechste ist zu uns herabgekommen,
damit wir zu Ihm hinauf gelangen koennen.


Unsere erkrankte menschliche Natur, die sich von Gott immer wieder entfernt hat, ist auf diese Vereinigung von Gott und Mensch angewiesen, um wieder heil zu werden.
(s.Joh 3:16)

Das Geburtsfest Christi, vermutlich im 2.Jhdt. in Alexandria entstanden, wurde zunaechst als Epiphaniefest am 5. / 6. Jaenner gefeiert, zusammen mit der Anbetung Christi durch die Weisen, seiner Taufe und in Rom sogar mit seinem ersten oeffentlichen Wirken bei der Hochzeit zu Kana.
Um die Mitte des 4.Jhdt. trennte man in Rom das Geburtsfest Christi von Epiphanien und verlegte es auf den Feiertag des "Sol invictus"(der unbesiegbaren Sonne), der im heidnischen roemischen Reich am 25. Dezember nach der Wintersonnenwende begangen wurde. Diese Symbolik wurde bewusst auf die christliche Symbolik fuer Christus als "Licht der Welt" uebertragen.
Rund 50 Jahre spaeter ist dann das vorgezogene Geburtsfest in Konstantinopel von unserem Vater unter den Heiligen Johannes Chrysostomus erstmals zelebriert worden.



 

Der Vortag des Festes

Auf den ersten Blick ist die Fülle des Inhalts der Gebete der "Königlichen Stunden" am 24. Dezember etwas verwirrend. Einerseits ist die Vigil der Geburt Christi der Höhepunkt der Hoffnung und der Erwartung des Advents. Andererseits nehmen die Gottesdienste dieses Tages das Weihnachtsfest selbst vorweg: wir bitten noch voll Inbrunst um die Ankunft Christi, da berichtet uns die Kirche schon aus den Evangelien über die Geburt. Dieses Verschmelzen zweier Elemente - der Buße in der Erwartung eines Ereignisses und die Verkündung des Ereignisses als schon stattgefunden - wird eher durch das Zusammenspiel liturgisch-historischer Faktoren erklärt als durch eine bewußte dogmatische oder pädagogische Absicht. Das gleiche gilt auch für den Karsamstag. Es ist aber schon wichtig zu wissen, wie wir diese doppelte Bedeutung des 24. Dezembers zu unserem besten Nutzen verwenden. Daß wir am Heiligen Abend die Perikopen über die Geburt Christi gehört und Dankeshymnen gesungen haben, entwertet nicht das freudige Gebet am 25. Dezember. Im Gegenteil, es vorbereitet und erleichtert dieses Gebet. Die Gottesdienste am Hl. Abend sind länger als die für das eigentliche Fest; während der Gottesdienste hören wir die biblischen Berichte von der Geburt, die detaillierter sind als die, welche wir am nächsten Tag hören.
So präsentiert uns die Kirche am 24. Dezember das ganze Panorama der Geburt; jedes Detail wurde erwähnt und untersucht; das ganze Bild wurde in unserem Geist aufgebaut.
Am Weihnachtstag selbst wiederholt die Kirche nicht alles, was schon gesagt wurde; sie nimmt an, daß wir es wissen und darüber nachgedacht haben. Die Kirche lenkt unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Punkte. Sie gibt uns die Möglichkeit nicht nur zu lernen und uns geistig zu entwickeln, sondern die spirituelle Frucht der Worte des Lebens, die wir schon kennen, zu kosten und zu genießen. Der 24. Dezember spricht zu uns von den gleichen Dingen wie der 25. Dezember, aber der 24. ist eine Vorbereitung, eine Belehrung, ein Lobpreis zum Empfang des Ereignisses, der 25. ist die Fülle, die Frucht, der Lobpreis zur Krönung der vollendeten Tatsache. Am Morgen des 24. Dezembers werden die Stundengebete mit besonderer Feierlichkeit zelebriert. Jede der Stunden enthält neben den Psalmen und verschiedenen Hymnen eine Perikope aus dem Alten Testament und Lesungen aus einer Epistel und einem Evangelium.


Zur Ersten Stunde (Prim) wird eine Stelle aus dem Propheten Micha (5,2-4) gelesen, die sich auf Bethlehem bezieht, die kleine Stadt unter den Tausenden in Juda, aus der aber der künftige Herrscher Israels kommen wird. Die Epistel (Hebr 1,1-12) besagt, daß Gott, der zu uns durch die Propheten gesprochen hat, nun endlich durch Seinen Sohn gesprochen hat, der "um so viel erhabener geworden als die Engel”. Das Evangelium (Mt 1,18-25) ist das gleiche wie am Sonntag vor Weihnachten und beschreibt die Bestürzung des Josef und wie er beruhigt wurde.

Zur Terz wird eine Stelle des Propheten Baruch (3,36-4,4 gelesen) die über Gottes Weisheit verkündet: "Dann erschien sie auf der Erde und hielt sich unter den Menschen auf.” Die Epistel (Gal 3,23-29) verkündet: "So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi ... Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht. ... Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt.” Das Evangelium (Lk 2,1-20) erzählt von der Geburt Jesu in Bethlehem und der Anbetung der Hirten.

Zur Sext kündigt der Prophet Jesaja (7,10-16; 8,1-4,9-10) die Geburt Christi an: "Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben. Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen.” Die Epistel (Hebr 1,10-2,3) spricht wieder davon daß Jesus erhabener als die Engel ist und warnt uns: "wie sollen dann wir entrinnen, wenn wir uns um ein so erhabenes Heil nicht kümmern.” Das Evangelium (Mt 2,1-12) erzählt von der Reise und der Anbetung der Magier.

Zur Non hören wir Jesaja (9,5-7): "Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.” Die Epistel (Hebr 2,11-18) sagt uns den Grund für die Fleischwerdung: "Darum mußte er in allem seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen. Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde und gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden.” Das Evangelium (Mt 2,13-23) erzählt die Abreise der Magier, die Flucht nach Ägypten und den Mord an den unschuldigen Kindern.

Den ‚königlichen Stunden' folgt unmittelbar die Vesper. Da hören wir drei Lesungen aus dem Alten Testament: den Schöpfungsbericht (Gen 1,1-13) über jene Schöpfung, in die der fleischgewordene Gott gesandt wurde, um sie zu vollenden. Dann hören wir die Botschaft: "Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt....” (Jes 7,10-16;8,1-4,9-10). Wir haben diese beiden letzten Stellen bereits während der königlichen Stunden gehört. Nach der dritten Lesung aus dem Alten Testament geht die Vesper in die Göttliche Liturgie über: der Zelebrant betet eine kurze Ektenie und geht dann sofort über zu dem Gebet, das dem Kleinen Einzug folgt. Das Trisagion wird gesungen, Epistel und Evangelium der Göttlichen Liturgie werden gelesen. Die Epistel ist die gleiche wie die zur Prim und das Evangelium das gleiche wie zur Terz, wir haben sie bereits erwähnt. Dann wird die Liturgie ganz normal gefeiert.
Die Lieder bei den Stunden, der Vesper und der Liturgie sind bereits Freudengesänge: "Kommt laßt uns jubeln dem Herrn, verkünden das heutige Mysterium. ... Licht vom Licht, Abglanz des Vaters, Du erfüllst mit Freude und erleuchtest alle Kreatur ... Wir verherrlichen Deine Geburt, o Christus...”


Trotzdem verliert die Vigil von Weihnachten nicht ihren Charakter der Buße.
Das Fasten an diesem Tag sollte besonders strikt eingehalten werden.
In Rußland gibt es den Brauch, daß bis zum Erscheinen des ersten Sterns am Nachthimmel gefastet wird.
Das läßt uns an den Stern denken, der die Magier geführt hat und an Christus, der das wahre Licht ist.
Dieser Tag sollte auch ein Tag des Fastens in unserer Seele sein: wir sollten uns aller schlechten oder nutzlosen Gedanken enthalten und in Stille und Gelassenheit den Retter erwarten, der zu uns kommt.

Es wird dunkel.

Bald wird der erste Stern am Himmel leuchten und nach dem Kirchenkalender den Beginn des neuen Tages verkünden, des großen Festes der Geburt Christi.

Möge mit dem Aufleuchten des Sterns das Licht unseres Herrn leuchten für uns, mit den Worten des Apostels Petrus (2Petr 1,19), "ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen.”
A Monk of the Eastern Church, The Year of Grace of the Lord, Crestwood, N.Y. 1980, p. 59f.; Übers. G. Wolf


 

 

nach dem Buch "Vermächtnis seit Jahrhunderten"
von
Metropolit HILARION von Dorostol

Das Festmahl am
"Abend der Ankunft" (Budni Wetscher)
im orthodoxen Bulgarien

Am Abend des 24. Dezember feiert man den "Abend der Ankunft". Es ist der letzte Fastentag der Vorweihnachtlichen Fasten und Fastenspeisen werden auch vorbereitet. Aber dieser Abend schliesst die Fasten ab und so ziehen retrospektiv gleichsam alle Fastenspeisen noch einmal vorbei. Auf den Festtisch kommen reichlich gekochte Bohnen, eingelegte mit Reis gefuellte Tomaten und Paprika, gekochter Reis in Kraut- und Weinblaetter gewickelt, Nuesse und Kompott (oshav) aus getrocknetem Obst und allen Fruechten, die im Laufe des zu Ende gehenden Jahres gereift sind. Die Mitte des Tisches markiert ein frisch gebackenes rundes Brot (bogovica) in dem spaeter eine brennende Kerze an den angekommenen Christus -das Licht der Welt- erinnert. In diesem Brot ist gewöhnlich eine Münze eingebacken, die nach dem Brechen des Brotes ein Glueckskind in seinem Teil findet.
In manchen Gegenden legt man den Boden oder den Tisch mit Stroh aus, zum Gedenken an die Krippe von Bethlehem, wo das goettliche Kind geboren wurde.
Anderswo leitet man das feierliche Abendessen besonders passend ein: Kinder mit einer brennenden Kerze, einem Weihrauchgefaess, Wein und Brot ziehen zur Eingangstür um den Herrn willkommen zu heissen und um Segen fuer die Festtafel zu bitten indem sie dreimal sagen: "Komm, Herr und Gott, damit wir zu Abend essen !" Wenn sie zur Festtafel zurueckkommen, sprechen sie als Gruss: "Ein frohes Fest der Geburt Christi !". Alle an der Tafel stehen auf und empfangen sie mit der Antwort "Amen ! Willkommen ! Auf viele Jahre !".
Beim Schein des Oellichtes vor der Ikone des Hauses und der Kerze auf dem Brot spricht der Hausherr, der aelteste oder der juengste Anwesende, wenn alles fertig ist, das Gebet des Herrn "Vater unser ..." und man singt das Weihnachtstroparion: "Deine Geburt Christus, unser Gott, liess erstrahlen der welt das Licht der Erkenntnis; denn in ihm wurden die Anbeter der Gestirne durch einen Stern belehrt, Dich anzubeten als die Sonne der Gerechtigkeit und Dich zu erkennen als den Aufgang aus der Hoehe. Herr, Ehre sei Dir !". Am Ende des Abendessens fuegt man dem Dankgebet noch das Kondakion des Festes hinzu: "Heute gebiert die Jungfrau Den, Der ueber allem Sein ist, und die Erde bietet dem Unbegrenzten eine Hoehle. Die Engel singen den Lobpreis mit den Hirten; die Weisen folgen dem Stern. Denn fuer uns ist geboren das kleine Kind, Gott von allem Anfang an."

Hier aus dem Pfarrblatt der Bulgarischen Orthodoxen Kirchengemeinde "Hl. IWAN RILSKI" in Wien, Österreich
Pfarrer: Bischofsvikar Iwan Petkin
Übersetzung: Regierungsrat Prof. DDr. Johann Krammer und Kalojan Petkin



Heute wird aus der Jungfrau geboren Er,
der in Seiner Hand die ganze Schöpfung hält !
Wie ein Sterblicher ist in Windeln gewickelt Er,
der Seinem Wesen nach unbegreifbar unbegrenzt ist.
In einer Krippe liegt Gott,
der zu Anbeginn die Himmel geschaffen.
Von Muttermilch nährt sich der,
welcher einst in der Wüste Seinem Volke Manna regnen liess.
Die Weisen ruft herbei
der Bräutigam der Kirche.
Er nimmt Gaben entgegen
der Sohn der Jungfrau.
Wir beten an Deine Geburt, Christos !
Lass uns auch Deine heilige Theophanie schauen !

Festtagsikone

+++PARAMONIE vor dem Fest CHRISTI GEBURT:
Das Geburtsfest unseres Herrn und Erloesers Jesu Christi beginnt am Vortag, der ein besonderer Tag des Vorbereitungs-Fastens ist. Dieser Tag ist ausgefuellt durch das Koenigliche Stundengebet waehrend der Tagstunden und die PARAMONIE waehrend der Abendstunden, ein hymnisches Gedenken,
das in alter Tradition ein gemeinschaftliches In-der-Kirche-bleiben der Glaeubigen bis zur Feier der morgendlichen Festliturgie bedeutet.
Wir laden nun ein, die reichen Texte dieser Paramonie mit uns zu beten:
(danach folgen jeweils kopiert aus www.Pravoslavie.ru (Jesse Dominick) bei einigen der Bibelzitate Kommentare in engl. Sprache)



+++

Einschreiben liess sich einst Maria in Bethlehem,
mit dem betagten Josef aus dem Geschlechte Davids.
In ihrem Leibe trug sie die jungfraeuliche Frucht.
Es kam die Zeit, da sie Gebaeren sollte,
und in der Herberge war kein Raum fuer sie da.
Da erschien die Hoehle der Koenigin wie ein hehrer Palast.
Christus wird geboren,
um wieder aufzurichten
das einst gefallene Abbild Gottes.

Kommt, lasset uns jubeln dem Herrn
auslegen das heutige Mysterium.
Die Scheidewand ist niedergerissen,
das Flammenschwert wendet sich ab.
Die Cherubim weichen dem Holz des Lebens
und ich habe teil an des Paradieses Koestlichkeit,
von der mich der Ungehorsam frueher vertrieben.
Denn des Vaters gleiches Bild,
die Praegung Seiner Ewigkeit,
nimmt Knechtsgestalt an,
tritt hervor aus der Mutter,
die vom Manne nichts weiss,
und erleidet doch keine Veraenderung.
Denn Er blieb, was Er war:
der wahre Gott,
und nahm an, was Er nicht war:
Mensch geworden aus Menschenliebe.
Ihm rufen wir zu:
Aus der Jungfrau geborener Gott,
erbarme dich unser !

Als der Herr Jesus geboren wurde
aus der heiligen Jungfrau,
da wurde das All erleuchtet.
Da die Hirten wachten,
die Weisen anbeteten
und die Engel lobsangen,
wurde Herodes erschreckt:
Denn
Gott erschien im Fleische,
der Retter unserer Seelen.

Dein Koenigreich, Christus Gott,
ist ein Koenigreich aller Aeonen,
und Deine Herrschaft
waehrt von Geschlecht zu Geschlecht,
Fleisch geworden vom heiligen Geiste
und Mensch geworden aus der steten Jungfrau Maria
liessest Du uns Licht erstrahlen,
Christus Gott, in Deiner Ankunft;
Licht vom Licht, Abglanz des Vaters,
erfreuend die ganze Schoepfung.
Aller Odem lobet Dich,
die Praegung der Herrlichkeit des Vaters,
der Du bist und der Du warst
und aufleuchtest aus der Jungfrau als Gott;
erbarme Dich unser.

Was bringen wir Dir dar, Christus,
da Du fuer uns auf Erden als Mensch Dich zeigest ?
Denn jedes der von Dir gemachten Geschoepfe
bringt Dir die Danksagung dar:
die Engel den Hymnus,
die Himmel den Stern,
die Weisen die Gaben,
die Hirten ihr Staunen,
die Erde die Hoehle,
die Wueste die Krippe,
wir aber
die Jungfrau-Mutter,
Du Gott vor den Aeonen,
erbarme Dich unser.



LESUNG aus dem Buche GENESIS
( Gen 1: 1 - 13 )

Am Anfang machte Gott den Himmel und die Erde.
Die Erde aber war unsichtbar und ungestaltet
und Finsternis war über der Tiefe und Gotteshauch wehte über dem Wasser.

Und Gott sprach:
Es werde Licht. Und es wurde Licht.
Und Gott sah, dass das Licht gut war,
und Gott trennte zwischen dem Licht und zwischen der Finsternis.
Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht.
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen,
ein Tag.

Und Gott sprach:
Es werde ein fester Körper inmitten des Wassers,
und er soll zwischen Wasser und Wasser trennen.
Und so geschah es.
Und Gott machte den festen Körper und Gott trennte zwischen dem Wasser,
das über dem festen Körper war,
und zwischen dem Wasser unterdem festen Körper.

Und Gott nannte den festen Körper Himmel
und Gott sah, dass es gut war.
Und es wurde Abend und es wurde Morgen,
zweiter Tag.


Und Gott sprach:
Das Wasser unter dem Himmel sammle sich in einen einzigen Sammelraum und das trockene Land werde sichtbar.
Und so geschah es,
und das Wasser unter dem Himmel sammelte sich in seine Sammelräume und das trockene Land wurde sichtbar.
Und Gott nannte das trockene Land Erde und die Ansammlungen der Wasser nannte er Meere und Gott sah,
dass es gut war.

Und Gott sprach:
Die Erde lasse eine Weide von Grünpflanzen wachsen, Samen Säendes
je nach Art und nach Ähnlichkeit, und fruchttragendes Holz,
Frucht hervorbringendes,
deren Same in ihr ist, je nach Art, auf der Erde.
Und so geschah es.
Und die Erde brachte eine Weide von Grünpflanzen hervor,

Samen Säendes je nach Art und nach Ähnlichkeit, und fruchttragendes Holz,
Frucht hervorbringendes, deren Same in ihr ist, je nach Art, auf der Erde;
und Gott sah, dass es gut war.
Und es wurde Abend und es wurde Morgen,
dritter Tag.

LESUNG aus dem Buche NUMERI
( Num 24: 2 - 3, 5 - 9, 17 - 18 )

Und der Geist Gottes kam auf Balaam.
Und nachdem er sein Gleichniswort aufgenommen hatte,
sagte er:
Es spricht Balaam, der Sohn des Beor,es spricht der Mensch, der wahrhaft sieht:
Wie schön sind deine Häuser, Jakob, deine Zelte, Israel,
wie Schatten spendende Täler,
und wie Paradiesgärten an Flüssen, und wie Zelte, die der Herr aufgestellt hat,
wie Zedern an den Wassern.
Ein Mensch wird herauskommen aus seiner Nachkommenschaft und über viele Völker herrschen, und seine Herrschaft wird erhöht werden, und wird wachsen.
Gott hat ihn aus Ägypten herausgeführt
 – eine Pracht wie die eines Einhorns ist ihm (gegeben);
er wird die Völker seiner Feinde fressen
und ihr Fett wird er aussaugen,
und mit seinen Geschossen wird er die Feinde niederstrecken.
Er ließ sich nieder und ruhte sich aus
wie der Löwe und das Löwenjunge
– wer wird ihn zum Aufstehen bringen?
Die dich segnen sind Gesegnete, und die dich verfluchen, sind verflucht.
Ein Stern wird aufgehen aus Jakob und ein Mensch wird aufstehen aus Israel;
er wird die Oberhäupter aus Moab zerschmettern
und alle Söhne Seths als Beute nehmen.
Und Edom wird der Erbbesitz sein,
und Esau, sein Feind wird der Erbbesitz sein und Israel handelte in Stärke.

LESUNG aus dem Propheten MICHA
( Mich 4: 6 - 7, 5: 1-4 )

An jenen Tagen, spricht der Herr,
werde ich sammeln die Zerschlagene und die Ausgestoßene werde ich aufnehmen und diejenigen, die ich verstoßen habe.
Ich werde die Zerschlagene zum Rest machen
und die Verstoßene zu einem starken Volk,
und der Herr wird König sein über sie auf dem Berg Sion
von jetzt bis in die Ewigkeit.
Nun wird eingeschlossen werden die Tochter in eine Mauer.
»Belagerung hat man uns auf erlegt.«
Mit dem Stab werden sie die Stämme Israels auf die Backe schlagen.

Und du Bethlehem, Haus von Ephratha, nicht die kleinste bist du,

um unter den Tausenden Judas zu sein.
Aus dir wird mir (einer) hervorgehen, um Herrscher in Israel zu sein.
Seine Ursprünge sind vom Anfang her, aus Tagen der Vorzeit.
Deshalb wird er sie preisgeben bis zur Zeit der Niederkunft für die Gebärende.
Sie wird gebären
und dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren zu den Söhnen Israels.
Und es wird dastehen und schauen und weiden seine Herde in der Kraft der Herr.

Micah 5:2-4

But thou, Bethlehem Ephratah, though thou be little among the thousands of Judah, yet out of thee shall He come forth unto Me that is to be ruler in Israel; whose goings forth have been from of old, from everlasting. Therefore will He give them up, until the time that she which travaileth hath brought forth: then the remnant of His brethren shall return unto the children of Israel. And He shall stand and feed in the strength of the Lord, in the majesty of the name of the Lord His God; and they shall abide: for now shall He be great unto the ends of the earth.

This reading from the First Hour is dedicated to the prophecy of Micah about the birth of Christ in the city of Bethlehem.

Bethlehem, one of the most ancient cities, was the birthplace of David. It’s located six and a half miles to the south of Jerusalem. Originally it was called the House of Ephratah, because one of the progenitors of the residents of this city was Ephratah, the great-grandson of Judah (1 Chron. 4:1-4). This city was insignificant in terms of the number of inhabitants, but it was there that the Savior, the Messiah was to be born. He was awaited not just as a king ruling over His people, but as a deliverer Who would unite those who dream not of earthly dominion, but who are able to see in Him the messenger of God to Whom is given the Kingdom above all nations.

The fact that He is born on the ancient land of King David is a special joy for everyone awaiting His appearance. All those who come to believe will be one flock with one Shepherd. He will stand guard, vigilantly watching that no one gets lost, falls behind, or strays. He will guard and protect His flock; therefore, for those faithful to Him, it will be a joy to live with Him, to share in His glory and majesty. He will eventually overcome all resistance and will shine unto the ends of the earth.

The prophet foretold the birth of the Savior 700 years ahead of time so the people might live in hope. This prophecy is read both at the First Hour and at Vespers, where a few more lines are added about mercy for the “daughter of Zion,” that is, for all the Israelite people. For unfaithfulness to God, this people will be scattered as the wind scatters broken branches, but then the Lord will take pity upon them (if they humble themselves and repent), and preserve a faithful remnant. But this doesn’t apply to the Jews alone, but to all who believe.

Faith in Christ gives the rights of the chosen people to all, and therefore this is said about the New Israel, that is, about the Church of Christ. The “remnant,” that is, the spiritual heirs of the Israelites who were faithful to Christ, together with those among the nations who come to believe in Christ, will make up the Church, which the gates of hell won’t overcome, because it’s Christ Himself Who will preserve and protect it.

Verborgen wurdest Du in der Hoehle geboren,
aber der Himmel hat dich verkuendet, Erloeser,
sprechend durch den Stern.
Und die Weisen hat Er herangefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !


Seine Gruendungen sind auf den heiligen Bergen.
Der Herr liebt deine Tore, Sion,
mehr als alle Wohnstaetten Jakobs.

"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"


Herrliches sagt man ueber dich, du Stadt Gottes.
Ich zaehle Raab und Babylon unter meine Bekenner.

"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"

Siehe, da sind auch Tyros und das Volk der Aethiopier.

"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"

Sie sind dort geboren.
Aber Sion nennt jedermann Mutter.
In ihr sind alle geboren.
Und der Allerhoechste Selbst hat sie gegruendet.

"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"


Der Herr tat sich kund in der Schrift der Heiden
und jener Fuersten,
die in ihr geboren sind.

Verborgen
wurdest Du in der Hoehle geboren,
aber der Himmel
hat dich verkuendet, Erloeser,
sprechend durch den Stern.
Und die Weisen hat Er herangefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !




LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 11: 1 - 10 )

So spricht der Herr:
Und hervorkommen wird ein Schössling aus der Wurzel Jessais,
und eine Blume wird aus der Wurzel emporsteigen.
Und auf ihn wird sich niederlassen der Geist Gottes,
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Ratschlusses und der Macht,
der Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit;
erfüllen wird ihn der Geist der Furcht Gottes.
Er wird nicht nach dem (äußeren) Glanz richten
und nicht nach dem Gerede (anderer) zurechtweisen,
sondern er wird in Gerechtigkeit für den Niedrigen Recht schaffen
und in Rechtschaffenheit zurechtweisen die Niedrigen des Landes;
und er wird schlagen das Land mit dem Wort seines Mundes
und mit dem Hauch aus den Lippen die Gottlosen töten;
und er wird mit Gerechtigkeit gegürtet sein um die Hüfte
und mit Wahrheit umhüllt an seinen Seiten.
Dann der Wolf gemeinsam weiden mit den Lämmern,
und der Panther wird sich mit dem Böckchen niederlegen,
und Kälbchen und Löwe und Stier werden zusammen weiden,

und ein kleines Kind wird sie führen;
und Rind und Bär werden zusammen weiden,
und ihre Jungen werden zusammen sein,
und Löwe wie Rind werden Stroh fressen.
Und ein Entwöhntes wird auf das Loch von Nattern
und auf das Nest von Natternjungen die Hand legen.
Und sie werden gewiss nichts Böses tun noch imstande sein,
jemanden zu verderben, auf meinem heiligen Berg,
weil die gesamte (Erde) erfüllt wurde vom Erkennen des Herrn
wie viel Wasser, (das) die Meere zu bedecken (vermag).

Und es wird (da) sein an jenem Tag die Wurzel von Jessai, der, der sich erhebt, über Völkerschaften zu herrschen, auf ihn werden Völkerschaften hoffen,
und seine Ruhe wird Ehre sein.

Isaiah 11:1-10

And there shall come forth a rod out of the stem of Jesse, and a Branch shall grow out of his roots. And the spirit of the LORD shall rest upon Him, the spirit of wisdom and understanding, the spirit of counsel and might, the spirit of knowledge and of the fear of the LORD; And shall make Him of quick understanding in the fear of the LORD: and He shall not judge after the sight of his eyes, neither reprove after the hearing of his ears: But with righteousness shall He judge the poor, and reprove with equity for the meek of the earth: and He shall smite the earth: with the rod of His mouth, and with the breath of His lips shall He slay the wicked. And righteousness shall be the girdle of his loins, and faithfulness the girdle of His reins. The wolf also shall dwell with the lamb, and the leopard shall lie down with the kid; and the calf and the young lion and the fatling together; and a little child shall lead them. And the cow and the bear shall feed; their young ones shall lie down together: and the lion shall eat straw like the ox. And the sucking child shall play on the hole of the asp, and the weaned child shall put his hand on the cockatrice’ den. They shall not hurt nor destroy in all My holy mountain: for the earth shall be full of the knowledge of the LORD, as the waters cover the sea. And in that day there shall be a root of Jesse, which shall stand for an ensign of the people; to it shall the Gentiles seek: and His rest shall be glorious.

The word of the Prophet Isaiah about the Messiah as a rod out of the stem of Jesse constitutes the fourth reading.

Jesse was a simple citizen of Bethlehem. David, his son, became king. Subsequently, all the kings were from the family of David until the Babylonian captivity. After the captivity, the throne of David sat empty. From the great royal tree there remained but the root. But it was revealed to David by God that his throne wouldn’t be destroyed, that from him would come a great descendant who would not only renew the glory of his bloodline, but most importantly, would renew and quicken all of mankind.

This outgrowth from the ancient root, or the Branch of the root of Jesse is Christ the Savior. He was born during an extreme impoverishment of this line. Poverty, defenselessness, and a lack of even the most necessary means of living led to the fact that the descendant of the king had no place among the people and they had to look for a place for the Newborn in a cattle pen. However, it was He Who was to accomplish the greatest revolution in the fate of mankind. For this, He needs strength from God, like none other. Therefore, we hear Isaiah talking about the Spirit of God given Him, Who will ever be with Him.

This will be expressed above all in the gift of wisdom and understanding. It would seem that these concepts are very close, but in wisdom the prophet sees the highest degree of the perception of Truth, and in understanding—the ability to apply this knowledge in practice. The spirit of counsel is also needed to do the right thing, unerringly. Might is also needed to carry out a decision. Also necessary is the spirit of knowledge, so that the worship and piety flowing from it might be true. All of the necessary spiritual gifts to Christ as man are completed and crowned with the fear of God. It alone carries all the rest. Without it, reverence, humility, and worship are impossible.

He Himself will judge not by glory, that is, regardless of the social position or the opinion of others about a man, but according to the heart of every man, which is open to God. The judgment of God is just and impartial. The end of this reading paints for us the bliss of Paradise, which is possible only among those faithful to God, when peace and love will reign in the society of Christians and there will be no fear of violence or treachery. Literally, it will be fulfilled only when the Lord with the breath of His lips shall slay the wicked, that is, the Antichrist.

Those faithful to the Lord will be in all My holy mountain, having overcome all weaknesses and vices, good-naturedly, guilelessly, simple, pure, sincere, obedient to the one shepherd—Christ. Why are holiness and blessedness inseparable from the mountain? The “holy mountain” is the Church. In antiquity, Mt. Zion and the Temple crowning it merged into a single idea of a place of the special presence of God. The whole earth will know the Lord, and this will correct minds and hearts, and make everyone meek and life peaceful and joyful. Perhaps this will be because the Messiah prophesied by the prophets will be not the earthly ruler of the universe, but the Pre-Eternal God, the Savior of the world. Faith in Him, hope in Him, and love for Him will make the whole new world the Universal Church and those faithful to Him—blessed.

LESUNG aus dem Propheten BARUCH
( Baruch 3: 36 - 4: 4 )

Dieser ist unser Gott. kein anderer wird neben ihm anerkannt werden.
Er hat den ganzen Weg des Wissens entdeckt und ihn Jakob, seinem Knecht,
und Israel, seinem Liebling, gegeben.
Danach erschien sie auf Erden und wandelte unter den Menschen.
Sie ist das Buch der Satzungen Gottes und das Gesetz,
das in Ewigkeit Bestand hat: alle, die an ihr fest halten,
(gewinnen) das Leben,
aber die sie im Stich lassen, werden sterben.
Kehre um, Jakob, und ergreife sie, geh weiter zu der Helligkeit,
die vor ihrem Licht herrscht!
Gib keinem anderen deine Ehre, und deinen Vorzug keinem fremden Volk!
Selig sind wir, Israel,
denn was Gott gefällt,
ist uns bekannt!

LESUNG aus dem Propheten DANIEL
( Dan 2: 27. 31 - 36, 44b - 45 )

Daniel aber erhob seine Stimme und sagte in Gegenwart des Königs:
Was der König gesehen hat
— Weise und Beschwörer und Zauberer und Gazarener haben nicht (die Fähigkeit zur) Offenlegung.
Und du König hast gesehen, und siehe, ein einziges Standbild,
und jenes Standbild war sehr groß, und sein Anblick war überwältigend;
es stand dir gegenüber, und der Anblick des Standbildes war furchterregend.
Und sein Haupt war von edlem Gold,
die Brust und die Arme (waren) silbern,
der Bauch und die Schenkel bronzen,
die Beine aber eisern, die Füße teils aus Eisen,
teils aus Ton.
Und du hast (es) gesehen,
bis ein Stein vom Berg ohne (Zutun von) Händen abgeschnitten wurde
und das Standbild an den eisernen und tönernen Füßen traf
und sie zerschmetterte.
Darauf wurden mit einem Mal das Eisen und der Ton und die Bronze und das Silber und das Gold zu feinen (Stückchen),
und sie wurden gleichsam Feineres als Spreu auf einem Dreschplatz,
und der Wind wirbelte sie auf, so dass keines von ihnen zu ergreifen war,
und der Stein, der das Standbild getroffen hatte, wurde zu einem großen Berg und traf die ganze Erde.
Dies (war) die Vision; auch die Beurteilung aber werden wir in Gegenwart des Königs sagen:
Du, König, bist der König der Könige,
und dir hat der Herr des Himmels das Königtum und Stärke und Ehre und Ruhm gegeben.
Macht, Gewalt und Ruhm verliehen hat.
Der Gott des Himmels wird ein anderes Königreich erstehen lassen,
das bis in Ewigkeit sein und nicht vernichtet werden wird,
und dieses Königreich wird eine andere Nation keinesfalls (bestehen) lassen, sondern es wird diese Königreiche treffen und zum Verschwinden bringen
und es selbst wird bis in Ewigkeit dastehen.
Ganz so wie du gesehen hast,
dass ein Stein vom Berg ohne (Zutun von) Händen abgeschnitten wurde,
und er zerschmetterte den Ton und das Eisen und Bronze und Silber und Gold.
Der große Gott hat dem König das erklärt, was in den letzten Tagen sein wird. Und genau ist die Vision und zuverlässig deren Beurteilung.


AUFGEGANGEN
BIST DU, CHRISTUS,
AUS EINER JUNGFRAU,
UND EIN STERN HAT DICH ANGEZEIGT,
DEN ALLUMFASSENDEN,
IN EINER HOEHLE.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"

Der Herr ist Koenig, mit Hoheit umkleidet.
Umkleidet hat Sich der Herr,
mit Macht Sich geguertet.

"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"

Du hast festgemacht das Weltall,
Dein Thron wird nimmermehr wanken.
Bereitet ist dein Thron von Anbeginn.


"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"

Einst erhoben sich die Fluten, o Herr,
erhoben die Fluten ihre Stimme.
Wieder erheben die Wasserstroeme
ihr Tosen vom Brausen maechtiger Wellen.

"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"

Wunderbar ist die Brandung des Meeres;
wunderbarer noch ist der Herr in den Hoehen.
Verlaesslich sind Deine Zeugnisse.

"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"

Deinem Hause ziemet Heiligkeit, Herr,
auf ewige Zeiten.




AUFGEGANGEN
BIST DU, CHRISTUS,
AUS EINER JUNGFRAU,
UND EIN STERN HAT DICH ANGEZEIGT,
DEN ALLUMFASSENDEN,
IN EINER HOEHLE.

"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"




LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 9: 5 - 6 )

Denn ein Kind wurde uns geboren,
 ein Sohn wurde uns sogar geschenkt,
 auf dessen Schulter die Herrschaft (gelegt) wurde
 und dessen Name lautet
 »Bote großen Ratschlusses«,
 erstaunlicher Ratgeber,
 starker Gott,
 Fürst des Friedens,
 Vater der kommenden Welt;
 denn ich werde Frieden bringen über die Herrscher, Frieden und Gesundheit für ihn.
 
 Groß ist seine Herrschaft,
 und seinem Frieden ist keine Grenze gesetzt
 für den Thron Davids und für seine Königsherrschaft, auf dass er sie gut führe
 und sich ihrer annehme in Gerechtigkeit
 und im Rechtsentscheid von nun an und für alle Zeit; der Eifer des Herrn Sabaoth wird dies tun.

LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 7: 10 - 16, 8: 1 - 5,  8c - 10 )

Und der Herr fuhr fort, mit Achaz zu sprechen,
und sagte:
Erbitte dir ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott,
in der Tiefe oder in der Höhe!
Und Achaz sagte:
Ich will gewiss den Herrn nicht bitten
und auch nicht versuchen!
Und er sagte:
Hört doch, (ihr vom) Haus Davids!
Ist es etwa ein Kleines für euch,
mit Menschen einen Kampf zu führen?
Wie führt ihr dann einen Kampf mit dem Herrn?
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben; siehe, die Jungfrau wird schwanger sein
und einen Sohn gebären,
und sie werden ihm den Namen »Emmanuel« geben; Butter und Honig wird er essen;
bevor er Böses erkennt
oder sich (dafür) entscheidet,
wird er das Gute erwählen;
»denn bevor das Kind Gut oder Schlecht erkennt,
sagt es dem Bösen ab,
um das Gute zu erwählen.
Und der Herr sagte zu mir:
»Nimm dir ein neues großes Blatt
und schreib darauf mit einem Menschen-Stift:
>Rasch Beute machen am Raubgut;
denn es ist nahe! <
Und mache mir zuverlässige Menschen zu Zeugen, Urias und Sacharja, den Sohn von Barachias!«
Und ich ging zur Prophetin,
und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn.
Und der Herr sagte mir:
»Gib ihm den Namen
>Raube schnell, plündere rasch<;
denn bevor das Kind lernt,
Vater oder Mutter zu rufen,
wird (man) das Vermögen von Damaskus
und das Raubgut von Samarien in Besitz nehmen
vor dem König der Assyrer.«
Mit uns ist Gott!
Erkennt (das), Völkerschaften,
und gebt euch überwunden,
hört (das) bis ans Ende des Erde,
(auch wenn ihr) mächtig (seid,)
gebt euch überwunden!
Denn wenn ihr wieder mächtig werdet,
werdet ihr erneut überwunden werden.
Und welchen Ratschluss ihr auch fasst,
der Herr wird (ihn) vereiteln,
und welches Wort ihr auch sprecht,
es wird für euch gewiss keinen Bestand haben,
weil der Herr, Gott, mit uns ist
.

Isaiah 7:10-16, 8:1-4, 8-10

Moreover the LORD spake again unto Ahaz, saying, Ask thee a sign of the LORD thy God; ask it either in the depth, or in the height above. But Ahaz said, I will not ask, neither will I tempt the LORD. And he said, Hear ye now, O house of David; Is it a small thing for you to weary men, but will ye weary my God also? Therefore the Lord Himself shall give you a sign; Behold, a virgin shall conceive, and bear a son, and shall call His name Immanuel. Butter and honey shall He eat, that He may know to refuse the evil, and choose the good. For before the child shall know to refuse the evil, and choose the good, the land that thou abhorrest shall be forsaken of both her kings. Moreover the LORD said unto me, Take thee a great roll, and write in it with a man’s pen concerning Mahershalalhashbaz. And I took unto me faithful witnesses to record, Uriah the priest, and Zechariah the son of Jeberechiah. And I went unto 

the prophetess; and she conceived, and bare a son. Then said the LORD to me, Call his name Mahershalalhashbaz. For before the child shall have knowledge to cry, My father, and my mother, the riches of Damascus and the spoil of Samaria shall be taken away before the king of Assyria. And he shall pass through Judah; he shall overflow and go over, he shall reach even to the neck; and the stretching out of his wings shall fill the breadth of Thy land, O Immanuel. Associate yourselves, O ye people, and ye shall be broken in pieces; and give ear, all ye of far countries: gird yourselves, and ye shall be broken in pieces; gird yourselves, and ye shall be broken in pieces. Take counsel together, and it shall come to nought; speak the word, and it shall not stand: for God is with us.

This reading from the Sixth Hour includes the prophecy of Isaiah about Immanuel. It begins with the offer of a sign from God through the prophet to King Ahaz. For what? To assure the wicked king that the Lord hasn’t abandoned His children. He’s able to protect them. This was said in a period of serious military danger. Ahaz said that he wouldn’t break any of the commandments (Ye shall not tempt the LORD your God—Deut. 6:16). Divine help was, in his eyes, something unreal; he didn’t believe in it and didn’t hope for it. It seemed more reliable to him to negotiate with the king of Assyria, whom he was going to send an ambassador to with gifts (4 Kg. 16:7). To this, the prophet said that they only complicate his life, preventing the Lord from helping and preserving them. “They” doesn’t refer to Ahaz alone, but all the people of David. They all share in the unbelief of their king. And despite this, the prophet emphasized that if they don’t think about God, then God thinks about them.

The sign of His mercy will be revealed to the House of David, and it will become clear from this manifestation that the hostile plans of the Syrian and Israeli kings will not be crowned with success. This sign will be the Virgin giving birth to Immanuel, which means, “God is with us!” God will be with His people, God will be a descendant of David; God will be the Son of the Virgin. His appearance in the world will be marked by a miracle. The Deliverer’s name shall be Jesus. Immanuel is a household name and has many other meanings (for example, “Angel of Great Counsel,” or “Father of the Age to Come,” and so on).

How could such a sign, which will be fulfilled only in 700 years, bring joy to people who are afraid of war and defeat at the hands of the allied forces in the nearest future? By the fact that the very coming of God in the flesh into the world is comforting, but even more so by the fact He will be born (whenever it happens) into the family of David. That means—and everyone will understand this already—no wars will destroy this family. That He will be born of a Virgin is as it should be; after all, the appearance of God in the world should be miraculous, supernatural.

Speaking of Immanuel, the prophet emphasized that He will be both true God and man like everyone else. In infancy, He’ll need food, like all babies, until they grow up enough to be able to distinguish good from evil. Of all the necessary food, the prophet names butter and honey as the most nourishing and valuable in infancy. A characteristic feature of the Divine Child will be even an unconscious aversion from all guile and a desire for the good.

Returning again to the anxious expectation of an attack from the Israeli and Syrian kings who had united for this purpose, the Prophet Isaiah transmits the Lord’s command to write a scroll, that is, to take a large new sheet of parchment (such sheets were then rolled up into a scroll) and write: “Maher-shalal-hash-baz” (that is, “speed-spoil-hasten-plunder”). It should be understood this way: The kingdoms threatening Judea will be plundered and become the prey of Assyria.

The prophet took two people as witnesses: the priest Uriah and the Levite Zechariah. They were respected by everyone. The word written on the scroll was the name of the prophet’s son, who was born at this time. The threatening prophecy was to be fulfilled even before the  time when his son would learn to say “mama.” The fulfillment of this prophecy is narrated by 4 Kings (16:7-9) and 2 Chronicles (28:16).

“God is with us.” These and the following words sound like a hymn that’s especially dear to those who hope in God’s help. This must be remembered by those who rise up against God’s faithful, and those who seek this loyalty, which is not in words, but in the power of faith.

Der Herr sprach zu Mir:
Mein Sohn bist Du, Ich habe Dich heute gezeuget.

Heische von Mir,
so gebe Ich Dir die Voelker zum Erbe,
die Enden der Erde zum Eigentum
.



APOSTEL: Hebr 1: 1 - 12

Brüder viele Male und auf vielerlei Weise
 hat Gott einst zu den Vätern gesprochen
 durch die Propheten;
 in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen
 durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat;
 er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit
 und das Abbild seines Wesens;
 er trägt das All durch sein machtvolles Wort,
 hat die Reinigung von den Sünden bewirkt
 und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;
 er ist um so viel erhabener geworden als die Engel,
 wie der Name, den er geerbt hat,
 ihren Namen überragt.
 Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt:
 Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt,
 und weiter:
 Ich will für ihn Vater sein,
 und er wird für mich Sohn sein?
 
 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er:
 Alle Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.
 Und von den Engeln sagt er:

 Er macht seine Engel zu Winden
 und seine Diener zu Feuerflammen;
 von dem Sohn aber:
 Dein Thron, o Gott, steht für immer und ewig,
 und:
 Das Zepter seiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter. Du liebst das Recht und hasst das Unrecht,
 darum, o Gott,
 hat dein Gott dich gesalbt mit dem Öl der Freude
 wie keinen deiner Gefährten.
 Und:
 Du, Herr, hast vorzeiten der Erde Grund gelegt,
 die Himmel sind das Werk deiner Hände.
 Sie werden vergehen, du aber bleibst;
 sie alle veralten wie ein Gewand;
 du rollst sie zusammen wie einen Mantel,
 und wie ein Gewand werden sie gewechselt.
 Du aber bleibst, der du bist,
 und deine Jahre enden nie.
 
 Zu welchem Engel hat er jemals gesagt:
 Setze dich mir zur Rechten,
 und ich lege dir
 deine Feinde als Schemel unter die Füße?
 
 Sind sie nicht alle nur dienende Geister,
 ausgesandt, um denen zu helfen,
 die das Heil erben sollen?
 
 Darum müssen wir um so aufmerksamer
 auf das achten, was wir gehört haben,
 damit wir nicht vom Weg abkommen.
 
 Denn wenn schon das durch Engel
 verkündete Wort rechtskräftig war
 und jede Übertretung
 und jeder Ungehorsam
 die gerechte Vergeltung fand,
 wie sollen dann wir entrinnen,

 wenn wir uns um ein so erhabenes Heil nicht kümmern, das zuerst durch den Herrn verkündet
 und uns von den Ohrenzeugen bestätigt wurde?




Alleluja, Alleluja, Alleluja !

(8.Ton) (Ps 109, 1 - 3)

Es sprach der Herr zu meinem Herrn:
Setze dich zu meiner Rechten,
bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache. 

Vers:

Den Stab deiner Macht
wird der Herr von Sion dir aussenden.
Aus dem Leibe habe ich dich hervorgebracht
noch vor dem Morgenstern.


+
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EVANGELIUM: Lk 2: 1 - 21
(Die Geburt des Herrn)

In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl,
 alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal;
 damals war Quirinius Statthalter von Syrien.
 
 Da ging jeder in seine Stadt,
 um sich eintragen zu lassen.
 
 So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids,
 die Betlehem heißt;
 denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
 
 Er wollte sich eintragen lassen mit Maria,
 seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
 
 Als sie dort waren,
 kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,
 und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
 
 Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in
 eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
 
 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
 und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
 
 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen,
 und der Glanz des Herrn umstrahlte sie.
 Sie fürchteten sich sehr,

der Engel aber sagte zu ihnen:
 Fürchtet euch nicht,
 denn ich verkünde euch eine große Freude,
 die dem ganzen Volk zuteil werden soll:
 
 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
Er ist der Messias,
 der Herr.
 
Und das soll euch als Zeichen dienen:
 Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt,
 in einer Krippe liegt.
 
 Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
 
 Herrlichkeit Gott in der Höhe,
 auf Erden Friede
 den Menschen seine Gnade.
 
 Als die Engel sie verlassen hatten
 und in den Himmel zurückgekehrt waren,
 sagten die Hirten zueinander:
 
 Kommt, wir gehen nach Betlehem,
 um das Ereignis zu sehen,
 das uns der Herr verkünden ließ.
 
 So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag.
 Als sie es sahen, erzählten sie,
 was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
 

Und alle, die es hörten,
 staunten über die Worte der Hirten.
 
 Maria aber bewahrte alles, was geschehen war,
 in ihrem Herzen und dachte darüber nach.
 
 Die Hirten kehrten zurück,
 rühmten Gott und priesen ihn für das,
 was sie gehört und gesehen hatten;
 denn alles war so gewesen,
 wie es ihnen gesagt worden war.



+++

Heute

wird aus der Jungfrau geboren
Er,
der in Seiner Hand die ganze Schoepfung haelt !

Wie ein Sterblicher ist von Windeln umhuellt
Er,
der Seinem Wesen nach allumfassend ist.

In einer Krippe liegt Gott,
der zu Anbeginn die Himmel gruendete.

Von Muttermilch naehrt sich
Er, der einst in der Wueste
Seinem Volk Manna regnen liess.

Die Weisen ruft herbei
der Braeutigam der Kirche.
Er nimmt ihre Gaben entgegen,
der Sohn der Jungfrau.

+++


Im Schosze der Jungfrau,
Gebietender,
hast Du
unsere kranke Natur geheilt,
indem Du sie
mit Deiner Gottheit
geeint hast,
dem einzig wirksamen
Mittel zum Heil,
Du,
Wort des Vaters !

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Festtagsikone

HEILAND all derer in FINSTERNIS

Weihnachtspredigt von Metropolit Anthony (Bloom)

Vor rund 2000 Jahren kam in einer Nacht wie dieser die göttliche Liebe in der Gestalt eines neugeborenen Kindes in die Welt, das bei all seiner Zerbrechlichkeit und Schutzlosigkeit wahrhaftig ein Bild der Liebe ist, die sich selbst hingibt, verwundbar ist und alles hofft....

Einer unserer geistlichen Väter und Seelsorger, Vater Sophronios, schreibt:
Aus Gottes Offenbarung wissen wir, Gott ist Liebe, Gott ist Licht, in Ihm ist keine Finsternis. Wie schwer fällt es dem Menschen, hier zuzustimmen... Es ist schwer, weil unser persönliches Leben wie auch das unserer Umwelt eher das Gegenteil wahrscheinlich macht ...
In der Tat, wo ist dieses Licht väterlicher Liebe, wenn wir im Blick auf das Ende unseres Lebens mit Hiob bitteren Herzens sagen müssen: "All meine guten Vorhaben sind dahin. Alles, woran mein Herz hing, ist zunichte, meine Tage sind vorüber, und das Totenreich wird mein Zuhause. Worauf soll ich meine Hoffnung setzen? Alles, was mein Herz von Jugend auf insgeheim, aber mit Inbrunst begehrte - wer wird es sehen? Die Seele verlangt nach Gott und will Ihn fragen: "Weshalb hast Du mir das Leben gegeben? Ich bin der Leiden müde, denn um mich herum ist Finsternis. Warum verbirgst Du Dich vor mir? Ich weiß, daß Du gut bist, weshalb aber ist Dir mein Leid so gleichgültig? Ich kann dich nicht begreifen ...”
Erhebt sich nicht überall auf unserer Erde dieser Ruf angesichts der Kälte und Schrecken, unter Kummer und Schmerz? Und welche Antwort wird bei Gott dieser Resignation zuteil? Ein Beispiel dafür, was und wie der Herr redet, entnehmen wir einem Buch von Vater Sophronios über den Starzen Siluan:
Es lebte auf Erden ein Mann von ungewöhnlicher, ja gigantischer Geisteskraft. Lange betete er, ohne seine Tränen zurückhalten zu können: Erbarme Dich meiner! Gott aber hörte ihn nicht. Über diesem Gebet gingen viele Monate dahin, die Kräfte seiner Seele schwanden, verzweifelt rief er aus: Du bist unerbittlich! Und während etwas bei diesen Worten in seiner müden Seele zerriß, erblickte er für einen Augenblick plötzlich den lebendigen Christus. Feuer erfaßte sein Herz, und seinen Körper durchflutete eine solche Kraft, daß er, hätte die Vision auch nur eine kurze Spanne angehalten, gestorben wäre. Nie mehr hat er später diesen unaussprechlich sanften, grenzenlos liebenden und frohmachenden Blick Christi vergessen können, voll jenes Friedens, den die Welt nicht kennt. Noch viele Lebensjahre standen ihm bevor, ohne daß er müde geworden wäre zu bekennen, daß Gott Liebe ist, grenzenlose, unbegreifliche Liebe
.

Diese Liebe ist nicht ein Gefühl oder eine gute Beziehung Gottes zu uns.
Nein, es ist Gott Selbst, Der in der Gestalt des neugeborenen Christus in die Welt eintritt, die Er aus Liebe geschaffen hat.
Er wollte mit ihr das jubelnde, triumphierende Leben teilen, das Liebe heißt und sich in eine solche Spannung begibt. Sie verströmt sich in einer solchen Fülle, daß sie bereits jede Begrenzung oder Minderung hinter sich gelassen hat. In ihrer Hingabe vergißt sie alles, außer den Geliebten. Sie schenkt sich in Schutzlosigkeit und Zerbrechlichkeit wie der in Bethlehem geborene Knabe.
Deshalb mahnt uns der Herr: Gebt darauf Eure Antwort!


Aber wie sollen wir darauf reagieren?
In dem Bericht des Evangeliums wird erzählt, daß Weise aus dem Osten mit ihren Gaben kamen. Wohin aber sollen wir gehen und von wo aus? Sie kamen aus weiter Ferne, aus einer Gegend, wo Christus nicht war. Wir können jetzt Christus, dem Allgegenwärtigen, Auferstandenen und alles Überwindenden aus der Nacht und Finsternis unseres eigenen Lebens folgen. Wieviele unter uns sitzen in der Finsternis. Und aus dieser Finsternis wollen wir zum Licht aufsteigen. Licht aber ist die Liebe
.

Aus dem Dunkel der Bosheit wollen wir zur Liebe emporsteigen!
Weg von der Sünde wollen wir zur Liebe gehen, die immer wieder verzeiht und heilt!
Aus der Kälte des Alltags wollen wir zur Liebe eilen, die die Seele wärmen und alles um uns verwandeln kann!
Aus dem grauen Alltag wollen wir zur Liebe aufbrechen, weil überall dort wo die Liebe ist, Licht und Freude einkehren, dort wird nicht mehr groß und klein unterschieden, sondern alles ist wichtig, weil alles zu einem Zeichen der Liebe werden kann.
(Indem er in unserem Fleisch in die Welt kommt...) ermuntert uns der Herr zum Selbstvertrauen
.

Wir denken an die Gaben der Weisen.
Sie brachten zunächst Gold. In dunklen Gründen verschlossen lag sein funkelnder Glanz, seine klangvolle Melodik und von keinem Rost bedrohte Reinheit. In einem jeden von uns verborgen liegt dieser Glanz und drängt zum Licht, die von keinem Rost bedrohte Lauterkeit der Seele, die zu Großem befähigt. Sie vermag ihr erst die Freiheit zu geben und Liebe ohne Furcht zu wecken. Zur Liebe aus der Vollkraft der mächtigen Seele! Das Gold, von dem hier die Rede ist, ist die verklärte Erde. Laßt uns die dunklen Abgründe unseres Seins enthüllen, in denen sich der Schein des Lichtes verbirgt und zum Licht emporsteigt.
Auch Weihrauch brachten die Weisen, der erhebt und mit Wohlgeruch erfüllt. Wir wollen unsere Liebe bringen, die nicht nur wie ein Licht in makelloser Reinheit glänzt, sondern sich wie ein Wohlgeruch mit Zärtlichkeit, Zuwendung und Wärme über die ganze Erde ergießt.
Und Myrrhe brachten die Weisen, als ob sie zu einem Toten zögen, denn Christus, der unsterbliche Gott, wurde nicht geboren, um wie wir zu leben, sondern Er kam ins Fleisch, um mit uns zu sterben. Er wollte unser sterbliches Leben leben, damit wir eingehen könnten in Seine unsterbliche, herrliche und festliche Ewigkeit. "Wer Mir nachfolgen will, der sehe nicht auf sich, nehme sich nicht so wichtig, sondern denke vielmehr daran, daß Tausende ringsum der Liebe bedürfen. Keiner hat größere Liebe als der, der sein Leben hingibt.” Darunter ist nicht unbedingt der physische Tod zu verstehen, sondern es will besagen, daß wir in jedem Augenblick des Lebens da sein sollen für die Liebe, die schöpferische und erkennende, kluge und kühne Liebe, für eine Liebe, die sich verschenkt, das Eigene nicht sucht, sich selbst nicht schützt und sich nicht verschließt.


Weil die Kraft Gottes in der Schwachheit mächtig ist, brauchen wir uns nicht vor der Liebe zu fürchten.

Darum wollen wir uns bis ans Ende unserer Tage einbringen, so daß die Nachricht von dem heute geborenen Christus nicht nur in unserem Leben, sondern auch in dem von Millionen Menschen eine Realität, Licht und Wärme, Freude und eine lebenerneuernde Kraft wird.
Amin.


Aus: Stimme der Orthodoxie, Januar 1991, Hsgb. und Chefredaktion Erzpriester Vladimir Ivanov, Verlag Berliner Diözese der russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat)
den Abdruck hier übernommen aus: "St.Andreas Bote"

 

 

CHRISTI GEBURT
Tag der zweiten Geburt der Menschheit

Predigt Unseres Hl. Vater BASILIUS des Grossen (315-379)

Christi Geburt, Seine Ihm eigene, erste und einzigartige Geburt aus der Gottheit, werde mit Schweigen verehrt !
Selbst unserem Denken wollen wir gebieten, sie nicht zu erörtern und neugierig zu erforschen. Denn wo der Ewige in die Zeit kommt und weder die Begriffe Zeit noch Ewigkeit etwas vermitteln ... wie soll da der Verstand sich eine Vorstellung machen ? ...

Gott auf Erden !
Gott unter Menschen !
Nicht im Feuer und unter Posaunenschall, nicht auf rauchendem Berg oder in Dunkelheit, nicht im Sturmwind, der die Herzen der Hörer in Schrecken versetzt, verkündet Er Gebote; Nein im Leib spricht Er sanft und gütig mit denen, die Ihm verwandt sind. Gott im Fleisch; nicht aus weiter Entfernung wie bei den Propheten wirkt Er, sondern Er hat Menschheit angenommen, eine mit dem Ewigen verbundene und eins gewordene Menschheit. ..
.

Menschheit, o Menschheit:
Als Gott in der Höhe weilte, hast du nicht nach Ihm gefragt;
da Er aber zu dir herabgestiegen ist und mit dir spricht, nimmst du Ihn nicht in dich auf.
Du fragst vielmehr nach dem Grund, warum du mit Gott verwandt werden solltest.
Höre also, dass Gott deshalb im Fleische ist, weil dieses verlorene Fleisch geheiligt werden soll, was der Schwachheit ausgeliefert aus dem Paradies verstossen war soll gestärkt und in den Himmel emporgeführt werden. Und welches war die Stätte dieses Werkes zu unserem Heil ? Der menschliche Leib der heiligen Jungfrau. ... Die Urkräfte dieser einzigartigen Geburt ? Der Heilige Geist und die überschattende Macht des Schöpfers .
..


So wollen denn auch wir diese grosse Freude in unsere Herzen aufnehmen !
Diese Freude verkünden ja die Engel den Hirten (Lk 2,10).
Mit den Magiern wollen wir anbeten,
mit den Hirten lobpreisen, mit den Engeln frohlocken !
"Denn heute ist uns der Heiland geboren worden, welcher ist Christus der Herr"(Lk 2:11)


Das Fest ist der ganzen Schöpfung gemeinsam: es schenkt der Welt überweltliche Gaben ... Engelchöre singen: "Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden; unter den Menschen wohlgefallen" (Lk 2:14)
Sterne am freien Himmel richten ihren Weg nach Ihm aus,
Magier kommen von weit her aus dem Land der Heiden,
die Erde nimmt Ihn auf in einer Höhle:
Keiner bleibe unbeteiligt, keiner ohne Dank. Lassen auch wir ein Wort des Jubels erschallen !...
Feiern wollen wir das Errettungsfest der Welt, den zweiten Geburtstag der der Menschheit !



nach: Hl. Basileios der Grosse: Predigt zur Geburt Christi
1-3.6 PG 31, 1457C-1473A
in: Lothar Heiser: "Jesus Christus, Das Licht aus der Höhe"
hier Ausschnitte aus: "St.Andreas Bote"


25. Dezember (7.I.)

W E I H N A C H T E N

HOCHFEST der GEBURT unseres HERRN, GOTTES und ERLÖSERS JESUS CHRISTOS IM FLEISCHE


Ehre sei Gott in der Höhe !  
Frieden auf Erden !
Unter den Menschen Wohlgefallen !

Deine Geburt, Christos unser Gott,
liess erstrahlen der Welt
das Licht der Erkenntnis;
denn durch sie wurden
Anbeter der Gestirne
von einem Stern belehrt,
Dich als die Sonne der Gerechtigkeit anzubeten
und Dich zu erkennen
als den Ankommenden aus der Höhe.
Herr, Ehre Dir !

Festtagsikone


БОЖЕСТВЕНА СВ. ЛИТУРГИЯ
Hl. GÖTTL. LITURGIE
РОЖДЕСТВО ХРИСТОВО
GEBURT CHRISTI

по български:
ВЕЛИЧАЕМ  ТЕ,
подателю на живота,
ХРИСТЕ,
Който за нас
сега се раждаш
по плът
от не познатата мъж,
пречиста Дева Мария.

ХРИСТОС се РАЖДА 
- СЛАВЕТЕ ГО !

ХРИСТОС  слиза от  НЕБЕСАТА
- ПОСРЕЩНЕТЕ  ГО !

ХРИСТОС  Е  НА  ЗЕМЯТА
- ВЪЗВИСЕТЕ  СЕ !

ПЕЙТЕ  НА  ГОСПОД,
ЦЯЛА  ЗЕМЬО, ХОРА,
РАДОСТНО  ГО  ВЪЗПЕЙТЕ,   ЗАЩОТО  СЕ  ПРОСЛАВИ !




 

"Es hat niemals jemand existiert oder wird jemals existieren,
der eine vollständigere Liebe hätte als Gott selbst.
Deshalb war die Menschwerdung Gottes selbst
der einzige Weg,
diese Liebe dem Menschen noch einmal zu schenken ...

Als nämlich der erstgeschaffene Mensch,
obwohl er noch im Paradies der Liebe war,
seine Liebe zu Gott durch seinen Ungehorsam in sich tötete,
vermochte er doch nicht auch die Liebe Gottes zu töten
die ihm in der Person des Gottessohnes Jesus Christos wiedergegeben wird.
Der Sohn Gottes,
als Er ganz Mensch wurde, blieb Er doch auch ganz in der göttlichen Liebe,
die das einzigartige Motiv für seine Menschwerdung war ... "


(S.Allhl.Patriarch BARTHOLOMAIOS am 30.10.2000 in der Universität Tartu, Estland)

in der Freude über dieses Geschenk der Liebe wünschen auch wir:

Eine Festzeit der Freude !
Eine Festzeit der Hoffnung !
Eine Festzeit der Geistlichen Erneuerung !



Hl, EPHRAIM der Syrer (395-461)


Festpredigt von Papst LEO (395-461)


Die Symbolik der Weihnachtsikone

 

Predigt: "O Schöpfer des Alls ... O Kind ... Du erfüllst uns mit Staunen"
(Papst Johannes Paul II.)

WEIHNACHTSBOTSCHAFT des   ÖKUMENISCHEN  PATRIARCHEN   BARTHOLOMAIOS  2013

WEIHNACHTSBOTSCHAFT des  PATRIARCHEN  und des  Hl.SYNODS  
der  BULGARISCHEN  ORTHODOXEN  KIRCHE  2010

Predigt: "Unsere Welt braucht Hoffnung ... sie hat Hoffnung ... Jesus Christus - die Hoffnung der Welt !"
(Metropolit Augoustinos)



Weihnachtsbotschaft im Kriegsjahr 2022
(Erzbischof Mark)



 

Hl. EPHRAIM der Syrer:
Hymnen über die Geburt Jesu Christi:



An diesem Tag hat den Glanz gegen Schmach vertauscht unser Herr, als Demütiger,
weil Adam vertauscht hatte die Wahrheit gegen das Unrecht, als Verkehrter.
Es hatte Mitleid mit ihm der Gütige.
Seine Rechtschaffenheit siegte über die Verkehrtheit
.

Gelobt sei der Weise, der verbrüdert, verbunden hat die Gottheit mit der Menschheit !
Die eine aus der Höhe, die andre aus der Tiefe:
Beide Naturen hat Er vereint wie Farben,
und es entstand ein Bild: der Gott-Mensch
.

aus: Edel, R.F. (Hrsgb.): "Das Leben aus dem Geist" III. Orthodoxe Zeugnisse über das geistliche Leben, Marburg an der Lahn 1980, S23
hier aus "St.Andreas Bote"



WEIHNACHTEN

feiern wir die Geburt Christi als das Mysterium der wahren Menschheit und der wahren Gottheit unseres Herrn und Erloesers.
Dieses Mysterium ist keine milde Verschleierung der Wirklichkeit sondern eine den menschlichen Verstand uebersteigende Realitaet, die den Glaeubigen zumutet, Oberflaechlichkeit und starrsinnige Selbstgerechtigkeit abzulegen und wie verwandelt einzustimmen in den Chor der Engel und Heiligen, die das Unfaszbare feiern:

Gott wurde Mensch,
ohne sein Gottsein preiszugeben;
der Unbegrenzbare hat sich selbst begrenzt;
der Allmächtige kam machtlos als Kind;
der Allerhoechste ist zu uns herabgekommen,
damit wir zu Ihm hinauf gelangen koennen.


Unsere erkrankte menschliche Natur, die sich von Gott immer wieder entfernt hat, ist auf diese Vereinigung von Gott und Mensch angewiesen, um wieder heil zu werden.(siehe Joh 3:16)

Das Geburtsfest Christi, vermutlich im 2.Jhdt. in Alexandria entstanden, wurde zunaechst als Epiphaniefest am 5. / 6. Jaenner gefeiert, zusammen mit der Anbetung Christi durch die Weisen, seiner Taufe und in Rom sogar mit seinem ersten oeffentlichen Wirken bei der Hochzeit zu Kana.
Um die Mitte des 4.Jhdt. trennte man in Rom das Geburtsfest Christi von Epiphanien und verlegte es auf den Feiertag des "Sol invictus"(der unbesiegbaren Sonne), der im heidnischen roemischen Reich am 25. Dezember nach der Wintersonnenwende begangen wurde. Diese Symbolik wurde bewusst auf die christliche Symbolik fuer Christus als "Licht der Welt" uebertragen.
Rund 50 Jahre spaeter ist dann das vorgezogene Geburtsfest in Konstantinopel von unserem Vater unter den Heiligen Johannes Chrysostomus erstmals zelebriert worden. Die Predigt dieser ersten Feier des Festes ist uns noch erhalten.


 


ROM: Sta. MARIA MAGGIORE (431-1296) Konzil von Ephesos - Jacopo Torriti

 

 

"Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
Er ist der Messias, der Herr."
Lk2:11


Weihnachtspredigt von Papst LEO d. Gr. (395 - 461)

Laßt uns frohlocken, denn heute ist uns der Heiland geboren!
Darf doch dort keine Trauer aufkommen, wo das Leben selbst zur Welt kommt, das die Furcht vor dem Tode nimmt und uns durch die Verheißung ewigen Lebens mit Freude erfüllt. Niemand wird von der Teilnahme ausgeschlossen, alle haben den gleichen Grund, in festlicher Stimmung zu sein; denn da unser Herr, Der die Sünde und den Tod vernichtet, niemand findet, der ohne Schuld ist, so kommt Er, um alle zu befreien.
Es jauchze der Gerechte, weil er sich der Siegespalme naht;
es frohlocke der Sünder, denn ihm winkt Verzeihung.
Denn nachdem sich die Zeit erfüllte (Eph 1,10), welche die unerforschliche Tiefe göttlichen Ratschlusses dazu bestimmte, nahm der Sohn Gottes die Natur des Menschengeschlechtes an, das wieder mit seinem Schöpfer versöhnt werden sollte, damit der Teufel, der den Tod in die Welt gebracht, gerade durch die menschliche Natur, die er bezwungen hatte, wieder bezwungen würde. In diesem Kampfe wurde der Streit nach dem erhabenen Grundsatz der Gleichheit geführt: Der allmächtige Herr mißt sich mit dem Feinde nicht in seiner Majestät, sondern in unserer Niedrigkeit. Er stellt ihm den gleichen Leib entgegen und die gleiche Natur, die zwar wie die unsere sterblich, aber frei von jeder Sünde ist.
Gilt doch von Seiner Geburt nicht, was man sonst von jeder lesen kann: "Niemand ist rein von dem Schmutze der Sünde, nicht einmal das Kind, dessen Leben nur einen Tag auf der Erde währt" (Hiob 14,4). Kein Makel liegt auf dieser Geburt, die nicht von der Begierde des Fleisches ausgegangen ist, keine Schuld vom Gesetz der Sünde lastet auf ihr. Eine königliche Jungfrau aus dem Stamme Davids wird auserwählt, die heilige Frucht in sich aufzunehmen und Gottes und der Menschen Sohn zunächst im Geiste und dann im Fleische zu empfangen. Damit sie nicht, unbekannt mit dem himmlischen Ratschluß, über eine so ungewöhnliche Wirkung erschrecke, erfährt sie durch die Unterredung mit dem Engel, was der Heilige Geist in ihr wirken sollte. Auch glaubt die, die bald bestimmt ist, Gottesgebärerin zu werden, nicht an den Verlust der Jungfräulichkeit. Warum hätte sie diese neue Art der Empfängnis bezweifeln sollen, da die Macht des Allerhöchsten dies zu vollbringen verspricht? Gestärkt wird ihr Vertrauen durch ein vorausgehendes Wunder: Der Elisabeth, die nicht mehr darauf hoffen konnte, wird Kindersegen verliehen, damit man nicht daran zweifle, daß Der, Der die Unfruchtbare empfangen läßt, auch die Macht hat, daß eine Jungfrau empfange.

So ist also "Gott", "Gottes Sohn", das "Wort Gottes"("im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist" Joh 1,2-3), Mensch geworden, um den Menschen vom ewigen Tod zu befreien. Er nahm unsere Niedrigkeit an ohne Minderung Seiner Majestät. Er verband die wahre Knechtsgestalt mit jener, worin Er Gott dem Vater gleich ist. In der Weise hat Er sich herabgelassen, daß Er beide Naturen so miteinander vereinte, daß weder die Erhebung der niedrigen Natur diese in der göttlichen aufgehen ließ, noch ihre Annahme der höheren Abbruch tat.
Obwohl die Eigenheit beider Wesenheiten gewahrt bleibt, bekleidet sich die Majestät mit Niedrigkeit, die Stärke mit Schwachheit, die Ewigkeit mit Sterblichkeit. Um unsere Schuld zu tilgen, hat sich die unversehrbare Natur mit der leidensfähigen vereinigt, sind wahrer Gott und wahrer Mensch zur Einheit des Herrn verbunden. Dadurch sollte - wie dies unserer Erlösung entsprach - ein und derselbe "Mittler zwischen Gott und den Menschen" (1Tim 2,5) einerseits sterben, andererseits auferstehen können.
Also brachte die Geburt des Heilandes der jungfräulichen Reinheit keinen Schaden; denn das Erscheinen der Wahrheit war ein Schutz der Keuschheit. Eine solche Geburt ziemte Gottes Macht und Weisheit. Wäre Er nicht wahrer Gott, so brächte Er keine Erlösung, wäre Er nicht wahrer Mensch, so böte Er uns kein Beispiel. Darum wird auch von den jauchzenden Engeln bei der Geburt des Herrn gesungen: "Herrlichkeit Gott in der Höhe!" Darum wird auch "den Menschen des Wohlgefallens", Friede verheißen (Lk 2,14). Sehen die Engel doch, wie sich das himmlische Jerusalem aus allen Völkern der Erde erbaut. Wie sehr muß sich da menschliche Niedrigkeit über dieses unbeschreibliche Werk göttlicher Liebe freuen, wenn die Engel darüber in solchen Jubel ausbrechen! Laßt uns also Gott dem Vater durch Seinen Sohn im Heiligen Geist danken! Hat Er doch um Seiner Barmherzigkeit willen, mit der Er uns liebte, sich unser erbarmt, "die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht" (Eph 2,5), auf daß wir in ihm eine neue Schöpfung würden.

Laßt uns also ablegen den alten Menschen (Eph 2,22) mit seinen Werken,
nachdem wir an der Menschwerdung Christi Anteil erhielten!


Erkenne, o Christ, deine Würde! Kehre nicht durch entartete Sitten zur alten Niedrigkeit zurück, nachdem du der göttlichen Natur teilhaftig geworden bist! Erinnere dich daran, daß du der Macht der Finsternis entrissen und in Gottes lichtvolles Reich versetzt worden bist! Durch das Sakrament der Taufe wurdest du zu einem Tempel des Heiligen Geistes.
Vertreibe nicht durch schlechte Handlungen einen so hohen Gast aus deinem Herzen! Unterwirf dich nicht aufs neue der Knechtschaft des Satans. Ist doch das Blut Christi dein Kaufpreis. Wird dich doch Der in Wahrheit richten, Der dich in Barmherzigkeit erlöst hat, Der mit dem Vater und dem Heiligen Geist waltet in Ewigkeit. Amin.

Papst LEO der GROßE (ca. 395 - 461)
Stimme der Orthodoxie, Dezember 1987, S. 19f., Hsgb. und Chefredaktion Erzpriester Vladimir Ivanov (Moskauer Patriarchat)

 

Die Symbolik der WEIHNACHTSIKONE


Nach der orthodoxen Tradition ist Christos in einer Hoehle in unsere Erde hineingeboren worden. So zeigt uns auch die Weihnachtsikone Gottes Sohn hell hervorleuchtend in einer Krippe zwischen Ochs und Esel in einer schwarzen Hoehle inmitten eines Berges. Der Stern der Weisen empfaengt sein Licht aus Gott und weist mit seinem Lichtstrahl auf das Kind in der Krippe.
Christos liegt zwischen Ochs und Esel, was an Jes 1:3 erinnert, wo zu lesen ist:
"Der Ochse kennt seinen Meister und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel hat keine Einsicht, mein Volk keinen Verstand."
Die Kirchenvaeter haben bisweilen den Ochsen als Symbol der Heidenvoelker und den Esel als ein Symbol des stoerrischen Volkes Israel gedeutet.
Auszerhalb der Hoehle liegt oder kniet die Gottesmutter. Sie ist als die wichtigste Figur auszer dem kleinen Kind ueberdimensional grosz dargestellt. Im Eindruck des unfaszbaren Geschehens betet sie. Deshalb ist sie meist mit dem Kind im Ruecken dargestellt, ohne es anzuschauen, ohne sich mit ihm zu beschaeftigen. Dieses zunaechst eigenartige Verhalten wird aus dem Heilsverstaendnis erklaert: Nachdem Christos in der Gottesmutter unsere menschliche Natur angenommen hat und in die Welt hineingekommen ist, bleibt die Gottesmutter der Welt verbunden und ist ganz fuer uns da, sie schaut auf uns, als unsere Fuerbitterin beim Hoechsten. Es ist kein Zufall, dasz sie auf orthodoxen Ikonen - im Gegensatz zu westlichen Krippenszenen - kaum je gemeinsam mit Joseph dargestellt wird. Dieser ist im Gegenteil abseits von der Krippe, oft am unteren Bildrand zu sehen, wo er, den Kopf in eine Hand gestuetzt, in tiefes Nachdenken versunken, sitzt. Er ist ja nicht der Vater des Kindes; sein Verstand versucht vergeblich das Mysterium der wunderbaren Geburt zu erfassen. Vor ihm steht eine in Felle gehuellte, gebeugte Gestalt, mit einem Stock in der Hand: Nach Mt 1:20-23 waren es naemlich die Worte des groeszten Propheten des alten Bundes, des Propheten Jesaja, die den Zweifel des Joseph geloest und ihn bewogen haben, weiterhin den Weg mit der Gottesmutter zu gehen, und zwar die Worte: "Siehe, die Jungfrau wird schwanger und gebiert einen Sohn, und man wird Ihn Emmanuel (Gott mit uns) nennen."

(Jes 7:14).
Weiters wird am unteren Bildrand das neugeborene Kind von Hebamme und Magd in einer Art Taufbecken gewaschen. Der geistliche Sinn dieser Szene weist schon auf die Bedeutung hin, die das Wasser bald im Fest der Theophanie am Jordan bekommt: Das Wasser, Hauptelement der Oberflaeche und Huelle unseres Planeten Erde und der belebten Materie und auch des menschlichen Koerpers, wird durch die Beruehrung mit dem Herrn gesegnet und geheiligt.
Der obere Bildrand der Ikone ist von Engeln erfuellt, die Gott, dem Vater, lobpreisen und mit den Worten danksagen, die der orthodoxe Christ jeden Tag im Morgengebet spricht: "Ehre Gott in der Hoehe, Friede auf Erden, den Menschen wohlgefallen !"
Einer von diesen Engeln wendet sich den Hirten zu und verkuendet ihnen die Frohbotschaft von der Ankunft des Erloesers (Lk 2:9-11), denn ihnen den Armen, gilt die Erloesungsbotschaft zuerst.
Aber nicht nur sie werden zum Kind hin in Bewegung gesetzt.
Auf der anderen Seite des Berges ziehen aus dem Osten die weisen Sterndeuter heran, meist hoch zu Pferde. Sie vertreten die weltliche Oberschicht dar: Wissenschaft, Ansehen, Reichtum. Dasz auch sie mittels der Leitung des Sternes zum Kinde finden, bedeutet, dasz die Erloesung fuer alle Welt geschehen ist: fuer Reiche und Arme, fuer Niedrige und Hochgestellte, fuer Einfaeltige und Weise. Sie, die Weisen, suchen das Kind allerdings zunaechst am falschen Ort: im koeniglichen Palast bei ihresgleichen, den Wuerdentraegern, statt in der Hoehle bei den Armen. Sie haben darum einen weiteren Weg als die Hirten. Die Ikone zeigt sie auf diesem Weg, noch fern vom Ziel, das sie aber letztlich doch erreichen
.

 

 

PREDIGT zum Fest
...

O Schöpfer des Alls, der Du Dir die Futterkrippe der Tiere zur Wiege gewählt hast !

Der Glanz Deiner Geburt erleuchte die Nacht der Welt !

Die Macht Deiner Botschaft der Liebe zerstöre die hochmütigen Nachstellungen des Bösen ...

O Heilige Nacht, so sehnlich erwartet, die du Gott und Mensch für immer vereint hast !

Erneut entzündest du in uns die Hoffnung.


...

Predigt am 24. Dezember 2003

+  Johannes Paul II.
Metropolitan-Bischof von Rom
Patriarch des Westens
Papst der Römischen Katholischen Kirche

hier Ausschnitte aus: "Es kommt der König der Herrlichkeit"
Inst. Christus König und Hoherpriester

 

 

Weihnachtsbotschaft des Ökumenischen Patriarchen 2013

+ B A R T H O L O M A I O S


durch Gottes Erbarmen Erzbischof von Konstantinopel, dem Neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch

allem Volk der Kirche Gnade, Friede und Erbarmen von Christus, 
unserem in Bethlehem geborenen Erlöser



Im Herrn geliebte Brüder und Kinder,

„Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt.“

(Jes 9,5)

Begeistert und freudig kündigt uns der Prophet vorausschauend vor vielen Jahrhunderten die Geburt des Kindes Jesus aus der immerwährenden Jungfrau an. Gewiss, damals, zur Zeit der Volkszählung des Kaisers Augustus, fand sich kein Ort in der Herberge, die Jungfrau aufzunehmen, die empfangen hatte vom Heiligen Geist, und so war ihr Verlobter und Beschützer, der heilige Josef, genötigt, sie in eine Höhle zu führen, zur Krippe der Tiere, damit sie das Kind gebären könne.

Himmel und Erde stimmen ein, indem sie dem Schöpfer Dank sagen: „ … ein jegliches Deiner Geschöpfe bringt Dir den Dank dar:
Die Engel den Lobpreis,
die Himmel den Stern,
die Weisen die Gaben,
die Hirten das Staunen,
die Erde die Höhle,
die Wüste die Krippe,
doch wir 
(Menschen) als Mutter die Jungfrau.“
Die Hirten wachen bei ihrer Herde und halten Nachtwache, und Engel schauen staunend das Mysterium und lobpreisen 
(Vesper von Christi Geburt).

Die Süße der Heiligen Nacht der Geburt Christi umfängt wiederum die ganze Welt. Und inmitten der menschlichen Mühsale und Qualen, der Krise und der Krisen, der Leiden und der Feindschaften, der Beunruhigungen und der Enttäuschungen vergegenwärtigt sie so realistisch und aktuell wie nie zuvor das Mysterium der Menschwerdung des göttlichen Wortes, das wie Regen auf das Vlies in den Schoß der immerwährenden Jungfrau Maria herabkam, um Gerechtigkeit und Fülle des Friedens sprossen zu lassen

(s. Psalm 71,7).


Im Schweigen und im Frieden der Heiligen Nacht der Geburt Christi tritt der Anfanglose, der Unsichtbare, der Unbegreifliche, der Stofflose, der Immerseiende, Jesus Christus, im Fleisch, unkenntlich, unverstellt, arm und unerkannt in das Drama der Geschichte ein. Zugleich kommt er als „Bote des großen Ratschlusses, Ratgeber, (…) Machthaber, Friedensfürst, Vater des kommenden Äons (Jes 9,6).

Ja, er geht als Mensch aus der jungfräulichen Mutter hervor, löst die Verstrickung der Sünde und schenkt durch seine Gnade und sein Erbarmen einen Ausweg aus der Ausweglosigkeit des Lebens, und ein Ziel, Würde, Inhalt, exemplarisches Ethos und Vorbild in den Wirren des menschlichen Lebens.

Der Herr hat die ganze menschliche Natur angenommen und geheiligt. Der vorewige Gott hat es auf sich genommen, als Embryo im Schoß der Gottesgebärerin getragen zu werden. So hat er das menschliche Leben von seinem allerersten Stadium an geehrt und uns gelehrt, den Menschen vom Beginn seines Daseins an zu respektieren. Der Schöpfer des Alls ist herabgekommen, als Kindlein geboren und von der Jungfrau gestillt zu werden. So hat er die Jungfräulichkeit und die Mutterschaft geehrt, im geistlichen und im leiblichen Sinn. Darum mahnt der hl. Gregor d. Theologe: „Ihr Frauen, bleibt Jungfrauen, um Christi Mütter zu werden!“
(38. Rede zum Fest der Erscheinung, PG 36, 313 A)

Und der Herr verfügte die eheliche Gemeinschaft von Mann und Frau in der Familie. Die Institution der christlichen Familie ist die Keimzelle des Lebens und der Brutkasten einer seelisch und körperlich gesunden Entwicklung der Kinder. Darum ist es die Schuldigkeit der Kirche, aber auch die Pflicht der Regierung jedes Volkes, die Institution der Familie auf vielfältige Weise zu stärken.

Damit ein Kind gesund und normal heranwächst, bedarf es einer Familie, in der Mann und Frau wie ein Leib, ein Fleisch und eine Seele harmonisch zusammenleben und sich einander unterordnen.

Wir sind uns dessen sicher, dass alle geistlichen und kirchlichen Oberhäupter wie einst die Hirten auf dem Feld, aber auch die Mächtigen der Welt diese göttliche Wahrheit und Wirklichkeit, die wir auch am diesjährigen Weihnachtsfest vom Ökumenischen Patriarchat aus verkünden, kennen und anerkennen. Wir alle müssen die Gründung und den Bestand natürlicher Familien unterstützen, damit sie seelisch gesunde und glückliche Bürger hervorbringen, die vom Gefühl der Sicherheit erfüllt sind und sich auf das Empfinden des Schutzes durch einen starken und schützenden Vater und eine liebende und sorgende Mutter stützen. Das sind Familien, wie sie Gott gefallen.
Wir laden das ganze Volk unserer heiligen orthodoxen Kirche dazu ein und rufen es dazu auf, dass es in einem seiner Berufung würdigen Wandel dafür Sorge trage, alles Mögliche zu tun, um die Institution der Familie zu stützen.

Brüder, „die Nacht ist vorgerückt, der Tag hat sich genaht“ 
(Röm 13,12). Schon eilen die Hirten nach Betlehem, verkünden das Wunder und laden uns ein, ihnen zu folgen wie andere „von Freude erfüllte Sterndeuter“ (Troparion der 4. Ode des Orthros des Festes von Christi Geburt) und ihm kostbare Gaben darzubringen:
„Lauteres Gold dem König der Äonen,
Weihrauch dem Gott über alle,
Myrrhe dem Unsterblichen
und doch drei Tage Toten.“
(Stichiron idiomelon der Vesper des Festes der Geburt des Herrn)
Gemeint sind die Gaben unserer Liebe, unseres Glaubens und unserer Bewährung als orthodoxe Christen in unserem Lebenswandel und nach der Überlieferung unserer Familien, der Kirchenväter und der Kirche, die über Jahrhunderte hinweg in Geltung stand und unsere gesegnete Gesellschaft erhalten hat. Die Keimzelle ihres gottgefälligen Lebens und Wachstums ist, wir wiederholen es, die Familie.
Brüder und Kinder,

2013 Jahre sind seit der Geburt Christi im Fleisch vergangen.

2013 Jahre lang wird Christus in der Person der Ohnmächtigen unablässig von Herodes und seinen zeitgenössischen Nachahmern jeder Art verfolgt.

2013 Jahre sind vergangen, und Jesus wird verfolgt in der Person der Christen in Syrien – und nicht nur dort.

2013 Jahre sind vergangen, und Christus flieht als Flüchtling mit ihnen – nicht nach Ägypten, sondern in den Libanon, nach Europa, nach Amerika und anderswohin, um in der Unsicherheit der Welt Sicherheit zu finden.

2013 Jahre sind vergangen, und das Kind Jesus ist noch immer gefangen mit den beiden Bischöfen Paulus und Johannes aus Syrien, mit den orthodoxen Nonnen und vielen namenlosen und namhaften Christen.

2013 Jahre sind vergangen, und Christus wird zusammen mit denen gekreuzigt, die gequält und ermordet werden, weil sie den Glauben an IHN nicht verraten wollen.

2013 Jahre sind vergangen, und Jesus wird täglich getötet in der Person von tausenden ungeborener Kinder, deren Eltern nicht zulassen, dass sie geboren werden.

2013 Jahre sind vergangen, und Christus wird verhöhnt und geschmäht in der Person jener unglücklichen Kinder, die unter der Krise der Familie, unter Not und Armut leiden.

Der Herr, der gesagt hat: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, habt ihr mir getan“
(Mt 25,40), kam und kommt auch an diesem Fest seiner Geburt, um den Schmerz, die Trauer und die Leiden der Menschen aufzuheben. Für sie ist er aus der Jungfrau hervorgegangen. Für sie ist er Mensch geworden. Für sie hat er gelitten, ist er gekreuzigt worden und auferstanden. Also für uns alle. Also mag ein jeder von uns sein persönliches Kreuz auf sich nehmen, damit wir Gnade und Erbarmen finden zur rechten Zeit. Damit „Gott mit uns“ sei, der geborene Emmanuel, der Erlöser und Herr. Amen.

Phanar, Weihnachten 2013

+ Bartholomaios von Konstantinopel,
 dem Neuen Rom, und Ökumenischer Patriarch

euer aller inständiger 
Fürbitter bei Gott


 

 

Patriarchal and Synodical Epistle for the Nativity of Christ
Bulgarian Orthodox Church-Bulgarian Patriarchate
2010 г.

 “For, behold, I bring you good tidings of great joy,
which shall be to all people.
For unto you is born this day in the city of David  the Saviour,
who is Christ the Lord.”
(Luke 2:10-11)

 

Beloved in the Lord children of our Holy Church,

Today is a day of great joy!
 

Of this same ineffable joy which came with the good news the angel of the Lord brought once to the Bethlehem shepherds
and to all humanity through them:

“For unto you is born a Saviour who is Christ the Lord” 
(cf. Luke 2:11)

The words of the divine Evangelist are echoing nowadays throughout the whole world:

“For God so loved the world, that he gave his only begotten Son,

that whosoever believeth in him should not perish,
but have everlasting life” 
(John 3:16).

When the whole universe reverberates with the heavenly and unprecedented news that the Lord was born,
our joy grows so high and radiant!


The Church celebrates a day of triumph and in its joy calls every man:


Christ is born 
  - glorify Him !
Christ descends from the heavens   - welcome Him !
Christ is now on earth   – ascend !
(Katavasiae of the Nativity of Christ).  

Wondrous day is this prime day of “the year of the Lord’s favor
(cf. Luke 4:19)
the day when the great mystery of godliness got implemented,
as
“God was manifest in the flesh, justified in the Spirit, seen of angels, preached unto the Gentiles,
believed on in the world 
(1 Tim.3:16)

And nothing, and nowhere would ever becloud this great joy and exultation, for Light and Hope came into the world of darkness and hopelessness on that very day, Righteousness in Person and Life in Person stands against sin and death, because Truth in Person totally defeated the misguidance of the “spiritual powers of evil in the heavens
(cf. Eph. 6:12)

So, now we have nothing to be afraid of, “for God is with us”

(cf. Is. 8:10)

Therefore, the Church sings today, rejoicing:
 

"Thy Nativity, O Christ our God, has illumined the world like the Light of Wisdom" 
(Troparion, 4th tone)

On this most glorious Day of the Nativity of Christ, given reality was the event that had been expected eagerly for centuries by the old Adam descendents who had the promise of God Himself that He would save them from the power of evil and death 
(cf. Gen. 3:15)

Now God, as He is “the faithful God” 
(cf. Deut. 7:9)
and as
“with God nothing shall be impossible” 
(Luke 1:37),
“for us men and for our salvation came down from heaven,
and was incarnate of the Holy Spirit and the Virgin Mary,

and 
became man

(Nicene Creed)

Through Christ, or the New Adam, it has become possible that the human sons may become again sons of God. Through Christ, Who was predicted by the prophets and Who had been most sincerely hoped for and expected by mankind, the redemption and reconciliation of humanity has been brought to reality, giving us free in Christ the opportunity of gaining “holiness”, and “everlasting life” 
(cf. Rom. 6:22).

Therefore, let us rejoice together today, let us offer thanksgiving and sing the praise of the Godly child wrapped in swaddling clothes and lying in a manger at Bethlehem, as “in Him was life” 
(John 1:4) evermore and as He hath given us “an understanding, so that we may know Him Who is true; and we are in Him Who is true, even in his Son Jesus Christ” (1 John 5:20), since we were granted in Him free “grace for grace” 
(cf. John 1:16)
. 

The Nativity of Christ represents 
- eternity coming into time
,

- incorruption coming into corrupted human nature,

- life entering the realm of death.


It brings restoration and redemption to the creation in general and to each of us in person. It is an ultimate expression of God’s love for the world and for man, an ineffable hope to the hopeless as well as faith to the faithless. Christ has come to the world, He has come into the life of His own creation and into human nature in its integrity, so that He would deliver us all from the power of darkness and desperation and direct us along the path of life. He has come in the world which lieth in wickedness 
(cf. 1 John 5:19) evermore, bringing His everlasting peace so that He would reign into the hearts of all those people who accept Him in faith and make up their minds to adhere to His Testament. There is no compulsion, neither injustice in Him. His will is that everyone would be free to follow Him, joining Him with happiness and being guided simply by their love for God and for their neighbors. This is the plan of His divine righteousness. And the response He expects of us is the response of our hearts:

“Create in me a clean heart, O God; and renew a right spirit within me” 
(Ps. 50:12).

So that everyone who is to live for ever in Him and by His Commands would even in this world produce fruit of high virtue, for they are clean through the word which He has spoken unto you 
(cf. John 15:3).


Dear Brothers and Sisters,

Christ was born so that we might have life and even have it more abundantly 
(cf. John 10:10).

Therefore, let us say in our hearts as well as in our minds, together with the host of heaven:


“Glory to God in the highest,

and on earth peace,
good will toward mankind!


Rather than being children of darkness, let us be well aware of the high worth of being children of God,
so that we may be the children of light !
 
(cf. John 12:36)

Let us fill our hearts with joy and let us make our days full of good virtues, so that at the end of our time in this world we may say together with the apostle:

“I have fought a good fight,
I have finished my course,
I have kept the faith”
(2 Tim. 4:7) 

Let us follow as a guiding star the God-man born on this very day, taking up His infinite love, divine humbleness of mind and loyalty and obedience to the divine Will of God, so that we may become worth of the crown of incorruption !

On the bright holiday celebrating the Nativity of Christ,
greetings to all our spiritual children

within the borders of our Fatherland and abroad!

May the grace and peace of the Godly Child born on this day
and the joy in the Holy Spirit be with you all !

Amen.


Happy and blessed Nativity of Christ !


HEAD OF THE HOLY SYNOD
M A X I M
PATRIARCH OF BULGARIA
AND METROPOLITAN OF SOFIA


MEMBERS
  OF THE HOLY SYNOD :

Metropolitan KALINIK of Vratsa
Metropolitan 
IOANIKIUS of Sliven
Metropolitan DOMETIAN of Vidin
Metropolitan CYRIL of Varna and Veliky Preslav
Metropolitan JOSEPH of the USA, Canada and Australia
Metropolitan SIMEON of Western and 
Central Europe
Metropolitan GREGORIUS of Veliko Turnovo
Metropolitan
NEOPHY
T of Rousse
Metropolitan NATHANIEL of Nevrokop
Metropolitan IGNATIUS of Pleven

Metropolitan GALAKTION of Stara Zagora
Metropolitan GABRIEL of Lovech
Metropolitan NIKOLAY of Plovdiv
Metropolitan AMBROSIUS
of Dorostol

PREDIGT

Unsere Welt braucht Hoffnung;
Unsere Welt hat Hoffnung;
Hier ist Jesus Christus - die Hoffnung der Welt !
 
Unsere Welt braucht Hoffnung.

Die Menschen sehnen sich nach Gerechtigkeit, Frieden und wahrer Gemeinschaft, nach Hilfe, Verständigung, nach Wahrheit und Leben. Immer wieder versuchen sie das zu realisieren. Sie versuchen es mit Fortschritt in Wissenschaft und Technik, mit Reformen von Regierungs- und Wirtschaftssystemen mit Änderungen in Erziehung und Bildung, mit Evolution und Revolution - immer wieder aber werden sie enttäuscht. Denn sie vergessen dabei, dass zuerst und vor allem der Mensch sich selbst ändern muss, wenn sich in unserem Leben etwas ändern soll.
 

 
Unsere Welt braucht Hoffnung.

Können wir aber unsere Hoffnung auf den Menschen setzen, wenn wir feststellen müssen, dass unter uns immer wieder Egoismus, Rechthaberei, Rücksichtslosigkeit, Lüge, Unfriede, Unfreiheit, dass Ungerechtigkeit, Verständnislosigkeit, Streit und Trennung überhandnehmen ?
Wenn wir merken, dass rettende Änderungen mit Zwang, vielleicht sogar unter Missachtung des Rechts und des Wohles anderer Menschen geschehen ?
 

 
Unsere Welt braucht Hoffnung.

Wir Menschen haben eine ferne Erinnerung an einen Zustand in Frieden, Güte und Harmonie. Wir wissen, dass wir einmal gut geschaffen waren als Geschöpfe und Ebenbilder eines göttlichen Schöpfers. Auch wenn wir uns von Ihm losgesagt haben, ist Er uns nachgegangen. Er kommt in diese Welt, wird Mensch unter Menschen und lebt unter Seinen Geschöpfen als hilfloses Kind ...
 

...
 
Unsere Welt braucht Hoffnung.   Hier hat sie Hoffnung.

Gott ist in Christus Mensch geworden. Der Schöpfer verbindet und verbündet sich aufs neue mit den Menschen.

Jesus Christus löst uns aus den Verstrickungen von Unfreiheit und Selbstsucht, von Lüge und Ungerechtigkeit; Er lässt uns teilhaben an Seinem Frieden, an Seiner Freiheit, an Seinem göttlichen Leben. Hier ist die lebendige Hoffnung, die uns zu neuen Menschen macht.
 

 
Unsere Welt hat Hoffnung.

denn all das, was wir uns erhoffen, hat Jesus Christus, die lebendige Hoffnung, durch Sein Leben und Sterben in dieser Welt bereits verwirklicht.

Diese lebendige Hoffnung ist auch für uns hier und heute gegenwärtig. Denn Jesus Christus lebt in Seiner Kirche als Haupt der Glieder Seines Leibes. Und wie Er eins ist mit Vater und Geist in der göttlichen Dreiheit, so ist Er auch eins mit denen, die an Ihn glauben. Die Kirche ist ja nicht eine Organisation unter vielen anderen, sondern ein gottmenschlicher Organismus, in dem sich die Menschwerdung Gottes in dieser Welt fortsetzt.

Die Kirche hat Hoffnung, weil wir Glieder sind am Leibe Christi, weil Jesus Christus in uns ist, die Hoffnung der Herrlichkeit. Die ganze Menschheit hat Hoffnung; denn ihr gilt der Ruf:
Lasset euch versöhnen mit Gott !
Ihr seid nicht mehr ohne Gott in der Welt
und nicht mehr solche, die keine Hoffnung haben.
 

Hier ist Jesus Christus - die Hoffnung der Welt !

 

Predigt in der Salvatorkirche zu München am 9. Oktober 2004

+  Augoustinos
Metropolitan-Bischof von Deutschland
Exarch von Zentraleuropa
Orthodoxe Kirche von Konstantinopel - Ökumenisches Patriarchat

hier Ausschnitte aus: "Orthodoxie Aktuell"
Herausgegeben im Auftrag der KOKiD - Verband der Diözesen - von der Gesellschaft Orthodoxe Medien e.V.

 


 

WEIHNACHTSBOTSCHAFT  des Metropoliten MARK von Berlin und Deutschland
2022

Von Altersher feiern wir Christen die Geburt unseres Herrn – wir beten Gott an, der in einem menschlichen Leib erschienen ist.
Die Gewänder der Heiligen Jungfrau, des gerechten Josef, der Hirten und der Weisen auf der Ikone der Geburt Christi lassen uns das Altertum spüren.

Aber können wir die unbeschreibliche Neuheit von Weihnachten wahrnehmen?
Zumindest einen kleinen Teil davon?
Nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen wahr nehmen?

Der Anfanglose wurde geboren in die Zeit hinein.
Er begann.
Der Körperlose wurde Fleisch.
Der Unsichtbare wurde sichtbar – sowohl für Engel, als auch für Menschen.
Menschliche Augen konnten ihn ansehen – ohne zu erblinden, menschliche Ohren – hören ohne taub zu werden, die Hände der Leidenden konnten von nun an Den berühren, der größer ist als das von ihm geschaffene Universum.
Unermesslich, unvergleichlich größer.
Wie der heilige Prophet Habakuk es ausdrückte: „Seine Hoheit bedeckt den Himmel, und seine Herrlichkeit erfüllt die Erde.“
(Hab. 3:3).

Kann der menschliche Verstand das begreifen?
Durch eigene Anstrengung – nein.
Aber durch die Barmherzigkeit Gottes wird uns das Unergründliche offenbart – in dem Maße, wie wir uns dieser Barmherzigkeit öffnen.
In dem Maße, wie wir selbst die Liebe Gottes in uns aufnehmen wollen.
Ohne Gedankenspiel, ohne Neugier: Die wären sinnlos.
Gott ist unermesslich höher als nicht nur unser Verstand, der in Sünde irdisch kriecht; laut dem hl. Isidor von Pelusium ist Gott „höher als die gesamte Vielzahl der Engel und der heiligen Ränge. Darum beuge sich jede menschliche Natur der Majestät Gottes, frage nicht nach dem Wesen, sondern bete die Würde an.“

Und hier geht es nicht um eine solche Anbetung, bei der man sich verneigt hat und dann seelenruhig seinen Geschäften nachgeht.
Nur wenn wir emporgeschaut haben, hinauf zur Höhe Gottes – ja, nur so – können wir auch die Tiefe unseres Falls erkennen.
Und das tut weh.
Das ist widerwärtig, ekelhaft.
Es ist unheilbar – aus eigener Kraft...
Gott jedoch lässt sich in seiner unermesslichen Menschenliebe zu unserer Schwachheit herab, um Sein Bild in uns zu erneuern.
(In der Sprache der Kirche heißt so auch die Weihe eines Tempels – „Erneuerung“.)
Der Herr, ohne mit uns zu verhandeln, ohne etwas von uns als Gegenleistung zu verlangen, außer Zustimmung, außer dass wir uns seiner Barmherzigkeit öffnen, gibt uns die Gnade zurück, die Adam ursprünglich zuteil wurde.
Die Gnade, die sich endlos und ungehindert über unseren Urvater, den ersten Menschen, ergoss, die ihn geradezu auf ihren Armen trug. Weshalb weder Feuer, noch Wasser Oberhand über ihn hatte – noch hatte er „tückische Denkweise“. Sein ganzes Leben war – bis zu dem gewissen Moment – ein Antworten auf diese Liebe des Herrn, verlief in voller, großartiger Harmonie mit dem Willen Gottes.

Der weise Salomo lehrt uns: „Gott schuf den Menschen zur Unvergänglichkeit und machte ihn zum Abbild Seiner ewigen Existenz; aber durch den Neid des Teufels ist der Tod in die Welt eingedrungen, und die zu seinem Los gehören, erfahren ihn.“ (Weish. 2:23-24) Der Tod kam jedoch nicht nur durch „den Neid des Teufels“ in die Welt. Der Tod kam in die Welt, weil wir – du und ich – wie der erste Mensch, dem Teufel gehorchten, unsere Herzen für seinen Neid, seine Finsternis öffneten, uns mit ihm vereinten, "solidarisierten", uns vom Ewigen abwandten und uns dem Materiellen, Fleischlichen zuwandten, das Vergängliche und Verderbliche so annahmen, als wäre es unsere eigene wahre Natur, "unser natürlicher Lebensraum".
Wir selbst haben zugelassen, dass die Welt zum Los des Teufels gemacht wird, zum Reich seines Stolzes. Und nicht nur zugelassen haben wir es, sondern wir dienen weiterhin fleißig dem Fürsten dieser Welt und jenen Götzen, mit denen er uns regelmäßig versorgt – den Götzen des Fleisches und der Sünde.

Der Krieg zeigt uns besonders deutlich, wie schrecklich weit der Mensch von Gott entfernt ist.
Aber der Mensch, besonders der moderne Mensch, ist nicht entsetzt über seine eigene Sünde.
Im Gegenteil, er wird immer erboster wider seine Nächsten -
und entfernt sich immer mehr von dem, was himmlisch ist, rein, gnadenvoll, göttlich ... und menschlich.

Er sinkt hinab in den Abgrund – und unternimmt nicht den geringsten Versuch, wieder herauszukommen.

Weder Russland noch die Ukraine zeigen den Willen zur Reue.
Sowohl diese als auch jene suchen die Sünde des Kain zu rechtfertigen – mehr noch, sie besingen diese.
So ist die ganze Welt vom Krieg erfasst.
Es ist der Krieg des Teufels gegen Gott und den Menschen. Nicht überall ist Beschuss und Bombardierung.
Aber fast überall wird das Wichtigste im Menschen, seine Ganzheit in Gott, seine Reinheit, hartnäckig und grausam angegriffen – die physische, die geistige, die geistliche.

Was sollen wir tun?
Ohne Christus können wir nichts tun. Wir bereiten uns vor, Weihnachten zu feiern. Unser Herr kam in die Welt, um Sein Ebenbild wiederherzustellen – zu erneuern! – im Menschen – in dir und mir! –, um uns unverdient mit dem Licht Seiner Gnade zu beschenken. Uns über alles Irdische zu erheben – höher noch als den ersten Menschen, nicht nur ins Paradies zurück, sondern zu himmlischen Höhen.

Dürfen wir diesen Aufruf unbeantwortet lassen?
Uns nicht in dankbarer Liebe zuwenden? – zu Christus Selbst und jedem unserer Nächsten, in denen ja das Bild Christi ist!
Und dafür – sollten wir nicht auf Gebet und Buße zugreifen?

Lasst uns also fleißig fasten und beten und alle Sakramente empfangen, die unsere Kirche uns so großzügig anbietet.
Streben wir nach Reinheit von Geist, Seele und Leib.
Und lasst uns nicht nur streben: Kämpfen müssen wir um die echte Reinheit.
Unser Herz, das jener Höhle gleicht, öffnen wir es im Gebet, machen wir es zur Höhle der Geburt Christi.

Lasst uns in unserem geistlichen Inneren das Christkind gebären!

+ MARK, Berlin – München,
Metropolit von Berlin und Deutschland
Christi Geburt

 

Рождественское послание митрополита Берлинского и Германского Марка
С древних времён мы, христиане, празднуем Рождество нашего Господа – поклоняемся Богу, явившемуся в человеческом теле. Одеяния Пречистой Девы, праведного Иосифа, пастухов и волхвов на иконе Рождества Христова помогают нам ощутить древность. Но можем ли мы воспринять неизреченную новизну Рождества? Хотя бы малую её толику? Воспринять не только умом, но и сердцем? Безначальный родился во времени, начался. Безтелесный стал плотью. Невидимый сделался видимым – и для ангелов, и для людей. Человеческие глаза могли посмотреть на Него – и не ослепнуть, человеческие уши – услышать и не оглохнуть, руки страждущих отныне могли прикоснуться к Тому, Кто больше созданной Им Вселенной. Больше – неизмеримо, несопоставимо. Как это выразил святой пророк Аввакум, «Покрыло небеса величие Его, и славою Его наполнилась земля» (Авв. 3:3). Может ли человеческий разум это понять? Своим усилием – нет. Но милостью Божией непостижимое открывается нам – в той мере, в которой мы открываемся этой милости. В той мере, в которой мы сами желаем вместить любовь Божию. Не умствуя, не любопытствуя: это бессмысленно. Бог неизмеримо выше не только нашего ума, пресмыкающегося во грехе; по словам святого Исидора Пелусиота, Бог «выше всего ангельского множества и святых чинов. Посему да уступит величию Божию всякое человеческое естество, да не любопытствует о сущности, но да покланяется достоинству». И речь здесь не о таком поклонении, когда поклонился – и спокойно пошёл дальше заниматься своими делами. Воззрев на высоту Божию – и только так – мы можем увидеть глубину своего падения. А это больно. Это противно. Это неизлечимо – нашими собственными усилиями… Но Бог в Своём безмерном человеколюбии снисходит к нашей немощи, чтобы Свой образ в нас – обновить. (На языке церковном именно так называется освящение храма – «обновление».) Господь, не торгуясь с нами, ничего не требуя от нас взамен, кроме согласия, кроме того, чтобы мы открылись Его милосердию – возвращает нам благодать, изначально дарованную Адаму. Ту самую благодать, которая бесконечно и беспрепятственно изливалась на нашего Праотца, первого человека, как бы носила его на руках. И он не горел, не тонул – не «мудрствовал лукаво». Вся его жизнь – до известного рубежа – была ответом на эту Господню любовь, проходила в полном великом согласии с Божьей волей. Премудрый Соломон учит нас: «Бог создал человека для нетления и соделал его образом вечного бытия Своего; но завистью диавола вошла в мир смерть, и испытывают ее принадлежащие к уделу его». (Прем. Сол. 2:23-24) Однако смерть вошла в мир не только «завистью диавола». Она вошла в мир, потому что мы с вами, подобно первому человеку, послушались дьявола, открыли свои сердца его зависти, его мраку, объединились с ним, «солидаризировались», отвратились от вечного, а обратились – к вещественному, плотскому, тленному, приняли тленное, будто бы это наша подлинная природа, «естественная среда нашего обитания». Мы сами позволили сделать мир уделом диавола, царством его гордыни. И не только позволили, а продолжаем усердно служить князю мiра сего и тем идолам, которыми он нас исправно снабжает – идолам плоти и греха. Война особенно явно открывает нам, в какой страшной мере человек удалён от Бога. Но человек – особенно современный – не ужасается собственному греху. Наоборот, он всё более озлобляется на своих ближних, и всё более удаляется от небесного, чистого, благодатного, Божьего… и человеческого. Погружается в бездну – и не делает ни малейшей попытки из неё выбраться. Ни Россия, ни Украина не проявляют воли к покаянию. И те, и другие оправдывают – больше того, воспевают – Каинов грех. Войной охвачен весь мир. Это война дьявола против Бога и человека. Не везде обстрелы и бомбардировки. Но почти повсеместно упорному и жестокому нападению подвергается самое важное в человеке: его цельность в Боге, его чистота. Телесная, умственная, духовная. Что же нам делать? Без Христа ничего не поделаешь. Мы готовимся к празднованию Рождества. Наш Господь пришёл в мир, чтобы восстановить – обновить! – в человеке – в нас с вами! – Свой образ, чтобы вновь незаслуженно наделить нас светом Своей благодати. Чтобы поднять нас над всем земным – ещё выше, чем первого человека, уже не на райскую, а на небесную высоту. Можем ли мы не ответить на этот призыв? Можем ли не обратиться с ответной любовью? – ко Христу и к каждому своему ближнему, в котором – образ Христа! А для этого – можем ли не прибегнуть к молитве и покаянию? Будем же прилежать к посту и молитве, принимая все таинства, которые наша Церковь так щедро нам предлагает. Будем стремиться к чистоте духа, души и плоти. И не просто стремиться: нам нужно бороться за подлинную чистоту. Наше сердце, похожее на ту пещеру, – откроем в молитве, уподобим вертепу Рождественскому. В наших духовных утробах – дадим родиться Младенцу Христу!



+МАРК
Берлин-Мюнхен Митрополит Берлинский и Германский
Рождество Христов



"Der Bote" der deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

 




 26. Dezember (8.I.)

MITFEST der ALLHEILIGEN GOTTESMUTTER

Was bringen wir Dir dar, o Christos,
der Du für uns
als Mensch
auf Erden erschienen bist ?
Alle von Dir geschaffene Schöpfung
bringt Dir Zeichen des Dankes:
Die Engel ihre Verherrlichung,
die Hirten ihre Anbetung,
die Erde die Höhle,
das Weideland die Krippe,
wir Menschen aber, eine jungfräuliche Mutter !

LNP/Sofrino-Festtagsikone

weiterer ausführlicherer Text:
Prof. Larentzakis: Marienverehrung in der Orthodoxie

 

Hl. EPHRAIM der Syrer:
Hymnen über die Geburt Jesu Christi:

Im Nu ist die Magd zur Mutter des Höchsten geworden,
durch Dich, o Sohn des Höchsten.
Siehe, die Niedrige im Hause Davids hat Deinetwegen, o Sohn Davids,
siehe, die Tochter der Erde
hat den Himmel erreicht durch den Himmlischen.


aus: Edel, R.F. (Hrsgb.): "Das Leben aus dem Geist" III. Orthodoxe Zeugnisse über das geistliche Leben, Marburg an der Lahn 1980, S23
hier "St.Andreas Bote"

 

 

"Blüte der Unversehrtheit"
- Prototyp der neuen Schöpfung -


(Reflexionen von Prof. Dr. A. Kallis)

Wenn die orthodoxe Hymnographie die Gottesgebärerin als unbefleckte Jungfrau preist, bringt sie ihre Ehrfurcht vor dem Mysterium der Inkarnation zum Ausdruck, dass eine sündenlose Geburt durch eine in die Sünde hinein geborene Frau möglich ist. Ohne sie von der Erbsünde auszuschliessen, verehrt die Orthodoxe Kirche die Gottesmutter als die Allheilige (Panhagia), da in ihr durch die Kraft des Heiligen Geistes der Logos gewohnt hat. Als Tochter Adams erbt Maria gemeinsam mit allen Menschen die Erbsünde und bleibt in der Gemeinschaft der sündigen Natur, in die hinein der Sohn Gottes geboren wird, um sie von der Sünde zu befreien, ohne selbst ein Sünder zu werden: Gott "hat Den, Der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in Ihm Gerechtigkeit Gottes würden" (2Kor5:21)

Das Dogma von der unbefleckten Empfängnis (conceptio immaculata), das Papst Pius IX. 1854 verkündet hat, stellt in orthodoxer Sicht einen Versuch dar, die geheimnisvolle Dialektik von Erbsünde und Heiligkeit in der Gottesmutter, d.h. die sündenlose Geburt des Logos rational zu erklären. Dabei wird aber der Kern der Soteriologie (Erlösung) empfindlich getroffen, indem die Gottesmutter aus der Gemeinschaft der Kreatur herausgenommen wird, die in Christus angenommen wird, um neu geboren zu werden. Christus hat den ganzen sündigen Menschen angenommen und mit der göttlichen Natur geeinigt, um ihn zu retten, denn "was nicht angenommen wird, bleibt ungeheilt". Er nahm die kranke Schöpfung an, um ihr die Heilung zu schenken. "Denn die Menschwerdung des Gott-Logos geschah, damit die sündige, abgefallene und verdorbene Natur den betrügerischen Tyrannen besiegt und sich von der Verderbtheit befreit." Diese Heilsökonomie setzt die Erbsünde der Gottesmutter voraus, die als Gottesgebärerin die ganze Menschennatur vertritt, die von Christus angenommen wird, um gerettet zu werden.

Als eine aus der sündigen Menschheit wird Maria durch den Heiligen Geist geläutert, um Gottesgebärerin zu werden. Auf diese Weise deutet sie zum einen auf die Heilsökonomie der Menschwerdung Gottes hin, und zum anderen wird sie zum Prototyp der neuen Schöpfung, die in ihrem Sohn geschieht. Die Gemeinschaft der Gottesmutter mit allen Menschen dokumentiert das Mysterium der Heilung und Neugeburt der Schöpfung im Heiligen Geist und erklärt zugleich die in der Frömmigkeit tief verwurzelte Anhänglichkeit an eine Mutter, die in deren Mitte steht. So lässt sich auch der Umstand erklären, dass im Gebet der orthodoxen Kirche die Gottesmutter einen bedeutenden Platz einnimmt, sie immer wieder um ihre Fürbitte angefleht, aber zugleich "insbesondere" auch für sie gebetet wird.

Diese Solidarität mit der Menschheit entspricht auch die Bezeichnung der Gottesmutter als Vermittlerin, "doch wird sie so keineswegs und niemals im Sinne von Mittlerin (commediatrix) oder Miterlöserin (corredemptrix), sondern nur im Sinn von Fürbitterin bezeichnet". Das ist auch der Sinngehalt der Deesis-Ikone, in der zur Rechten des thronenden Christus die Gottesmutter und zu seiner Linken Johannes der Täfer, die den Neuen und den Alten Bund repräsentieren, im Gestus der Fürbitte stehen. Die existentielle Nähe der Gottesmutter zu Christus, dem einzigen "Mittler zwischen Gott und den Menschen" (1Tim2:5), erweist sie als die Fürsprecherin bei ihrem Sohn und Gott, denn "das inständige Gebet eines Gerechten vermag viel" (Jak5:16)

Diese Bewusstsein veranschaulicht die eucharistische Liturgie, wenn bei der Bereitung der Gaben im Kontext des Gedächtnisses der Heiligen, der Lebenden und der Verstorbenen der Priester "zur Ehre und zum Gedächtnis ... der Gottesgebärerin" zur Rechten des Lammes das Gottesmutter-Teilchen auf den Diskos legt und spricht: "... Durch ihre Fürbitte nimm, Herr, dieses Opfer an auf Deinem überhimmlischen Altar".

In einzigartiger Weise verbindet die Gottesgebärerin die Heiligkeit mit der sündigen Menschheit, die der aus ihr und dem Heiligen Geist menschgewordene Logos befreit und in eine Gemeinschaft der Heiligen zusammenführt. Das ist das Werk des Parakleten, der in Vollendung des Werkes Christi überall gegenwärtig ist und Leben spendet. In dieser Zuversicht beginnt die Orthodoxe Kirche ihre Gottesdienste (und jeder Gläubige sein Gebet) mit der Anrufung des Heiligen Geistes:

"Himmlischer König, Tröster, Geist der Wahrheit,
Allgegenwärtiger und Alleserfüllender,
Hort der Güter und Lebensspender,
komm und wohne in uns,
reinige uns von allem Makel
und rette, Gütiger, unsere Seelen."


Die dialektische Verbindung der Heiligkeit mit der sündigen Menschheit in der Gottesmutter weist auf das Mysterium der Neugeburt in Christus hin, an dem die Menschen durch den Heiligen Geist teilnehmen; "denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (wie ein Gewand) angelegt" (Gal 3:27). Diesen Weg, der Heiligung und Neugeburt der Schöpfung, deren "Erstgeborener" Christus ist (Kol 1:15), zeigen die Hodigitria (Weg-Führerin)-Ikonen der Gottesgebärerin, in der die Neuschöpfung offenbart wurde:

"Eine neue Schöpfung zeigte der Schöpfer,
als Er uns erschien, den von Ihm Geschaffenen;
da Er aus dem Mutterschoß ungezeugt hervorgesprossen war
und sie so bewahrte, wie sie war, unversehrt,
auf dass wir das Wunder schauend sie mit dem Ruf preisen:
"SEI GEGRÜSST, BLÜTE DER UNVERSEHRTHEIT ...""


aus: Kallis, Anastasios: "Brennender, nicht verbrennender Dornbusch" Reflexionen orthodoxer Theologie, Münster 2000, S 233 ff.
hier "St.Andreas Bote"

 


 

11. - 19. Dezember (24.12.-1.1.)

WEIHNACHTLICHE   VORZEIT
Gedaechtnis der Ahnen des Volkes Gottes,
der Heiligen und Gerechten des Alten Bundes, der Patriarchen und Propheten der Offenbarungen
die Christos vorausverkuendigt haben

 

Retten will die Welt,
Der alles schuf, der Weltenordner
Er kommt in die Welt aus eigenem Willen,
und da Er Gott unser Hirte ist,
kommt Er, uns aehnlich, unseretwegen als Mensch nach unserer Art,
Sein Ebenbild zur Aehnlichkeit aufrufend !

 

"Tor Gottes habe ich dich genannt, ein zugeschlossenes, durch welches allein Gott der Herr gegangen"
nach Ezechiel 44:2
"Ich stelle dich nach dem Traumbild als Leiter dar, von der Erde bis zum Himmelsgewoelbe Christi"
Jakob nach Gen 28:12
"Vlies habe ich dich, du Reine genannt, du Jungfrau. Die wunderbare Geburt aus dir zeigte das Vlies"
Gideon nach Ri 6:36 ff
"Geistiger Berg, von welchem sich abloeste der Stein, habe ich dich einst genannt, reine Jungfrau und Mutter"
Daniel nach Dan 2
"Ich habe einst goettliche Zange fuer die Weihrauchkohle (Gottes) dich genannt, Jungfrau, du Thron Christi"
Jesaja nach Jes 6:6
Lob im Akathist, russ.Ikone a.d. KIRIL-Kloster am Weissen See, 16.Jhdt. "Ich habe dich vorhergesagt, Jungfrau, dass du einen strahlenden Stern, Gottes Wort, gebaeren wirst"
Bileam nach Num 24:17
"Ich habe dich Lade des Heiligtums, Jungfrau, genannt einst angesichts des Tempels Anmut"
David nach Ps 132:8
"Ich habe Dornbusch genannt dich, der Menschen Schutz und Schirm,
dein Geheimnis schauend im wunderbaren Dornbusch"
Moses nach Ex 3:2
"Ich habe dich als Stab, der aufbluehen liess den Schoepfer, die Bluete,
in Liedern vorherverkuendet, du Jungfrau"
Aaron nach Num 17:23
"Als Weg dich schaute ich, du Tochter Israel,
als neuen Weg des Lebens, aus den Irrwegen fuehrend, du Jungfrau"
Jeremias nach Jer 18:15, 21:8, 31:21 f.
"Seherische Gabe durch den Geist tragend, sah ich dich, du dichtbewaldeter und schattiger Berg"
Avvakum nach Hab 3:3

 

Bereite dich, Bethlehem,
denn offen ist Eden allen.
Rüste dich, Ephrata,
denn in der Höhle erblüht aus der Jungfrau das Holz des Lebens.

Christus wird geboren,
um wiederaufzurichten das gefallene Ebenbild Gottes !


Im Gedenken an die Heiligen und Gerechten, die Väter und Mütter    aus dem Volk Gottes    des Alten Bundes
bereiten auch wir uns auf das Fest der Menschwerdung Gottes vor.

Wir gedenken der Patriarchen und Propheten, Adams des Urvaters, Henochs, Melchisedeks, Abrahams des Gottesfreundes, Isaaks der Frucht der Verheissung, Jakobs und seiner Söhne der 12 Patriarchen, ferner jener die unter dem Gesetz lebten: Moses, Aarons, Josuas, Samuels, Davids und der folgenden Könige, der Schriftpropheten, aber auch Bileams, Elias, Zacharias und seines Sohnes, Johannes des Täufers und schliesslich der allheiligen GOTTESGEBÄRERIN.

Sie alle sind Träger der Verheissung Christi, durch den auch sie gerettet wurden.
In ihnen   und durch sie   hat der alte Bund Anteil an der Erlösung durch Christos.

Durch ihren Glauben   sind sie Vorbilder auch der Gläubigen des neuen Bundes;
an ihnen hat sich   die Treue Gottes zu Seinem Volk erwiesen.

Die Väter und Mütter des Alten Bundes mögen auch uns Vorbilder im Glauben sein,
denn wir empfangen   alle Verheissungen unseres Heils   im Bewusstsein zu Gottes Volk zu gehören.

So wird deutlich,  für alle Verheissungen Gottes  beginnt mit dem Kommen Christi ihre tiefe Erfüllung.



"Komm und sieh !"

Beispiel Orthodox-Christlicher Theologie:
"Wer betet treibt Theologie, wer Theologie treibt betet", so ist auch eine akademische Veranstaltung untrennbar mit dem Kirchenjahr verbunden und das Mysterium wird als reelle Aufforderung gesehen.
Aus einer Ansprache von Prof.Dr.Dr.Dr.NIKOLAOU :
zu: Christi Geburt, Kirche und Aufgabe des Christen und orthodoxen Theologen
anlässlich des Eröffnungsgottesdienstes für das akademische Jahr 1999/ 2000 mit Studenten und Professoren der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München am 15.11.1999.


"Philippus traf Nathanael und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazareth, den Sohn Josefs. Da sagte Nathanael zu ihm: Aus Nazareth? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh!”
(Joh 1, 45-46).
.......

Die Aufforderung "Komm und sieh” galt zunächst für Nathanael.
Wie wir dem Kontext dieser Aufforderung entnehmen, war Nathanael zwar darüber informiert, was Moses und die Propheten verheißen hatten; wie die übrigen Juden seiner Zeit erwartete auch er den Messias. Aber er war zugleich in gewisser Weise misstrauisch. Weil Nazareth offensichtlich keinen besonderen Ruf hatte, konnte und wollte er nicht glauben, dass der erwartete Messias aus Nazareth kommen würde. Philippus geht auf seine Bedenken nicht ein. Vielmehr fordert er ihn direkt auf, sich selbst zu überzeugen. Er hatte nicht die Autorität des Herrn, um ihm das zu sagen, was dieser zu Philippus selbst gesagt hatte: "Folge mir!”. Nathanael sollte seine eigene Erfahrung machen, indem er selber Jesus Christus begegnet, seine Botschaft hört und sich überzeugt. Philippus war sich dessen sicher, dass die eigene Erfahrung auch Nathanael zu der Gewissheit führen würde, dass Jesus Christus der erwartete Messias ist. Es ist darum nur allzu verständlich, wenn anschließend Nathanael beim Treffen mit Jesus Christus ihm entgegenruft: "Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!” (Joh 1,49).
Die Aufforderung "Komm und sieh” führt Nathanael somit zum Rabbi Christus, zum Sohn Gottes und dem Zentrum christlichen Lebens. Sie führt zum einmaligen Ereignis der Menschwerdung des Logos Gottes und zum dadurch gewirkten Heil des Menschen.

Aber das Ereignis der Menschwerdung Christi und das Heil des Menschen sind nicht eine Angelegenheit der Vergangenheit; sie sind nicht eine abstrakte Theorie von gestern; vielmehr sind sie eine Wirklichkeit, die in der Geschichte fortdauert und diese umspannt. Sie sind darum auch hier und jetzt im liturgischen Leben der Kirche wirksam. Christus lebt und wirkt in der Geschichte fort. Er ist dort, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind (Mt 18,20). Er ist und bleibt das Zentrum der Heilsgeschichte. Jede Heilssuche endet darum aus christlicher Sicht in Christus Jesus. So wie die Worte "Komm und sieh” Nathanael zum Herrn führten, laden dieselben Worte auch heute zum durch Christus gewirkten Heil des Menschen ein. Sie führen zu der von Christus gestifteten Kirche. Sie erschließen das Mysterium der Kirche auf eine unmittelbare Weise, nämlich auf der Ebene der Erfahrung.

Es ist allgemein bekannt, dass man die Kirche im Grunde schwer definieren kann. Zur Beschreibung der Kirche wird zwar eine Reihe von Begriffen verwendet (Mysterium, Leib Christi, Volk Gottes, gottmenschlicher Organismus usw.). Aber solche Begriffe und Beschreibungen sind keineswegs erschöpfend.
In Anbetracht dieser Schwierigkeit, die Kirche, besonders die Orthodoxe Kirche näher zu definieren, hat der bekannte orthodoxe Theologe Sergej Bulgakow mit Recht gemeint, dass die Aufforderung des Philippus "Komm und sieh” den Schlüssel zum Eindringen in das Mysterium Kirche liefert. Denn, fährt er fort, die Orthodoxe Kirche versteht sich als eine geistige, homogene und unzertrennliche Ganzheit; sie versteht sich wesentlich als Leben, und als solches übersteigt sie jede Definition. In der Tat tritt die Kirche als lebendiger Organismus, als Gebetsge-meinschaft, als Liturgie und geistiges Leben in Erscheinung. Gerade als Leben kann die Kirche nicht in logischen Kategorien beschrieben und erfasst werden. Sie kann nur erlebt und erfahren werden; um sie kennenzulernen, gelten eben die Worte "Komm und sieh".
Stehen diese Worte in der Evangeliumsperikope im Zusammenhang mit der Wahl der Apostel und somit dem Beginn des öffentlichen Lebens und Heilswirkens Jesu Christi, so läutet die entsprechende Perikope im Leben der Kirche die Zeit der Erwartung und der Vorbereitung auf das Geburtsfest des Herrn ein. Nach dem gestrigen Fest des Philippus fängt in unserer Kirche, wie jeder weiß, die Fastenzeit vor Weihnachten an, die auch als Fastenzeit des Philippus bekannt ist.
Die Aufforderung "Komm und sieh” leitet daher in die "orthodoxe Adventszeit” ein. Anders als in den westlichen Kirchen, bei denen die Adventszeit die vier Sonntage vor Weihnachten umfasst, dauert sie bei uns vierzig Tage.

Auf dem Weg zum Weihnachtsfest wird der Christ liturgisch begleitet und hingeführt. Denn die Feste vergegenwärtigen die Heilsereignisse im Leben der Kirche. Dies kann man genauer verfolgen bei der Auswahl der Evangeliumsperikopen vor Weihnachten (z.B. erst der "Sonntag der heiligen Vorväter” und dann der "Sonntag vor der Geburt Christi”). Aber auch die verschiedenen Hymnen, die während der "orthodoxen Adventszeit” in den Gottesdienst eingebaut werden, bereiten Schritt für Schritt auf das Geburtsfest des Herrn vor und führen zu diesem Heilsereignis. So wird z.B. - mit dem Fest des Eingangs Mariens in den Tempel angefangen - der herrliche Kanon "Christus wird geboren...” bis Weihnachten gesungen. Kurz darauf kann man das schöne Kontakion von Romanos dem Meloden hören: "Die Jungfrau kommt heute in die Höhle, um den ewigen Logos auf unaussprechbare Weise zu gebären...”.
Wie für das einmalige Ereignis der Menschwerdung des Logos Gottes ist der Mensch auch für die bevorstehende Zeit aufgerufen das zu tun, wozu Philippus einlädt: "Komm und sieh”. Den Drei Königen folgend hat er sich auf den Weg zu machen, um zu erfahren, wo Christus geboren wurde. Es ist nicht zufällig, dass dieselbe Aufforderung in den Hymnen der Kirche vorkommt. Bezeichnend ist beispielsweise das Stichiron der Vesper zu Weihnachten, welches mit denselben Worten beginnt und inhaltlich von besonderem Interesse ist: "Kommt, Gläubige, lasst uns sehen...”. Der vollständige Text des Stichirons lautet: "Kommt, Gläubige, lasst uns sehen, wo Christus geboren wurde; folgen wir nun, wohin der Stern mit den Magiern aus dem Osten, den Königen, führt. Engel lobpreisen dort unaufhörlich. Hirten spielen mit ihrer Flöte eine würdige Ode, indem sie sagen: Ehre in der Höhe sei dem, der heute aus der Jungfrau und Gottesgebärerin in der Höhle, in Bethlehem von Judäa, geboren wird”.
Auf dem Weg dorthin hat aber auch der Christ seinen Beitrag zu leisten und sich angemessen vorzubereiten. Eine dieser Vorbereitungen ist das Fasten vor Weihnachten, welches bis zum 6. Jahrhundert nur wenige Tage dauerte. Erst danach, und zwar zunächst in monastischen Kreisen und später beim Volk, wurde es auf vierzig Tage ausgedehnt. Außerdem ist in dieser Fastenzeit, anders als z.B. in der Fastenzeit vor Ostern, bis zum 17. Dezember der Verzehr von Fisch (außer mittwochs und freitags) erlaubt. Aber unabhängig von der Länge und der Strenge des Fastens, darf man nicht übersehen, dass das wahre Fasten, wie Basileios der Große mit Recht betont, in der "Entfremdung vom Bösen” besteht.
Die Aufforderung "Komm und sieh” haben besonders wir, als Theologen und Theologiestudenten, liebe Schwestern und Brüder, zu beherzigen.
Unser Lebenswandel und unsere Vorbereitung auf das Weihnachtsfest können zu einer lebendigen Aufforderung entsprechenden Inhalts werden.
Dies gilt auch für jeden orthodoxen Christen, besonders hier in der Diaspora.
Dies gilt ebenfalls für unsere Ausbildungseinrichtung insgesamt.
.......


 

all das obige als Gegengewicht zu unserer Welt, die in der "Hektik der Leere" erstickt.
Eine abschreckende Schilderung, die zeigt wo sich unsere westliche "Kultur" ohne Christentum hinbewegt:
"Marketing zwischen SANTA und X-MAN"

Status: Wie Weihnachten 99 im Internet gezeigt hat, heißt es Weihnachten 2000 nicht mehr Weihnachten, sondern X-mas, also muss der Weihnachtsmann auch X-man sein! Da X-mas 2000 quasi schon vor der Tür steht, war es spätestens ab März höchste Zeit mit der Weihnachtsvorbereitung zu beginnen - Verzeihung: das diesjährige Weihnachts-Roll-Out zu starten und die Christmas-Mailing-Aktion just in Time vorzubereiten. Hinweis: Die Kick-off-Veranstaltung (früher 1. Advent) für das diesjährige SANCROS (SANta Claus ROad Show) findet bereits am 29. November 2000 statt. Daher wurde das offizielle Come-Together des Organizing Committees unter Vorsitz des CIO (Christmas Illumination Officer) schon am 6. Januar 2000 abgehalten.

Erstmals haben wir ein Projektstatus-Meeting vorgeschaltet, bei dem eine in Workshops entwickeIte "To-Do-Liste " und einheitliche Job Desrptions erstellt wurden, Dadurch sollen klare Verantwortungsbereiche, eine powervolle Performance des Kundenevents und optimierte Geschenk-Allocation geschaffen werden, was wiederum den Service Level erhöht und außerdem hilft, "X-mas " als Brandname global zu implementieren, Dieses Meeting diente zugleich dazu, mit dem Co-Head Global Christmas Markets ( Knecht Ruprecht) die Ablauf-Organisation abzustimmen, die Geschenk-Distribution an die zuständigen Private-Schenking-Centers sicherzustellen und die Zielgruppen klar zu definieren. Erstmals sollen auch so genannte Geschenk-Units über das Internet angeboten werden.

Die Service-Provider (Engel, Elfen und Rentiere) wurden bereits via Conference Call virtuell informiert und die Core-Competences vergeben. Ein Bündel von Incentives und ein separater Team-Building-Event an geeigneter Location sollen den Motivationslevel erhöhen und gleichzeitig helfen, eine einheitliche Corporate Culture samt Identity zu entwickeln. Der Vorschlag, jedem Engel einen Coach zur Seite zu stellen, wurde aus Budgetgründen zunächst gacancelt. Statt dessen wurde auf einer zusätzlichen Client Management Conference beschlossen, in einem Testbezirk als Pilotprojekt eine Hotline ( 0,69 Pf/Minute ) für kurzfristige Weihnachtswünsche einzurichten, um den Added Value für die Beschenkten zu erhöhen.

Durch ein ausgeklügeltes Management Information System (MiSt) ist auch Benchmark- orientiertes Controlling für jedes Private- Schenking- Center möglich. Nachdem ein neues Literatur- Konzept und das Layout- Format von externen Consultants definiert wurde, konnte auch schon das diesjährige Goldene Buch (Golden Book Release 99.1) erstellt werden. Es erscheint als Flyer, ergänzt um ein Leaflet und einen NewsIetter für das laufende Updating. Hochauflagige Lowcost-Giveaways dienen zudem als Teaser und flankierende Marketingmaßnahme. Ferner wurde durch intensives Brain Storming ein Konsens über das Mission Statement gefunden. Es lautet: "Lets Keep the Candles Burning" und ersetzt das bisherige "Frohe Weihnachten". Santa Claus hatte zwar anfangs Bedenken angesichts des Corporate-Redesigns, akzeptierte aber letztlich den progressiven Consulting-Ansatz und würdigte das Know-how seiner Investor-Relation- Manager.

In diesem Sinne noch erfolgreiche X-mas Preparations für das Jahr 2000.

Fasten und Feiern  zu  "Christi Geburt"  hier
und in der Orthodoxie
 


"Слава във висините Богу,
и на земята мир,
между човеците благоволение!" 


„Ehre Gott in den Höhen,
  Friede auf Erden,
  unter den Menschen guter Wille !"

rufen die himmlischen Engel

und die Festtagsgesänge der Orthodoxen Kirche besingen das
„Fest der Geburt unseres Herrn, Gottes und Erlösers Jesus Christus im Fleische“
unter anderem mit den Worten:

„ Die Jungfrau gebiert heute den, der über allem Sein ist.
   Die Erde bietet eine Höhle dem Unfassbaren.
   Die Engel lobpreisen mit den Hirten;
   die Weisen folgen dem Stern.
   Denn für uns ist geboren
   als Neugeborener – der urewige Gott !“

Damit besteht im theologischen Inhalt des Festes kaum ein Unterschied zur westlichen Christenheit.  
Die orthodoxe Tradition hat aber deutliche eigene Formen der Feier des Festes hervorgebracht.

Auch hier in Nordrhein-Westfalen sind die orthodoxen Christen fest im Land verankert:

Von Bonn aus leitet Metropolit AUGOUSTINOS die Griechische Orthodoxe Kirche des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel mit ihren vielen Gemeinden.

Die weltweit größte orthodoxe Kirche, die Russische Orthodoxe Kirche, ist in allen Städten gut vertreten. Auch die orthodoxen Christen der Ukraine, von Moldawien und Georgien werden betreut.

Seit den 1960-er Jahren haben die orthodoxen Serben in starken Kirchengemeinden überall in Deutschland -auch in NRW-  ihre kirchliche Heimat.

In den letzten Jahrzehnten entstanden auch die Kirchengemeinden der Arabischen Orthodoxen Christen des Patriarchats von Antiochia  -dessen Metropolit für Deutschland und Mitteleuropa ISAAK sein Bistum von Köln aus leitet- 

und 
last but not least:  

die jetzt mit Deutschland in der EU verbundenen orthodoxen Christen aus Rumänien und Bulgarien,
deren Bistümer für Deutschland, Mittel- und Nordeuropa in Nürnberg (Rumänen) und
West- und Mittel-Europa in Berlin (Bulgaren) ebenfalls in Deutschland beheimatet sind.


Die orthodoxen Griechen, Rumänen und Bulgaren  -und die arabischen orthodoxen Christen aus dem Patriarchat Antiochia, -  feiern das Fest nach dem korrigierten Kalender wie die Westeuropäer
am  24. und 25. Dezember.

Die orthodoxen Russen und Serben -und orientalische orthodoxe Christen, feiern das Fest nach dem julianischen Kalender
erst am 6. und 7. Januar.

Auch wenn viele Orthodoxe hier in Deutschland die deutschen Feste ganz selbstverständlich mitfeiern,
so sind viele anfangs doch überrascht:

In der Adventszeit
- eigentlich der  „vorweihnachtlichen Fastenzeit“
- die auch im Westen   einst   „die stillste Zeit des Jahres“ genannt wurde
wird auf Weihnachtsfeiern und Weihnachtsmärkten
mit Glühwein, Würsten, übersüßten und überfetteten Speisen so intensiv durchgefeiert,

so dass viele am eigentlichen Festtag schon von Allem genug haben !

Spätestens am Weihnachtstag sind dann alle Weihnachtsmärkte verschwunden, die Städte sind wie ausgestorben.
Besorgt fragten mich meine Töchter:
Papa, es muß etwas schreckliches passiert sein !
Wir Eltern bemühten uns dann, in den Tagen nach Weihnachten wenigstens noch ein offenes Museum zu finden …

 

ANDERS FASTEN UND FEIERN WIR IN DER ORTHODOXEN TRADITION:

Das 6-wöchige (40tägige) Fasten wird vor Weihnachten,
mit dem Tag des Hl. IGNATIUS (20. Dezember) noch einmal verstärkt.

Hausarbeiten  (auch Weihnachtsvorbereitungen !) sollen bis zu diesem Tag beendet sein,  
um  -wie es der Volksglaube sagt-  die jetzt einsetzenden Geburtswehen der Gottesmutter zu ehren.

Am  24. Dezember, der ein strenger Fasttag ist,
wird erstmals gegessen, wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist.

Nach der bulgarischen Tradition meiner Familie werden dann  7,  9  oder sogar  11  verschiedene   -heute würden wir sagen-   „vegane“ Spezialitäten der Fastenzeit aufgetischt.
http://www.bgnow.eu/news.php?cat=2&cp=0&newsid=55313

Ein großes Holzscheid, der Budnik wird im offenen Kamin entzündet.
Groß genug, dass er die ganze Nacht erhellt und wärmt -
mindestens aber bis die Familie vom nächtlichen Gottesdienst des Budni Wecher, der Ankunft des Herrn, zurückkommt.

Nach serbischer Tradition trägt der Priester den „Weihnachtsbaum“ auf den Vorplatz der Kirche, traditionell ein Bäumchen oder ein großer Ast der Eiche,
die ihre trockenen Blätter noch trägt. Mit Hilfe der Unmengen von Stroh, das die Kirche zum Fest in Erinnerung an den Stall von Bethlehem geschmückt hat,
wird vor der Kirche ein Freudenfeuer entzündet.
Raketen steigen in den Nachthimmel.
Musik spielt. Die Jugend tanzt um das Feuer.

In Südrussland, Süd-Polen, Rumänien, Bulgarien und Griechenland, der Ukraine und Georgien bemüht man sich nach dem Gottesdienst schnell nach Hause zu kommen, weil man die Kalendesänger (Koledari) empfangen und beschenken will, die ab dieser Nacht in Gruppen von 10-20 jungen Männern oder Kindern von Haus zu Haus ziehen – um die Freude des Festes mit heiteren Liedern, Dudelsackpfeifen und Trommelschlag verkünden.

Nachdem die ganze Fastenzeit ohne Tänze verbracht wurde, kommt es jetzt  auch spontan zu Umzügen und großen Ringtänzen der Jugend.

Христос се ражда – славете Го!
Христос слиза от небесата – посрещнете Го!
Христос е на земята – възвисете се! 

Christus wird geboren - lobpreiset Ihn !
Christus kommt aus dem Himmel zu uns Menschen - geht ihm entgegen !
Christus ist auf Erden -  erhebet Ihn in euch !

Video-Beispiele:

GOTTESDIENST zum Fest der Geburt Christi mit dem damals 95-jährigen und jetzt verewigten bulgarischen Patriarchen MAXIM aus der Kathedrale Hl.Aleksander-Nevski (Sofia, Bulgarien)

https://youtube.be/Z4UAXj1InQo

VOLKSBRAUCH: Kinder mit Koledari-Lied in N.Mazedonien:

https://youtube.be/I0DvhCrg2Vo

 

- Защо трябва да приемаме светите Тяло и Кръв Христови ?
- Как ни влияят тайнствата ? - Можем ли да се спасим без причастяване ?
Интервю с румънския митрополит за Германия Серафим (Жоанта) за сп. „Ziarul Lumina”, 2011 г.
 

 

 


 

 

Zum westlichen, weltlichen Jahreswechsel: 31.12. 2000 - 1.1. 2001

In Jesus Christos ist das Heil für alle Menschen zu allen Zeiten !
in einer Zeit wo die Heilsbotschaft des Gottessohnes auf "Ethikunterricht" und "historisch-kritische Pseudotheologie" reduziert wird und ein Einheitsbrei für Ahnungslose, wie "humanitärem Vorbild Islam", "sanftem Buddhismus" usw. zusammengehalten von esotherischen Märchen auch in kirchlichen Selbstbedienungsläden angeboten wird, ist es "NOT-wendig" mit Prof. Koev auf das Wesentliche hinzuweisen:
Nach Tertullian (ca.160-223) ist die Seele ALLER Menschen von Natur aus CHRISTLICH !
Unabhängig von seiner ethnischen, sozialen, ökonomischen, politischen oder Rassezugehörigkeit kann jeder Mensch der an der von Gott geschaffenen Menschheit Anteil hat, die Erfüllung auch seiner individuellen Menschheit in Christos finden !
Wäre der Sohn Gottes Jesus Christos nicht Mensch geworden und hätte Er uns nicht die Liebe Gottes wieder neu gegeben, so wäre die Menschheit noch immer in selbstverschuldeter Feindschaft zu Gott -und von daher auch ausweglos- gefangen in der Feindschaft untereinander.
Trotz aller Heimsuchungen und Brüche, die uns das 20. Jahrhundert gebracht hat, können die Menschen -besonders die orthodoxen Christen- die Schwelle ins neue Jahrhundert und ins neue Jahrtausend mit dem festen Glauben und der unerschütterlichen Überzeugung überschreiten, dass sich am Ende das Gute durchsetzen und die Kirche die Herzen ihrer Gläubigen wärmen wird, da sie die Worte unseres Herrn Jesus Christos kennt, dass Er mit uns sein wird bis an das Ende der Welt !
... und wo Gott ist, das ist die Kraft der Wahrheit und Liebe !
Wir wollen ins neue Jahrhundert und ins neue Jahrtausend mit festem Glauben an Gott, mit Hoffnung auf Ihn und mit Seiner beständigen Liebe eintreten !
Dazu ermuntert, ruft und stärkt uns der vor 2000 Jahren Mensch gewordene Sohn Gottes !
Quelle

 


 


SEGNUNGsgebete zur Wasserweihe

PARAMONIE vor dem Fest der Theophanie

WASSERWEIHE am dem Fest der Theophanie (Bischofsvikar Vater NIKOLAE Dura)
S.H. der Rumänische Patriarch DANIIL:  "The Orthodox does not lock God in the church ... "
 

T H E O P H A N I E
bei der TAUFE unseres HERRN, GOTTES und ERLÖSERS
JESUS CHRISTOS
im JORDAN

Als Du, Herr, im Jordan wurdest getauft,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.

Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.

Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.

Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !


Festtagsikone

 

 

THEOPHANIEN und das Element WASSER

Theophanien feiern wir das Erscheinen Gottes, besser die Offenbarung Gottes in der Dreiheit bei der Taufe des Gottessohnes, das Zeugnis der wahren Menschheit und der wahren Gottheit unseres Herrn und Erloesers. Durch das hoerbare Zeugnis des Vaters und das sichtbare Herabsteigen des Heiligen Geistes auf den vom taufenden glaeubigen Vorlaeufer von Menschenhand ins Wasser getauchten Gottessohn wird auch der Kosmos fuer alle Zeit geweiht. Warser bedeckt den groessten Teil der Oberflaeche der Erde.
Wasser ist Voraussetzung fuer irdisches Leben. Wasser ist auch Hauptbestandteil des menschlichen Koerpers.

Und dies sind immer wieder die selben Wassermolekuele. Wenn der Sohn Gottes das Jordanwasser vor ueber 2000 Jahren durch Beruehrung und Untertauchen geheiligt hat,
so fuehrt der durch die von Gott geschaffenen Gesetze der Natur bestimmte Wasserkreislauf Fluss-Meer-Wolken-Regen-Fluss immer wieder dazu, dass auch wir mit jenen Molekuelen in Beruehrung kommen koennen. So geben uns auch die Gebete der Paramonie zum heutigen Fest Beispiele von Gottes Offenbarung durch das Element Wasser.
Nicht zuletzt deshalb sind alle Christen ueber ihre Taufe im Element Wasser und das durch den Priester dabei erflehte Versiegeln durch den Heiligen Geist mit Dem verbunden, dessen Abbild zu sein wir aufgerufen sind.

Schon auf der Weihnachtsikone haben wir ja gesehen: Am unteren Bildrand wird das neugeborene Kind von Hebamme und Magd in einer Art Taufbecken gewaschen.
Der geistliche Sinn dieser Szene weist schon auf die Bedeutung hin, die das Wasser bald im Fest der Theophanie am Jordan bekommt:
Das Wasser, Hauptelement der Oberflaeche und Huelle unseres Planeten Erde und der belebten Materie und auch des menschlichen Koerpers, wird durch die Beruehrung mit dem Herrn gesegnet und geheiligt.

Das Fest Theophanie, als Epiphaniefest schon in den ersten Jahrhunderten am 5. / 6. Jaenner gefeiert, konzentriert sich ab dem letzten Viertel des 4.Jhdt., als man auch in Konstantinopel den roemischen Brauch mit dem vorgezogenen Fest der Geburt Christi uebernahm, auf die Theophanie, das Erscheinen Gottes im irdischen Leben Jesu. Die Taufe des Herrn im Jordanwasser und die damit verbundene Offenbarung der Dreiheit Gottes durch das Zeugnis des Vaters und das Herabsteigen des Heiligen Geistes steht im Osten im Mittelpunkt des Festes. Damit verbunden wurde die Vermittlung der Gotteserkenntnis an die Glaeubigen durch die Erleuchtung (photismos) in der Taufe, sowie die Weitergabe der durch Beruehrung mit dem Herrn geheiligten und gesegneten Materie im Element Wasser. Seit alters her findet deshalb an Theophanien eine grosse Wasserweihe statt. Orthodoxe Glaeubige hacken im hohen Norden Russlands das dicke Eis auf um zum Wasser zu gelangen, orthodoxe Glaeubige tauchen nach dem vom Priester ins Wasser geworfene Christuskreuz in Fluessen, Seen und im tiefen Meer des Suedens. Das Heilwerden der durch die Suende verdorbenen Schoepfung als Fest der Taufe und der Offenbarung der Dreiheit Gottes wird so zugleich auch als Fest der Verherrlichung der verwandelten Schoepfung gefeiert.


BULGARIA:   THEOPHANY 2007 on  the BLACK SEA (City of Burgas) and on the DANUBE (City of Russe)

Metropolitan-Bishop IOANIKIJ gives cross to venerate to young christians Cross in BlackSea Cross dived out of Danube River

Sofia 2017
Vidin 2017
Dolna Banya 2017


 

ÖSTERREICH
1. Wasserweihe durch METROPOLIT ARSENIOS beim 1. orthodoxen Kloster in Österreich am Zicksee (2016)




Zum downloaden stellt die Gebetstexte dankenswerterweise der St.-Andreas-Bote der Münchner Gemeinde des Bayrischen Vikariates der Metropolie von Deutschland und Exarchats von Zentraleuropa des Oekumenischen Patriarchats (Konstantinopel) zur Verfügung:


download des vollständigen Gebetstextes der Wasserweihe

download des vollständigen Gebetstextes einer konkreten Pan-Orthodoxen Wassersegnung der Isar in München





WASSERWEIHE an THEOPHANIEN

von
Bischofsvikar Nikolae Dura (Rumän.-orthod. Kirche in Österreich)


Zum Fest der Taufe Christi findet in jeder orthodoxen Kirche die Große Wasserweihe statt. Wo es möglich ist, wird dieser Gottesdienst beim fließenden Wasser zelebriert.
Das gewöhnliche Wasser wird zum Weihwasser. Es wird in Ehrfurcht getrunken und benützt.


Mit dem geweihten Wasser segnet der Priester die Wohnungen der Gläubigen und all ihre Dinge. Der Priester bringt die Botschaft der Erscheinung des Herrn auch von Haus zu Haus der Gläubigen. Das geweihte Wasser wird im Altar und auch zu Hause mit großer Frömmigkeit bewahrt. Die Gläubigen trinken dieses Wasser in Ehrfrucht am Morgen, auf  nüchternen Magen.

Die Christen bewahren jetzt das Wasser sehr klar und rein. Jetzt erfährt nicht nur der Mensch Segnung und Weihe, sondern die gesamte Schöpfung; denn alles was es auf Erden gibt, die Städte und die Wälder, die Wohnstätten und die Arbeitsstätten, die Meere und die Flüsse, die Menschen und die Tiere, alles wird mit dem Wasser des Lebens gesegnet und geweiht. Durch die Gotteserscheinung zur Taufe Christi ist alles eingeladen, sind alle eingeladen zur Reinigung des Geistes, des Lebens im Licht des Evangeliums.

Bei der Taufe Jesu im Jordan offenbart sich die göttliche Kraft, die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Als Christus dreißig Jahre alt war, wurde er vom heiligen Johannes im Jordan getauft. Zu diesem Anlass wurde zum ersten Mal, ganz deutlich, die Heilige Dreieinigkeit offenbart: der Vater ließ sich hören:
Dieser Getaufte ist mein vielgeliebter Sohn
.

Der Sohn Gottes wurde im Jordan getauft und der Heilige Geist ist wie eine Taube erschienen. Die Herabkunft des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube drückt die Richtung der Beziehung des Vaters zu Seinem Sohn aus. Die Kirchenväter sehen hier eine Verbindung zwischen Sintflut und Taufe, die Taube ist ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung. Der Heilige Geist hat aus den Gewässern der Urflut das Leben erweckt. Derselbe Heilige Geist schwebt heute über die Gewässer des Jordan und über die ganze Materie, damit  neues Leben entstehen kann.

Das Wasser stellt die Quelle und das Fundament für das Leben dar. Geistlich gesehen stellt die christliche Taufe die Quelle und das Fundament des Lebens dar.
Wir wurden - alle Christen - im Namen der Heiligen Dreieinigkeit getauft.

Die Heiligste Dreieinigkeit ist für uns das Symbol der höchsten Liebe, ist das große Geheimnis des Glaubens.
Als Christen haben wir Teilhabe an der göttlichen Liebe
.

In der Chrysostomos-Liturgie wird vor dem Credo gebetet:

"Lasst uns einander lieben, damit wir in Eintracht bekennen.
Den Vater,  den Sohn  und den Heiligen Geist,   die wesensgleiche  und  unteilbare Dreiheit"
.


ORF/Religion "Christ in der Zeit"
am 06. 01. 2001 um 18.25 Uhr






NEWS AGENCY
BASILICA.RO
Patriarch DANIEL: The Orthodox does not lock God in the church, but observes His sanctifying work in all creation

His Beatitude Patriarch Daniel explained on Wednesday what is the “blessing of the Jordan” asked for during the great blessing of waters on Theophany Eve: it is the sanctifying work of God in His creation. Through His Baptism in the Jordan River, the Saviour sanctifies the whole world.  “In conclusion, the Orthodox does not lock God in the church, but sees His sanctifying, healing, and blessing work in all creation,”
His Beatitude said.

“There is a difference between Theophany holy water, which is blessed only on the eve and on the day of the feast of the Baptism of the Lord, and usual holy water, which is blessed on any day of the year,” Patriarch Daniel noted.

Renewing the grace of our own baptism

St. Symeon the New Theologian said that Theophany holy water refers to the renewal or actualisation of the Lord’s Baptism in the Jordan.

“Therefore, the prayers for this service refer to the power of the Jordan, through which God performed miracles, and especially in the Jordan the Saviour Jesus Christ was baptized by St. John the Baptist,” His Beatitude explained.

Saint Symeon also noted that “Theophany holy water is the renewal of the grace of our own baptism. So, it is about the Baptism of the Lord and our own baptism, because this holy water at the end of the liturgy is the water that has the same grace that we received when we were baptized,” the Patriarch of Romania continued.

At baptism, “we were adopted through grace in the love of God the Father, through the work of the Holy Spirit, by faith in Jesus Christ, the everlasting Son of God, who became Man out of love for men and for their salvation,” His Beatitude explained.

The Blessing of the Jordan River


The blessing of the Jordan River “means first of all the sanctification of the nature of the waters,” accomplished by the fact that the Saviour Jesus Christ, the One Holy and without sin, “sanctified  the earth through His birth in the cave, and by His Baptism in the Jordan He sanctified the nature of the waters.”


“Since the Old Testament, the Jordan has become a symbol of God’s work, of changing the behaviour of water, of the nature of water, which normally flows. But there are moments when the water recedes,” the Patriarch of Romania said.

Thus, the blessing of the Jordan means “a wonderful work of God, which sanctifies humans, which heals them, which shows the work of God’s grace in His creation.”


His Beatitude referred to the Book of Genesis saying that “the Spirit of God was hovering at first above the face of waters, that is, the Holy Spirit was in an intimate connection with the waters at the beginning of the world.”

“So, the Holy Spirit, Who gives life to creation, is the One Who first glides over the waters and then greens the fields and gives the vegetation that becomes food for animals and for man,” the Patriarch also explained.


Restoring the connection of creation with the Creator

“Therefore, now, through the sanctification of the water, the connection of God’s will for communication between the Creator and creatures and especially for communication between the grace of the Holy Spirit and the nature, or nature of the created things, is restored.”

“So, we have in the mystery of the Baptism of the Lord a sanctification of the creation. That is why our believers especially use the water from the Baptism of the Lord, from this holiday, the Great Agiasma, for the sanctification of their house, but also for the blessing of their workplace, or of the garden and sometimes of the animals, because the animals were the support of biological life, they offered food and help in the work in the field,” Patriarch Daniel added Jan. 5 th

Therefore, His Beatitude concluded, “an Orthodox sees God present in all creatures and in all the works that man does by invoking God’s help.”





PARAMONIE vor dem Fest

Auch bei diesem grossen Fest bereitet sich die Kirche durch das reiche Gebet der Paramonie darauf vor.
Wir laden Sie ein, diesen Text des Heils mit uns zu beten
:



+++

Bereite dich, Sebulon, und schmuecke dich, Naphtali !
Jordanfluss stehe still und empfange den Gebieter,
der kommt, um getauft zu werden
.

Juble, Adam, mit der Urmutter.
Verbergt euch nicht wie einst im Paradies !
Nackt sah er euch und ist erschienen,
mit dem ersten Gewand euch wieder zu kleiden
.

Christus ist erschienen,
erneuern will Er jedes Geschoepf
.



Im Jordanfluss steht der Herr heute
und ruft Johannes zu:
Mich zu taufen zoegere nicht !
Denn zu retten bin ich gekommen
Adam, den Ersterschaffenen
.



Der Jordanfluss wandte sich zurueck
vor dem Mantel des Elias,
da Elias aufgenommen worden war,
und es teilten sich die Wasser nach beiden Seiten,
und das Nasse wurde ihm trockener Weg,
als wahres Vorbild der Taufe,
durch die wir des Lebens reissende Furt durchschreiten
.

Christus ist im Jordan erschienen,
um die Wasser zu heiligen
.


Ihn, unsere Erleuchtung,
die jeden Menschen erleuchtet,
Ihn sah der Vorlaeufer kommen,
um getauft zu werden
.


Seine Seele freut sich,
seine Hand zittert;
er zeigt Ihn den Voelkern und spricht:
Seht den, der Israel erloest,
der uns befreit aus dem Verderben.
O Suendeloser,
Christus unser Gott,
Ehre Dir
.


Da unser Erloeser vom Knechte getauft
und durch des Geistes Ankunft bezeugt ward,
erschraken da sie es sahen, die Heere der Engel;
aber vom Himmel kam die Stimme des Vaters
:

Dieser, auf den der Vorlaeufer die Hand auflegt,
dieser ist Mein geliebter Sohn,
an dem Ich Wohlgefallen habe.
Christus unser Gott,
Ehre Dir
.


Die Fluten des Jordan
empfingen Dich, die Quelle;


und der Troester,
in Taubengestalt, kam hernieder
.

Es neigt das Haupt,
der die Himmel neigt
.

Es schreit und ruft
der Staub zu seinem Schoepfer:
Was auferlegst Du mir,
was mir zu hoch ist ?
Ich bedarf Deiner Taufe.
O Suendeloser,
Christus unser Gott,
Ehre Dir.



Da Du retten wolltest
den verirrten Menschen,
hast Du nicht verschmaeht,
die Gestalt des Knechtes anzuziehen,
denn Du, der Gebieter und Gott,
musstest fuer uns
das unsere annehmen.
Getauft im Fleische, Erloeser,
hast Du uns der Vergebung gewuerdigt.
Deshalb rufen wir:
Wohltaeter,
Christus unser Gott,
Ehre Dir
.


Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die AEonen der AEonen,
Amin
.


Da Du das Haupt vor dem Vorlaeufer beugtest,
hast Du die Haeupter der Drachen zertreten.
Da Du in den Fluten standest,
hast Du das All erleuchtet,
zu verherrlichen Dich,
den Erloeser,
den Erleuchter unserer Seelen
.




LESUNG aus dem Buche GENESIS
( Gen 1: 1 - 13 )
"Der Geist Gottes schwebte ueber den Wassern..."


LESUNG aus dem Buche EXODUS

( Ex 14: 15 - 18, 21 - 23, 27 - 29 )
Auf Geheiss des Herrn teilt Moses die Wasser
um Sein Volk zu retten



LESUNG aus dem Buche EXODUS

( Ex 15: 22 - 16: 1 )
Auf Geheiss des Herrn macht Moses
das bittere Wasser suess




ERSCHIENEN BIST DU DER WELT,
DER DU DIE WELT GEMACHT HAST,
Um zu erleuchten, die da in Finsternis sassen,
Menschenliebender, Ehre Dir !



O Gott, erbarme Dich unser und segne uns !
Er lasse leuchten Sein Angesicht ueber uns
und erbarme sich unser !



Um zu erleuchten, die da in Finsternis sassen,
Menschenliebender, Ehre Dir !



Dass man auf Erden Deinen Weg erkenne,
unter allen Voelkern Dein Heil.



Um zu erleuchten, die da in Finsternis sassen,
Menschenliebender, Ehre Dir !



Es muessen sich bekennen, o Gott, die Voelker,
Dich bekennen die Voelker alle.
Das Land hat Seine Frucht gegeben
.


Um zu erleuchten, die da in Finsternis sassen,
Menschenliebender, Ehre Dir !



Es segne uns Gott,
unser Gott,
es segne uns Gott !
Und es sollen Ihn fuerchten alle Enden der Erde !



Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die AEonen der AEonen,
Amin.




ERSCHIENEN BIST DU DER WELT,
DER DU DIE WELT GEMACHT HAST,
Um zu erleuchten, die da in Finsternis sassen,
Menschenliebender, Ehre Dir !




LESUNG aus dem Buche JOSUA
( Jos 3: 7 - 8, 15 - 17)
Auf Geheiss des Herrn
laesst Josua die Wasser des Jordan stillstehen
um die Bundeslade
und das Volk des Herrn durchziehen zu lassen



LESUNG aus dem vierten Buche der KOENIGE

( 4 Koen 2: 6 - 14, LXX )
"...Elias nahm seinen Mantel
und wickelte ihn zusammen
und schlug damit das Wasser,
welches sich teilte zu beiden Seiten
und sie gingen beide hindurch auf dem Trockenen..."




LESUNG aus dem vierten Buche der KOENIGE
( 4 Koen 5: 9 - 14, LXX )

"...Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan,
und dein Fleisch wird wieder gesund,
und du wirst rein werden...
"




SUENDERN UND ZOELLNERN
BIST DU IM REICHTUM DEINES ERBARMENS ERSCHIENEN,
DU, UNSER ERLOESER
;
Denn wo anders haette Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis sassen ?
Ehre Dir !



Der Herr ist Koenig, mit Hoheit umkleidet,
umkleidet hat sich der Herr,
mit Macht sich geguertet.
Du hast festgemacht das Weltall,
Dein Thron wird nimmermehr wanken.
Bereitet ist Dein Thron von Anbeginn
.


Denn wo anders haette Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis sassen ?
Ehre Dir !



Einst erhoben die Fluten, o Herr,
erhoben die Fluten ihre Stimme.
Wieder erheben die Wasserstroeme ihr Tosen
vom Brausen maechtiger Wellen
.


Denn wo anders haette Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis sassen ?
Ehre Dir !



Wunderbar ist die Brandung des Meeres,
wunderbarer noch ist der Herr in den Hoehen.
Verlaesslich sind Deine Zeugnisse
.


Denn wo anders haette Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis sassen ?
Ehre Dir !



Deinem Hause ziemet Heiligkeit,
Herr, auf ewige Zeiten
.



Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die AEonen der AEonen,
Amin
.



SUENDERN UND ZOELLNERN
BIST DU IM REICHTUM DEINES ERBARMENS ERSCHIENEN,
DU, UNSER ERLOESER;
Denn wo anders haette Dein Licht leuchten sollen,
als bei denen, die in Finsternis sassen ?
Ehre Dir !




LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 1: 16 - 20 )
"Waschet euch mit Wasser,
reinigt euch" wenn ihr kommt zum Herrn




LESUNG aus dem Buche GENESIS
( Gen 32: 2 - 11 )
"Jakob sprach:
Ich hatte nicht mehr als diesen Stab,
als ich hier ueber den Jordan ging,
und nun sind aus mir zwei Lager geworden"




LESUNG aus dem Buche EXODUS
( Ex 2: 5 - 10 )
Die Tochter des Pharao "nannte ihn Mose;
denn sie sprach:
Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen"




LESUNG aus dem Buche der RICHTER
( Ri 6: 36 - 40 )
"Und Gideon sprach zu Gott:
Willst Du Israel durch meine Hand retten,
wie Du zugesagt hast ...
so wird das Wasser des Taus
allein auf die Wolle kommen,
und der ganze Boden umher trocken sein"




LESUNG aus dem dritten Buche der KOENIGE
( 3 Koen 18: 30 - 39, LXX )
"...da fiel Feuer des Herrn herab...
und leckte das Wasser..."




LESUNG aus dem vierten Buche der KOENIGE
( 4 Koen 2: 19 - 22, LXX )
"...also ward das Wasser gesund
bis auf diesen Tag nach dem Worte des Eliseus..."




LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 49: 8 - 15 )
Es spricht der Herr
"Ich habe dich erhoert zur Zeit der Gnade ...
ihr Erbarmer wird sie fuehren
und sie an die Quellen der Wasser leiten"





Der Herr ist mein Licht und mein Heil,
vor wem soll ich mich fuerchten ?



Der Herr ist meines Lebens Zuflucht,
vor wem sollte mir grauen ?





APOSTEL:  1 Kor  9:  19 - 27



Alleluja, Alleluja, Alleluja !



EVANGELIUM:  Lk  3:  1 - 18



Im Auszug Israels aus Aegypten,
des Hauses Jakobs
aus dem Volk fremder Zunge


Auf die Fuerbitten der Gottesgebaererin,
Erloeser, erloese uns !


Ward Juda Sein Heiligtum,
Israel Seine Herrschaft


Auf die Fuerbitten der Gottesgebaererin,
Erloeser, erloese uns !


Das Meer sah es und floh;
der Jordan wandte sich zurueck


Auf die Fuerbitten der Gottesgebaererin,
Erloeser, erloese uns !


Was ist dir, du Meer, dass du fliehest,
und dir Jordan, dass du zurueckweichst ?


Auf die Fuerbitten der Gottesgebaererin,
Erloeser, erloese uns !



Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die AEonen der AEonen,
Amin
.




Auf die Fuerbitten der Gottesgebaererin,
Erloeser, erloese uns !





Ich will den Herrn lieben
denn Er hoert die Stimme meines Flehens
.

Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !


Denn Er hat Sein Ohr zu mir geneigt,
ich will Ihn anrufen an allen Tagen


Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !


Die Stricke des Todes haben mich umfangen,
die Gefahren der Unterwelt mich eingeholt
.

Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !


Barmherzig ist der Herr und gerecht,
und Gott hat sich unser erbarmt


Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !



Ehre dem Vater
und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste
jetzt und immerdar
und in die AEonen der AEonen,
Amin.




Danket dem Herrn, denn Er ist gut,
und ewig waehret Sein Erbarmen !



Als Du, Herr, im Jordan wurdest
getauft,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !



So spreche das Haus Israel:
"Er ist gut,
und ewig waehret Sein Erbarmen !"



Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !



So spreche das Haus Aaron:
"Er ist gut,
und ewig waehret Sein Erbarmen !"



Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !



So sollen sprechen, die den Herrn fuerchten:
"Er ist gut und ewig waehret Sein Erbarmen !"



Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !




Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn !
Der Herr ist Gott und ist uns erschienen !



Rette, o Sohn Gottes,
im Jordan von Johannes getauft,
uns, die wir Dir singen: Alleluja !




Als Du, Herr, im Jordan getauft wurdest,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit.
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !




Alle, die ihr in Christus getauft seid,
habt Christus angezogen.
Alleluja.



Gesegnet, der da kommt
im Namen des Herrn !


Danket dem Herrn,
denn er ist gut.





APOSTEL: Tit 2:  11 - 14;  3:  4 - 7



Alleluja, Alleluja, Alleluja !



Bringet dar dem Herrn, ihr Soehne Gottes,
bringet dar dem Herrn Verherrlichung und Ehre
.


Die Stimme des Herrn ueber den Wassern;
der Gott der Herrlichkeit donnert,
der Herr ueber vielen Wassern
.



EVANGELIUM:  Mt 3:  13 - 17



Hochpreise meine Seele, sie,
die geehrter und herrlicher ist
als die Heerscharen in den Hoehen !



Keine Zunge ist wuerdig, dich zu preisen,
auch die ueberweltliche Vernunft
vermag dich nicht wuerdig zu besingen,
dich Gottesgebaererin.
Dennoch, da du guetig bist,
nimm den Glaubenden an,
du kennst ja unser in Gott gegruendetes Verlangen.
Denn du bist die Helferin der Christen,
dich erheben wir.




Erschienen ist die Heilsgnade Gottes
allen Menschen.
Alleluja !





+++

Als Du, Herr, im Jordan wurdest
getauft,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit:

Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.


Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.



Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !


+++



Segnungsgebete zur Wasserweihe:

„Einleitung zum Gebet der Heiligen Gotteserscheinungen“
(Patriarch GERMANOS von Jerusalem)

Herr Jesus Christus, einziggeborener Sohn, der Du im Schoße des Vaters ruhst, wahrer Gott, Quelle des Lebens und der Unsterblichkeit, Licht vom Licht, der Du in die Welt gekommen bist, sie zu erleuchten, erhelle unser Sinnen durch Deinen Heiligen Geist, und nimm uns an,
die wir Dir Verherrlichung und Dank darbringen für Deine seit Ewigkeit wunderbaren und großen Werke und für das in unserer Zeit vollbrachte rettende Heilswerk. Dafür hast Du angetan unseren schwachen und armseligen Leib und bist zum Stand der Knechte herabgestiegen,
der Du doch der König aller bist, und wolltest von der Hand eines Knechtes im Jordan getauft werden, damit der Wasser Natur geheiligt werde, o Sündeloser; durch das Wasser und den Geist hast Du uns den Weg gebahnt zur Wiedergeburt und uns in die erste Freiheit wieder eingesetzt.
Die wir nun das Andenken an dieses göttliche Mysterium feiern, bitten Dich, menschenliebender Gebieter, besprenge uns, Deine unwürdigen Knechte, gemäß Deiner göttlichen Verheißung,
mit dem reinen Wasser, der Gabe Deiner Huld, auf dass die von Sündern über diesem Wasser ausgesprochene Bitte Deiner Güte wohlgefällig sei und durch Deinen Segen das ganze gläubige Volk Gnade erhalte zur Ehre Deines heiligen und verehrten Namens. Denn Dir gebührt aller Ruhm, alle Ehre und Anbetung, samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen,
gütigen und lebenschaffenden Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Amin.

 

Gebet des SOPHRONIOS
(Patriarch von Jerusalem)

Dreiheit über allem Sein, über aller Güte, über aller Göttlichkeit, unendliche Macht,
die Du alles siehst, unsichtbar, unfassbar;
Schöpfer der geistigen Wesen und der vernunftbegabten Kreaturen,
Güte ist Deine Natur; unzugängliches Licht, das allen Menschen leuchtet, in die Welt kommen; erleuchte auch mich, Deinen unwürdigen Knecht; erleuchte die Augen meiner Erkanntnis,
damit ich es wage Deine unermessliche Güte und Macht zu besingen.
Dir wohlgefällig sei meine Bitte für das hier stehende Volk, damit der Heilige Geist durch meine Verfehlungen nicht gehindert wird, mir hier zu Hilfe zu kommen;
gewähre mir, Du über aller Güte, auch jetzt Dich ohne Schuld anzurufen und zu sprechen:
Wir verherrlichen Dich, menschenliebender Gebieter, Allherrscher, König vor aller Zeit.
Wir verherrlichen Dich, den Schöpfer und Erschaffer aller Dinge.
Wir verherrlichen Dich, einziggeborener Sohn Gottes, ohne Vater von der Mutter geboren
und ohne Mutter vom Vater gezeugt;
wir haben Dich im nun vergangenen Fest als Kind gesehen, und im kommenden sehen wir Dich als Vollkommenen; der Vollkommene vom Vollkommenen, der sich uns gezeigt hat, unser Gott.
Heute besonders ist es gut zu feiern:
der Chor der Heiligen ruft uns zur Versammlung
und die Engel feiern zusammen mit den Menschen.
Heute erscheint die Gnade des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube über den Wassern.
Heute erstrahlt die unzugängliche Sonne und die Welt ist vom Lichte des Herrn erleuchtet.
Heute beleuchtet der Mond mit ihr die Welt mit seinen Strahlen.
Heute verschönern die leuchtenden Sterne mit der Klarheit ihres Glanzes den Erdkreis.
Heute lassen die Wolken den Tau der Gerechtigkeit vom Himmel auf die Menschheit hernieder regnen.
Heute lässt sich der Unerschaffene freiwillig die Hand Seines eigenen Geschöpfes auflegen.
Heute kommt der Prophet und Vorläufer vor den Gebieter, zitternd steht er neben Ihm,
und sieht Gott zu uns herabkommen.
Heute sind die Fluten des Jordan verwandelt in Wasser der Heilung
durch die Ankunft des Herrn.
Heute ist die ganze Schöpfung von geheimnisvollen Wellen benetzt.
Heute sind die Übertretungen der Menschen in den Wassern des Jordan getilgt.
Heute öffnet sich den Menschen das Paradies und die Sonne der Gerechtigkeit glänzt über uns.
Heute ist das bittere Wasser des Moses dem Volk in süßes verwandelt
durch die Ankunft des Herrn.
Heute enden wir unsere alte Klage und als neues Israel sind wir errettet.
Heute sind wir von der Finsternis befreit und erleuchtet vom Licht der göttlichen Erkenntnis.
Heute sind die Nebel der Welt aufgelöst durch die Offenbarung unseres Gottes.
Heute wird die ganze Schöpfung vom Himmel angestrahlt.
Heute sind die Verwirrungen begradigt und die Ankunft des Herrn zeigt uns den Heilsweg.
Heute feiern die Himmel mit der Welt hier unten und die Welt hier unten redet mit den Himmeln.
Heute frohlocken alle über das heilige und freudige Fest der Orthodoxen.
Heute eilt der Gebieter zur Taufe, um die Menschheit in den Himmel zu heben.
Heute beugt sich, der nicht gebeugt werden kann,
dem eigenen Knecht, um uns von der Knechtschaft zu befreien.
Heute haben wir das Himmelreich erworben, dieses Reich des Herrn aber hat kein Ende.
Heute teilen sich Erde und Meer die Freude der Welt und die Welt ist erfüllt von Freude.
Die Wasser sahen Dich, o Gott, die Wasser sahen Dich und fürchteten sich.
Der Jordan mußte sich abwenden, als er das Feuer der Gottheit erblickte:
im Fleisch herabgekommen, angekommen Er selbst.
Der Jordan mußte sich abwenden, als er den Heiligen Geist sah,
der in Gestalt einer Taube herabkam und über Ihm schwebte.
Der Jordan mußte sich abwenden, als er den Unsichtbaren sichtbar sah,
den Schöpfer Fleisch geworden, den Gebieter in der Gestalt eines Knechtes.
Der Jordan mußte sich abwenden und die Berge erbebten als sie Gott im Fleische sahen und die Wolken ertönten, sich verwundernd über den Gekommenen, der Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott ist, denn sie sahen heute das Fest des Herrn im Jordan;
sie sahen Ihn, der den Tod wegen seines Ungehorsams, die Dornen des Irrtums und die Ketten des Hades im Jordan versenkte und der Welt die Taufe des Heils schenkte.
Deshalb rufe auch ich, Dein sündiger und unwürdiger Knecht, der ich nun die Größe Deiner Wunder aufgezählt habe, betend in Ehrfurcht und zerknirscht Dir zu:

Du bist groß, o Herr, und wunderbar sind Deine Werke und kein Wort reicht aus,
Deine Werke zu besingen !
(3 x)

Du hast durch Dein Wollen das All vom Nichtsein ins Dasein gerufen
und durch Deine Macht erhältst Du die Schöpfung
und durch Deine Vorsehung lenkst Du die Welt.
Du hast aus 4 Elementen die Schöpfung zusammengefügt,
aus 4 Jahreszeiten den Kranz des Jahres gewunden.
Vor Dir erbeben alle geistigen Mächte.
Dich besingt die Sonne,
Dich preist der Mond,
Dir dienen die Sterne,
Dir gehorcht das Licht,
vor Dir schaudern die Abgründe,
Dir fügen sich die Quellen.
Du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
Du hast die Erde über den Wassern begründet;
Du hast das Meer mit Sand umgeben;
Du hast zum Atmen die Luft verströmt.
Die Mächte der Engel dienen Dir; die Chöre der Erzengel beten Dich an;
die vieläugigen Cherubim und die sechsflügeligen Seraphim,
die Dich umgehen und umfliegen,
verhüllen sich aus Furcht vor Deiner unzugänglichen Herrlichkeit.
Du bist ja der unbeschreibbare Gott, Du bist ohne Anfang und unbenennbar,
bist in die Welt genommen, hast die Gestalt eines Knechtes auf Dich genommen
und wurdest den Menschen gleich; denn Du hast es in Deiner barmherzigen Liebe nicht ertragen,
das Menschengeschlecht vom Teufel gequält zu sehen,
sondern bist gekommen und hast uns erlöst.
Wir preisen die Gnade, verkünden das Erbarmen, und verschweigen nicht die Wohltat;
Du hast die Natur unseres Geschlechtes befreit;
den Schoß der Jungfrau durch Deine Geburt geheiligt;
die ganze Schöpfung besingt Dich, der Du Dich uns gezeigt hast.
Du bist ja unser Gott, hast Dich auf Erden gezeigt und mit den Menschen gelebt.
Du hast die Wellen des Jordan geheiligt,
da Du vom Himmel herabsandtest Deinen heiligen Geist,
und hast die Schädel der Drachen, die sich dort eingenistet hatten, zermalmt.


Du selbst also, menschenliebender König, komm auch jetzt
durch die Herabkunft Deines Heiligen Geistes und heilige dieses Wasser !
(3 x)

Und gib ihm die Gnade der Erlösung und den Segen des Jordans.
Mache es zum Quell der Unvergänglichkeit, zur Gabe der Heiligung,
zur Vergebung der Sünden und zur Heilung der Krankheiten,
zum Verderben der Dämonen und mache es unerreichbar für die feindlichen Mächte,
erfülle es mit der Kraft der Engel.
So mögen alle, die davon schöpfen und daran teilhaben es besitzen
zur Reinigung der Seelen und Leiber,
zur Heilung der Leiden, zur Weihe der Häuser und möge es einem jeden nutzen.
Du bist unser Gott, der durch das Wasser und den Geist
unsere von der Sünde verderbte Natur erneuert hat.
Du bist unser Gott, der durch das Meer und durch Moses
das Geschlecht der Hebräer aus der Knechtschaft des Pharao befreit hat.
Du bist unser Gott, der in der Wüste den Felsen gespalten hat
und ihm das Wasser entströmen ließ, dass die Bäche überliefen,
und so den Durst Deines Volkes gestillt hat.
Du bist unser Gott, der durch Wasser und Feuer, durch Elias,
Israel vom Betrug des Baal befreit hat.


Du selbst, Gebieter, heilige denn auch jetzt dieses Wasser durch Deinen Heiligen Geist !
(3 x)


Schenke allen, die davon empfangen, die damit segnen und daran teilhaben
Heiligung, Segnung, Reinigung und Gesundheit.
Und rette, Herr, Deine Knechte und Mägde.
(3 x)

Und bewahre sie unter Deinem Schutz in Frieden;
gib ihnen alles zum Heil Erbetene und das ewige Leben.
Gedenke, Herr, unseres Metropoliten ......................
und des ganzen Episkopats ................................
des Diakonats in Christus
und der ganzen heiligen Ordnung
und des umstehenden Volkes
und unserer mit wohlklingenden Ausreden ferngebliebenen Brüder und Schwestern
und erbarme Dich ihrer und unser nach Deiner großen Barmherzigkeit.
Damit durch die Elemente, durch die Engel, durch die Menschen,
durch die Sichtbaren und Unsichtbaren Dein allheiliger Name gepriesen werde
samt dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.

Amin.

Friede allen !
                               und Deinem Geiste !


Neigen wir unsere Häupter dem Herrn !
                                                                             Dir, o Herr !


Neige, Herr, Dein Ohr und erhöre uns, der Du Dich herabgelassen hast
im Jordan getauft zu werden und die Wasser geheiligt hast;
segne uns alle, die wir durch die Beugung unseres Nackens den Stand des Knechtes zeigen.
Und maches uns würdig, dass wir mit Deiner Heiligung erfüllt werden,
wenn wir an diesem Wasser Anteil haben;
es sei uns, o Herr, zur Gesundheit der Seele und des Leibes.


Denn Du bist unsere Heiligung und Dir senden wir Lobpreis, Dank und Anbetung empor,
samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und gütigen und lebensschaffenden Geist,
jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.

Amin.

.

+++

Als Du, Herr, im Jordan wurdest getauft,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit:


Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,

da Er Dich den geliebten Sohn nannte.


Und der Geist in Gestalt einer Taube

verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.



Der Du erschienen bist, Christus Gott,

und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !

+++

Kontakion, 4.Ton. Automelon.

Erschienen bist Du heute dem Erdkreis 
und Dein Licht, o Herr, hat uns gesiegelt;
in dieser Erkenntnis lobsingen wir:
Du kamst und erschienst, o unzugängliches Licht !


Idiomelon, 6.Ton.

Lasst uns besingen, ihr Gläubigen,

die Größe des Heilswerks Gottes für uns.

Denn wegen unserer Verfehlungen Mensch geworden, wirkt Er unsere Reinigung im Jordan.

Er, der allein Reine und Makellose, heiligt mich und die Wasser

und zermalmt im Wasser die Häupter der Drachen.

Lasst uns also trinken von diesem Wasser mit Freuden, Brüder und Schwestern,

denn denen,
die gläubig davon trinken,

wird die Gnade des Geistes unsichtbar gegeben


von Christus, Gott, dem Retter unserer Seelen.




 


30. JANUAR / 12. 2.
Gedaechtnis der grossen 3 Hl. Theologen
der Weltkirche

~ 3 SVETITELI ~       ~ 3 IERARCHON ~       ~ SFINTII TREI IERARHI ~

BASILIUS der Grosse
GREGOR der Theologe
JOHANNES Chrysostomus

("Mund goldener Worte")


+++

Im Leben habt Ihr den Aposteln nachgeeifert
und den Erdkreise gelehrt,
fleht zum Gebieter des Alls,
dass Er Frieden gewaehre
unserer Welt
und unseren Seelen
das grosse Erbarmen !
+++



Um 1100 begann ein Streit in Konstantinopel, welchem der Hl. 3 grossen Theologen der Vorrang gebührt. Da erschienen alle 3 zusammen dem Hl. JOHANNES, Metropoliten von Euchaita, und die Kirche feierte erstmals das grosse Fest der gemeinsamen Theologie, zu der jeder der 3 seinen unverzichtbaren Beitrag geleistet hat.

Der Hl. BASILIUS der Grosse erwarb zielstrebig Verantwortung fuer die Gesamtkirche, und setzte Zeichen der Verantwortung fuer die Gemeinschaft, organisierte die Ueberwindung von Hungersnöten und die Pflege der Kranken in besonderen von ihm gegründeten Haeusern. Er gab den Moenchsgemeinschaften heilsame Regeln und erzog die Christen in moralischer Strenge und durch das Vorbild persoenlicher Askese.

Der Hl. JOHANNES Chrysostomos ("der Mund goldener Worte") war in der Erziehung zum Heil nicht weniger streng in seinen Predigten. Dabei lebte er voll in der Welt der umgebenden Grossstadt Konstantinopel. Sein grosses Verdienst war es, dem Kirchenvolk durch Gottesdienste einen Eindruck des himmlischen Paradieses zu bieten, das Gebet in der Kirche so zu organisieren, dass alle Christen im Tageslauf und im Kirchenjahr die wesentlichsten Texte hören konnten. Dieses Muehen um die Herzen der Menschen im klaren Urteil gegen seelenzerstoerende Unsitten, aber auch durch Schoenheit, Klarheit und Gedankenreichtum in Gebet und Gottesdienst positive Erlebnisse schaffend, brachte dem Heiligen ein langes Martyrium, aber bringt fuer uns bis heute immer frische Frucht: durch die GÖTTLICHE LITURGIE UNSERES VATERS UNTER DEN HEILIGEN JOHANNES CHRYSTOMUS.

Der Hl. GREGOR der Theologe (im Westen: Gregor von Nazianz) war der gleichaltrige Freund (beide 329 geboren) und Gedankenaustauschpartner von BASILIUS dem Grossen seit den Jugendtagen des Studiums erst in Caesarea in Kappadokien, dann in Alexandria, dann in Athen, Mitkaempfer für die gefaehrdete Kirche, Philosoph, Moench, Dichter, Mystiker, Prediger und Bischof, zuletzt auch Patriarch -und dann wieder einfacher Moench. Beide kamen aus tiefglaeubiger Familie, sie waren auch verbunden durch ihre Begeisterung fuer die versammelte Kirche, Gegner aller individualistischen Spalter, waren sie reich an umfangreichen Erfahrungen klassischer Bildung und konnten so den Arianismus als typischen Aberglauben der halbgebildeten, aber etablierten Funktionaere durchschauen. Dies fuehrte bei beiden zu einer gesellschaftskritischen Grundhaltung, welche sich nicht nur in barmherzigen Taten und Predigten gegen die Reichen, Habgierigen und willkuerlichen karieresuechtigen Machtmenschen erschoepfte, die den Wohlhabenden oft so leicht faellt. Beide fuehlten sich nicht wohl in der ererbten Rolle des Sichbedienenlassens und des Befehlens eines grossen Haushaltes, dem typischen Lebensstil ihrer Zeit, in der die grosse Masse in Armut und Schulden leben musste, waehrend einige Wenige in verschwenderischem Reichtum moralische Schuld auf sich luden. Antwort auf diese unhaltbaren Zustaende, die Alle ins Unglueck fuehrten, war für sie der Weg der Nachfolge des Gottessohnes. Waehrend der Hl. BASILIUS der Grosse erfolgreiche Arbeit fuer dieses Ziel in verantwortlichen Positionen der Kirche zeigte, lebte der Hl. GREGOR fuer die Ueberwindung der immer wieder schuldig werdenden Welt auch in aeusserlicher Umkehr und Abkehr von der Welt und gab immer wieder seinem Beduerfnis nach mystischer Einsamkeit nach. Erst 30-jaehrig, zurueckgekehrt vom Studium in Athen hat er die Taufe empfangen, verbrachte 2 Jahre als Einsiedler, wurde 362 von seinem Vater, dem Bischof von Nazianz, zum Priester geweiht, fluechtete dann aber in die Einsamkeit. Erst als ein dogmatischer Streit dem inneren Frieden der Kirche von Nazianz gefaehrlich wurde, kehrte er zurueck und stiftete Frieden mit seiner brillianten einleuchtenden Auslegung des Konzils von Nizaea (325). Schliesslich blieb ihm nach einem klug eingefaedeltem "Streich" seines Freundes Basilius nichts anderes uebrig als Bischof zu werden. Schon 375, nach dem Tode seiner Eltern, verliess er seinen Bischofsstuhl um sich wieder dem Moenchsleben zu weihen. Doch diesmal holte ihn die von Arianern bedraengten orthodoxen Gemeinde der Reichhauptstadt Konstantinopel aus der Einsamkeit. 5 Jahre beharrlicher Predigtarbeit fuehrten letztlich zum Erfolg der im traditionellen Glauben versammelten Kirche. Der arianisch gewordene Patriarch musste schliesslich Gregor dem Theologen weichen, der vom bald einberufenen Konzil voll bestätigt wurde. Aber nachdem alles durch seine feierliche Inthronisation besiegelt war, schon einen Monat nach den Feierlichkeiten, verliess er Kathedrale und Patriarchenamt. Im kleinen Nazianz verbrachte er danach noch 2 Jahre bis er als einfacher Moench als "Vater der CHRISTLICHEN MYSTIK" in die ewige Heimat abberufen wurde.

So schliesst die Tradition der Kirche -als Zusammenfassung und Ausblick- diesen ersten Monat nach dem Fest der Geburt des Erlösers durch das gemeinsame Fest der Hl. 3 grossen Lehrer der Kirche. Die christliche Heiligkeit wird zusammengefasst
- in bekennendem, klarem und erleuchtendem theologischem Denken der Kirchenvaeter,
- in asketischem Mut und asketischer Kraft der Moenche
und letztlich in der Krone des Martyriums als Thorheit vor der momentanen Umwelt aber Triumph in der Ewigkeit.

Dies soll uns verdeutlichen, dass fuer die Kirche "Klarheit im Denken" und "Leben in der Liebe" untrennbar zusammengehoert.
WAHRE THEOLOGIE ist nicht bloss "Wissenschaft" sondern WEISHEIT, die gelebt werden will.
So wird auch jeder Christ aufgerufen und gestaerkt im Bemuehen zu seinem Heil stets Wissen mit Glauben und Leben in der Liebe zu vereinen.

Die 3 groessten Gestirne
der dreisonnigen Gottheit,
lasset uns gemeinsam
ruehmen in Hymnen,
da sie den Erdkreis
mit dem Abglanz
der goettlichen Lehren erfuellten,
die honigfliessenden Stroeme wahrer Weisheit,
die die ganze Schoepfung
mit den Wogen der Gotteserkenntnis ueberfluteten
,


BASILIUS, der Grosse
GREGOR, der Theologe
und der ruhmreiche JOHANNES
mit der goldredenden Zunge
da sie fuer uns
zur allheiligen Dreieinheit flehen
allezeit !



 

2. FEBRUAR / 15. 2.
Fest der
Begegnung unseres Herrn
bei Seiner Darstellung im Tempel
mit dem gerechten Greis Simeon und der Prophetin Anna


~ SRETENIE ~       ~ YPAPANTI ~       ~ INTAMPINAREA  DOMNULUI ~


Rette,
Sohn Gottes,
getragen auf den Armen
des gerechten Simeon,
uns,
die wir Dir singen:
Alleluja !

Festtagsikone, Paris, Leonid USPENSKY ( - 1987)

Heiser, Lothar: zur Bedeutung von Fest und Ikone
Hl.ROMANOS der MELODE: Kontakion zum Fest
Stichira der Nachfeier

Nach CHRISTI GEBURT und THEOPHANIE ist das Fest der Begegnung unseres Herrn bei Seiner Darstellung im Tempel das dritte Hochfest der Menschwerdung und des Kommens des Gottessohnes im Fleische in unsere Welt.
Die Begegnung des Herrn mit Simeon, dem gerechten Greis und Anna, der alten Prophetin, ist zugleich:
- Symbol der Begegnung des Heils des Neuen Bundes mit dem Alten Bund, am Ende seiner Jahre.
  (Tatsaechlich endete mit der Festigung des christlichen Gottesdienstes der Tempeldienst im Jerusalemer Tempel ein fuer alle mal.)
- Erkenntnis der Begegnung der im Gottssohn wiederhergestellten menschlichen Natur mit der durch Suenden gealterten Menschheit
- Heilbringende Begegnung fuer die einzelne Menschenseele, der die Hoffnung bereits lange erstorben war, dass sie jetzt das neue Leben empfängt.
In dieser Begegnung wird der menschlichen Natur Erneuerung, Heilung und Wiederherstellung der Ergöttlichung zuteil.


Dieses Fest ist schon durch die roemische Pilgerin Aetheria in Jerusalem um die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert bezeugt und hat sich von dort aus in der gesamten Weltkirche verbreitet.


+++

Freue dich,
gnadenerfuellte, jungfraeuliche
Gottesgebaererin !
Denn aus dir ist aufgestrahlt
die Sonne der Gerechtigkeit,
CHRISTUS unser GOTT.
Er erleuchtet
die sich bisher bewegten in Finsternis.
Frohlocke auch du,
gerechter Greis,
der du
den Befreier unserer Seelen auf den Armen traegst,
der uns auch die Auferstehung schenkt.


+++

Nun entlaessest Du, Herr, nach Deinem Worte
Deinen Knecht in Frieden.
Denn meine Augen haben gesehen Dein Heil,
das Licht zur Erleuchtung der Heiden,
das Licht zur Verherrlichung Deines Volkes.


+++

 

Heiser, Lothar:

Maria
(Die Gottesmutter)
in der Christus-Verkündigung des orthodoxen Kirchenjahres

Der Begegnung des Herrn mit Symeon, dem letzten vom Heiligen Geist geleiteten Seher des Alten Bundes, dem Repräsentanten der im Volke Gottes wach gehaltenen Hoffnung auf Erlösung und der Sehnsucht aller Menschen nach ewigem Leben, ist diese Ikone gewidmet.

Josef bringt die Tauben dar zur Erfüllung des Gesetzes, Sinnbilder des alten und neuen Gottesvolkes, der Kirche aus Juden und Heiden. Maria bringt Christus selbst dar, die Vollendung des Gesetzes und den Erlöser des Volkes Gottes. Den unfassbaren Gott, verborgen im kleinen Kind, legt sie in Symeons Arme, der ehrfurchtsvoll seine Hände verhüllt hat. Mit ihnen darf er greifen, was menschliches Begreifen übersteigt. Hier wird die Brücke geschlagen zwischen Gott und der Menschheit, zwischen dem Erlöser und den Erlösten. Von nun an soll es keine Hoffnungslosigkeit mehr geben und keine Gottverlassenheit unter den Menschen. Der Weg in die verheißene Heimat ist geebnet, das Tor geöffnet. Der Dienst der Propheten ist beendet, jetzt beginnt das Wirken der Kirche; der greise Symeon wird in den Frieden Gottes entlassen, das Gottesvolk aus den Heiden setzt sein Werk fort, das Reich Gottes zu verkünden und an seiner Verwirklichung mitzuarbeiten.

Ort der Vermittlung zwischen Gott und Menschheit ist Maria und die in ihr vorgebildete Kirche. Darum ist nicht der Tempel zu Jerusalem als Hintergrund für die Begegnung gewählt, sondern der Raum der Kirche, der Altar unter dem Baldachin.

Hymnisch wird die Aussage des Bildes und seine Aussage in der Liturgie besungen:

Der von den Cherubim getragen und von den Seraphim besungen wird,
wird heute nach dem Gesetz in den heiligen Tempel getragen
und nimmt seinen Thron auf den Armen des Greises ein.

Von Josef nimmt er als gottgefälliges Geschenk im Turteltaubenpaar die unbefleckte Kirche an,
das neuerwählte Volk aus den Heiden,
und die 2 jungen Tauben,
da Er des Alten und Neuen Bundes Begründer ist
.

Symeon, der die Erfüllung der an ihn ergangenen Verheißung erlangt,
segnet die Jungfrau, die Gottesgebärerin Maria,
und weist hin auf die Sinnbilder des Leidens Dessen, der aus ihr geboren wurde.

Von Ihm erbittet er die Entlassung mit den Worten:
Nun entlässt Du mich, Gebieter,
wie Du mir verheißen hast.
Denn Dich habe ich geschaut,
das vorzeitliche Licht, den Retter,
den Herrn des Volkes, der Christen.

Idiomelon des Andreas von Kreta am Vorabend zum 2. Februar; Menaion, Februar

Heiser, Lothar:
Maria in der Christus-Verkündigung des orthodoxen Kirchenjahres, Tyciak, Julius † und Nyssen, Wilhelm † (Hsgb.)
Sophia, Quellen östlicher Theologie, Bd. 20, Trier 1981, S. 256 f
.

hier aus St.Andreas Bote



 

Hl. ROMANOS der Melode:
Quelle
Kontakion auf den EMPFANG UNSERES HERRN

Oikos 8,9,12,13 nach Lk 2,25-40


Groß und voll des Ruhmes bist Du,
den der Höchste im Verborgenen zeugte,
allheiliger Sohn Marias.
Einen nenne ich Dich,
zugleich sichtbar und unsichtbar,
fassbar und unfassbar,
der Natur nach als Gottessohn vor aller Zeit
erkenne ich Dich und glaube an Dich,
doch bekenne ich,
dass Du auch übernatürlich der Sohn der Jungfrau bist.
Deshalb wage ich es,
Dich wie eine Lampe zu halten;
denn jeder, der eine Lampe trägt, wird erleuchtet, nicht verbrannt.
Daher erleuchte mich, Du unverlöschliche Lampe, Du
der allein die Menschen liebt !


Dies vernahm die unbefleckte Jungfrau,
von Unruhe erfasst trat sie näher,
der Greis aber sprach zu ihr:
Alle Propheten haben deinen Sohn verkündet,
den du ohne Zeugung gebarst.
Dich meinte der Prophet,
als er ihnen jubelnd das Wunder verkündete,
dass du die verschlossene Pforte bist, o Gottesgebärerin:
Durch dich trat ja der Herr ein und wieder heraus;
und weder geöffnet noch auch nur bewegt wurde deiner Keuschheit Pforte,
welche Er allein durchschritt und heil bewahrte, Er,
der allein die Menschen liebt !


Von Christus bestärkt,
verkünde ich dir,
dass hieraus ein Zeichen des Widerspruches entstehen wird.
Dies Zeichen aber wird das Kreuz sein,
welches die Gesetzesfeinde Christus errichten werden.
Den Gekreuzigten werden die einen als Gott verkünden,
die anderen wiederum als Menschen,
indem diese die Glaubenssätze der Gottlosigkeit,
jene aber die der Gottesfurcht vorbringen.
Für himmlisch halten die einen seinen Leib,
die anderen für Trug;
Fleisch habe Er unbeseelt von dir angenommen, sagen sie,
die anderen: beseelt – Er,
der allein die Menschen liebt !


Solche Widersprüche wird das Geheimnis hervorrufen,
dass selbst deinem Verstande Zweifel kommen werden.
Und wenn du dann deinen Sohn ans Kreuz genagelt siehst, Makellose,
wirst selbst du, obgleich der Worte eingedenk, die der Engel sprach,
plötzlich an der göttlichen Empfängnis und den unsagbaren Wundern zweifeln.
Wie ein Schwert wird dich der Widerstreit des Leides treffen;
doch danach wird er als schnelle Heilung deinem Herzen
und seinen Jüngern den unbesiegbaren Frieden aussenden, Er,
der allein die Menschen liebt !


Johannes Koder:
" Mit der Seele Augen sah er deines Lichtes Zeichen "
Romanos der Melode
Hymnen des orthodoxen Kirchenjahres
(Wien 1996)
hier aus St.Andreas Bote

 

Stichirion
Quelle
aus dem Vespergottesdienst der Nachfeier am 3.Februar


Der Alte der Tage (Dan 7,9),
der das Gesetz einst auf dem Sinai dem Mose übergab,
wird heute als Kind geschaut
.



Nach dem Gesetz,
obwohl des Gesetzes Schöpfer,
erfüllt er das Gesetz.
Er wird in den Tempel getragen
und dem Greis übergeben
.




Ihn empfängt Simeon, der Gerechte;
und da er der Anordnungen Erfüllung gekommen sieht,
ruft er voller Freude:
Geschaut haben meine Augen das seit Ewigkeit verborgene Geheimnis,
welches am Ende dieser Tage offenbar wurde,
das Licht, das der ungläubigen Völker Dunkelheit erhellt,
und den Ruhm des neuerwählten Israel.
Deshalb entlasse Deinen Diener
aus den Fesseln dieses leiblichen Daseins
in das junge und wunderbar unvergängliche Leben,
da Du der Welt das grosse Erbarmen gewährst
.



Stichirion aus dem Vespergottesdienst zur Nachfeier
3. Februar, Anthologion I, 1586
Lothar Heiser:
QUELLEN der FREUDE, Die Hochfeste der orthodoxen Christen  

(Verlag Fluhegg 2002)
CH-6442 Gersau

ISBN 3-909103-19-7



 
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