Aktuelle
Feste im
Jahreskreis des Heils
Weihnachtliche
Zeit
Hl. Erzengel
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Fasten |
EINZUG der Gottesmutter|
Hl.Nikolaus |
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...aber RICHTIG
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THEOPHANIEN
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Hl.3
Theologen |
BEGEGNUNG
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15.
November (28.11.)
Am Vorabend beginnt die 40-tägige vorweihnachtliche
Fastenzeit: nur vegetarische Speisen bis 24. Dezember
Die erste und letzte Woche nur gekochte Speisen !
In den anderen Wochen können als
Erleichterungen:
Dienstag und Donnerstag und/oder Samstag
und Sonntag Krustentiere, Öl und Wein verwendet werden.
Am Fest des Einzugs der Allhl.
Gottesgebärerin und besonders verehrter Heiliger wie des Hl.
Niklaus (6.(19.)Dezember)
könnte Fisch zubereitet werden;
sollte aber als Abschlachten eines Lebewesens vermieden werden
!
(da wir für das Reich Gottes "üben":
"...
wo Löwe und Lamm nebeneinander leben ...")
mehr zum
Thema
21.
November (4.12.)
EINZUG
der
ALLERHEILIGSTEN
GOTTESGEBÄRERIN
in den
TEMPEL
~ WWEDENJE
~
~ EISODIA~
~ INTRAREA~
Der reinste Tempel
des
Erlösers,
das kostbare Brautgemach,
die Jungfrau, die heilige Schatzkammer
der Herrlichkeit Gottes
wird heute eingeführt
in das Haus des Herrn
und führt mit ein
die Gnade im göttlichen Geiste.
die Engel besingen sie:
Sie selbst ist das himmlische Zelt
.
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|
weitere
Texte zum Fest:
aus: The Year
of Grace
Die
Kirchenväter
zu
Apokryphen und Vorverkündigung
Prof. Larentzakis:
Marienverehrung in
der Orthodoxie
Prof. Lothar Heiser: Quellen der Freude, zum Fest
Der
Sinn des Festes erschließt sich nicht, wenn man den Text des
Protoevangeliums des Pseudo-Jakobus geschichtlich-faktisch verstehen
will. Die Bedeutung für uns wurzelt im Symbolisch-Poetischen:
Die Gottesmutter steht hier
-wie so oft- vorbildhaft für alle
Menschen.
Es geht um unsere Bereitschaft uns zur Heiligung der menschlichen Natur
führen zu lassen.
Die Stufen dieser Heiligung, die Phasen der Annäherung an
Gott, werden im Bilde verdeutlicht:
Einführung in die Sphäre Gottes (als Vorbild die
kindliche Empfänglichkeit), das stetige Verweilen in dieser
Sphäre über die Jahre bis zur Reife, der stufenweise
Aufstieg zur Gotteserkenntnis, genährt durch die himmlische
Speise, der vertraute Umgang mit Engeln.
Dies alles geschieht jedoch
nicht aus dem starken Willen und als
Ergebnis der Leistung des typisch männlichen Charakters
sondern in der Ergebenheit und im Vertrauen eines Kindes, das
geführt wird und sich führen lässt.
(+ Erzpriester SERGIUS Heitz)
Fastenregeln
Die
Fastenregeln der Kirche sind im Kapitel 32 und 33 des Typikons
dargelegt.
Vollständiges Fasten,
wie in den
Grossen 40-tägigen Fasten vor dem Auferstehungsfest
vorgesehen, bedeutet Abstinenz von Fleisch, Eiern, allen
Milchprodukten, Fisch, Wein und Öl. Der Speiseplan besteht
also praktisch nur aus Gemüse, das ohne Öl zubereitet
wird, Kartoffeln, Reis und Brot, wobei den
Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen jeder Art, Linsen)
besondere Bedeutung zur ausgewogenen Ernährung zukommt. An den
Samstagen und Sonntagen dieser Fastenzeit ist laut Typikon
zusätzlich Wein und Öl erlaubt, was die Zubereitung
der Speisen erleichtert. An einem besonderen Feiertag, wie zum Fest der
Verkündigung an die Gottesmutters am 25. März (7.4.)
aber z.B. nicht am
Sonntag der Orthodoxie ! sind auch Fischspeisen erlaubt.
Dabei ist jedoch immer zu
bedenken, dass
die Fasten keine Zwangsjacke darstellen, sondern eine Hilfe, die die
Abhängigkeiten aufheben und uns auf das Gebet hin orientieren
sollen.
Dadurch gehört auch
weitestgehender Verzicht auf "Zeitvertreib" und Unterhaltungsmedien.
Ernsthafte Bemühungen
in der
Überwindung persönlicher Schwächen sind
notwendige Begleiter sinnvollen Fastens.
Hingegen sollte bei
gesundheitlichen
Problemen wirklich nur Überflüssiges dem Fasten
unterworfen werden.
Damit hier keine
Willkür oder
unheilsame Unsicherheit aufkommt, sollte man sich immer mit dem
"Geistlichen Vater", zu dem ein jeder Christ für seinen
Nächsten werden kann, absprechen !
F A S T E N
Jes 58: 4 ff
+++
Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr
und schlagt mit gottloser Faust drein.
Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr es jetzt tut,
wenn eure Stimme im Himmel gehört werden soll.
Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe:
Loese die Fesseln derer, die du mit Unrecht gebunden hast;
Loese die Stricke des Jochs !...
Teile mit den Hungrigen dein Brot,
und die im Elend ohne Obdach sind, fuehre in dein Haus...
Dann wird dein Licht hervorleuchten wie die Morgenroete,
und dein Heil wird schnell voranschreiten,
und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen,
und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschliessen.
Dann wirst du rufen, und der Herr wird dir antworten.
Wenn du schreist, wird ER sagen:
Siehe, hier bin ich !
Wenn du bei dir niemanden unterjochst
und nicht mit Fingern zeigst
und nicht uebel redest,
sondern den Hungrigen dein Herz finden laesst
und den Elenden seinen Mangel linderst,
dann wird dein Licht aufgehen in der Finsternis
und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.
Und der Herr wird dich immerdar fuehren
und dich satt werden lassen in der Duerre
und dein Gebein staerken.
Und du wirst sein
wie ein gut bewaesserter Garten
und wie eine Wasserquelle,
der es nie an Wasser fehlt.
+++
So singen wir am Beginn der Fasten:
+++
Lasset uns ein Fasten halten,
welches dem Herrn gebuehrt und wohlgefaellig ist:
Entfremdung von boesen Taten,
Beherrschung der Zunge,
Enthaltung von Zorn,
Fernhalten von zwanghafter Begierde,
Verleumdung,
Luege und
Meineid.
Die Freiheit von diesen Dingen
ist ein wahres Fasten.
+++
Warum wir fasten ?
Prof. Dr. John Breck
Charleston,USA - Paris,St.Serge
übersetzt von G. Wolf
St.Andreas-Bote
Viele
Christen haben
die überkommene Fastenpraxis aufgegeben.
In vielen heutigen westlichen Kirchengemeinschaften scheint sie
mühsam und unwesentlich.
Für diejenigen aber, die die heilende (eschatologische) und
heiligende (sakramentale) Bedeutung des Fastens schätzen, ist
es so wesentlich wie Essen und Trinken.
Warum fasten also die orthodoxen Christen ?
Für die meisten ist das Leben schon herausfordernd genug
ohne selbstauferlegte Schranken für das, was wir an gewissen
Wochentagen und während langer Perioden des Kirchenjahres
essen,
trinken und tun.
Sorgt sich Gott wirklich darum ob wir freitags Fleisch essen oder den
Kühlschrank während der Fastenzeit von Milchprodukten
befreien ?
Ist das wirklich wichtig ?
Zusätzlich haben manche noch Bedenken wegen der
Scheinheiligkeit, die das Fasten manchmal begleitet.
Wir weigern uns aus spirituellen Gründen manche Lebensmittel
zu essen,
tun aber wenig oder gar nichts dafür, unser Verhalten
gegenüber Anderen zu ändern.
Eine mit der Fastenzeit verbundene Klage (sowohl vom Hl. BASILIOS dem
Grossen,
wie vom Hl. CHRYSOSTOMOS überliefert und von Metropolit Simeon
von
der Bulgarischen Orthodoxen Kirche auch in unserer Zeit wiederholt
gelehrt,
Anm. des Herausgebers dieser Internet-Seite) fasst das mit
erschreckender Genauigkeit zusammen:
" DU ENTHÄLTST DICH DER FLEISCHSPEISE - ABER DU VERSCHLINGST
DEINE NÄCHSTEN !"
Der Hl.JOHANNES vom Sinai hat uns die wirkliche spirituelle Gefahr
aufgezeigt, die im übermässigen Genuss liegt:
...Essen soll den Körper gesund erhalten;
aber nicht durch un-überlegte -oft von aussen
suggerierte- Wünsche
versklaven und
uns von der Sorge um unser Heil ablenken !
Die pastoralen Erfahrungen der Kirchenväter ergänzen
die biblischen Mahnungen, wie die des Hl. Apostels PAULUS:
" ... sorgt nicht so für euren Leib, dass unsinnige Begierden
erwachen " (Röm. 13,14).
Die asketische Tradition der Alten Kirche kennt mehrere Gründe
für das Fasten.
Richtiges Fasten reinigt den Körper von Giften, es erleichtert
das Gebet,
es hilft LEIDENschaften und Versuchungen zu beherrschen,
und es hilft Solidarität mit den Armen dieser Welt zu
fühlen.
Diese Tradition aber besteht auf einem Zugang zum Fasten, der heute oft
vergessen wird:
Ausgewogenheit und Masshalten.
Wir können uns zwanghaftes "Etikettenlesen" von allen
gekauften Lebensmitteln auferlegen,
nur um sicher zu sein, dass sie auch nicht eine Spur von Milch
enthalten;
wir können hungern bis unsere Gesundheit in Gefahr ist;
wir können uns hämisch freuen über unseren
"Erfolg" und die weniger Eifrigen unter uns verurteilen.
Das aber macht die Fastendisziplin zu einer Farce.
Viele Orthodoxe, die im Westen leben, stehen vor einem Dilemma, wenn
sie von Nicht-Orthodoxen eingeladen werden,
die unsere Fastenpraxis nicht kennen, oder auch von Orthodoxen, die
sich nicht darum scheren.
In diesen Fällen sind Ausgewogenheit und Masshalten besonders
gefragt.
Um Stolz auf unser Fasten zu vermeiden, ist es gesund und
vernünftig, das Gebot zur richtigen Zeit zu lockern.
" Durch die Lockerung unserer gewöhnlichen Praxis, "
rät der Hl. DIODOKOS von Photiki,
" können wir unsere Selbstbeherrschung in Demut verborgen
halten ".
Wenn wir in Gefahr sind andere mit unseren Fasten zu beleidigen, ist
der Rat des Hl. PAULUS eine gesunde Daumenregel:
" ... esst, was euch vorgesetzt wird " (1Kor 10:27)
Doch beantwortet solcher Rat nicht die Frage, warum wir gerufen
-eingeladen- sind, Fastenregeln zu akzeptieren,
sei es eine totale Abstinenz für kurze Zeit oder
eingeschränkte Nahrung während längerer
Fastenzeiten.
Evagrios Pontikos, ein georgischer Mönch, der 399 in der
Abgeschiedenheit der ägyptischen Wüste starb,
beschreibt uns die richtigen Gründe, warum das Fasten im
christlichen Leben so wichtig ist:
" Faste vor dem Herrn so gut du kannst, " rät er,
" denn damit wirst du von deinen Lastern und Sünden gereinigt;
es erhöht die Seele,
heiligt den Geist,
treibt Dämonen aus
und bereitet dich auf die Gegenwart Gottes vor
...
Sich der Nahrung zu enthalten, sollte dann deine eigene Wahl sein und
asketisches Bemühen ".
Elias, der Presbyter, ein Priestermönch des 11./12.
Jahrhunderts,
verdeutlicht dieses Ziel mit dem Bild des kommenden Reiches.
"Wer Fasten und das unablässige Gebet praktiziert,
das eine zusammen mit dem anderen,
wird sein Ziel, die Stätte aus der ´Kummer und
Seufzen entfliehen´ (Jes 35:10 LXX) erreichen ".
Fasten dient dem Heil nur wenn es in Beziehung auf das Reich Gottes
gehalten wird.
Wenn es auch dazu dienen mag den Leib zu entgiften
und uns hilft unsere Versuchungen zu Völlerei und Genusssucht
in den Griff zu bekommen,
rechtfertigt dies keineswegs ihre Strenge.
Die Fastendisziplin hat nur einen grundlegenden Zweck: uns auf das Fest
vorzubereiten.
Wir enthalten uns völlig des Essens bevor wir die Heilige
Kommunion empfangen,
nicht nur um den Bauch zu leeren,
sondern um Hunger für die wahre Eucharistie zu schaffen,
das Himmlische Mahl, das für uns bereitet wurde vor der
Erschaffung der Welt.
Das gleiche gilt für die langen Fastenzeiten unseres
Kirchenjahres.
Sie helfen sehr bei der lebenswichtigen Aufgabe, die "Zeit zu
heiligen",
Herz und Geist der überweltlichen Wirklichkeit und dem
Versprechen der erfüllten Hoffnung zu öffnen.
Fasten hat seine wahre Grundlage im gesamten sakramentalen Leben der
Kirche,
das den Gläubigen nährt und zum ewigen Leben, zu
Freude und Frieden im Himmelreich führt.
Es erhebt uns über die täglichen Sorgen unserer
irdischen Existenz,
um uns sicher auf die Flugbahn zu setzen,
die uns von diesem Leben ins nächste bringt.
Fasten ist kein Sakrament im strikten Sinne, aber es ist zutiefst
"sakramental".
Sakramental und eschatologisch, weil es unser gegenwärtiges
Leben und unser Tun heiligt,
unser Gebet -das persönliche, wie das gemeinschaftliche-
vertieft und verstärkt,
und in unserem innersten Sein einen entscheidenden Durst nach dem
versprochenen Mahl schafft, dem kommenden ewigen Fest.
Fasten ist die Mahnung, dass der Weg zur Herrlichkeit der Weg des
Kreuzes ist.
Fasten mag kleinere Unannehmlichkeiten auferlegen:
unseren Drang nach sofortiger Befriedigung enttäuschen
und uns schmerzlich daran zu erinnern, wieviele der Menschen dieser
Erde jede Nacht hungrig zu Bett gehen.
Aber das alles hat sein Gutes.
Denn diese Unannehmlichkeiten führen den Leib, den Geist und
die Seele zu dem, was wirklich wichtig ist:
zum himmlischen Jerusalem
in dem die Seele erhöht wird,
der Geist geheiligt
und die Dämonen besiegt,
und wir alle auf ewig in der Gegenwart Gottes weilen.
Quelle: http://www.holyapostles.org
* St. Andreas Bote:
empfehlenswerte Monatsschrift in deutscher Sprache mit
ausgewählten aktuellen Texten der besten Theologen aus allen
orthodoxen Traditionen und aktuellem Kalendarium
Fragen, Zuschriften an G.Wolf, Dammweg 1, 85655 Grosshelfendorf, 08095
- 1217; gerhard.wolf@t-online.de
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St.
Andreas Bote - online

8.
November (21.11.)
SYNAXIS
der
Heiligen Erzengel
MICHAEL und GABRIEL
und
aller HIMMLISCHEN KÖRPERLOSEN MÄCHTE
~
SaBOR na Sv.ARCHAN.
MICHAIL ~
~ Synaxis Pan. TAXIARCHON ~
~ Soborul Sf. ARHANGHELI ~
Anführer
der
Himmlischen Scharen
wir -auf Erden- bitten euch:
beschirmt uns
durch euer Eintreten für uns
im Schatten der Flügel
eurer unstofflichen Herrlichkeit.
Voll Vertrauen rufen wir inständig
erreicht unser Freiheit
von den Gefahren
ihr Ersten der überirdischen Mächte !
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weitere
Texte:
Erzpriester SERGEJ
(Prof.
Bulgakow): Ausgesandt, den Willen Gottes zu tun ...
Die "Himmlischen
Körperlosen Mächte"
ПРАВОСЛАВНОТО
УЧЕНИЕ ЗА АНГЕЛСКИЯ СВЯТ
Dieses
Fest ruft
uns in
Erinnerung, dass wir, als Glieder des Leibes Christi, ausser mit
Christos selbst und allen Heiligen auch verbunden sind mit den
geistigen Mächten der Schöpfung, die sich nicht wie
wir durch Sündenfall von Gott trennen lassen, sondern Ihm in
selbstloser Demut und Liebe verbunden geblieben sind.
Symbolisiert sind sie durch die beiden Erzengel:
MICHAEL, der Bekämpfer der widergöttlichen
Mächte und
GABRIEL, der Bote der göttlichen Gnade.
Denn nach biblischer Tradition sind die himmlischen Mächte,
die Gottes Thron preisend und dienend umgeben, in doppelter Hinsicht
auch den Menschen zugewandt:
als Übermittler von Gewissheit und Unterstützer in
der Anstrengung vor dem endgültigen Richter
(Num 22,22-35; 2 Koen 24,16; 4 Koen 1,3.15; 19,35; Mt 13,41 f; 16,27;
Apg 12,23)
und als Verkünder und Bringer der göttlichen Gnade
(Gen 18,1-16; 3 Koen 19,4-8; Tob 5,5-6,22; Lk 1,11.26; 2,9.13-15; Mt
1,20-24; 18,10; 28,2; Apg 1,10; 5,19f; 12,8f)
Die Engel vermitteln uns daher durch das Bewusstsein ihrer Anwesenheit
Schutz vor den Einflüssen der widergöttlichen
Mächten und die Sicherheit der Geborgenheit in der Hut Gottes.
In ihrem selbstlosen Dienst sind sie aber auch immer neue Ermutigung
zur Hingabe an Gott und zum anbetenden Verweilen in Seiner Gemeinschaft
und in Seiner Nähe.
Zu wissen, dass auch sie vor Gott für uns eintreten, bedeutet
für uns in der Gemeinschaft des Teiles der Kirche,
der sich noch auf der irdischen Wanderschaft und im Kampf mit dem
Bösen befindet,
eine hilfreiche Erinnerung und Gewissheit der Gottesnähe und
der Hoffnung auf den Sieg des Guten über das Böse.
(Vater
SERGI
Heitz +)
Die "Himmlischen Körperlosen
Mächte"
Da
Er die wahre,
grenzenlose Liebe ist,
schuf Gott „alles Sichtbare und Unsichtbare“ so,
dass es an Ihm teilhaben kann.
Der Hl. Gregor der Theologe schrieb: ‚Da es Gott in Seiner
Güte nicht genügte nur mit der Betrachtung
Seinerselbst beschäftigt zu sein, sondern da es nötig
war, dass das Gute sich weiter und weiter ausbreiten sollte, sodass die
Zahl derer, die Gnade erhalten so groß wie möglich
würde (denn das ist charakteristisch für die
größte Güte) – deshalb also
ersann Gott als Erstes die himmlischen Engelsmächte; und der
Gedanke wurde Tat, die vom Wort erfüllt und durch den Geist
vervollkommnet wurde [...] und da Er an den ersten Geschöpfen
Gefallen fand, ersann Er noch eine Welt, materiell und sichtbar, in
ordnungsgemäßer Gestaltung, Himmel und Erde, und was
zwischen ihnen ist.’
Das Unsichtbare – einschließlich des Himmels und
der Körperlosen Mächte – wurde von Gott vor
der Welt, in der wir leben, erschaffen.
Die himmlischen Heerscharen waren sogar Zeugen und priesen die
Schöpfung der materiellen Welt, wie der Herr dem Hiob
erklärte:
‚Als die Sterne geschaffen wurden, priesen mich mit lauter
Stimme alle Meine Engel.’ (Hiob 38,7 LXX).
Die Körperlosen Mächte lobpreisen und dienen Gott und
sind zusätzlich die Ausführenden Seines Willens: sie
verwalten die Schöpfung, beschützen die Menschheit
und bitten für sie und versuchen die Menschheit und die
Völker zu Ihm zu führen – manchmal indem
sie unsere Taten in die rechten Wege leiten, manchmal indem sie uns den
Willen Gottes lehren oder offenbaren.
Die Körperlosen Mächte wurden von Gott ohne Form oder
leibliche Materie (unkörperlich) gemacht.
Der Hl. Johannes von Damaskus erläutert: ‚Wenn es
der Wille Gottes ist, dass Engel denen erscheinen sollen, die
würdig sind, erscheinen sie nicht ihrem Wesen nach, sondern
nehmen, verwandelt, eine solche Erscheinung an, dass sie den leiblichen
Augen sichtbar sind.’
Durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit sind die Körperlosen
Mächte von ihrer Beschaffenheit her unsterblich, aber
(ungleich Gott Selbst) auf Ort und Zeit beschränkt: sie
können nicht gleichzeitig im Himmel und auf Erden sein.
Gott begabte die Körperlosen Mächte mit Intelligenz,
Vernunft und freiem Willen – wie auch später den
Menschen – aber sie sind ‚die vollkommensten
Geister, dem Menschen in ihren Geistesgaben
überlegen’ und ‚so weit über uns,
dass sie unerfassbar sind.’ Die Engel im Himmel sind
vollkommene Schönheit in ihrer Liebe zu Gott und ihrem Dienst
an Gott. Fortwährend vor Seinem Angesicht, sind die
Körperlosen Mächte ‚so erfüllt von
Gottes Gnade, dass sie in keiner Weise daran denken zu
sündigen.’
Alle Körperlosen Mächte haben den Namen
‚Engel’ gemeinsam – er bedeutet
‚Bote’ im Griechischen – auf Grund ihres
Dienstes: sie ‚stehen vor dem
Angesicht des Schöpfers und dienen Ihm.’ Dieser
einfache Name
beschreibt auch recht gut, wie der Mensch oft den Körperlosen
Mächten
begegnet: als Verkünder oder Boten Gottes.
Die Heilige Tradition teilt die Engel in 3 Hierarchien zu je 3 Stufen
ein.
In der höchsten Hierarchie sind die Seraphim, Cherubim und
Throne.
Am nächsten sind die sechsflügeligen SERAPHIM der
heiligsten Dreieinigkeit, die in ihrer Liebe zu Gott erstrahlen und
diese Liebe auch in anderen fördern. In der Ikonographie der
Kirche werden sie als Gesichter gezeigt, die von flammend-rot und
rot-orange leuchtenden Flügeln umgeben sind.
Die vieläugigen CHERUBIM sind die nächsten. Durch
diese Heere werden Weisheit und Erleuchtung in der göttlichen
Erkenntnis zur Schöpfung gesandt und ihr Name bedeutet
‚Ausgießen der Weisheit’ und
‚Erleuchtung’. Cherubim werden veranschaulicht als
Gesichter, die von vier (oder manchmal sechs) blaugrünen, mit
alles erkennenden Augen bedeckten Flügeln umgeben sind.
Schließlich findet man die THRONE (in Ez 1,15-21 beschrieben)
am Fuße des himmlischen Thrones Gottes, wie sie Ihn
geheimnisvoll stützen. Sie dienen der Rechtschaffenheit der
Gerechtigkeit Gottes. Die ‚sich drehenden
Räder’, die der Prophet Ezechiel gesehen hat, die
Throne, werden auf den Ikonen als zwei gelbrote ineinander greifende
Ringe mit je vier Flügeln gezeigt. Die Ringe sind mit alles
erkennenden Augen bedeckt.
Die mittlere Hierarchie umfasst die Fürstentümer,
Mächte und Herrschaften, die – nach dem hl.
Athenagoras – ‚den Elementen, den Himmeln, der Erde
und allem was darin ist befehlen.’
Die FÜRSTENTÜMER belehren und leiten unsere irdischen
Behörden ( - wenn sie darauf hören ! ) zum weisen
Regieren. Sie können die irdische Ordnung durch Wunder
beeinflussen, sündhafte Regungen dämpfen und die
Willenskraft stärken um Versuchungen zu widerstehen.
Die MÄCHTE (bekannt aus 1Petrus 3,22) bringen die Gnade Wunder
zu wirken und geisliche Urteilskraft zu Heiligen, die Gott gefallen.
Sie helfen der Menschheit gehorsam und geduldig zu sein und dem Willen
Gottes zu dienen. Sie werden in der Ikonographie der Kirche als
leuchtende kristallene Kugeln, mit einem ‚X’ oder
‚XC’ darauf, dargestellt, die meist von Engeln in
menschlicher Gestalt hochgehoben werden.
Die HERRSCHAFTEN (auch ‚Tugenden’ genannt)
widerstehen der Macht des Satans und halten die Menschen davon ab,
dämonischen Versuchungen nachzugeben. Sie stärken und
schützen die Asketen.
In der untersten Hierarchie sind die Körperlosen
Mächte, denen der Mensch am öftesten begegnet:
Die GEWALTEN befehlen den niederen Engeln und lehren sie die
Erfüllung des Willens Gottes. Nach der Mutter Martha von Pskov
‚leiten sie das Weltall und beschützen Land,
Völker und Menschen. Gewalten lehren Menschen jedem die Ehre
zu erweisen, die seiner Stellung entspricht. Sie lehren die Regierenden
ihre notwendigen Verpflichtungen zu erfüllen, nicht zu
persönlicher Ehre und eigenem Vorteil, sondern aus Achtung vor
Gott und zum Nutzen des Nächsten.’
Die ERZENGEL verkünden oder bringen Botschaften über
Gott und Seine Werke zu unserem Heil.
Wegen dieser Rolle werden die Engel in der Heiligen Schrift auch
einzeln benannt oder sind nach der Heiligen Tradition bekannt:
MICHAEL (‚wie Gott’, der Anführer der
Engelsheere) Er wird oft in Rüstung mit einem Flammenschwert
oder einem Banner mit rotem Kreuz dargestellt,
GABRIEL (‚die Kraft Gottes’ nach Dan 8,16 und Lk
1,26);
RAPHAEL (‚die Heilung Gottes’ Tobit 3,16.12,15),
URIEL (‚Feuer Gottes , 3Esdras 5,20),
SELAPHIEL (‚Gebet Gottes’, 3Esdras 5,16);
JEHUDIEL (‚die Verehrung Gottes’);
BARACHIEL (,der Verteiler des Segens Gottes für gute Taten';
und
JEREMIEL (‚die Erhebung zu Gott’, 3Esdras 4,36).
Erzengel werden dem Menschen in schönen, leuchtenden,
geflügelten, menschlichen Gestalten offenbart. Erzengel
‚offenbaren die Geheimnisse des Glaubens, der Prophetie und
des Erkennens des Willens Gottes; sie verstärken den Glauben
im Menschen und erleuchten sein Herz mit dem Licht des heiligen
Evangeliums.’
Die ENGEL (oft als ‚SCHUTZENGEL’ bezeichnet) sind
dem Menschen am nächsten. Sie offenbaren ihnen die Absichten
und Weisungen Gottes und leiten sie an, ein frommes auf Christus
gerichtetes Leben zu führen. Sie versuchen die Menschen vor
dem Fall (geistlich wie körperlich) zu bewahren und sind da,
wenn sie Hilfe brauchen ‚aufzustehen’, wenn sie
doch fallen. Engel werden dem Menschen in leuchtender menschlicher
Gestalt, mit oder ohne Flügel, offenbart. Als
Geschöpfe, die vor das Angesicht Gottes treten, sind Engel
mächtige Fürbitter, d.h. sie sprechen zu Gunsten des
Menschen zu Ihm. Als Christus Seine Jünger über die
Sorge für die, die ihm folgten – die Schafe Seiner
Herde – belehrte, sagte Er:
‚Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu
verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das
Angesicht meines himmlischen Vaters’ (Mt 18,10).
Wegen ihres treuen und nie endenden Dienstes für Gott
– und auf Seinen Befehl für die ganze
Schöpfung – werden die Engel als das Vorbild
für den Dienst des Diakonats gesehen – sie sind das
‚Rollenmodell’ für die Diakone unserer
Kirche. Die Erzengel Michael und Gabriel werden gewöhnlich auf
dem Diakontüren (die Nord- und Südtüre) der
Ikonostase abgebildet
.
Nichola
Toda Krause 1999 by Orthodox Family Life; http://www.theologic.com;
Übers. G. Wolf
hier aus:
St. Andreas-Bote:
Der
himmlischen Heere Erzanführer,
wir flehen euch an, wir Unwürdigen:
Durch eure Fürbitten umgebt uns,
im Schutz der Flügel eurer unstofflichen Herrlichkeit, wie mit
einer Mauer,
die wir uns ausgestreckt niederwerfen und rufen:
Aus den Gefahren erlöset uns als Anführer der
Mächte droben.
Apolytikion vom Fest im 4. Ton
Geistliches
Wort
zum Festtag der
Erzengel Michael und Gabriel und der Synaxis aller Himmlischen
Körperlosen Mächte
am 8. November
von
Erzpriester SERGEJ
(Prof. Bulgakow)
Ausgesandt, den Willen Gottes zu tun ...
Es
ist die Zeit, den Tag des
Erzengels Michael und aller heiligen Engel, unserer himmlischen
Bewahrer, Fürsprecher und Beschützer zu begehen.
Erneut bitten wir sie, daß sie uns um unserer Gebete willen
unter den Schutz ihrer Flügel nehmen.
Wiederum
bekennen wir uns
zum Glauben an die heiligen Himmelsbewohner, die am Thron des Herrn
stehen, die Gottesdiener, die die Welt und die gesamte
Schöpfung in diesem und im zukünftigen Leben
bewahren. Offen bekennen wir, daß die Engel nach Gottes
Willen die irdischen Schicksale der Völker lenken: in Krieg
und Frieden, in Freude und Leid, beim Zusammenbruch von
Königreichen und beim Untergang von Völkern ebenso
wie bei ihrer Erlösung.
Wir
glauben daran,
daß wir in Tagen der Not und der Prüfung nicht ohne
ihre Hilfe bleiben. Die himmlischen Heerscharen werden für uns
und mit uns streiten, die Kräfte des Himmels mit den
Kräften der Lüfte, und dort, im Himmel, entscheiden
sich die irdischen Schicksale der Völker.
"Und
es erhob sich ein
Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten wider den Drachen.
Und der Drache stritt und seine Engel ..." (Offb. 12,7).
Dieser
Krieg fand statt und
findet auch heute noch statt. Man weiß nicht, wem, wie und
worin im Himmel Hilfe und Sieg zuteil werden, aber wir Menschen sind
nicht allein gelassen mit unseren irdischen Schicksalen, die, wenn sie
auch auf der Erde, so doch nicht allein mit menschlichen
Kräften entschieden werden. Dieser Gedanke gibt uns Zuversicht
angesichts dessen, was auf der Welt geschieht, obwohl wir sowohl das
Schicksal heute als auch die künftige Vollendung nicht
verstehen.
"Zu
jener Zeit wird Michael,
der große Engelfürst, der für dein Volk
eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit großer
Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen
gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet
werden, alle, die im Buch geschrieben stehen" (Dan 12,1).
Wir
wissen nicht, auf welche
Zeit sich diese Vorhersage bezieht, auf unsere oder eine uns ferne
Zukunft, aber die Vergangenheit ist ihr ähnlich und bestimmt
auch die nachfolgenden Geschehnisse. Aber wie es auch sei, diese
prophetischen Visionen beziehen sich auf uns; der Erzengel Michael
wacht zusammen mit den anderen heiligen Engeln besonders über
das Schicksal seines Volkes und über alle Menschen.
Möge er jetzt und heute unsere Herzen nicht verwirren.
Diese
Offenbarungen
über die Welt der Engel überliefert uns das Wort
Gottes, und die Kirche verkündet sie.
Wir lauschen ihnen, werden getröstet und sind zugleich
verwirrt.
Die Botschaft dringt nur in den Verstand, darum wirkt sie kraftlos und
kalt, wie aus der Ferne und gelangt nicht in unsere Herzen. So wird sie
im Leben leicht vergessen, wenn auch nicht immer und von allen, so doch
oft und von vielen.
Ratlos und mit einer gewissen Verlegenheit, im Bewußtsein der
Sünde gegenüber unseren Schutzengeln und allen
heiligen Engeln erscheinen wir, um an diesem Tag ihrer im Gebet zu
gedenken.
Aber
weshalb und warum?
Reichen unsere Kräfte nicht um die Glaubensmüdigkeit
zu überwinden, um das dunkle Reich des Bösen zu
durchdringen, damit wir zum himmlischen Licht gelangen?
Hilfe erhält, wer sie sucht, und Kraft der, der darum bittet.
Das ist unser Leid, daß wir mit unseren Gefühlen und
Gedanken dem Irdischen verhaftet sind. Dabei wurden wir
auserwählt, den Himmel in uns zu tragen und geistig die
himmlischen Kräfte zu schauen. In unserer Verweltlichung und
im geistlichen Fall sind wir unfähig, mit dem Herzen den Tag
der heiligen Engel zu feiern. Wir empfinden nicht ihre Nähe,
nicht die Kraft und die Stärkung, die wir von ihnen erwarten.
Was tun, und wie können wir uns helfen?
Ja können wir uns überhaupt helfen?
Wenn wir selbst es nicht vermögen, so können die
heiligen Engel uns helfen, zu denen wir unsere geistigen Augen im Gebet
um Hilfe erheben.
Aber auch das geschieht nicht automatisch, ohne unser Wollen und
Bemühen: Man muß danach verlangen, dürsten
und nach dem geistigen Frieden trachten, sich danach sehnen und nicht
satt sein an der Sattheit dieser Welt. Als Antwort auf dieses Verlangen
gibt der Herr sein Versprechen: "Du wirst gesättigt werden."
Die
Liebe zu den Engeln
erwärmt sich im herzlichen Gedenken an sie, im Begreifen ihrer
Natürlichkeit, im Gebet zu ihnen. Die meisten Menschen haben
dazu keine Muße, ebenso wie sie die Gottesweisheit als
überflüssig für ihre Frömmigkeit
halten. Finden sich in dem ganzen Reichtum von Gedanken und
Offenbarungen, die uns die Kirche über die Engel
überliefert, nicht ein Gedanke, der unser Herz rührt
und erwärmt, uns an jene Welt erinnert, von der aus wir auf
die Erde kamen?
Ein Gedanke wird bleiben - das Gedenken an den Schutzengel, der dich
auch dann nicht verläßt, wenn du ihn verlassen und
vergessen hast!
Wird das nicht auch der Gedanke an die Lobpreisungen der Engel sein,
von denen die Kirche in Psalmen und Gesängen
verkündet?
Erwachen wir nicht, wenn wir die Schönheit der Welt
betrachten, in deren Durchsichtigkeit sich die Flügel der
Engel ahnen lassen?
Werden wir nicht durch die gewaltigen Kräfte der Natur, Sturm,
Flut und Schrecken des Krieges erschüttert, denn auch in ihnen
wird unsichtbar und unbegreiflich das Wirken der Diener Gottes
deutlich?!
Wir
werden die Nähe
der Engel auch durch die KRAFT des GEBETES suchen. Unser Gebet mag
vielleicht nicht nur arm, trocken und zerstreut, sondern auch
eigennützig sein. Wir verfolgen darin unsere eigenen Ziele,
wünschen die Erfüllung unseres Willens, die
Befriedigung unserer Bedürfnisse. Unsere Bitten um Irdisches
und Menschliches werden nicht verurteilt. "Bittet und euch wird gegeben
werden", aber auch eine andere Art des Gebetes ist möglich,
hinführend zum Gebet der Engel, zu Lob, zum Preis und zur
Liebe. Dies ist keine weltliche, sondern eine himmlische Liebe, sie
ruft und führt uns zur Sonne der Liebe, an den Thron des
Dreieinigen Gottes.
Möge
bei diesem
Fest der Engel unser Herz sich ihnen zuwenden und im Geiste ihre
Antwort vernehmen.
Heiliger Erzengel Michael und alle heiligen Engel!
Helft den Leidenden, laßt euch erkennen, lehrt uns beten!
Mögen wir die Furcht in unserem Leben abstreifen und unser
Glaube und unsere Zuversicht gefestigt werden!
Seid uns nahe in unseren irdischen Nöten und Sorgen und
erleuchtet unsere Herzen mit dem himmlischen Licht!
Quelle:
Stimme der Orthodoxie 11/88
Herausgeber und Chefredaktion Erzpriester Vladimir Ivanov
Verlag Berliner Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche
(Moskauer Patriarchat)
den Abdruck hier übernommen aus:
St.
Andreas-Bote:
empfehlenswerte
Monatsschrift in
deutscher Sprache mit aktuellem Kalendarium und ausgewaehlten aktuellen
Texten der besten Theologen aus allen orthodoxen Traditionen
Fragen, Zuschriften an G.Wolf, Dammweg 1, 85655 Grosshelfendorf, 08095
- 1217; gerhard.wolf@t-online.de
St.Andreas-Bote 11/98
4
Erzengel
aus dem
Ikonenprogramm der Klausurkapelle im Deutschen Orthodoxen
Dreifaltigkeits-Klosters in Buchhagen
Die 4 Erzengel,
Michael, Gabriel, Uriel und Raffael
in der Reihenfolge
- vom Eintritt aus der Welt in den Tempel
- bis zum Allerheiligsten des Tempels
Michael
steht an der Pforte des Kirchenschiffs, wie einst als Führer
der Cherubim an der Pforte des Paradieses (1.Mose 3.24).
Als Streiter Gottes und Führer der himmlischen Scharen
führt er das dreiflammige Feuerschwert mit seiner Rechten und
pflanzt die heilige Lanze mit seiner Linken als Standarte zur
Versammlung des Volkes Gottes auf.
Gabriel
trägt als Engel der Verkündigung des Ratschlusses
Gottes in der Welt das Medaillon bzw. die Glaskugel mit dem Bild
Christi als Emanuel, das Bild Gottes bei Seinem Kommen in die Welt.
Uriel
als Engel unserer Führung in der Welt trägt einen Stab
Hinter den beiden mittleren Erzengeln erhebt sich auf einem Berg das
himmlische Jerusalem.
Letzteres nimmt Motive der Klosterarchitektur auf und mahnt so die
Mönche daran, dass das Kloster ein irdisches Abbild des
himmlischen Jerusalems sein muß und sie aufgerufen sind, eine
möglichst weitgehende Übereinstimmung ihrer konkreten
Gemeinschaft an dem konkreten Ort des Klosters mit dem himmlischen
Jerusalem, dem ewigen Urbild im Ratschluss Gottes, anzustreben.
Raffael
als heilender und so in das Allerheiligste führender Erzengel
steht bereits über einer Seitenwand des Altarraums, wo das
allerheiligste Mysterium der Kirche vollzogen wird.
Als unseren Zugang dazu weist er mit seiner rechten Hand auf das Herz
als Sitz der geistigen Wahrnehmung, der
Empfängnisfähigkeit des Menschen für Gott
und das Geheimnis der Wandlung. Er und trägt mit der linken
eine goldene Schale dort, wo sich nach der Überlieferung bei
der Übung des Herzensgebetes zunächst das menschliche
Bewusstsein sammelt und dann allmählich der Einklang mit dem
Willen Gottes entsteht.
Neben dem Erzengel steht auf einem Sockel ein Kelch, der dem so
genannten Athos-Gral nachgebildet ist, der im Kloster Vatopedi als
heilige Reliquie aufbewahrt und nur einmal im Jahr, nämlich in
der Osternacht als Abendmahlskelch verwendet wird.
mehr
zum Deutschen Orthodoxen Dreifaltigkeits-Kloster in Buchhagen,
Bodenwerder/Weserbergland
SIEHE
AUCH:
https://www.orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-im-november-1/
https://www.orthodoxe-ikone.de/heilige-und-feste-november-2/
ПРАВОСЛАВНОТО
УЧЕНИЕ ЗА АНГЕЛСКИЯ СВЯТ

Най-високото
място в стълбицата на тварното битие заемат безплътните сили. А как са
произлезли те, каква е тяхната природа и назначение, изобщо какво ни е
дадено да знаем за тях?
Православната
църква, ръководейки се от възгледите на древните църковни писатели и
св. отци на Църквата, е оформила православното учение за ангелите.
Според него ангелите имат началото на своето битие в Божията творческа
и промислителна воля - те не са безначални същества. Безначален е само
Бог.
Относно
времепроизхода на духовния свят Православната църква учи, че той е
създаден преди видимия или веществения свят. Указание за това има още в
първите думи на Божественото Откровение. „В начало Бог
сътвори небето и земята" (Бит. 1:1), като под „небе" според
тълкуванията на църковните отци трябва да се разбира именно безплътния,
безтелесния ангелски свят.
Подбудата,
Бог да сътвори както ангелите, така и другото творение, е преизобилната
Божия благост и голямата любов, от която да се възползват колкото се
може повече същества.
Много
от светите отци, като например св. Василий Велики, св. Григорий
Богослов, св. Йоан Дамаскин и други, излагат в съчиненията си учението
за природата на ангелите. Като творение, имащо начало на битието си,
ангелският свят стои на известна дистанция от вечния и всесъвършен
Творец. Все пак и като същества, близки на Бога, ангелите не са
отдалечени и чужди Нему. Поставени в отношение към Бога и човека те
заемат средно положение - стоят по-ниско от Бога и по-високо от човека.
Когато светите отци сравняват ангелската природа с Божията, те
примесват нейната духовност с елементи на някаква телесност. Тази
„телесност" обаче не е нещо материално, а нещо огнено, ефирно
и неуловимо, но все пак нарушаващо абсолютната безплътност в ангелската
природа. Така ангелската и божествената природа не могат да бъдат
отъждествени, защото, ако биха били признати за еднакви по същност,
излиза, че Творецът и сътвореното от Него се изравняват и покриват -
нещо недопустимо и съвсем чуждо на православната християнска мисъл.
Като
чисто духовни по природа същества ангелите имат способността да се
явяват навсякъде, невъзпрепятствани от стени, врати, ключалки... Но
макар че стоят над условията на пространството и времето, те се
съобразяват с тях. По този повод св. Йоан Дамаскин пише, че ангелите
„не могат едновременно да бъдат и тук, и там и да действат...
Когато се намират на небето, няма ги на земята, и когато от Бога се
изпращат на земята, те не остават на небето".
Ангелите
не са всезнаещи, макар да се надарени с разум. Техните знания имат
предел - знаят това, което Бог им открие. Ангелите са същества със
свободна воля. Така най-висшият сред тях, носителят на светлината
Денница се възгордял и въстанал срещу Бога, като увлякъл със себе си и
други ангели. Те отпаднали от Бога и пребъдват в мрак и злоба.
Останалите продължават да служат на Твореца в святост.
Безплътните
сили, като вестоносци на Божията воля и като посредници между Бога и
хората, могат да приемат различен вид и да се превъплъщават в различни
образи с оглед на мисията, която изпълняват. Те приемат образ, какъвто
Бог им заповяда, и така се явяват на хората, за да им открият
божествени тайни или поръчки.
По
свидетелствата на Божественото Откровение броят на небесните ангелски
същества е извънредно голям и определянето му е извън човешките
възможности. В едно от своите видения пророк Даниил забелязва:
„Бидоха поставени престоли, и седна Старият по дни... хиляда
хиляди Му служеха, и десетки хиляди по десет хиляди стояха пред Него"
(Дан. 7:8-10).
Православната
църква, позовавайки се на възгледите на древните църковни отци, а в
частност и на съчинението на св. Дионисий Ареопагит „За
небесната йерархия", разделя ангелския свят на девет чина, в които
влизат по три степени.
Небесните
сили от първата йерархическа степен - серафими, херувими и престоли, са
в най-голяма близост до Бога. По силата на тази близост те знаят много
от онова, което се отнася до Бога, и това знание предават на следващите
след тях чинове.
В
следващата йерархическа степен на ангелските чинове влизат господства,
сили и власти. Тази средна степен се просвещава чрез чиновете на
предходната.
В
последната степен на небесната йерархия влизат началства, архангели и
ангели. Небесни същества от тази степен са най-близо до света и хората.
Според
св. Дионисий Ареопагит създаденото от Бога степенуване на ангелските
чинове не приключва с последната трета степен, а продължава и има
връзка със земната йерархия.
В
Свещеното Писание някои от ангелите са назовани със собствени имена.
Всеки от тях има свое особено служение: св. Архистратиг Михаил - вожд
на небесните сили и войнстващ против духовете на тъмнината, архангел
Гавриил - известител на Божиите тайни, Рафаил - целител на недъзите,
Уриил - просветител на душите, Салатиил - застъпник пред Бога, Йехудиил
- прославител на Бога, Варахиил - подател на Божиите благословения.
Ангелските
сили имат задължението да „песнословят Божието величие", но
като преки изпълнители на Неговата воля и разпоредби имат отношение и
към видимия свят с всичките му обитатели. Всички ангелски чинове
получават от Бога множество поръчения, които се изразяват в грижа към
различните държави, народи, отделни лица или в изпълнение на особени по
характера си действия, като лечение, молитви, миротворство и други. Но
трябва да се знае, че ангелското ръководство и грижи към хората не
нарушават човешката свободна воля - когато ги желаят, ще се възползват
от тях, а когато не ги желаят, няма да бъдат принуждавани. Светите
ангели пребивават в Бога, а следователно и в постоянна, действаща
любов, защото „Бог е любов, и който пребъдва в любовта,
пребъдва в Бога, и Бог - в него" (1 Йоан- 4:16). По силата на тази
любов Божиите ангели изпитват състрадание към нас, молят се за нас пред
Бога и ни помагат.
Ето
защо и ние, живите членове на съборната Христова църква, като
„съграждани на светиите" (Еф. 2:19) трябва не само да
прославяме ангелите, трябва не само да ги споменаваме и възхваляваме,
но и да молим тяхното застъпничество за нас пред Бога. И да помним, че
„голяма сила има усърдната молитва на праведника" (Як. 5:16),
понеже „Господните очи са обърнати към праведниците и
Неговите уши - към техния вопъл" (Ис. 33:16).
Църквата
е определила 8 ноември за празник в чест на светите ангели и най-вече
на св. Архистратиг Михаил, който е водител на небесните сили. А при
всяка служба на просителната ектения ние молим Бога да ни даде
„ангел мирен (ангел на мира), верен наставник, пазител на
нашите души и тела".
„Църковен
вестник", бр. 45/1995 г.
21.
November (4.12.)
EINZUG
der
ALLERHEILIGSTEN
GOTTESGEBÄRERIN
in den
TEMPEL
~ WWEDENJE
~
~ EISODIA~
~ INTRAREA~
Der reinste Tempel
des
Erlösers,
das kostbare Brautgemach,
die Jungfrau, die heilige Schatzkammer
der Herrlichkeit Gottes
wird heute eingeführt
in das Haus des Herrn
und führt mit ein
die Gnade im göttlichen Geiste.
die Engel besingen sie:
Sie selbst ist das himmlische Zelt.
|
 |
weitere
Texte zum Fest:
aus: The Year
of Grace
Die
Kirchenväter
zu
Apokryphen und Vorverkündigung
Prof. Larentzakis:
Marienverehrung in
der Orthodoxie
Prof. Lothar Heiser: Quellen der Freude, zum Fest
Der
Sinn des Festes erschließt sich nicht, wenn man den Text des
Protoevangeliums des Pseudo-Jakobus geschichtlich-faktisch verstehen
will. Die Bedeutung für uns wurzelt im Symbolisch-Poetischen:
Die Gottesmutter steht hier -wie so oft- vorbildhaft für alle
Menschen.
Es geht um unsere Bereitschaft uns zur Heiligung der menschlichen Natur
führen zu lassen.
Die Stufen dieser Heiligung, die Phasen der Annäherung an
Gott, werden im Bilde verdeutlicht:
Einführung in die Sphäre Gottes (als Vorbild die
kindliche Empfänglichkeit), das stetige Verweilen in dieser
Sphäre über die Jahre bis zur Reife, der stufenweise
Aufstieg zur Gotteserkenntnis, genährt durch die himmlische
Speise, der vertraute Umgang mit Engeln.
Dies alles geschieht jedoch nicht aus dem starken Willen und als
Ergebnis der Leistung des typisch männlichen Charakters
sondern in der Ergebenheit und im Vertrauen eines Kindes, das
geführt wird und sich führen lässt.
Einzug
der Allheiligen Gottesmutter in den Tempel
Einige
Tage nach dem Beginn der Vorweihnachtlichen Fastenzeit feiert unsere
Kirche das Fest des Einzugs der Hl. Jungfrau in den Tempel.
Es passt gut, dass am Anfang der Vorbereitungszeit für
Weihnachten unsere Gedanken sich der Gottesmutter zuwenden, deren
demütige und stille Erwartung ein Vorbild für unsere
eigene Erwartungen im Advent sein sollten. Je näher wir der
Gottesmutter durch das Gebet, unseren Gehorsam und unsere Reinheit
kommen, desto mehr wird in uns der geformt, der in Kürze
geboren werden wird.
Dass die Jungfrau als ganz kleines Kind in den Tempel von Jerusalem
eingeführt wurde und dort lebte, wird heute als historisch
nicht belegt dem Reich der Legende zugerechnet. Trotzdem bildet diese
Legende ein anmutiges Symbol aus dem wir tiefe geistliche Einsichten
beziehen können.
Zur Vesper am Abend des 20. November (d.h. also zum Beginn des 21.
November) beziehen sich die drei Lesungen aus dem Alten Testament auf
den Tempel.
Die erste Lesung (Ex 40) gibt die Anweisungen wider, die Gott Mose
über den Bau und die innere Anordnung des Allerheiligsten gab.
Die zweite Lesung (1Kön 7,51-8,11) beschreibt die Weihe des
Tempels Salomos.
Die dritte Lesung (Ez 43,27-44,4), die auch am Fest Mariae Geburt am 8.
September gelesen wird, spricht vom Osttor des Heiligtums, das
für alle Menschen verschlossen ist, weil Gott durch dieses Tor
eingezogen war.
Diese drei Perikopen haben symbolisch als ihr Thema die Gottesmutter,
die der lebendige und perfekte Tempel ist.
Die
Perikopen, die beim Orthros und in der Liturgie gelesen werden sind die
gleichen wie für das Fest am 8. September. Wir hören
die zusammengezogenen Teile Lk 10,38-42 und 11,27-28, die die Kirche an
allen Marienfesten liest und deren besonderes Gewicht durch die
Wiederholung betont wird. Jesus lobt Maria von Bethanien, die zu Seinen
Füßen sitzt und Seiner Rede lauscht mit den Worten
"Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen
werden" denn "nur eines ist notwendig".
Der Herr tadelte Martha nicht, weil sie so in Anspruch genommen war
für ihn zu sorgen, sondern weil sie sich "viele Sorgen und
Mühe" machte. Die Kirche nimmt die Zustimmung, die Maria von
Bethanien durch Jesus erfahren hat, als Zustimmung zum kontemplativen
Leben, insofern es verschieden (wir sagen nicht: entgegengesetzt) zum
aktiven Leben ist.
Die Kirche nimmt diese Zustimmung auch für Maria, die Mutter
des Herrn, die als Vorbild für das kontemplative Leben
betrachtet wird, denn wir lesen an anderer Stelle im Lukas-Evangelium:
"Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und
dachte darüber nach.
... Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen"
(Lk 2,19.51). Vergessen wir auch nicht, dass die Jungfrau Maria sich
schon vorher und in viel höherem Maße dem Dienst an
Jesus geweiht hatte, denn sie hat den Retter genährt und
aufgezogen.
Im
zweiten Teil der Tagesperikope hören wir, dass eine Frau Jesus
zurief: "Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich
genährt hat", der Er antwortete: "Selig sind vielmehr die, die
das Wort Gottes hören und es befolgen." Diese Worte
dürfen nicht als Zurückweisung des Lobes, das die
Frau der Gottesgebärerin erweist missverstanden werden, oder
als Geringschätzung ihrer Heiligkeit, vielmehr bringen sie die
Dinge ins rechte Lot und zeigen wo das wahre Verdienst Marias liegt.
Dass Maria die Mutter Christi wurde, war ein Geschenk, ein Privileg,
das sie akzeptierte, aber ihr persönlicher Wille war nicht
Teil der Ursache. Andererseits war es ihr eigenes Bemühen,
dass sie das Wort Gottes hörte und bewahrte. Darin liegt die
eigentliche Größe Marias.
Sicher, Maria ist heilig, aber nicht ursächlich weil sie Jesus
gebar und nährte, vor allem ist sie heilig, weil sie in
einzigartiger Weise gehorsam und treu war. Maria ist die Mutter des
Herrn; sie ist die Beschützerin der Menschen, aber zuerst und
vor allem: sie ist die Frau, die dem WORT lauschte und Es bewahrte.
Hierin liegt die ‚evangelische’ Begründung
unserer Marienverehrung. Der Psalmvers, der nach der Epistel gesungen
wird, drückt das sehr gut aus: "Höre, Tochter, sieh
her und neige dein Ohr" (Ps 44,11).
Die Epistel die heute gelesen wird (Hebr 9,1-7) spricht von den
Vorschriften für das Heiligtum und dem
‚Allerheiligsten’: dieser Text bezieht sich wieder
symbolisch auf Maria. Die spirituelle Bedeutung des Fests wird in den
verschiedenen Texten der Gottesdienste und der Liturgie entwickelt. Die
beiden Hauptthemen, die wir dort finden sind folgende: erstens, die
Heiligkeit Marias. Das kleine Kind, das der Welt entzogen wird und in
einem Tempel lebt, ruft den Gedanken an ein besonderes Leben hervor,
ein ‚dem Tempel geweihtes’ Leben; ein Leben inniger
Verbundenheit mit Gott: ‚Heute betritt die Allreine und
Allheilige das Allerheiligste’. Es ist klar, dass hier die
Kirche eine besondere Anspielung auf die Jungfrauenschaft macht, aber
das ganze menschliche Leben, in seinen unterschiedlichen Begrenzungen,
kann ‚dem Tempel geweiht’ werden, ein Leben vor
Gott, heilig und rein.
Das
zweite Thema ist der Vergleich des Tempels aus Stein mit dem lebendigen
Tempel: "Der reinste Tempel des Erretters ... heute wird sie
eingeführt in das Haus des Herrn und sie führt mit
sich hinein die Gnade im Göttlichen Geiste..." (Kondakion zum
Fest). Maria, die den Gottmenschen in Ihrem Schoß tragen
wird, ist ein Tempel, der heiliger ist als der Tempel in Jerusalem; es
passt, dass die beiden Tempel sich begegnen, aber hier ist es der
lebendige Tempel, der den erbauten Tempel heiligt. Dass der lebendige
Tempel dem Tempel aus Stein überlegen ist, ist bei Maria in
besonderer Weise wahr, denn sie war das Werkzeug der Fleischwerdung.
Aber allgemeiner ist dieses Bild auf jeden anzuwenden, der mit Gott
vereint ist:
"Wisst ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid ..?
.. Oder wisst ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des
Heiligen Geistes ist ...?" (1Kor 3,16.6,19)
(A Monk of the Eastern
Church, The Year of Grace, Crestwood N.Y. 1992,
p. 52ff.;
Übers. G. Wolf)
hier aus
St.Andreas-Bote
Das
Fest des
Einzugs der Allheiligen
Gottesgebärerin
in den Tempel
in der traditionellen Geschichte aus den Apokryphen
und die
Vorverkündigung in der Heilsgeschichte des Volkes Gottes im
Alten Bund
- wie es die Kirchenväter sahen -
"Zunächst
wollen wir von denen, die über Maria berichten, erfahren, wer
sie ist und woher sie stammt. Ich habe einen Bericht apokrypher Art
vernommen, welcher folgendes von ihr erzählt: Ein im
öffentlichen Leben und in der Treue zum Bundesgesetz
ausgezeichneter Mann, anerkannt unter den Besten, der Vater der
Jungfrau, alterte kinderlos, weil seine Gattin keine Kinder bekommen
konnte. Auf Grund des Bundesgesetzes kam den Müttern eine
Würdestellung zu, an der die Kinderlosen keinen Anteil hatten.
Darum folgt seine Frau dem Beispiel, das von der Mutter des Samuel
erzählt wird (vgl. 1 Sam 1,9-18): Sie begibt sich in das
Allerheiligste und fleht zu Gott, sie möge doch nicht vom
Bundessegen ausgeschlossen werden, da sie ja in nichts gegen die
Bundestreue gefehlt habe; sie möge Mutter werden, und sie
wolle Gott das Kind weihen. In seinem Wohlwollen gab Gott ihr
Zuversicht, und sie empfing die Gnade, um die sie gebeten hatte. Als
das Kind geboren war, nannte sie es Maria [hebr.: Mirjam, d.h. die
Begnadete], um auch durch die Namensgebung anzudeuten, daß es
ein Gnadengeschenk Gottes sei. Als das Mädchen herangewachsen
und der Mutterbrust entwöhnt war, legte sie großen
Wert darauf, es Gott zu übergeben, das Versprechen
einzulösen und es in den Tempel zu führen. Die
Priester aber hätten eine Zeitlang das Mädchen
ähnlich wie Samuel im Heiligtum aufgezogen; als sie aber
herangewachsen war, hätten sie sich überlegt, was sie
mit diesem heiligen Leib anfangen sollten, um nicht gegen Gott zu
sündigen. Denn sie dem Gesetz der Natur zu unterwerfen und sie
durch die Ehe der Herrschaft eines Gatten zu unterstellen, war
völlig abwegig. Man hätte es geradezu für
einen Tempelraub gehalten, wenn ein Mensch über ein
göttliches Weihegeschenk Herr würde; denn der Mann
war auf Grund der Gesetze beauftragt, über seine Ehefrau zu
herrschen. Dass aber eine Frau sich zusammen mit den Priestern im
Gotteshaus aufhalte und sich im Heiligtum blicken lasse, entsprach
weder dem Bundesgesetz, noch vertrug die Ehrbarkeit diesen Zustand. Als
die Priester hierüber Beratung hielten, gab Gott ihnen den Rat
ein, sie zur Verlobung einem Manne zu geben; dieser müsse
geeignet sein, ihre Jungfräulichkeit zu schützen. Man
fand Josef, der der Bedingung entsprach, aus demselben Stamm und
Geschlecht wie die Jungfrau. Er nahm nach dem Rat der Priester das
Mädchen zur Braut; ihre Gemeinschaft war nur ein
bräutliches Verhältnis."
Homilie
des Hl. GREGOR
von Nyssa auf Christi Geburt; PG 46, 1137 C-1140 B
Für die Väter sind die Verheißungen des
Alten Testamentes in Christus in Erfüllung gegangen, und was
sie von Maria und ihrer Bedeutung im Heilswerk aussagen wollen, finden
sie besser als in den Apokryphen in den Vorbildern der
göttlich inspirierten Schriften des Alten Bundes vorgegeben.
Sie müssen nur die Schätze heben und die Bilder in
ihrem Zeichencharakter erkennen, sie den Gemeinden deuten und fruchtbar
machen.
Denn seitdem Jesus in der Synagoge von Nazareth das Jesaja-Wort:
»Der Geist des Herrn ruht auf mir; er hat mich gesalbt, um
den Armen die Heilsbotschaft zu bringen, um den Gefangenen die
Befreiung und den Blinden das Augenlicht zu verkünden, um die
Zerschlagenen in Freiheit zu setzen und ein Gnadenjahr des Herrn
auszurufen.« (Lk 4,18-19; vgl. Jes 61,1 f.)
ausdrücklich auf sich bezogen hat mit der Feststellung;
»Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört
habt, erfüllt« (Lk 4,21), können
alttestamentliche Texte nicht mehr verkündet und interpretiert
werden ohne Blick auf Christus und seine Heilssendung.
Wer das Alte Testament ohne diesen messianischen Bezug verstehen will,
verirrt sich in unfruchtbarer Textanalyse und stößt
nicht zu seiner Heilsbedeutung vor. So haben nach der
Überzeugung der Väter die Bilder, Zeichenhandlungen,
Erzählungen und Psalmenworte bereits ihre Erfüllung
gefunden und müssen von Christus her und seiner Botschaft und
seinem Werk verstanden werden.
Der Rückgriff auf das Alte Testament erweist sich zuweilen
geradezu als notwendig, damit die geistige und nicht leicht erfassbare
Botschaft des Neuen Testamentes durch einfache Bilder und Symbole aus
dem Alten Bund veranschaulicht werden kann. Schließlich wird
die menschliche Erwartungen übersteigende neue Botschaft vom
Heilshandeln Gottes leichter angenommen, wenn man erfährt,
daß Gott im voraus schon Hinweise seiner künftigen
Güter gegeben hat. Allerdings sind diese Hinweise noch nicht
das Gemeinte selbst, sie sind nur Schatten der wahren Heilsgaben.
"Was
bedeutet der Ausspruch: Geistiges beurteilen wir mit Geistigem (1Kor
2,13)?
Wenn etwas geistig und nicht erfassbar ist, so führen wir
Zeugnisse dafür aus geistigem Bereich an;
so z. B. wenn ich davon spreche daß Christus auferstanden
ist, daß er von einer Jungfrau geboren wurde. Ich
führe dann Zeugnisse, Vorbilder und Hinweise an: des Jonas
Aufenthalt im großen Fisch und seine spätere
Rettung, das Gebären durch unfruchtbare Frauen, durch Sara,
Rebekka und andere, das Wachsen der Bäume im Paradies, obwohl
kein Same ausgestreut, kein Regen auf den Boden gefallen und keine
Furche gezogen wurde. Denn die künftigen Güter wurden
schattenhaft vorgebildet und entworfen durch frühere
Ereignisse, damit man an sie glaubte, wenn sie eintraten. Ferner weise
ich darauf hin, wie aus der Erde ein Mensch und wie aus einem einzigen
Menschen ohne Zeugung die Frau, ja wie die Erde selbst aus nichts
entstanden ist, da die Macht des Schöpfers überall
und zu allem genügt. So beurteile ich Geistiges mit Geistigem
und bedarf nirgends der weltlichen Weisheit, weder der Beweise noch der
kunstfertigen Rede."
(Hl.
JOHANNES
Chrysostomos, 7. Homilie zum 1. Korintherbrief, 4; PG 61,59)
Aus: Heiser, Lothar, Maria in der Christus-Verkündigung des
orthodoxen Kirchenjahres, Tyciak, Julius † und Nyssen,
Wilhelm † (Hsgb.), Sophia, Quellen östlicher
Theologie, Bd. 20, Trier 1981, S. 100ff.
hier aus
St.Andreas-Bote
Zur
Marienverehrung in unserer Kirche
Prof.
Dr. Grigorios Larentzakis, Graz
In unserer Orthodoxen Kirche ist der liturgische, der doxologische, der
theologische und der dogmatische Bereich mit dem Leben der
Gläubigen sehr eng verbunden.
Allerdings
muss gesagt werden, daß in der Sprache der Liturgie und in
der poetischen Formulierung, im Jubel und Enthusiasmus, gelegentlich
Übertreibungen vorkommen können, die, isoliert
betrachtet, zu Einseitigkeiten und zu falschen Interpretationen
führen können.
Trotzdem
ist der unmittelbare Bezug der Kirche bzw. das Empfinden der Christen
zu Maria wichtiger. In diesem Sinn hat für die Orthodoxe
Kirche und Theologie die Person und die Rolle Mariens vom Anfang an
eine zentrale Bedeutung. Das religiöse Leben der Christen ist
von der Mutter Gottes (Theodokos) gerade aufgrund des Mysteriums der
Menschwerdung Gottes erfasst. Wir betrachten sie als unsere eigene
Mutter mit allen Konsequenzen und Beziehungen, die Kinder zu ihrer
Mutter haben. Das wirkt sich zum Beispiel so aus: Wenn einem Christen
etwas Unangenehmes oder etwas Schlimmes widerfährt, ruft er
spontan und unmittelbar die Hilfe Marias, der Allheiligen (Panhagia),
an.
Deshalb
können die orthodoxen Christen mit Festen, Feiern und Hymnen
Maria würdigen und verehren. Dabei werden die in
überschwänglichen Gefühlen und in
dichterischer Sprache vorkommenden Übertreibungen nicht als
störend empfunden. Wenn man aber mit den Mitteln und den
Methoden einer rationalen Zeit alles zu untersuchen und zu analysieren
beginnt, und wenn man diese Atmosphäre des inneren
Verhältnisses und der feierlichen Stimmung nicht miterlebt,
den Hintergrund mancher Formulierungen nicht kennt, die andere
Mentalität und die soziokulturellen Verhältnisse
nicht berücksichtigt, dann wird vieles auf das rational
Verstehbare und Begründbare reduziert oder als
überflüssiger Ballast abgelehnt und weggeworfen.
Ein
Kanon, ein Gesetz und eine erklärende endgültige
Definition, ja eine dogmatische Definition waren und sind dann
notwendig, wenn das harmonische Verhältnis in Frage gestellt
wird und wenn der Inhalt oder das Wesen der Sache selbst
gefährdet wird. Wo das "Göttliche" und das
"Menschliche" eine harmonische Gemeinschaft bilden, ist es nicht
notwendig, negative oder positive Regelungen zu treffen. Anders gesagt:
Wo die Liebe erkaltet, beginnt das Misstrauen. Wo das Misstrauen
beginnt, wächst die Angst. Und wo die Angst wächst,
werden Gesetze und Bestimmungen für notwendig gehalten, in der
irrigen Annahme, daß sie die liebende Gemeinschaft
garantieren oder sogar ersetzen. Die Dynamik des Lebens hat den Vorzug
vor allen Rationalisierungen und Reglementierungen. Allerdings hat die
Theologie eine wichtige Aufgabe, korrigierend zu wirken, wenn
Übertreibungen und Missbräuche im kirchlichen Leben
sich breit machen, die das Wesentliche des christlichen Glaubens
verunstalten können.
Wie
in der allgemeinen Theologie eine Isolierung von Christologie,
Pneumatologie, Soteriologie, d. h. von der Lehre über
Christus, über den Hl. Geist und über das Heil, in
der Orthodoxen Kirche nicht möglich ist, so ist auch
für die Rolle Mariens als Vermittlerin zwischen dem
Gläubigen und Gott keine Verabsolutierung eingetreten. Im
großen Glaubensbekenntnis von Konstantinopel (381),
übrigens dem einzigen ökumenischen
Glaubensbekenntnis, das allen Christen gemeinsam ist, heißt
es: "Der (d. h. Jesus Christus) für uns Menschen und um
unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen ist und Fleisch
angenommen hat aus dem Heiligen Geist und Maria, der Jungfrau, und
Mensch geworden ist." In dieser Formulierung der Konzilsväter
drückt sich richtig das Verhältnis der Mutter Gottes
zu Christus, zu ihrem Sohn, und zum Hl. Geist aus. Damit wird die
christologische und pneumatologische Dimension für uns und
für unser Heil deutlich. Das sind die Voraussetzungen, warum
die Mutter Gottes auch "Mutter des Lebens" genannt wird und unsere
Fürsprecherin und "Vermittlerin" sein kann. Es muss gleich
gesagt werden, daß nur in diesem Sinn die Mutter Gottes als
Fürbitterin bei ihrem Sohn verstanden werden kann, jedoch
nicht im Sinn der westlichen Auffassung von der "Mittlerin"
(Commediatrix) oder sogar "Miterlöserin" (Corredemptrix).
Und
während Eva nach der Erzählung der Bibel das
Menschengeschlecht belastete, nahm Maria, die Mutter Gottes, alle
Menschen als ihre Kinder auf. Sie bringt deren Nöte und Bitten
vor ihren Sohn, wie sie es bei der Hochzeit zu Kana getan hat. So wird
auch das Gespräch vor dem Kreuz zwischen dem gekreuzigten
Jesus und seiner Mutter interpretiert: "Als Jesus seine Mutter und den
Jünger, den er liebte, dastehen sah, sagte er zu der Mutter:
Frau, das ist dein Sohn" (Joh19,26). Mit Johannes sind alle Menschen
gemeint, interpretiert z. B. Origenes.
Eine
zusätzliche Begründung der Sinnhaftigkeit der
Fürbitte Marias ergibt sich auch aus der allgemeinen Position
der Heiligen in der Kirche, an deren erster Stelle Maria steht. Die
Gemeinschaft in der Kirche nimmt einen besonderen Platz ein. Diese
Stellung der Heiligen in der Kirche, deren Verehrung und Anrufung, als
"Vermittler" und "Fürbitter" bei Gott zu wirken, wird deutlich
durch die Stelle im Jakobusbrief 5,16: "Bekennt also einander eure
Sünden und betet füreinander, damit ihr geheiligt
werdet. Das inständige Bitten eines Gerechten hat
große Kraft." Darin liegt ein wichtiges Fundament auch der
christlichen Solidarität der Glieder des einen Leibes Christi,
wonach "alle Glieder einträchtig füreinander sorgen.
Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied
geehrt wird, freuen sich alle anderen mit" (1Kor
12,25-26)
Die
Verbindung der Verehrung und der Fürbitte Marias mit der der
Heiligen beschloss das VII. Ökumenische Konzil von
Nizäa: "Wir wurden gelehrt, zu ehren und zu preisen
zunächst und vornehmlich und wahrhaftig die Gottesmutter, die
höher ist als andere himmlische Kräfte; die Heiligen
und Himmelskräfte, die seligen Apostel, die Propheten, ...
alle, die um Christi willen den Märtyrertod fanden. Wir wurden
gelehrt, deren Fürbitten anzuflehen, weil sie uns mit dem
König aller, Gott, in eine familiäre Gemeinschaft
bringen können." Das ist die Lehre der Gesamtkirche des Ostens
und des Westens, wie sie in einem gemeinsamen ökumenischen
Konzil ausgedrückt wird.
Dieses
Grundvertrauen der Gläubigen Maria gegenüber kommt
auch im gottesdienstlichen Leben zum Ausdruck. Viele Gebete,
Fürbitten und Hymnen dokumentieren dies.
So
schneidet etwa bei der Vorbereitung der eucharistischen Gaben
(Proskomide) der Priester zum Gedenken an die Mutter Gottes einen
dreieckigen Teil aus dem eucharistischen Brot heraus und sagt: "Zu
Ehren und zum Gedächtnis unserer ... Gottesgebärerin
und steten Jungfrau Maria. Auf ihre Fürbitten, Herr, nimm
dieses Opfer auf deinem überhimmlischen Altar an." Auch
für uns Gläubige wird z. B. bei jeder
Eucharistiefeier in den Antiphonen gesungen: "Durch die
Fürbitten der Gottesgebärerin rette uns, Retter."
Beim Abschluss jedes Gottesdienstes betet der Priester u. a.: "...
Christus, unser wahrer Gott, möge in seiner Güte und
Menschenliebe sich unser erbarmen und uns retten, durch die
Fürbitte seiner allerreinsten und makellosen heiligen Mutter
..."
Schließlich,
weil die Christen überzeugt sind, dass Maria "die in
Fürbitten unermüdliche Gottesgebärerin" ist
(Kontakion, Fest der Entschlafung Marias), feiern sie zwei Wochen lang
vor dem 15. August in Abwechslung zwei Bittgottesdienste, den
sogenannten "großen Bittkanon" und den "kleinen Bittkanon",
während der Fastenzeit feiern sie jeden Tag nach der Vesper.
Eine Darstellung und Analyse dieser Gottesdienste würde
hinsichtlich der Rolle Mariens als Fürbitterin für
alle sehr aufschlussreich sein. Es zeigt sich, daß diese
Rolle Mariens nicht eine Gleichstellung mit Gott bzw. mit Christus
bedeutet, sondern die Stellung nach ihm.
Außerdem
muss noch erwähnt werden, daß nicht nur die
Gottesgebärerin Maria für uns bei Gott bzw. bei ihrem
Sohn spricht, sondern daß auch wir für Maria beten.
Nach der Epiklese, der Anrufung des Heiligen Geistes und der Wandlung
der eucharistischen Gaben in der Chrysostomosliturgie, betet der
Priester u. a.: "Wir bringen Dir (Gott) diesen geistlichen Gottesdienst
auch dar für ... Vorväter, Väter,
Patriarchen, Propheten, Apostel, Prediger, Evangelisten,
Märtyrer ... Insbesondere aber für unsere allheilige,
unbefleckte, hochgepriesene und ruhmreiche Gebieterin, die Gottesmutter
und immerwährende Jungfrau Maria". Dadurch wird deutlich,
daß Maria nicht an die Stelle ihres Sohnes tritt,
daß sie der großen Schar der Gemeinschaft der
Heiligen angehört.
Dieses
Grundvertrauen auf Maria gilt in der Orthodoxen Kirche für
alle Schichten der Gläubigen, von den einfachen Christen einer
Dorfgemeinde bis zu den Mönchen und Einsiedlern von Athos,
deren "Herz tatsächlich marianisch ist".
Larentzakis, Gregorios,
Die Orthodoxe Kirche, Ihr Leben und ihr Glaube, Graz, Wien,
Köln 2000,
S. 115ff (ohne Fußnoten)
6.
Dezember (19.12.)
Unser Vater unter
den Heiligen
der
Hl. N I K O L A U S
ERZBISCHOF von MYRA in Lykien
der
Wunderbringende
~ Sv. NIKOLAJ ~ ~ Aj. NIKOLAOU ~
Lehrer
im Glauben,
Vorbild in der Milde,
Beispiel in der Enthaltsamkeit
bist Du Deiner Herde
wahrhaft gewesen.
Deshalb wurde
deiner Demut -
die Erhoehung
zuteil
und deiner Armut
- der Reichtum.
Heiliger Vater NIKOLAUS
bitte Christus,
unseren Gott,
dass gerettet werden
auch unsere Seelen.
|
 |
Der Hl.
Nikolaus von
Myra in Kleinasien
gehoert zu den Bischofsgestalten der Alten Kirche, die sich bei allen
Voelkern bis heute ausserordentlicher Beliebtheit erfreuen. Er hat die
ihm anvertraute Kirche durch die Verfolgungen durch Diokletian
hindurchgefuehrt und hat als einer der 318 Vaeter des Oikumenischen
Konzils von Nikaea die heilsbedrohenden Irrlehren des Arius besiegt.
Doch in der Erinnerung wird nicht nur seines Glaubensmutes gedacht, in
den Voelkern ist vor allem das Gedaechtnis an seine vielfaeltige
spontane Hilfe an Menschen in Not verankert. Durch diese Hilfe hat er
das Evangelium vorgelebt und den Menschen aller Zeiten grosses Vetrauen
auf seine Hilfsbereitschaft durch Fuerbitten und das Erwirken der
uebernatuerlichen Hilfe Gottes gegeben.
Durch seine Guete und milde Fuersorge in der Ausuebung seines hohen
Amtes ist er zum Idealtypos des orthodoxen Bischofs geworden, von dem
erwartet werden darf, dass er auch als Hirte einer grossen Herde sich
immer die Not des Einzelnen angelegen sein laesst, sich fuer die
unschuldig Verfolgten einsetzt und der Gerechtigkeit mit Guete und
Milde Geltung verschafft.
So ist er sowohl Abbild der Menschenliebe Christi wie auch
Vorbild
christlicher Glaubensexistenz.
In der ganzen christlichen Welt wird NIKO-LAOS, ("der die
Voelker
Gewinnende") der Heilige von Myra als ein ganz Vertrauter und
"bodenständiger" Begleiter empfunden und bis heute um
Fuerbitte angerufen. Unzaehlige Glaeubige haben seinen Beistand
erfahren und an allen Plaetzen der Welt zahllose Kirchen und Kapellen
seinem Gedaechtnis erbaut.
Am Donnerstag jeder Woche rufen wir ihn neben den
Hl.Aposteln im Gebet
als Fuersprecher an.
feiern wir die Geburt Christi als das Mysterium der wahren Menschheit
und der wahren Gottheit unseres Herrn und Erloesers.
Dieses Mysterium ist keine milde Verschleierung der Wirklichkeit
sondern eine den menschlichen Verstand uebersteigende Realitaet, die
den Glaeubigen zumutet, Oberflaechlichkeit und starrsinnige
Selbstgerechtigkeit abzulegen und wie verwandelt einzustimmen in den
Chor der Engel und Heiligen, die das Unfassbare feiern:
Gott wurde Mensch,
ohne sein Gottsein preiszugeben;
der Unbegrenzbare hat sich selbst begrenzt;
der Allmächtige kam machtlos als Kind;
der Allerhoechste ist zu uns herabgekommen,
damit wir zu Ihm hinauf gelangen koennen.
Unsere erkrankte menschliche Natur, die sich von Gott immer wieder
entfernt hat,
ist auf diese Vereinigung von Gott und Mensch angewiesen,
um wieder heil zu werden.
(s.Joh 3:16)
Das
Geburtsfest Christi, vermutlich im 2.Jhdt. in Alexandria entstanden,
wurde zunaechst als Epiphaniefest am 5. / 6. Jaenner gefeiert, zusammen
mit der Anbetung Christi durch die Weisen, seiner Taufe und in Rom
sogar mit seinem ersten oeffentlichen Wirken bei der Hochzeit zu Kana.
Um die Mitte des 4.Jhdt. trennte man in Rom das Geburtsfest Christi von
Epiphanien und verlegte es auf den Feiertag des "Sol invictus"(der
unbesiegbaren Sonne), der im heidnischen roemischen Reich am 25.
Dezember nach der Wintersonnenwende begangen wurde. Diese Symbolik
wurde bewusst auf die christliche Symbolik fuer Christus als "Licht der
Welt" uebertragen.
Rund 50 Jahre spaeter ist dann das vorgezogene Geburtsfest in
Konstantinopel von unserem Vater unter den Heiligen Johannes
Chrysostomus erstmals zelebriert worden.
Der Vortag des Festes
Auf den ersten Blick ist die Fülle des Inhalts der Gebete der
"Königlichen Stunden" am 24. Dezember etwas verwirrend.
Einerseits
ist die Vigil der Geburt Christi der Höhepunkt der Hoffnung
und
der Erwartung des Advents. Andererseits nehmen die Gottesdienste dieses
Tages das Weihnachtsfest selbst vorweg: wir bitten noch voll Inbrunst
um die Ankunft Christi, da berichtet uns die Kirche schon aus den
Evangelien über die Geburt. Dieses Verschmelzen zweier
Elemente -
der Buße in der Erwartung eines Ereignisses und die
Verkündung des Ereignisses als schon stattgefunden - wird eher
durch das Zusammenspiel liturgisch-historischer Faktoren
erklärt
als durch eine bewußte dogmatische oder pädagogische
Absicht. Das gleiche gilt auch für den Karsamstag. Es ist aber
schon wichtig zu wissen, wie wir diese doppelte Bedeutung des 24.
Dezembers zu unserem besten Nutzen verwenden. Daß wir am
Heiligen
Abend die Perikopen über die Geburt Christi gehört
und
Dankeshymnen gesungen haben, entwertet nicht das freudige Gebet am 25.
Dezember. Im Gegenteil, es vorbereitet und erleichtert dieses Gebet.
Die Gottesdienste am Hl. Abend sind länger als die
für das
eigentliche Fest; während der Gottesdienste hören wir
die
biblischen Berichte von der Geburt, die detaillierter sind als die,
welche wir am nächsten Tag hören.
So präsentiert uns die Kirche am 24. Dezember das ganze
Panorama
der Geburt; jedes Detail wurde erwähnt und untersucht; das
ganze
Bild wurde in unserem Geist aufgebaut.
Am Weihnachtstag selbst wiederholt die Kirche nicht alles, was schon
gesagt wurde; sie nimmt an, daß wir es wissen und
darüber
nachgedacht haben. Die Kirche lenkt unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte
Punkte. Sie gibt uns die Möglichkeit nicht nur zu lernen und
uns
geistig zu entwickeln, sondern die spirituelle Frucht der Worte des
Lebens, die wir schon kennen, zu kosten und zu genießen. Der
24.
Dezember spricht zu uns von den gleichen Dingen wie der 25. Dezember,
aber der 24. ist eine Vorbereitung, eine Belehrung, ein Lobpreis zum
Empfang des Ereignisses, der 25. ist die Fülle, die Frucht,
der
Lobpreis zur Krönung der vollendeten Tatsache. Am Morgen des
24.
Dezembers werden die Stundengebete mit besonderer Feierlichkeit
zelebriert. Jede der Stunden enthält neben den Psalmen und
verschiedenen Hymnen eine Perikope aus dem Alten Testament und Lesungen
aus einer Epistel und einem Evangelium.
Zur Ersten Stunde (Prim) wird eine Stelle aus dem Propheten Micha
(5,2-4) gelesen, die sich auf Bethlehem bezieht, die kleine Stadt unter
den Tausenden in Juda, aus der aber der künftige Herrscher
Israels
kommen wird. Die Epistel (Hebr 1,1-12) besagt, daß Gott, der
zu
uns durch die Propheten gesprochen hat, nun endlich durch Seinen Sohn
gesprochen hat, der "um so viel erhabener geworden als die
Engel”. Das Evangelium (Mt 1,18-25) ist das gleiche wie am
Sonntag vor Weihnachten und beschreibt die Bestürzung des
Josef
und wie er beruhigt wurde.
Zur Terz wird eine Stelle des Propheten Baruch (3,36-4,4 gelesen) die
über Gottes Weisheit verkündet: "Dann erschien sie
auf der
Erde und hielt sich unter den Menschen auf.” Die Epistel (Gal
3,23-29) verkündet: "So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten
bis
zum Kommen Christi ... Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir
nicht mehr unter dieser Zucht. ... Denn ihr alle, die ihr auf Christus
getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt.” Das
Evangelium (Lk 2,1-20) erzählt von der Geburt Jesu in
Bethlehem
und der Anbetung der Hirten.
Zur Sext kündigt der Prophet Jesaja (7,10-16; 8,1-4,9-10) die
Geburt Christi an: "Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie
wird einen Sohn gebären, und sie wird ihm den Namen Immanuel
(Gott
mit uns) geben. Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der
er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu
wählen.” Die Epistel (Hebr 1,10-2,3) spricht wieder
davon
daß Jesus erhabener als die Engel ist und warnt uns: "wie
sollen
dann wir entrinnen, wenn wir uns um ein so erhabenes Heil nicht
kümmern.” Das Evangelium (Mt 2,1-12)
erzählt von der
Reise und der Anbetung der Magier.
Zur Non hören wir Jesaja (9,5-7): "Denn uns ist ein Kind
geboren,
ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter;
man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit,
Fürst des Friedens.” Die Epistel (Hebr 2,11-18) sagt
uns den
Grund für die Fleischwerdung: "Darum mußte er in
allem
seinen Brüdern gleich sein, um ein barmherziger und treuer
Hoherpriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu
sühnen. Denn da er selbst in Versuchung geführt wurde
und
gelitten hat, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt
werden.” Das Evangelium (Mt 2,13-23) erzählt die
Abreise der
Magier, die Flucht nach Ägypten und den Mord an den
unschuldigen
Kindern.
Den ‚königlichen Stunden' folgt unmittelbar die
Vesper. Da
hören wir drei Lesungen aus dem Alten Testament: den
Schöpfungsbericht (Gen 1,1-13) über jene
Schöpfung, in
die der fleischgewordene Gott gesandt wurde, um sie zu vollenden. Dann
hören wir die Botschaft: "Denn uns ist ein Kind geboren, ein
Sohn
ist uns geschenkt....” (Jes 7,10-16;8,1-4,9-10). Wir haben
diese
beiden letzten Stellen bereits während der
königlichen
Stunden gehört. Nach der dritten Lesung aus dem Alten
Testament
geht die Vesper in die Göttliche Liturgie über: der
Zelebrant
betet eine kurze Ektenie und geht dann sofort über zu dem
Gebet,
das dem Kleinen Einzug folgt. Das Trisagion wird gesungen, Epistel und
Evangelium der Göttlichen Liturgie werden gelesen. Die Epistel
ist
die gleiche wie die zur Prim und das Evangelium das gleiche wie zur
Terz, wir haben sie bereits erwähnt. Dann wird die Liturgie
ganz
normal gefeiert.
Die Lieder bei den Stunden, der Vesper und der Liturgie sind bereits
Freudengesänge: "Kommt laßt uns jubeln dem Herrn,
verkünden das heutige Mysterium. ... Licht vom Licht, Abglanz
des
Vaters, Du erfüllst mit Freude und erleuchtest alle Kreatur
...
Wir verherrlichen Deine Geburt, o Christus...”
Trotzdem verliert die Vigil von Weihnachten nicht ihren Charakter der
Buße.
Das Fasten an diesem Tag sollte besonders strikt eingehalten werden.
Es gibt den Brauch, daß bis zum
Erscheinen des ersten Sterns am Nachthimmel gefastet wird.
Das läßt uns an den Stern denken, der die Magier
geführt hat und an Christus, der das wahre Licht ist.
Dieser Tag sollte auch ein Tag des Fastens in unserer Seele sein: wir
sollten uns aller schlechten oder nutzlosen Gedanken enthalten und in
Stille und Gelassenheit den Retter erwarten, der zu uns kommt.
Es wird dunkel.
Bald wird der erste Stern am Himmel leuchten und nach dem
Kirchenkalender den Beginn des neuen Tages verkünden, des
großen Festes der Geburt Christi.
Möge mit dem Aufleuchten des Sterns das Licht unseres Herrn
leuchten für uns,
mit den Worten des Apostels Petrus (2Petr
1,19),
"ihr tut gut daran, es zu beachten;
denn es ist ein Licht, das an einem
finsteren Ort scheint,
bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht
in eurem Herzen.”
A Monk of the Eastern Church, The Year of Grace of the Lord,
Crestwood, N.Y. 1980, p. 59f.; Übers. G. Wolf
nach
dem Buch
"Vermächtnis seit Jahrhunderten"
von
Metropolit
HILARION von Dorostol
Das Festmahl am
"Abend der Ankunft" (Budni Wetscher)
im orthodoxen Bulgarien
Am Abend des 24. Dezember feiert
man den "Abend der Ankunft". Es ist der letzte Fastentag der
Vorweihnachtlichen Fasten und Fastenspeisen werden auch vorbereitet.
Aber dieser Abend schliesst die Fasten ab und so ziehen retrospektiv
gleichsam alle Fastenspeisen noch einmal vorbei. Auf den Festtisch
kommen reichlich gekochte Bohnen, eingelegte mit Reis gefuellte Tomaten
und Paprika, gekochter Reis in Kraut- und Weinblaetter gewickelt,
Nuesse und Kompott (oshav)
aus getrocknetem Obst und allen Fruechten, die im Laufe des zu Ende
gehenden Jahres gereift sind. Die Mitte des Tisches markiert ein frisch
gebackenes rundes Brot (bogovica) in dem spaeter
eine brennende
Kerze an den angekommenen Christus -das Licht der Welt- erinnert. In
diesem Brot ist gewöhnlich eine Münze eingebacken,
die nach
dem Brechen des Brotes ein Glueckskind in seinem Teil findet.
In manchen Gegenden legt man den Boden oder den Tisch mit Stroh aus,
zum Gedenken an die Krippe von Bethlehem, wo das goettliche Kind
geboren wurde.
Anderswo leitet man das feierliche Abendessen besonders passend ein:
Kinder mit einer brennenden Kerze, einem Weihrauchgefaess, Wein und
Brot ziehen zur Eingangstür um den Herrn willkommen zu heissen
und
um Segen fuer die Festtafel zu bitten indem sie dreimal sagen: "Komm,
Herr und Gott, damit wir zu Abend essen !" Wenn sie zur Festtafel
zurueckkommen, sprechen sie als Gruss: "Ein frohes Fest der Geburt
Christi !". Alle an der Tafel stehen auf und empfangen sie mit der
Antwort "Amen ! Willkommen ! Auf viele Jahre !".
Beim Schein des Oellichtes vor der Ikone des Hauses und der Kerze auf
dem Brot spricht der Hausherr, der aelteste oder der juengste
Anwesende, wenn alles fertig ist, das Gebet des Herrn "Vater unser ..."
und man singt das Weihnachtstroparion: "Deine Geburt Christus, unser
Gott, liess erstrahlen der welt das Licht der Erkenntnis; denn in ihm
wurden die Anbeter der Gestirne durch einen Stern belehrt, Dich
anzubeten als die Sonne der Gerechtigkeit und Dich zu erkennen als den
Aufgang aus der Hoehe. Herr, Ehre sei Dir !". Am Ende des Abendessens
fuegt man dem Dankgebet noch das Kondakion des Festes hinzu: "Heute
gebiert die Jungfrau Den, Der ueber allem Sein ist, und die Erde bietet
dem Unbegrenzten eine Hoehle. Die Engel singen den Lobpreis mit den
Hirten; die Weisen folgen dem Stern. Denn fuer uns ist geboren das
kleine Kind, Gott von allem Anfang an."
Hier aus dem Pfarrblatt der Bulgarischen Orthodoxen Kirchengemeinde
"Hl. IWAN RILSKI" in Wien, Österreich
Pfarrer: Bischofsvikar Iwan Petkin
Übersetzung: Regierungsrat Prof. DDr. Johann Krammer und
Kalojan Petkin
Heute wird aus
der Jungfrau geboren Er,
der in Seiner Hand die ganze Schöpfung hält !
Wie ein Sterblicher ist in Windeln gewickelt Er,
der Seinem Wesen nach unbegreifbar unbegrenzt ist.
In einer Krippe liegt Gott,
der zu Anbeginn die Himmel geschaffen.
Von Muttermilch nährt sich der,
welcher einst in der Wüste
Seinem Volke Manna regnen liess.
Die Weisen ruft herbei
der Bräutigam der Kirche.
Er nimmt Gaben entgegen
der Sohn der Jungfrau.
Wir beten an Deine Geburt, Christos !
Lass uns auch Deine heilige Theophanie schauen !
|

|
+++PARAMONIE vor dem Fest
CHRISTI GEBURT:
Das Geburtsfest
unseres Herrn und Erloesers Jesu Christi beginnt am Vortag,
der ein besonderer Tag des Vorbereitungs-Fastens ist. Dieser Tag ist
ausgefuellt durch das Koenigliche Stundengebet waehrend der Tagstunden
und die PARAMONIE waehrend der Abendstunden, ein hymnisches Gedenken,
das in alter Tradition ein gemeinschaftliches In-der-Kirche-bleiben der
Glaeubigen bis zur Feier der morgendlichen Festliturgie bedeutet.
Wir laden nun ein, die reichen Texte dieser Paramonie mit uns zu beten:
(danach folgen jeweils
kopiert aus www.Pravoslavie.ru
(Jesse Dominick) bei einigen der Bibelzitate Kommentare in
engl. Sprache)
|
+++
Einschreiben
liess
sich einst Maria in Bethlehem,
mit dem betagten Josef aus dem Geschlechte Davids.
In ihrem Leibe trug sie die jungfraeuliche Frucht.
Es kam die Zeit, da sie Gebaeren sollte,
und in der Herberge war kein Raum fuer sie da.
Da erschien die Hoehle der Koenigin wie ein hehrer Palast.
Christus wird geboren,
um wieder aufzurichten
das einst gefallene Abbild Gottes.
Kommt, lasset uns jubeln dem Herrn
auslegen das heutige Mysterium.
Die Scheidewand ist niedergerissen,
das Flammenschwert wendet sich ab.
Die Cherubim weichen dem Holz des Lebens
und ich habe teil an des Paradieses Koestlichkeit,
von der mich der Ungehorsam frueher vertrieben.
Denn des Vaters gleiches Bild,
die Praegung Seiner Ewigkeit,
nimmt Knechtsgestalt an,
tritt hervor aus der Mutter,
die vom Manne nichts weiss,
und erleidet doch keine Veraenderung.
Denn Er blieb, was Er war:
der wahre Gott,
und nahm an, was Er nicht war:
Mensch geworden aus Menschenliebe.
Ihm rufen wir zu:
Aus der Jungfrau geborener Gott,
erbarme dich unser !
Als der Herr Jesus geboren wurde
aus der heiligen Jungfrau,
da wurde das All erleuchtet.
Da die Hirten wachten,
die Weisen anbeteten
und die Engel lobsangen,
wurde Herodes erschreckt:
Denn Gott erschien im Fleische,
der Retter unserer Seelen.
Dein Koenigreich, Christus Gott,
ist ein Koenigreich aller Aeonen,
und Deine Herrschaft
waehrt von Geschlecht zu Geschlecht,
Fleisch geworden vom heiligen Geiste
und Mensch geworden aus der steten Jungfrau Maria
liessest Du uns Licht erstrahlen,
Christus Gott, in Deiner Ankunft;
Licht vom Licht, Abglanz des Vaters,
erfreuend die ganze Schoepfung.
Aller Odem lobet Dich,
die Praegung der Herrlichkeit des Vaters,
der Du bist und der Du warst
und aufleuchtest aus der Jungfrau als Gott;
erbarme Dich unser.
Was bringen wir Dir dar, Christus,
da Du fuer uns auf Erden
als Mensch Dich zeigest ?
Denn jedes der von Dir gemachten Geschoepfe
bringt Dir die Danksagung dar:
die Engel den Hymnus,
die Himmel den Stern,
die Weisen die Gaben,
die Hirten ihr Staunen,
die Erde die Hoehle,
die Wueste die Krippe,
wir aber
die Jungfrau-Mutter,
Du Gott vor den Aeonen,
erbarme Dich unser.
LESUNG aus dem Buche GENESIS
( Gen 1: 1 - 13 )
Am
Anfang machte Gott den Himmel und die Erde.
Die Erde aber war unsichtbar und ungestaltet
und Finsternis war über der Tiefe und Gotteshauch wehte
über dem Wasser.
Und
Gott sprach:
Es werde Licht. Und es wurde Licht.
Und Gott sah, dass das Licht gut war,
und Gott trennte zwischen dem Licht und zwischen der Finsternis.
Und Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht.
Und es wurde Abend, und es wurde Morgen,
ein Tag.
Und
Gott sprach:
Es werde ein fester Körper inmitten des Wassers,
und er soll zwischen Wasser und Wasser trennen.
Und so geschah es.
Und Gott machte den festen Körper und Gott trennte zwischen
dem Wasser,
das über dem festen Körper war,
und zwischen dem Wasser unterdem festen Körper.
Und Gott nannte den festen Körper Himmel
und Gott sah, dass es gut war.
Und es wurde Abend und es wurde Morgen,
zweiter Tag.
Und Gott sprach:
Das Wasser unter dem Himmel sammle sich in einen einzigen Sammelraum
und das trockene Land werde sichtbar.
Und so geschah es,
und das Wasser unter dem Himmel sammelte sich in seine
Sammelräume und das trockene Land wurde sichtbar.
Und Gott nannte das trockene Land Erde und die Ansammlungen der Wasser
nannte er Meere und Gott sah,
dass es gut war.
Und Gott sprach:
Die Erde lasse eine Weide von Grünpflanzen wachsen, Samen
Säendes
je nach Art und nach Ähnlichkeit, und fruchttragendes Holz,
Frucht hervorbringendes,
deren Same in ihr ist, je nach Art, auf der Erde.
Und so geschah es.
Und die Erde brachte eine Weide von Grünpflanzen hervor,
Samen
Säendes je nach Art und nach Ähnlichkeit, und
fruchttragendes Holz,
Frucht hervorbringendes, deren Same in ihr ist, je nach Art, auf der
Erde;
und Gott sah, dass es gut war.
Und es wurde Abend und es wurde Morgen,
dritter Tag.
LESUNG
aus dem Buche NUMERI
( Num 24: 2 - 3, 5 - 9, 17 - 18 )
Und
der Geist Gottes kam auf Balaam.
Und
nachdem er sein Gleichniswort aufgenommen hatte,
sagte
er:
Es
spricht Balaam, der Sohn des Beor,es spricht der Mensch, der wahrhaft
sieht:
Wie
schön sind deine Häuser, Jakob, deine Zelte, Israel,
wie
Schatten spendende Täler,
und
wie Paradiesgärten an Flüssen, und wie Zelte, die der
Herr aufgestellt hat,
wie
Zedern an den Wassern.
Ein
Mensch wird herauskommen aus seiner Nachkommenschaft und über
viele Völker herrschen, und seine Herrschaft wird
erhöht werden, und wird wachsen.
Gott
hat ihn aus Ägypten herausgeführt
–
eine Pracht wie die eines Einhorns ist ihm (gegeben);
er
wird die Völker seiner Feinde fressen
und
ihr Fett wird er aussaugen,
und
mit seinen Geschossen wird er die Feinde niederstrecken.
Er
ließ sich nieder und ruhte sich aus
wie
der Löwe und das Löwenjunge
–
wer wird ihn zum Aufstehen bringen?
Die
dich segnen sind Gesegnete, und die dich verfluchen, sind verflucht.
Ein
Stern wird aufgehen aus Jakob und ein Mensch wird aufstehen aus Israel;
er
wird die Oberhäupter aus Moab zerschmettern
und
alle Söhne Seths als Beute nehmen.
Und
Edom wird der Erbbesitz sein,
und
Esau, sein Feind wird der Erbbesitz sein und Israel handelte in
Stärke.
LESUNG
aus dem Propheten MICHA
( Mich 4: 6 - 7, 5: 1-4 )
An
jenen Tagen, spricht der Herr,
werde
ich sammeln die Zerschlagene und die Ausgestoßene werde ich
aufnehmen und diejenigen, die ich verstoßen habe.
Ich
werde die Zerschlagene zum Rest machen
und
die Verstoßene zu einem starken Volk,
und
der Herr wird König sein über sie auf dem Berg Sion
von
jetzt bis in die Ewigkeit.
Nun
wird eingeschlossen werden die Tochter in eine Mauer.
»Belagerung
hat man uns auf erlegt.«
Mit
dem Stab werden sie die Stämme Israels auf die Backe schlagen.
Und
du Bethlehem, Haus von Ephratha, nicht die kleinste bist du,
um
unter den Tausenden Judas zu sein.
Aus
dir wird mir (einer) hervorgehen, um Herrscher in Israel zu sein.
Seine
Ursprünge sind vom Anfang her, aus Tagen der Vorzeit.
Deshalb
wird er sie preisgeben bis zur Zeit der Niederkunft für die
Gebärende.
Sie
wird gebären
und
dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren zu den
Söhnen Israels.
Und
es wird dastehen und schauen und weiden seine Herde in der Kraft der
Herr.
Micah
5:2-4
But
thou, Bethlehem Ephratah, though thou be little among the
thousands of Judah, yet out of thee shall He come forth unto Me that is
to be
ruler in Israel; whose goings forth have been from of old, from
everlasting. Therefore
will He give them up,
until the time that she which travaileth hath brought forth: then the
remnant
of His brethren shall return unto the children of Israel. And
He shall stand and feed in
the strength of the Lord, in the majesty of the name of the Lord His
God; and
they shall abide: for now shall He be great unto the ends of the earth.
This
reading from the First Hour is dedicated to the
prophecy of Micah about
the birth of Christ in the city of Bethlehem.
Bethlehem,
one of the most
ancient cities, was the birthplace of David. It’s located six
and a half miles
to the south of Jerusalem. Originally it was called the House of
Ephratah,
because one of the progenitors of the residents of this city was
Ephratah, the
great-grandson of Judah (1 Chron. 4:1-4). This city was insignificant
in terms
of the number of inhabitants, but it was there that the Savior, the
Messiah was
to be born. He was awaited not just as a king ruling over His people,
but as a
deliverer Who would unite those who dream not of earthly dominion, but
who are
able to see in Him the messenger of God to Whom is given the Kingdom
above all
nations.
The
fact that He is born on the ancient land of King David
is a special joy for everyone awaiting His appearance. All those who
come to
believe will be one flock with one Shepherd. He will stand guard,
vigilantly
watching that no one gets lost, falls behind, or strays. He will guard
and
protect His flock; therefore, for those faithful to Him, it will be a
joy to live
with Him, to share in His glory and majesty. He will eventually
overcome all
resistance and will shine unto
the ends of the earth.
The
prophet foretold the
birth of the Savior 700 years ahead of time so the people might live in
hope.
This prophecy is read both at the First Hour and at Vespers, where a
few more
lines are added about mercy for the “daughter of
Zion,” that is, for all the
Israelite people. For unfaithfulness to God, this people will be
scattered as
the wind scatters broken branches, but then the Lord will take pity
upon them
(if they humble themselves and repent), and preserve a faithful
remnant. But
this doesn’t apply to the Jews alone, but to all who believe.
Faith
in Christ gives the
rights of the chosen people to all, and therefore this is said about
the New
Israel, that is, about the Church of Christ. The
“remnant,” that is, the
spiritual heirs of the Israelites who were faithful to Christ, together
with
those among the nations who come to believe in Christ, will make up the
Church,
which the gates of hell won’t overcome, because
it’s Christ Himself Who will
preserve and protect it.
Verborgen
wurdest Du in der Hoehle geboren,
aber der Himmel hat dich verkuendet, Erloeser,
sprechend durch den Stern.
Und die Weisen hat Er herangefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !
Seine Gruendungen sind auf den heiligen Bergen.
Der Herr liebt deine Tore, Sion,
mehr als alle Wohnstaetten Jakobs.
"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"
Herrliches sagt man ueber dich, du Stadt Gottes.
Ich zaehle Raab und Babylon unter meine Bekenner.
"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"
Siehe, da sind auch Tyros und das Volk der Aethiopier.
"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"
Sie sind dort geboren.
Aber Sion nennt jedermann Mutter.
In ihr sind alle geboren.
Und der Allerhoechste Selbst hat sie gegruendet.
"Und die Weisen hat Er hergefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !"
Der Herr tat sich kund in der Schrift der Heiden
und jener Fuersten,
die in ihr geboren sind.
Verborgen
wurdest Du in der Hoehle geboren,
aber der Himmel
hat dich verkuendet, Erloeser,
sprechend durch den Stern.
Und die Weisen hat Er herangefuehrt,
im Glauben Dich anzubeten;
wie ihrer
erbarme Dich unser !
LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 11: 1 - 10 )
So
spricht der Herr:
Und hervorkommen wird ein Schössling aus der Wurzel Jessais,
und eine Blume wird aus der Wurzel emporsteigen.
Und auf ihn wird sich niederlassen der Geist Gottes,
der Geist der Weisheit und der Einsicht,
der Geist des Ratschlusses und der Macht,
der Geist der Erkenntnis und der Frömmigkeit;
erfüllen wird ihn der Geist der Furcht Gottes.
Er wird nicht nach dem (äußeren) Glanz richten
und nicht nach dem Gerede (anderer) zurechtweisen,
sondern er wird in Gerechtigkeit für den Niedrigen Recht
schaffen
und in Rechtschaffenheit zurechtweisen die Niedrigen des Landes;
und er wird schlagen das Land mit dem Wort seines Mundes
und mit dem Hauch aus den Lippen die Gottlosen töten;
und er wird mit Gerechtigkeit gegürtet sein um die
Hüfte
und mit Wahrheit umhüllt an seinen Seiten.
Dann der Wolf gemeinsam weiden mit den Lämmern,
und der Panther wird sich mit dem Böckchen niederlegen,
und Kälbchen und Löwe und Stier werden zusammen
weiden,
und
ein kleines Kind wird sie führen;
und Rind und Bär werden zusammen weiden,
und ihre Jungen werden zusammen sein,
und Löwe wie Rind werden Stroh fressen.
Und ein Entwöhntes wird auf das Loch von Nattern
und auf das Nest von Natternjungen die Hand legen.
Und sie werden gewiss nichts Böses tun noch imstande sein,
jemanden zu verderben, auf meinem heiligen Berg,
weil die gesamte (Erde) erfüllt wurde vom Erkennen des Herrn
wie viel Wasser, (das) die Meere zu bedecken (vermag).
Und es wird (da) sein an jenem Tag die Wurzel von Jessai, der, der sich
erhebt, über Völkerschaften zu herrschen, auf ihn
werden Völkerschaften hoffen,
und seine Ruhe wird Ehre sein.
Isaiah
11:1-10
And
there shall come forth a rod out of the stem of Jesse, and a
Branch shall grow out of his roots. And
the spirit of the LORD
shall rest upon Him, the spirit of wisdom and understanding, the spirit
of
counsel and might, the spirit of knowledge and of the fear of the LORD; And
shall make Him of quick
understanding in the fear of the LORD: and He shall not judge after the
sight
of his eyes, neither reprove after the hearing of his ears: But
with righteousness shall He
judge the poor, and reprove with equity for the meek of the earth: and
He shall
smite the earth: with the rod of His mouth, and with the breath of His
lips
shall He slay the wicked. And
righteousness shall be the girdle of his loins, and
faithfulness the girdle of His reins. The
wolf also shall dwell with the lamb, and the leopard shall lie
down with the kid; and the calf and the young lion and the fatling
together;
and a little child shall lead them. And
the cow and the bear shall feed; their young ones shall lie
down together: and the lion shall eat straw like the ox. And
the sucking child shall
play on the hole of the asp, and the weaned child shall put his hand on
the
cockatrice’ den. They
shall not hurt nor destroy in all My holy mountain: for the
earth shall be full of the knowledge of the LORD, as the waters cover
the sea. And
in that day there shall be
a root of Jesse, which shall stand for an ensign of the people; to it
shall the
Gentiles seek: and His rest shall be glorious.
The
word of the Prophet
Isaiah about the Messiah as a rod out of the stem of Jesse constitutes
the
fourth reading.
Jesse
was a simple citizen of
Bethlehem. David, his son, became king. Subsequently, all the kings
were from
the family of David until the Babylonian captivity. After the
captivity, the
throne of David sat empty. From the great royal tree there remained but
the
root. But it was revealed to David by God that his throne
wouldn’t be
destroyed, that from him would come a great descendant who would not
only renew
the glory of his bloodline, but most importantly, would renew and
quicken all
of mankind.
This
outgrowth from the
ancient root, or the Branch of the root of Jesse is Christ the Savior.
He was born
during an extreme impoverishment of this line. Poverty,
defenselessness, and a
lack of even the most necessary means of living led to the fact that
the
descendant of the king had no place among the people and they had to
look for a
place for the Newborn in a cattle pen. However, it was He Who was to
accomplish
the greatest revolution in the fate of mankind. For this, He needs
strength
from God, like none other. Therefore, we hear Isaiah talking about the
Spirit
of God given Him, Who will ever be with Him.
This
will be expressed above
all in the gift of wisdom and understanding. It would seem that these
concepts
are very close, but in wisdom the prophet sees the highest degree of
the
perception of Truth, and in understanding—the ability to
apply this knowledge
in practice. The spirit of counsel is also needed to do the right
thing,
unerringly. Might is also needed to carry out a decision. Also
necessary is the
spirit of knowledge, so that the worship and piety flowing from it
might be
true. All of the necessary spiritual gifts to Christ as man are
completed and
crowned with the fear of God. It alone carries all the rest. Without
it,
reverence, humility, and worship are impossible.
He
Himself will judge not by glory, that is, regardless of
the social position or the opinion of others about a man, but according
to the
heart of every man, which is open to God. The judgment of God is just
and
impartial. The end of this reading paints for us the bliss of Paradise,
which
is possible only among those faithful to God, when peace and love will
reign in
the society of Christians and there will be no fear of violence or
treachery.
Literally, it will be fulfilled only when the Lord with
the breath of His lips shall slay the wicked, that
is, the Antichrist.
Those
faithful to the Lord will be in
all My holy mountain,
having overcome all weaknesses and vices, good-naturedly, guilelessly,
simple,
pure, sincere, obedient to the one shepherd—Christ. Why are
holiness and
blessedness inseparable from the mountain? The “holy
mountain” is the Church.
In antiquity, Mt. Zion and the Temple crowning it merged into a single
idea of
a place of the special presence of God. The whole earth will know the
Lord, and
this will correct minds and hearts, and make everyone meek and life
peaceful
and joyful. Perhaps this will be because the Messiah prophesied by the
prophets
will be not the earthly ruler of the universe, but the Pre-Eternal God,
the
Savior of the world. Faith in Him, hope in Him, and love for Him will
make the
whole new world the Universal Church and those faithful to
Him—blessed.
LESUNG
aus dem Propheten BARUCH
( Baruch 3: 36 - 4: 4 )
Dieser
ist unser Gott. kein anderer wird neben ihm anerkannt werden.
Er
hat den ganzen Weg des Wissens entdeckt und ihn Jakob, seinem Knecht,
und
Israel, seinem Liebling, gegeben.
Danach
erschien sie auf Erden und wandelte unter den Menschen.
Sie
ist das Buch der Satzungen Gottes und das Gesetz,
das
in Ewigkeit Bestand hat: alle, die an ihr fest halten,
(gewinnen)
das Leben,
aber
die sie im Stich lassen, werden sterben.
Kehre
um, Jakob, und ergreife sie, geh weiter zu der Helligkeit,
die
vor ihrem Licht herrscht!
Gib
keinem anderen deine Ehre, und deinen Vorzug keinem fremden Volk!
Selig
sind wir, Israel,
denn
was Gott gefällt,
ist
uns bekannt!
LESUNG
aus dem Propheten DANIEL
( Dan 2: 27. 31 - 36, 44b - 45 )
Daniel
aber erhob seine Stimme und sagte in Gegenwart des Königs:
Was
der König gesehen hat
—
Weise und Beschwörer und Zauberer und Gazarener haben nicht
(die Fähigkeit zur) Offenlegung.
Und
du König hast gesehen, und siehe, ein einziges Standbild,
und
jenes Standbild war sehr groß, und sein Anblick war
überwältigend;
es
stand dir gegenüber, und der Anblick des Standbildes war
furchterregend.
Und
sein Haupt war von edlem Gold,
die
Brust und die Arme (waren) silbern,
der
Bauch und die Schenkel bronzen,
die
Beine aber eisern, die Füße teils aus Eisen,
teils
aus Ton.
Und
du hast (es) gesehen,
bis
ein Stein vom Berg ohne (Zutun von) Händen abgeschnitten wurde
und
das Standbild an den eisernen und tönernen
Füßen traf
und
sie zerschmetterte.
Darauf
wurden mit einem Mal das Eisen und der Ton und die Bronze und das
Silber und das Gold zu feinen (Stückchen),
und
sie wurden gleichsam Feineres als Spreu auf einem Dreschplatz,
und
der Wind wirbelte sie auf, so dass keines von ihnen zu ergreifen war,
und
der Stein, der das Standbild getroffen hatte, wurde zu einem
großen Berg und traf die ganze Erde.
Dies
(war) die Vision; auch die Beurteilung aber werden wir in Gegenwart des
Königs sagen:
Du,
König, bist der König der Könige,
und
dir hat der Herr des Himmels das Königtum und Stärke
und Ehre und Ruhm gegeben.
Macht,
Gewalt und Ruhm verliehen hat.
Der
Gott des Himmels wird ein anderes Königreich erstehen lassen,
das
bis in Ewigkeit sein und nicht vernichtet werden wird,
und
dieses Königreich wird eine andere Nation keinesfalls
(bestehen) lassen, sondern es wird diese Königreiche treffen
und zum Verschwinden bringen
und
es selbst wird bis in Ewigkeit dastehen.
Ganz
so wie du gesehen hast,
dass
ein Stein vom Berg ohne (Zutun von) Händen abgeschnitten wurde,
und
er zerschmetterte den Ton und das Eisen und Bronze und Silber und Gold.
Der
große Gott hat dem König das erklärt, was
in den letzten Tagen sein wird. Und genau ist die Vision und
zuverlässig deren Beurteilung.
AUFGEGANGEN
BIST DU, CHRISTUS,
AUS EINER JUNGFRAU,
UND EIN STERN HAT DICH ANGEZEIGT,
DEN ALLUMFASSENDEN,
IN EINER HOEHLE.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"
Der Herr ist Koenig, mit Hoheit umkleidet.
Umkleidet hat Sich der Herr,
mit Macht Sich geguertet.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"
Du hast festgemacht das Weltall,
Dein Thron wird nimmermehr wanken.
Bereitet ist dein Thron von Anbeginn.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"
Einst erhoben sich die Fluten, o Herr,
erhoben die Fluten ihre Stimme.
Wieder erheben die Wasserstroeme
ihr Tosen vom Brausen maechtiger Wellen.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"
Wunderbar ist die Brandung des Meeres;
wunderbarer noch ist der Herr in den Hoehen.
Verlaesslich sind Deine Zeugnisse.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"
Deinem Hause ziemet Heiligkeit, Herr,
auf ewige Zeiten.
AUFGEGANGEN
BIST DU, CHRISTUS,
AUS EINER JUNGFRAU,
UND EIN STERN HAT DICH ANGEZEIGT,
DEN ALLUMFASSENDEN,
IN EINER HOEHLE.
"Weise hast Du gefuehrt
zu Deiner Anbetung.
Mit ihnen erheben wir Dich:
Lebensspender, Ehre Dir !"
LESUNG aus dem Propheten JESAJA
( Jes 9: 5 - 6 )
Denn
ein Kind wurde uns geboren,
ein
Sohn wurde uns sogar geschenkt,
auf
dessen Schulter die Herrschaft (gelegt) wurde
und
dessen Name lautet
»Bote
großen Ratschlusses«,
erstaunlicher
Ratgeber,
starker
Gott,
Fürst
des Friedens,
Vater
der kommenden Welt;
denn
ich werde Frieden bringen über die Herrscher, Frieden und
Gesundheit für ihn.
Groß
ist seine Herrschaft,
und
seinem Frieden ist keine Grenze gesetzt
für
den Thron Davids und für seine Königsherrschaft, auf
dass er sie gut führe
und
sich ihrer annehme in Gerechtigkeit
und
im Rechtsentscheid von nun an und für alle Zeit; der Eifer des
Herrn Sabaoth wird dies tun.
LESUNG
aus dem Propheten JESAJA
( Jes 7: 10 - 16, 8: 1 - 5, 8c - 10 )
Und
der Herr fuhr fort, mit Achaz zu sprechen,
und sagte:
Erbitte dir ein Zeichen vom Herrn, deinem Gott,
in der Tiefe oder in der Höhe!
Und Achaz sagte:
Ich will gewiss den Herrn nicht bitten
und auch nicht versuchen!
Und er sagte:
Hört doch, (ihr vom) Haus Davids!
Ist es etwa ein Kleines für euch,
mit Menschen einen Kampf zu führen?
Wie führt ihr dann einen Kampf mit dem Herrn?
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben; siehe, die Jungfrau
wird schwanger sein
und einen Sohn gebären,
und sie werden ihm den Namen »Emmanuel« geben;
Butter und Honig wird er essen;
bevor er Böses erkennt
oder sich (dafür) entscheidet,
wird er das Gute erwählen;
»denn bevor das Kind Gut oder Schlecht erkennt,
sagt es dem Bösen ab,
um das Gute zu erwählen.
Und der Herr sagte zu mir:
»Nimm dir ein neues großes Blatt
und schreib darauf mit einem Menschen-Stift:
>Rasch Beute machen am Raubgut;
denn es ist nahe! <
Und mache mir zuverlässige Menschen zu Zeugen, Urias und
Sacharja, den Sohn von Barachias!«
Und ich ging zur Prophetin,
und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn.
Und der Herr sagte mir:
»Gib ihm den Namen
>Raube schnell, plündere rasch<;
denn bevor das Kind lernt,
Vater oder Mutter zu rufen,
wird (man) das Vermögen von Damaskus
und das Raubgut von Samarien in Besitz nehmen
vor dem König der Assyrer.«
Mit uns ist Gott!
Erkennt (das), Völkerschaften,
und gebt euch überwunden,
hört (das) bis ans Ende des Erde,
(auch wenn ihr) mächtig (seid,)
gebt euch überwunden!
Denn wenn ihr wieder mächtig werdet,
werdet ihr erneut überwunden werden.
Und welchen Ratschluss ihr auch fasst,
der Herr wird (ihn) vereiteln,
und welches Wort ihr auch sprecht,
es wird für euch gewiss keinen Bestand haben,
weil der Herr, Gott, mit uns ist
Isaiah
7:10-16, 8:1-4, 8-10
Moreover
the LORD spake again unto Ahaz, saying, Ask
thee a sign of the LORD
thy God; ask it
either in the depth, or in the height above. But
Ahaz said, I will not ask, neither will I
tempt the LORD. And
he said, Hear ye now, O house of David; Is
it a small thing for you to weary men, but will ye weary my God also? Therefore
the Lord Himself shall give you a
sign; Behold, a virgin shall conceive, and bear a son, and shall call
His name
Immanuel. Butter
and honey shall He eat, that He may know
to refuse the evil, and choose the good. For
before the child shall know to refuse the
evil, and choose the good, the land that thou abhorrest shall be
forsaken of
both her kings. Moreover the LORD said unto me, Take thee a great roll,
and
write in it with a man’s pen concerning Mahershalalhashbaz. And
I took unto me faithful witnesses to record,
Uriah the priest, and Zechariah the son of Jeberechiah. And
I went unto
the
prophetess; and she conceived, and bare a son. Then said the
LORD to me, Call his name Mahershalalhashbaz. For
before the child shall have
knowledge to cry, My father, and my mother, the riches of Damascus and
the
spoil of Samaria shall be taken away before the king of Assyria. And he
shall
pass through Judah; he shall overflow and go over, he shall reach even
to the
neck; and the stretching out of his wings shall fill the breadth of Thy
land, O
Immanuel. Associate
yourselves, O ye people, and ye shall be broken in
pieces; and give ear, all ye of far countries: gird yourselves, and ye
shall be
broken in pieces; gird yourselves, and ye shall be broken in pieces. Take
counsel together, and it
shall come to nought; speak the word, and it shall not stand: for God
is with
us.
This
reading from the Sixth Hour includes the prophecy of Isaiah about
Immanuel. It begins with the offer of a sign
from God through the prophet to King Ahaz. For what? To assure the
wicked king
that the Lord hasn’t abandoned His children. He’s
able to protect them. This
was said in a period of serious military danger. Ahaz said that he
wouldn’t
break any of the commandments (Ye
shall not tempt the LORD
your God—Deut. 6:16). Divine help
was, in
his eyes, something unreal; he didn’t believe in it and
didn’t hope for it. It
seemed more reliable to him to negotiate with the king of Assyria, whom
he was
going to send an ambassador to with gifts (4 Kg. 16:7). To this, the
prophet
said that they only complicate his life, preventing the Lord from
helping and
preserving them. “They” doesn’t refer to
Ahaz alone, but all the people of
David. They all share in the unbelief of their king. And despite this,
the
prophet emphasized that if they don’t think about God, then
God thinks about
them.
The
sign of His mercy will be
revealed to the House of David, and it will become clear from this
manifestation that the hostile plans of the Syrian and Israeli kings
will not
be crowned with success. This sign will be the Virgin giving birth to
Immanuel,
which means, “God is with us!” God will be with His
people, God will be a
descendant of David; God will be the Son of the Virgin. His appearance
in the
world will be marked by a miracle. The Deliverer’s name shall
be Jesus.
Immanuel is a household name and has many other meanings (for example,
“Angel
of Great Counsel,” or “Father of the Age to
Come,” and so on).
How
could such a sign, which
will be fulfilled only in 700 years, bring joy to people who are afraid
of war
and defeat at the hands of the allied forces in the nearest future? By
the fact
that the very coming of God in the flesh into the world is comforting,
but even
more so by the fact He will be born (whenever it happens) into the
family of
David. That means—and everyone will understand this
already—no wars will
destroy this family. That He will be born of a Virgin is as it should
be; after
all, the appearance of God in the world should be miraculous,
supernatural.
Speaking
of Immanuel, the
prophet emphasized that He will be both true God and man like everyone
else. In
infancy, He’ll need food, like all babies, until they grow up
enough to be able
to distinguish good from evil. Of all the necessary food, the prophet
names
butter and honey as the most nourishing and valuable in infancy. A
characteristic feature of the Divine Child will be even an unconscious
aversion
from all guile and a desire for the good.
Returning
again to the
anxious expectation of an attack from the Israeli and Syrian kings who
had
united for this purpose, the Prophet Isaiah transmits the
Lord’s command to
write a scroll, that is, to take a large new sheet of parchment (such
sheets
were then rolled up into a scroll) and write:
“Maher-shalal-hash-baz” (that is,
“speed-spoil-hasten-plunder”). It should be
understood this way: The kingdoms
threatening Judea will be plundered and become the prey of Assyria.
The
prophet took two people as witnesses: the
priest Uriah and the Levite Zechariah. They were respected by everyone.
The
word written on the scroll was the name of the prophet’s son,
who was born at
this time. The threatening prophecy was to be fulfilled even before the
time
when his son would learn to say “mama.” The
fulfillment of this prophecy is narrated by 4 Kings (16:7-9) and 2
Chronicles
(28:16).
“God
is with us.” These and
the following words sound like a hymn that’s especially dear
to those who hope
in God’s help. This must be remembered by those who rise up
against God’s
faithful, and those who seek this loyalty, which is not in words, but
in the
power of faith.
Der
Herr sprach zu Mir:
Mein Sohn bist Du, Ich habe Dich heute gezeuget.
Heische von Mir,
so gebe Ich Dir die Voelker zum Erbe,
die Enden der Erde zum Eigentum
.
APOSTEL: Hebr 1: 1 - 12
Brüder
viele Male und auf vielerlei Weise
hat
Gott einst zu den Vätern gesprochen
durch
die Propheten;
in
dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen
durch
den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch
die Welt erschaffen hat;
er
ist der Abglanz seiner Herrlichkeit
und
das Abbild seines Wesens;
er
trägt das All durch sein machtvolles Wort,
hat
die Reinigung von den Sünden bewirkt
und
sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe
gesetzt;
er
ist um so viel erhabener geworden als die Engel,
wie
der Name, den er geerbt hat,
ihren
Namen überragt.
Denn
zu welchem Engel hat er jemals gesagt:
Mein
Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt,
und
weiter:
Ich
will für ihn Vater sein,
und
er wird für mich Sohn sein?
Wenn
er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er:
Alle
Engel Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.
Und
von den Engeln sagt er:
Er
macht seine Engel zu Winden
und
seine Diener zu Feuerflammen;
von
dem Sohn aber:
Dein
Thron, o Gott, steht für immer und ewig,
und:
Das
Zepter seiner Herrschaft ist ein gerechtes Zepter. Du liebst das Recht
und hasst das Unrecht,
darum,
o Gott,
hat
dein Gott dich gesalbt mit dem Öl der Freude
wie
keinen deiner Gefährten.
Und:
Du,
Herr, hast vorzeiten der Erde Grund gelegt,
die
Himmel sind das Werk deiner Hände.
Sie
werden vergehen, du aber bleibst;
sie
alle veralten wie ein Gewand;
du
rollst sie zusammen wie einen Mantel,
und
wie ein Gewand werden sie gewechselt.
Du
aber bleibst, der du bist,
und
deine Jahre enden nie.
Zu
welchem Engel hat er jemals gesagt:
Setze
dich mir zur Rechten,
und
ich lege dir
deine
Feinde als Schemel unter die Füße?
Sind
sie nicht alle nur dienende Geister,
ausgesandt,
um denen zu helfen,
die
das Heil erben sollen?
Darum
müssen wir um so aufmerksamer
auf
das achten, was wir gehört haben,
damit
wir nicht vom Weg abkommen.
Denn
wenn schon das durch Engel
verkündete
Wort rechtskräftig war
und
jede Übertretung
und
jeder Ungehorsam
die
gerechte Vergeltung fand,
wie
sollen dann wir entrinnen,
wenn
wir uns um ein so erhabenes Heil nicht kümmern, das zuerst
durch den Herrn verkündet
und
uns von den Ohrenzeugen bestätigt wurde?
Alleluja, Alleluja, Alleluja !
(8.Ton)
(Ps 109, 1 - 3)
Es
sprach der Herr zu meinem Herrn:
Setze
dich zu meiner Rechten,
bis
ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache.
Vers:
Den
Stab deiner Macht
wird
der Herr von Sion dir aussenden.
Aus
dem Leibe habe ich dich hervorgebracht
noch
vor dem Morgenstern.
+
+
+
EVANGELIUM: Lk 2: 1 - 21
(Die Geburt des Herrn)
In
jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl,
alle
Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum
ersten Mal;
damals
war Quirinius Statthalter von Syrien.
Da
ging jeder in seine Stadt,
um
sich eintragen zu lassen.
So
zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach
Judäa in die Stadt Davids,
die
Betlehem heißt;
denn
er war aus dem Haus und Geschlecht Davids.
Er
wollte sich eintragen lassen mit Maria,
seiner
Verlobten, die ein Kind erwartete.
Als
sie dort waren,
kam
für Maria die Zeit ihrer Niederkunft,
und
sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen.
Sie
wickelte ihn in Windeln und legte ihn in
eine
Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In
jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld
und
hielten Nachtwache bei ihrer Herde.
Da
trat der Engel des Herrn zu ihnen,
und
der Glanz des Herrn umstrahlte sie.
Sie
fürchteten sich sehr,
der
Engel aber sagte zu ihnen:
Fürchtet
euch nicht,
denn
ich verkünde euch eine große Freude,
die
dem ganzen Volk zuteil werden soll:
Heute
ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
Er
ist der Messias,
der
Herr.
Und
das soll euch als Zeichen dienen:
Ihr
werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt,
in
einer Krippe liegt.
Und
plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches
Heer, das Gott lobte und sprach:
Herrlichkeit
Gott in der Höhe,
auf
Erden Friede
den
Menschen seine Gnade.
Als
die Engel sie verlassen hatten
und
in den Himmel zurückgekehrt waren,
sagten
die Hirten zueinander:
Kommt,
wir gehen nach Betlehem,
um
das Ereignis zu sehen,
das
uns der Herr verkünden ließ.
So
eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der
Krippe lag.
Als
sie es sahen, erzählten sie,
was
ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
Und
alle, die es hörten,
staunten
über die Worte der Hirten.
Maria
aber bewahrte alles, was geschehen war,
in
ihrem Herzen und dachte darüber nach.
Die
Hirten kehrten zurück,
rühmten
Gott und priesen ihn für das,
was
sie gehört und gesehen hatten;
denn
alles war so gewesen,
wie
es ihnen gesagt worden war.
+++
Heute
wird aus der Jungfrau geboren
Er,
der in Seiner Hand
die ganze Schoepfung haelt !
Wie ein Sterblicher ist von Windeln umhuellt
Er,
der Seinem Wesen nach allumfassend ist.
In einer Krippe liegt Gott,
der zu Anbeginn die Himmel gruendete.
Von Muttermilch naehrt sich
Er, der einst in der Wueste
Seinem Volk Manna regnen liess.
Die Weisen ruft herbei
der Braeutigam der Kirche.
Er nimmt ihre Gaben entgegen,
der Sohn der Jungfrau.
+++
Im Schosze der Jungfrau,
Gebietender,
hast Du
unsere kranke Natur geheilt,
indem Du sie
mit Deiner Gottheit geeint hast,
dem einzig wirksamen
Mittel zum Heil,
Du,
Wort des Vaters !
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HEILAND all derer in FINSTERNIS
Weihnachtspredigt von Metropolit Anthony (Bloom)
Vor rund 2000
Jahren kam
in einer Nacht wie
dieser die göttliche Liebe in der Gestalt eines neugeborenen
Kindes in die Welt, das bei all seiner Zerbrechlichkeit und
Schutzlosigkeit wahrhaftig ein Bild der Liebe ist, die sich selbst
hingibt, verwundbar ist und alles hofft....
Einer unserer geistlichen Väter und Seelsorger,
Vater
Sophronios, schreibt:
Aus Gottes Offenbarung wissen wir, Gott ist Liebe, Gott ist
Licht, in Ihm ist keine Finsternis. Wie
schwer fällt es dem Menschen, hier zuzustimmen... Es ist
schwer,
weil unser persönliches Leben wie auch das unserer Umwelt eher
das
Gegenteil wahrscheinlich macht ...
In der Tat, wo ist dieses Licht väterlicher Liebe, wenn wir im
Blick auf das Ende unseres Lebens mit Hiob bitteren Herzens sagen
müssen: "All
meine guten Vorhaben sind dahin. Alles, woran mein Herz hing, ist
zunichte, meine Tage sind vorüber, und das Totenreich wird
mein
Zuhause. Worauf soll ich meine Hoffnung setzen? Alles, was mein Herz
von Jugend auf insgeheim, aber mit Inbrunst begehrte - wer wird es
sehen? Die Seele verlangt nach Gott und will Ihn fragen: "Weshalb hast
Du mir das Leben gegeben? Ich bin der Leiden müde, denn um
mich
herum ist Finsternis. Warum verbirgst Du Dich vor mir? Ich
weiß,
daß Du gut bist, weshalb aber ist Dir mein Leid so
gleichgültig? Ich kann dich nicht begreifen ...”
Erhebt sich nicht überall auf unserer Erde dieser Ruf
angesichts
der Kälte und Schrecken, unter Kummer und Schmerz? Und welche
Antwort wird bei Gott dieser Resignation zuteil? Ein Beispiel
dafür, was und wie der Herr redet, entnehmen wir einem Buch
von
Vater Sophronios über den Starzen Siluan:
Es lebte auf Erden ein Mann von ungewöhnlicher, ja
gigantischer
Geisteskraft. Lange betete er, ohne seine Tränen
zurückhalten
zu können: Erbarme Dich meiner! Gott aber hörte ihn
nicht.
Über diesem Gebet gingen viele Monate dahin, die
Kräfte
seiner Seele schwanden, verzweifelt rief er aus: Du bist unerbittlich!
Und während etwas bei diesen Worten in seiner müden
Seele
zerriß, erblickte er für einen Augenblick
plötzlich den
lebendigen Christus. Feuer erfaßte sein Herz, und seinen
Körper durchflutete eine solche Kraft, daß er,
hätte
die Vision auch nur eine kurze Spanne angehalten, gestorben
wäre.
Nie mehr hat er später diesen unaussprechlich sanften,
grenzenlos
liebenden und frohmachenden Blick Christi vergessen können,
voll
jenes Friedens, den die Welt nicht kennt. Noch viele Lebensjahre
standen ihm bevor, ohne daß er müde geworden
wäre zu
bekennen, daß Gott Liebe ist, grenzenlose, unbegreifliche
Liebe.
Diese Liebe ist nicht ein Gefühl oder
eine
gute Beziehung Gottes zu uns.
Nein, es ist Gott Selbst, Der in der Gestalt des
neugeborenen Christus in die Welt eintritt, die Er aus Liebe geschaffen
hat.
Er wollte mit ihr das jubelnde, triumphierende Leben teilen, das Liebe
heißt und sich in eine solche Spannung begibt. Sie
verströmt
sich in einer solchen Fülle, daß sie bereits jede
Begrenzung
oder Minderung hinter sich gelassen hat. In ihrer Hingabe
vergißt
sie alles, außer den Geliebten. Sie schenkt sich in
Schutzlosigkeit und Zerbrechlichkeit wie der in Bethlehem geborene
Knabe.
Deshalb mahnt uns der Herr: Gebt darauf Eure Antwort!
Aber wie sollen wir darauf reagieren?
In dem Bericht des Evangeliums wird erzählt, daß
Weise aus
dem Osten mit ihren Gaben kamen. Wohin aber sollen wir gehen und von wo
aus? Sie kamen aus weiter Ferne, aus einer Gegend, wo Christus nicht
war. Wir können jetzt Christus, dem Allgegenwärtigen,
Auferstandenen und alles Überwindenden aus der Nacht und
Finsternis unseres eigenen Lebens folgen. Wieviele unter uns sitzen in
der Finsternis. Und aus dieser Finsternis wollen wir zum Licht
aufsteigen. Licht aber ist die Liebe.
Aus dem Dunkel der Bosheit wollen wir zur Liebe
emporsteigen!
Weg von der Sünde wollen wir zur Liebe gehen, die immer wieder
verzeiht und heilt!
Aus der Kälte des Alltags wollen wir zur Liebe eilen, die die
Seele wärmen und alles um uns verwandeln kann!
Aus dem grauen Alltag wollen wir zur Liebe aufbrechen, weil
überall dort wo die Liebe ist, Licht und Freude einkehren,
dort
wird nicht mehr groß und klein unterschieden, sondern alles
ist
wichtig, weil alles zu einem Zeichen der Liebe werden kann.
(Indem er in unserem Fleisch in die Welt kommt...) ermuntert uns der
Herr zum Selbstvertrauen.
Wir denken an die Gaben der Weisen.
Sie brachten zunächst Gold. In dunklen Gründen
verschlossen
lag sein funkelnder Glanz, seine klangvolle Melodik und von keinem Rost
bedrohte Reinheit. In einem jeden von uns verborgen liegt dieser Glanz
und drängt zum Licht, die von keinem Rost bedrohte Lauterkeit
der
Seele, die zu Großem befähigt. Sie vermag ihr erst
die
Freiheit zu geben und Liebe ohne Furcht zu wecken. Zur Liebe aus der
Vollkraft der mächtigen Seele!
Das Gold, von dem hier die Rede ist, ist die verklärte Erde.
Laßt uns die dunklen Abgründe unseres Seins
enthüllen,
in denen sich der Schein des Lichtes verbirgt und zum Licht
emporsteigt.
Auch Weihrauch brachten die Weisen, der erhebt und mit Wohlgeruch
erfüllt. Wir wollen unsere Liebe bringen, die nicht nur wie
ein
Licht in makelloser Reinheit glänzt, sondern sich wie ein
Wohlgeruch mit Zärtlichkeit, Zuwendung und Wärme
über
die ganze Erde ergießt.
Und Myrrhe brachten die Weisen, als ob sie zu einem Toten
zögen,
denn Christus, der unsterbliche Gott, wurde nicht geboren, um wie wir
zu leben, sondern Er kam ins Fleisch, um mit uns zu sterben. Er wollte
unser sterbliches Leben leben, damit wir eingehen könnten in
Seine
unsterbliche, herrliche und festliche Ewigkeit. "Wer Mir nachfolgen
will, der sehe nicht auf sich, nehme sich nicht so wichtig, sondern
denke vielmehr daran, daß Tausende ringsum der Liebe
bedürfen. Keiner hat größere Liebe als der,
der sein
Leben hingibt.”
Darunter ist nicht unbedingt der physische Tod zu verstehen, sondern es
will besagen, daß wir in jedem Augenblick des Lebens da sein
sollen für die Liebe, die schöpferische und
erkennende, kluge
und kühne Liebe, für eine Liebe, die sich verschenkt,
das
Eigene nicht sucht, sich selbst nicht schützt und sich nicht
verschließt.
Weil die Kraft Gottes in der Schwachheit
mächtig
ist, brauchen wir uns nicht vor der Liebe zu fürchten.
Darum wollen wir uns bis ans Ende unserer Tage einbringen,
so
daß
die Nachricht von dem heute geborenen Christus nicht nur in unserem
Leben, sondern auch in dem von Millionen Menschen eine
Realität,
Licht und Wärme, Freude und eine lebenerneuernde Kraft wird.
Amin.
Aus: Stimme der Orthodoxie, Januar 1991,
Hsgb. und
Chefredaktion Erzpriester Vladimir Ivanov, Verlag Berliner
Diözese der russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat)
den Abdruck hier
übernommen aus:
"St.Andreas Bote"
CHRISTI
GEBURT
Tag der zweiten Geburt der Menschheit
Predigt Unseres Hl. Vater BASILIUS des
Grossen
(315-379)
Christi Geburt,
Seine Ihm
eigene, erste und einzigartige Geburt aus der Gottheit, werde mit
Schweigen verehrt !
Selbst unserem Denken wollen wir gebieten, sie nicht zu
erörtern und neugierig zu erforschen. Denn wo der Ewige in die
Zeit kommt und weder die Begriffe Zeit noch Ewigkeit etwas vermitteln
... wie soll da der Verstand sich eine Vorstellung machen ? ...
Gott auf Erden !
Gott unter Menschen !
Nicht im Feuer und unter Posaunenschall, nicht auf rauchendem Berg oder
in Dunkelheit, nicht im Sturmwind, der die Herzen der Hörer in
Schrecken versetzt, verkündet Er Gebote; Nein im Leib spricht
Er
sanft und gütig mit denen, die Ihm verwandt sind. Gott im
Fleisch;
nicht aus weiter Entfernung wie bei den Propheten wirkt Er, sondern Er
hat Menschheit angenommen, eine mit dem Ewigen verbundene und eins
gewordene Menschheit. ...
Menschheit, o Menschheit:
Als Gott in der Höhe weilte, hast du nicht nach Ihm gefragt;
da Er aber zu dir herabgestiegen ist und mit dir spricht, nimmst du Ihn
nicht in dich auf.
Du fragst vielmehr nach dem Grund, warum du mit Gott verwandt werden
solltest.
Höre also, dass Gott deshalb im Fleische ist, weil dieses
verlorene Fleisch geheiligt werden soll, was der Schwachheit
ausgeliefert aus dem Paradies verstossen war soll gestärkt und
in den Himmel emporgeführt werden. Und welches war die
Stätte dieses Werkes zu unserem Heil ? Der menschliche Leib
der heiligen Jungfrau. ...
Die Urkräfte dieser einzigartigen Geburt ? Der Heilige Geist
und die überschattende Macht des Schöpfers ...
So wollen denn auch wir diese grosse Freude in unsere Herzen aufnehmen
!
Diese Freude verkünden ja die Engel den Hirten (Lk 2,10).
Mit den Magiern wollen wir anbeten,
mit den Hirten lobpreisen, mit den Engeln frohlocken !
"Denn heute ist uns der Heiland geboren worden, welcher ist Christus
der Herr"(Lk 2:11)
Das Fest ist der ganzen Schöpfung gemeinsam: es schenkt der
Welt überweltliche Gaben ...
Engelchöre singen: "Ehre sei Gott in den Höhen und
Friede auf Erden; unter den Menschen wohlgefallen" (Lk 2:14)
Sterne am freien Himmel richten ihren Weg nach Ihm aus,
Magier kommen von weit her aus dem Land der Heiden,
die Erde nimmt Ihn auf in einer Höhle:
Keiner bleibe unbeteiligt, keiner ohne Dank. Lassen auch wir ein Wort
des Jubels erschallen !...
Feiern wollen wir das Errettungsfest der Welt, den zweiten Geburtstag
der der Menschheit !
nach: Hl. Basileios der Grosse: Predigt zur Geburt
Christi
1-3.6 PG 31, 1457C-1473A
in: Lothar Heiser: "Jesus Christus, Das Licht aus der
Höhe"
hier Ausschnitte aus: "St.Andreas Bote"
25. Dezember (7.I.)
W E I H N A C H T E
N
HOCHFEST der GEBURT unseres HERRN, GOTTES
und ERLÖSERS JESUS
CHRISTOS IM FLEISCHE
Ehre sei Gott in der Höhe !
Frieden auf Erden !
Unter den Menschen Wohlgefallen !
Deine Geburt,
Christos unser Gott,
liess erstrahlen der Welt
das Licht der Erkenntnis;
denn durch sie wurden
Anbeter der Gestirne
von einem Stern belehrt,
Dich als die Sonne der Gerechtigkeit anzubeten
und Dich zu erkennen
als den Ankommenden aus der Höhe.
Herr, Ehre Dir !
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"Es hat niemals jemand existiert oder wird jemals existieren,
der eine vollständigere Liebe hätte als Gott selbst.
Deshalb war die Menschwerdung Gottes selbst
der einzige Weg,
diese Liebe dem Menschen noch einmal zu schenken ...
Als nämlich der erstgeschaffene Mensch,
obwohl er noch im Paradies der Liebe war,
seine Liebe zu Gott durch seinen Ungehorsam in sich tötete,
vermochte er doch nicht auch die Liebe Gottes zu töten
die ihm in der Person des Gottessohnes Jesus Christos wiedergegeben
wird.
Der Sohn Gottes,
als Er ganz Mensch wurde, blieb Er doch auch ganz in der
göttlichen Liebe,
die das einzigartige Motiv für seine Menschwerdung war ... "
(S.Allhl.Patriarch BARTHOLOMAIOS am 30.10.2000 in der
Universität Tartu, Estland)
in der Freude über dieses Geschenk der Liebe
wünschen
auch wir:
Eine Festzeit der Freude !
Eine Festzeit der Hoffnung !
Eine Festzeit der Geistlichen Erneuerung !
Hl,
EPHRAIM der Syrer (395-461)
Festpredigt von
Papst LEO
(395-461)
Die Symbolik der
Weihnachtsikone
Predigt: "O Schöpfer des Alls ...
O Kind ... Du erfüllst uns mit Staunen"
(Papst Johannes Paul II.)
WEIHNACHTSBOTSCHAFT des
ÖKUMENISCHEN PATRIARCHEN
BARTHOLOMAIOS 2013
WEIHNACHTSBOTSCHAFT
des PATRIARCHEN und des
Hl.SYNODS
der BULGARISCHEN ORTHODOXEN KIRCHE
2010
Predigt: "Unsere Welt
braucht Hoffnung
... sie hat Hoffnung ...
Jesus Christus - die Hoffnung der Welt
!"
(Metropolit Augoustinos)
Weihnachtsbotschaft im
Kriegsjahr 2022
(Erzbischof Mark)
Hl. EPHRAIM der
Syrer:
Hymnen über die Geburt Jesu Christi:
An diesem Tag hat den Glanz gegen Schmach vertauscht unser
Herr, als
Demütiger,
weil Adam vertauscht hatte die Wahrheit gegen das Unrecht, als
Verkehrter.
Es hatte Mitleid mit ihm der Gütige.
Seine Rechtschaffenheit siegte über die Verkehrtheit.
Gelobt sei der Weise, der verbrüdert, verbunden hat
die
Gottheit mit der Menschheit !
Die eine aus der Höhe, die andre aus der Tiefe:
Beide Naturen hat Er vereint wie Farben,
und es entstand ein Bild: der Gott-Mensch.
aus: Edel, R.F.
(Hrsgb.): "Das Leben aus dem
Geist" III.
Orthodoxe Zeugnisse über das geistliche Leben, Marburg an der
Lahn
1980, S23
hier aus "St.Andreas Bote"
WEIHNACHTEN
feiern wir
die Geburt
Christi als das Mysterium der wahren Menschheit
und der wahren Gottheit unseres Herrn und Erloesers.
Dieses Mysterium ist keine milde Verschleierung der Wirklichkeit
sondern eine den menschlichen Verstand uebersteigende Realitaet, die
den Glaeubigen zumutet, Oberflaechlichkeit und starrsinnige
Selbstgerechtigkeit abzulegen und wie verwandelt einzustimmen in den
Chor der Engel und Heiligen, die das Unfaszbare feiern:
Gott
wurde
Mensch,
ohne sein Gottsein preiszugeben;
der Unbegrenzbare hat sich selbst begrenzt;
der Allmächtige kam machtlos als Kind;
der Allerhoechste ist zu uns herabgekommen,
damit wir zu Ihm hinauf gelangen koennen.
Unsere erkrankte menschliche Natur, die sich von Gott immer wieder
entfernt hat, ist auf diese Vereinigung von Gott und Mensch angewiesen,
um wieder heil zu werden.(siehe Joh 3:16)
Das
Geburtsfest
Christi, vermutlich im 2.Jhdt.
in Alexandria entstanden, wurde zunaechst als Epiphaniefest am 5. / 6.
Jaenner gefeiert, zusammen mit der Anbetung Christi durch die Weisen,
seiner Taufe und in Rom sogar mit seinem ersten oeffentlichen Wirken
bei der Hochzeit zu Kana.
Um die Mitte des 4.Jhdt. trennte man in Rom das Geburtsfest Christi von
Epiphanien und verlegte es auf den Feiertag des "Sol invictus"(der
unbesiegbaren Sonne), der im heidnischen roemischen Reich am 25.
Dezember nach der Wintersonnenwende begangen wurde. Diese Symbolik
wurde bewusst auf die christliche Symbolik fuer Christus als "Licht der
Welt" uebertragen.
Rund 50 Jahre spaeter ist dann das vorgezogene Geburtsfest in
Konstantinopel von unserem Vater unter den Heiligen Johannes
Chrysostomus erstmals zelebriert worden. Die Predigt dieser ersten
Feier des Festes ist uns noch erhalten.

ROM: Sta. MARIA MAGGIORE (431-1296) Konzil von Ephesos - Jacopo Torriti
"Heute
ist
euch in der Stadt Davids der Retter geboren;
Er ist der Messias, der Herr."
Lk2:11
Weihnachtspredigt von Papst LEO d. Gr.
(395 - 461)
Laßt
uns frohlocken, denn heute ist uns der Heiland geboren!
Darf doch
dort keine Trauer aufkommen, wo das Leben selbst zur Welt
kommt, das die Furcht vor dem Tode nimmt und uns durch die
Verheißung ewigen Lebens mit Freude erfüllt. Niemand
wird
von der Teilnahme ausgeschlossen, alle haben den gleichen Grund, in
festlicher Stimmung zu sein; denn da unser Herr, Der die Sünde
und
den Tod vernichtet, niemand findet, der ohne Schuld ist, so kommt Er,
um alle zu befreien.
Es jauchze der Gerechte, weil er sich
der Siegespalme naht;
es frohlocke
der Sünder, denn ihm winkt Verzeihung.
Denn nachdem
sich die Zeit erfüllte (Eph 1,10), welche die
unerforschliche Tiefe göttlichen Ratschlusses dazu bestimmte,
nahm
der Sohn Gottes die Natur des Menschengeschlechtes an, das wieder mit
seinem Schöpfer versöhnt werden sollte, damit der
Teufel, der
den Tod in die Welt gebracht, gerade durch die menschliche Natur, die
er bezwungen hatte, wieder bezwungen würde. In diesem Kampfe
wurde
der Streit nach dem erhabenen Grundsatz der Gleichheit
geführt:
Der allmächtige Herr mißt sich mit dem Feinde nicht
in
seiner Majestät, sondern in unserer Niedrigkeit. Er stellt ihm
den
gleichen Leib entgegen und die gleiche Natur, die zwar wie die unsere
sterblich, aber frei von jeder Sünde ist.
Gilt doch von
Seiner Geburt nicht, was man sonst von jeder lesen kann:
"Niemand ist rein von dem Schmutze der Sünde, nicht einmal das
Kind, dessen Leben nur einen Tag auf der Erde währt" (Hiob
14,4).
Kein Makel liegt auf dieser Geburt, die nicht von der Begierde des
Fleisches ausgegangen ist, keine Schuld vom Gesetz der Sünde
lastet auf ihr. Eine königliche Jungfrau aus dem Stamme Davids
wird auserwählt, die heilige Frucht in sich aufzunehmen und
Gottes
und der Menschen Sohn zunächst im Geiste und dann im Fleische
zu
empfangen.
Damit sie nicht, unbekannt mit dem himmlischen Ratschluß,
über eine so ungewöhnliche Wirkung erschrecke,
erfährt
sie durch die Unterredung mit dem Engel, was der Heilige Geist in ihr
wirken sollte. Auch glaubt die, die bald bestimmt ist,
Gottesgebärerin zu werden, nicht an den Verlust der
Jungfräulichkeit. Warum hätte sie diese neue Art der
Empfängnis bezweifeln sollen, da die Macht des
Allerhöchsten
dies zu vollbringen verspricht? Gestärkt wird ihr Vertrauen
durch
ein vorausgehendes Wunder: Der Elisabeth, die nicht mehr darauf hoffen
konnte, wird Kindersegen verliehen, damit man nicht daran zweifle,
daß Der, Der die Unfruchtbare empfangen
läßt, auch die
Macht hat, daß eine Jungfrau empfange.
So ist also "Gott", "Gottes Sohn", das
"Wort Gottes"("im
Anfang war es
bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde
nichts, was geworden ist" Joh 1,2-3), Mensch geworden, um den Menschen
vom ewigen Tod zu befreien. Er nahm unsere Niedrigkeit an ohne
Minderung Seiner Majestät. Er verband die wahre Knechtsgestalt
mit
jener, worin Er Gott dem Vater gleich ist. In der Weise hat Er sich
herabgelassen, daß Er beide Naturen so miteinander vereinte,
daß weder die Erhebung der niedrigen Natur diese in der
göttlichen aufgehen ließ, noch ihre Annahme der
höheren
Abbruch tat.
Obwohl die
Eigenheit beider Wesenheiten gewahrt bleibt, bekleidet sich
die Majestät mit Niedrigkeit, die Stärke mit
Schwachheit, die
Ewigkeit mit Sterblichkeit. Um unsere Schuld zu tilgen, hat sich die
unversehrbare Natur mit der leidensfähigen vereinigt, sind
wahrer
Gott und wahrer Mensch zur Einheit des Herrn verbunden. Dadurch sollte
- wie dies unserer Erlösung entsprach - ein und derselbe
"Mittler
zwischen Gott und den Menschen" (1Tim 2,5) einerseits sterben,
andererseits auferstehen können.
Also brachte
die Geburt des Heilandes der jungfräulichen
Reinheit
keinen Schaden; denn das Erscheinen der Wahrheit war ein Schutz der
Keuschheit. Eine solche Geburt ziemte Gottes Macht und Weisheit.
Wäre Er nicht wahrer Gott, so brächte Er keine
Erlösung,
wäre Er nicht wahrer Mensch, so böte Er uns kein
Beispiel.
Darum wird auch von den jauchzenden Engeln bei der Geburt des Herrn
gesungen: "Herrlichkeit Gott in der Höhe!" Darum wird auch
"den
Menschen des Wohlgefallens", Friede verheißen (Lk 2,14).
Sehen
die Engel doch, wie sich das himmlische Jerusalem aus allen
Völkern der Erde erbaut. Wie sehr muß sich da
menschliche
Niedrigkeit über dieses unbeschreibliche Werk
göttlicher
Liebe freuen, wenn die Engel darüber in solchen Jubel
ausbrechen!
Laßt uns also Gott dem Vater durch Seinen Sohn im Heiligen
Geist
danken! Hat Er doch um Seiner Barmherzigkeit willen, mit der Er uns
liebte, sich unser erbarmt, "die wir infolge unserer Sünden
tot
waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat,
zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht" (Eph 2,5), auf
daß
wir in ihm eine neue Schöpfung würden.
Laßt uns also ablegen den alten Menschen
(Eph 2,22)
mit seinen
Werken,
nachdem wir an der Menschwerdung Christi Anteil erhielten!
Erkenne, o Christ, deine
Würde! Kehre nicht durch
entartete
Sitten
zur alten Niedrigkeit zurück, nachdem du der
göttlichen Natur
teilhaftig geworden bist! Erinnere dich daran, daß du der
Macht
der Finsternis entrissen und in Gottes lichtvolles Reich versetzt
worden bist! Durch das Sakrament der Taufe wurdest du zu einem Tempel
des Heiligen Geistes.
Vertreibe
nicht durch schlechte Handlungen einen so hohen Gast aus
deinem Herzen! Unterwirf dich nicht aufs neue der Knechtschaft des
Satans. Ist doch das Blut Christi dein Kaufpreis. Wird dich doch Der in
Wahrheit richten, Der dich in Barmherzigkeit erlöst hat, Der
mit
dem Vater und dem Heiligen Geist waltet in Ewigkeit. Amin.
Von
Altersher feiern wir Christen die Geburt unseres Herrn –
wir beten Gott an, der in einem menschlichen Leib erschienen ist.
Die Gewänder
der Heiligen Jungfrau, des gerechten Josef, der Hirten und der Weisen
auf der
Ikone der Geburt Christi lassen uns das Altertum spüren.
Aber können wir die unbeschreibliche Neuheit von Weihnachten
wahrnehmen?
Zumindest einen kleinen Teil davon?
Nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen wahr nehmen?
Der Anfanglose wurde geboren in die Zeit hinein.
Er begann.
Der Körperlose
wurde Fleisch.
Der Unsichtbare wurde sichtbar – sowohl für Engel,
als auch für Menschen.
Menschliche Augen konnten ihn ansehen – ohne zu erblinden,
menschliche Ohren –
hören ohne taub zu werden, die Hände der Leidenden
konnten von nun an Den
berühren, der größer ist als das von ihm
geschaffene Universum.
Unermesslich,
unvergleichlich größer.
Wie der heilige Prophet Habakuk es ausdrückte:
„Seine
Hoheit bedeckt den Himmel, und seine Herrlichkeit erfüllt die
Erde.“
(Hab.
3:3).
Kann der menschliche Verstand das begreifen?
Durch eigene Anstrengung – nein.
Aber durch die Barmherzigkeit Gottes wird uns das
Unergründliche offenbart – in
dem Maße, wie wir uns dieser Barmherzigkeit öffnen.
In dem Maße, wie wir selbst die Liebe Gottes in uns aufnehmen
wollen.
Ohne Gedankenspiel, ohne Neugier: Die wären sinnlos.
Gott ist unermesslich
höher als nicht nur unser Verstand, der in Sünde
irdisch kriecht; laut dem hl.
Isidor von Pelusium ist Gott „höher als die gesamte
Vielzahl der Engel und der
heiligen Ränge. Darum beuge sich jede menschliche Natur der
Majestät Gottes,
frage nicht nach dem Wesen, sondern bete die Würde
an.“
Und hier geht es nicht um eine solche Anbetung, bei der man sich
verneigt hat
und dann seelenruhig seinen Geschäften nachgeht.
Nur wenn wir emporgeschaut haben, hinauf zur Höhe Gottes
– ja, nur so – können
wir auch die Tiefe unseres Falls erkennen.
Und das tut weh.
Das ist
widerwärtig, ekelhaft.
Es ist unheilbar – aus eigener Kraft...
Gott jedoch lässt sich in seiner unermesslichen Menschenliebe
zu unserer
Schwachheit herab, um Sein Bild in uns zu erneuern.
(In der Sprache der Kirche
heißt so auch die Weihe eines Tempels –
„Erneuerung“.)
Der Herr, ohne mit uns
zu verhandeln, ohne etwas von uns als Gegenleistung zu verlangen,
außer
Zustimmung, außer dass wir uns seiner Barmherzigkeit
öffnen, gibt uns die Gnade
zurück, die Adam ursprünglich zuteil wurde.
Die Gnade, die sich endlos und
ungehindert über unseren Urvater, den ersten Menschen, ergoss,
die ihn geradezu
auf ihren Armen trug. Weshalb weder Feuer, noch Wasser Oberhand
über ihn hatte
– noch hatte er „tückische
Denkweise“. Sein ganzes Leben war – bis zu dem
gewissen Moment – ein Antworten auf diese Liebe des Herrn,
verlief in voller,
großartiger Harmonie mit dem Willen Gottes.
Der weise Salomo lehrt uns: „Gott schuf den Menschen zur
Unvergänglichkeit und
machte ihn zum Abbild Seiner ewigen Existenz; aber durch den Neid des
Teufels
ist der Tod in die Welt eingedrungen, und die zu seinem Los
gehören, erfahren
ihn.“ (Weish. 2:23-24) Der Tod kam jedoch nicht nur durch
„den Neid des
Teufels“ in die Welt. Der Tod kam in die Welt, weil wir
– du und ich – wie der
erste Mensch, dem Teufel gehorchten, unsere Herzen für seinen
Neid, seine
Finsternis öffneten, uns mit ihm vereinten, "solidarisierten",
uns
vom Ewigen abwandten und uns dem Materiellen, Fleischlichen zuwandten,
das
Vergängliche und Verderbliche so annahmen, als wäre
es unsere eigene wahre
Natur, "unser natürlicher Lebensraum".
Wir selbst haben zugelassen, dass die Welt zum Los des Teufels gemacht
wird,
zum Reich seines Stolzes. Und nicht nur zugelassen haben wir es,
sondern wir
dienen weiterhin fleißig dem Fürsten dieser Welt und
jenen Götzen, mit denen er
uns regelmäßig versorgt – den
Götzen des Fleisches und der Sünde.
Der Krieg zeigt uns besonders deutlich, wie schrecklich weit der Mensch
von
Gott entfernt ist.
Aber der Mensch, besonders der moderne Mensch, ist nicht entsetzt
über seine
eigene Sünde.
Im Gegenteil, er wird immer erboster wider seine Nächsten -
und entfernt sich
immer mehr von dem, was himmlisch ist, rein, gnadenvoll,
göttlich ... und
menschlich.
Er sinkt hinab in den Abgrund – und unternimmt nicht den
geringsten Versuch,
wieder herauszukommen.
Weder Russland noch die Ukraine zeigen den Willen zur Reue.
Sowohl diese als auch jene suchen die Sünde des Kain zu
rechtfertigen – mehr
noch, sie besingen diese.
So ist die ganze Welt vom Krieg erfasst.
Es ist der Krieg des Teufels gegen Gott und den Menschen. Nicht
überall ist
Beschuss und Bombardierung.
Aber fast überall wird das Wichtigste im Menschen,
seine Ganzheit in Gott, seine Reinheit, hartnäckig und grausam
angegriffen –
die physische, die geistige, die geistliche.
Was sollen wir tun?
Ohne Christus können wir nichts tun. Wir bereiten uns vor,
Weihnachten zu
feiern. Unser Herr kam in die Welt, um Sein Ebenbild wiederherzustellen
– zu
erneuern! – im Menschen – in dir und mir!
–, um uns unverdient mit dem Licht
Seiner Gnade zu beschenken. Uns über alles Irdische zu erheben
– höher noch als
den ersten Menschen, nicht nur ins Paradies zurück, sondern zu
himmlischen
Höhen.
Dürfen wir diesen Aufruf unbeantwortet lassen?
Uns nicht in dankbarer Liebe
zuwenden? – zu Christus Selbst und jedem unserer
Nächsten, in denen ja das Bild
Christi ist!
Und dafür – sollten wir nicht auf Gebet und
Buße zugreifen?
Lasst uns also fleißig fasten und beten und alle Sakramente
empfangen, die
unsere Kirche uns so großzügig anbietet.
Streben wir nach Reinheit von Geist,
Seele und Leib.
Und lasst uns nicht nur streben: Kämpfen müssen wir
um die
echte Reinheit.
Unser Herz, das jener Höhle gleicht, öffnen wir es im
Gebet,
machen wir es zur Höhle der Geburt Christi.
Lasst uns in unserem geistlichen
Inneren das Christkind gebären!
+ MARK, Berlin – München,
Metropolit von Berlin und Deutschland
Christi Geburt
Рождественское
послание митрополита
Берлинского и
Германского Марка
С древних времён мы, христиане, празднуем Рождество нашего
Господа – поклоняемся Богу, явившемуся в человеческом теле.
Одеяния Пречистой
Девы, праведного Иосифа, пастухов и волхвов на иконе Рождества Христова
помогают нам ощутить древность. Но можем ли мы воспринять неизреченную
новизну
Рождества? Хотя бы малую её толику? Воспринять не только умом, но и
сердцем?
Безначальный родился во времени, начался. Безтелесный стал плотью.
Невидимый
сделался видимым – и для ангелов, и для людей. Человеческие
глаза могли
посмотреть на Него – и не ослепнуть, человеческие уши
– услышать и не
оглохнуть, руки страждущих отныне могли прикоснуться к Тому, Кто больше
созданной Им Вселенной. Больше – неизмеримо, несопоставимо.
Как это выразил
святой пророк Аввакум, «Покрыло небеса величие Его, и славою
Его наполнилась
земля» (Авв. 3:3). Может ли человеческий разум это понять?
Своим усилием – нет.
Но милостью Божией непостижимое открывается нам – в той мере,
в которой мы
открываемся этой милости. В той мере, в которой мы сами желаем вместить
любовь
Божию. Не умствуя, не любопытствуя: это бессмысленно. Бог неизмеримо
выше не
только нашего ума, пресмыкающегося во грехе; по словам святого Исидора
Пелусиота, Бог «выше всего ангельского множества и святых
чинов. Посему да
уступит величию Божию всякое человеческое естество, да не любопытствует
о
сущности, но да покланяется достоинству». И речь здесь не о
таком поклонении,
когда поклонился – и спокойно пошёл дальше заниматься своими
делами. Воззрев на
высоту Божию – и только так – мы можем увидеть
глубину своего падения. А это
больно. Это противно. Это неизлечимо – нашими собственными
усилиями… Но Бог в
Своём безмерном человеколюбии снисходит к нашей немощи, чтобы Свой
образ в нас
– обновить. (На языке церковном именно так называется
освящение храма –
«обновление».) Господь, не торгуясь с нами, ничего
не требуя от нас взамен,
кроме согласия, кроме того, чтобы мы открылись Его милосердию
– возвращает нам
благодать, изначально дарованную Адаму. Ту самую благодать, которая
бесконечно
и беспрепятственно изливалась на нашего Праотца, первого человека, как
бы носила
его на руках. И он не горел, не тонул – не
«мудрствовал лукаво». Вся его жизнь
– до известного рубежа – была ответом на эту
Господню любовь, проходила в
полном великом согласии с Божьей волей. Премудрый Соломон учит нас:
«Бог создал
человека для нетления и соделал его образом вечного бытия Своего; но
завистью
диавола вошла в мир смерть, и испытывают ее принадлежащие к уделу
его». (Прем.
Сол. 2:23-24) Однако смерть вошла в мир не только «завистью
диавола». Она вошла
в мир, потому что мы с вами, подобно первому человеку, послушались
дьявола,
открыли свои сердца его зависти, его мраку, объединились с ним,
«солидаризировались», отвратились от вечного, а
обратились – к вещественному,
плотскому, тленному, приняли тленное, будто бы это наша подлинная
природа, «естественная
среда нашего обитания». Мы сами позволили сделать мир уделом
диавола, царством
его гордыни. И не только позволили, а продолжаем усердно служить князю
мiра
сего и тем идолам, которыми он нас исправно снабжает – идолам
плоти и греха.
Война особенно явно открывает нам, в какой страшной мере человек удалён
от
Бога. Но человек – особенно современный – не
ужасается собственному греху.
Наоборот, он всё более озлобляется на своих ближних, и всё более
удаляется от
небесного, чистого, благодатного, Божьего… и человеческого.
Погружается в
бездну – и не делает ни малейшей попытки из неё выбраться. Ни
Россия, ни
Украина не проявляют воли к покаянию. И те, и другие оправдывают
– больше того,
воспевают – Каинов грех. Войной охвачен весь мир. Это война
дьявола против Бога
и человека. Не везде обстрелы и бомбардировки. Но почти повсеместно
упорному и
жестокому нападению подвергается самое важное в человеке: его цельность
в Боге,
его чистота. Телесная, умственная, духовная. Что же нам делать? Без
Христа
ничего не поделаешь. Мы готовимся к празднованию Рождества. Наш Господь
пришёл
в мир, чтобы восстановить – обновить! – в человеке
– в нас с вами! – Свой
образ, чтобы вновь незаслуженно наделить нас светом Своей благодати.
Чтобы
поднять нас над всем земным – ещё выше, чем первого человека,
уже не на
райскую, а на небесную высоту. Можем ли мы не ответить на этот призыв?
Можем ли
не обратиться с ответной любовью? – ко Христу и к каждому
своему ближнему, в
котором – образ Христа! А для этого – можем ли не
прибегнуть к молитве и
покаянию? Будем же прилежать к посту и молитве, принимая все таинства,
которые
наша Церковь так щедро нам предлагает. Будем стремиться к чистоте духа,
души и
плоти. И не просто стремиться: нам нужно бороться за подлинную чистоту.
Наше
сердце, похожее на ту пещеру, – откроем в молитве, уподобим
вертепу
Рождественскому. В наших духовных утробах – дадим родиться
Младенцу Христу!
+МАРК
Берлин-Мюнхен Митрополит Берлинский и Германский
Рождество Христов
ÖSTERREICH
1. Wasserweihe durch METROPOLIT ARSENIOS beim 1. orthodoxen Kloster in
Österreich am Zicksee (2016)


Zum
downloaden stellt die
Gebetstexte
dankenswerterweise der St.-Andreas-Bote der Münchner Gemeinde
des
Bayrischen Vikariates der Metropolie von Deutschland und Exarchats von
Zentraleuropa des Oekumenischen Patriarchats (Konstantinopel) zur
Verfügung:
download
des vollständigen Gebetstextes der Wasserweihe
download
des vollständigen Gebetstextes einer konkreten Pan-Orthodoxen
Wassersegnung der Isar in München
Segnungsgebete zur Wasserweihe:
„Einleitung
zum Gebet der Heiligen Gotteserscheinungen“
(Patriarch GERMANOS von Jerusalem)
Herr
Jesus Christus, einziggeborener Sohn, der Du im Schoße
des Vaters ruhst, wahrer Gott, Quelle des Lebens und der
Unsterblichkeit, Licht
vom Licht, der Du in die Welt gekommen bist, sie zu erleuchten, erhelle
unser
Sinnen durch Deinen Heiligen Geist, und nimm uns an,
die wir Dir Verherrlichung
und Dank darbringen für Deine seit Ewigkeit wunderbaren und
großen Werke und
für das in unserer Zeit vollbrachte rettende Heilswerk.
Dafür hast Du angetan
unseren schwachen und armseligen Leib und bist zum Stand der Knechte
herabgestiegen,
der Du doch der König aller bist, und wolltest von der Hand
eines Knechtes im Jordan getauft werden, damit der Wasser Natur
geheiligt
werde, o Sündeloser; durch das Wasser und den Geist hast Du
uns den Weg gebahnt
zur Wiedergeburt und uns in die erste Freiheit wieder eingesetzt.
Die wir nun das Andenken an dieses göttliche Mysterium feiern,
bitten Dich,
menschenliebender Gebieter, besprenge uns, Deine unwürdigen
Knechte, gemäß
Deiner göttlichen Verheißung,
mit dem reinen Wasser, der Gabe Deiner Huld, auf
dass die von Sündern über diesem Wasser
ausgesprochene Bitte Deiner Güte
wohlgefällig sei und durch Deinen Segen das ganze
gläubige Volk Gnade erhalte
zur Ehre Deines heiligen und verehrten Namens. Denn Dir
gebührt aller Ruhm,
alle Ehre und Anbetung, samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem
allheiligen,
gütigen und lebenschaffenden Geist, jetzt und immerdar und in
die
Ewigkeit der
Ewigkeit.
Amin.
Gebet
des SOPHRONIOS
(Patriarch von Jerusalem)
Dreiheit
über allem Sein, über aller Güte,
über aller
Göttlichkeit, unendliche Macht,
die Du alles siehst, unsichtbar, unfassbar;
Schöpfer der geistigen Wesen und der vernunftbegabten
Kreaturen,
Güte ist Deine Natur; unzugängliches Licht, das allen
Menschen leuchtet, in die
Welt kommen; erleuchte auch mich, Deinen unwürdigen Knecht;
erleuchte die Augen
meiner Erkanntnis,
damit ich es wage Deine unermessliche Güte und Macht zu
besingen.
Dir wohlgefällig sei meine Bitte für das hier
stehende Volk, damit
der Heilige Geist durch meine Verfehlungen nicht gehindert wird, mir
hier zu
Hilfe zu kommen;
gewähre mir, Du über aller Güte, auch jetzt
Dich ohne Schuld
anzurufen und zu sprechen:
Wir verherrlichen Dich, menschenliebender Gebieter, Allherrscher,
König vor aller
Zeit.
Wir verherrlichen Dich, den Schöpfer und Erschaffer aller
Dinge.
Wir verherrlichen Dich, einziggeborener Sohn Gottes, ohne Vater von der
Mutter
geboren
und ohne Mutter vom Vater gezeugt;
wir haben Dich im nun vergangenen Fest als Kind gesehen, und im
kommenden sehen
wir Dich als Vollkommenen; der Vollkommene vom Vollkommenen, der sich
uns
gezeigt hat, unser Gott.
Heute besonders ist es gut zu feiern:
der Chor der Heiligen ruft uns zur Versammlung
und die Engel feiern zusammen mit den Menschen.
Heute erscheint die Gnade des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube
über den
Wassern.
Heute erstrahlt die unzugängliche Sonne und die Welt ist vom
Lichte des Herrn
erleuchtet.
Heute beleuchtet der Mond mit ihr die Welt mit seinen Strahlen.
Heute verschönern die leuchtenden Sterne mit der Klarheit
ihres Glanzes den
Erdkreis.
Heute lassen die Wolken den Tau der Gerechtigkeit vom Himmel auf die
Menschheit
hernieder regnen.
Heute lässt sich der Unerschaffene freiwillig die Hand Seines
eigenen
Geschöpfes auflegen.
Heute kommt der Prophet und Vorläufer vor den Gebieter,
zitternd steht er neben
Ihm,
und sieht Gott zu uns herabkommen.
Heute sind die Fluten des Jordan verwandelt in Wasser der Heilung
durch die
Ankunft des Herrn.
Heute ist die ganze Schöpfung von geheimnisvollen Wellen
benetzt.
Heute sind die Übertretungen der Menschen in den Wassern des
Jordan getilgt.
Heute öffnet sich den Menschen das Paradies und die Sonne der
Gerechtigkeit
glänzt über uns.
Heute ist das bittere Wasser des Moses dem Volk in
süßes verwandelt
durch die
Ankunft des Herrn.
Heute enden wir unsere alte Klage und als neues Israel sind wir
errettet.
Heute sind wir von der Finsternis befreit und erleuchtet vom Licht der
göttlichen Erkenntnis.
Heute sind die Nebel der Welt aufgelöst durch die Offenbarung
unseres Gottes.
Heute wird die ganze Schöpfung vom Himmel angestrahlt.
Heute sind die Verwirrungen begradigt und die Ankunft des Herrn zeigt
uns den
Heilsweg.
Heute feiern die Himmel mit der Welt hier unten und die Welt hier unten
redet
mit den Himmeln.
Heute frohlocken alle über das heilige und freudige Fest der
Orthodoxen.
Heute eilt der Gebieter zur Taufe, um die Menschheit in den Himmel zu
heben.
Heute beugt sich, der nicht gebeugt werden kann,
dem eigenen Knecht, um uns von
der Knechtschaft zu befreien.
Heute haben wir das Himmelreich erworben, dieses Reich des Herrn aber
hat kein
Ende.
Heute teilen sich Erde und Meer die Freude der Welt und die Welt ist
erfüllt
von Freude.
Die Wasser sahen Dich, o Gott, die Wasser sahen Dich und
fürchteten sich.
Der Jordan mußte sich abwenden, als er das Feuer der Gottheit
erblickte:
im Fleisch herabgekommen, angekommen Er selbst.
Der Jordan mußte sich abwenden, als er den Heiligen Geist
sah,
der in Gestalt
einer Taube herabkam und über Ihm schwebte.
Der Jordan mußte sich abwenden, als er den Unsichtbaren
sichtbar sah,
den
Schöpfer Fleisch geworden, den Gebieter in der Gestalt eines
Knechtes.
Der Jordan mußte sich abwenden und die Berge erbebten als sie
Gott im Fleische
sahen und die Wolken ertönten, sich verwundernd über
den Gekommenen, der Licht
vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott ist, denn sie sahen heute das Fest des
Herrn im Jordan;
sie sahen Ihn, der den Tod wegen seines Ungehorsams, die
Dornen des Irrtums und die Ketten des Hades im Jordan versenkte und der
Welt
die Taufe des Heils schenkte.
Deshalb rufe auch ich, Dein sündiger und unwürdiger
Knecht, der ich nun die
Größe Deiner Wunder aufgezählt habe, betend
in Ehrfurcht und zerknirscht Dir
zu:
Du bist groß, o Herr, und wunderbar
sind
Deine Werke und kein Wort reicht aus,
Deine Werke zu besingen !
(3 x)
Du
hast durch Dein Wollen das All vom Nichtsein ins Dasein
gerufen
und durch Deine Macht erhältst Du die Schöpfung
und durch Deine Vorsehung lenkst
Du die Welt.
Du hast aus 4 Elementen die Schöpfung zusammengefügt,
aus 4 Jahreszeiten den Kranz des Jahres gewunden.
Vor Dir erbeben alle geistigen Mächte.
Dich besingt die Sonne,
Dich preist der Mond,
Dir dienen die Sterne,
Dir gehorcht das Licht,
vor Dir schaudern die Abgründe,
Dir fügen sich die Quellen.
Du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
Du hast die Erde über den Wassern begründet;
Du hast das Meer mit Sand umgeben;
Du hast zum Atmen die Luft verströmt.
Die Mächte der Engel dienen Dir; die Chöre der
Erzengel beten Dich an;
die vieläugigen Cherubim und die sechsflügeligen
Seraphim,
die Dich umgehen und umfliegen,
verhüllen sich aus Furcht vor Deiner
unzugänglichen Herrlichkeit.
Du bist ja der unbeschreibbare Gott, Du bist ohne Anfang und
unbenennbar,
bist in die Welt genommen, hast die Gestalt eines Knechtes auf Dich
genommen
und wurdest den Menschen gleich; denn Du hast es in Deiner barmherzigen
Liebe
nicht ertragen,
das Menschengeschlecht vom Teufel gequält zu sehen,
sondern bist gekommen und
hast uns erlöst.
Wir preisen die Gnade, verkünden das Erbarmen, und
verschweigen nicht die
Wohltat;
Du hast die Natur unseres Geschlechtes befreit;
den Schoß der Jungfrau durch
Deine Geburt geheiligt;
die ganze Schöpfung besingt Dich, der Du Dich uns gezeigt hast.
Du bist ja unser Gott, hast Dich auf Erden gezeigt und mit den Menschen
gelebt.
Du hast die Wellen des Jordan geheiligt,
da Du vom Himmel herabsandtest Deinen
heiligen Geist,
und hast die Schädel der Drachen, die sich dort eingenistet
hatten, zermalmt.
Du selbst also, menschenliebender
König,
komm auch jetzt
durch die Herabkunft Deines Heiligen Geistes und heilige dieses
Wasser !
(3 x)
Und
gib ihm die Gnade der Erlösung und den Segen des
Jordans.
Mache es zum Quell der Unvergänglichkeit, zur Gabe der
Heiligung,
zur Vergebung der Sünden und zur Heilung der Krankheiten,
zum Verderben der Dämonen und mache es unerreichbar
für die feindlichen Mächte,
erfülle es mit der Kraft der Engel.
So mögen alle, die davon schöpfen und daran teilhaben
es besitzen
zur Reinigung
der Seelen und Leiber,
zur Heilung der Leiden, zur Weihe der Häuser und möge
es einem jeden nutzen.
Du bist unser Gott, der durch das Wasser und den Geist
unsere von der Sünde verderbte Natur erneuert hat.
Du bist unser Gott, der durch das Meer und durch Moses
das Geschlecht der Hebräer aus der Knechtschaft des Pharao
befreit hat.
Du bist unser Gott, der in der Wüste den Felsen gespalten hat
und ihm das Wasser entströmen ließ, dass die
Bäche überliefen,
und so den Durst Deines Volkes gestillt hat.
Du bist unser Gott, der durch Wasser und Feuer, durch Elias,
Israel vom Betrug
des Baal befreit hat.
Du selbst, Gebieter, heilige denn auch
jetzt dieses Wasser durch Deinen Heiligen Geist !
(3 x)
Schenke allen, die davon empfangen, die
damit segnen und daran teilhaben
Heiligung, Segnung, Reinigung und Gesundheit.
Und rette, Herr, Deine Knechte und Mägde.
(3 x)
Und
bewahre sie unter Deinem Schutz in Frieden;
gib ihnen alles zum Heil Erbetene und das ewige Leben.
Gedenke, Herr, unseres Metropoliten ......................
und des ganzen Episkopats ................................
des Diakonats in Christus
und der ganzen heiligen Ordnung
und des umstehenden Volkes
und unserer mit wohlklingenden Ausreden ferngebliebenen Brüder
und Schwestern
und erbarme Dich ihrer und unser nach Deiner großen
Barmherzigkeit.
Damit durch die Elemente, durch die Engel, durch die Menschen,
durch die Sichtbaren und Unsichtbaren Dein allheiliger Name gepriesen
werde
samt dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und in die
Ewigkeit
der Ewigkeit.
Amin.
Friede
allen !
und
Deinem Geiste !
Neigen wir unsere Häupter dem Herrn !
Dir,
o Herr !
Neige, Herr, Dein Ohr und erhöre uns, der Du Dich
herabgelassen hast
im Jordan getauft zu werden und die Wasser geheiligt hast;
segne uns alle, die wir durch die Beugung unseres Nackens den Stand des
Knechtes zeigen.
Und maches uns würdig, dass wir mit Deiner Heiligung
erfüllt werden,
wenn wir an diesem Wasser Anteil haben;
es sei uns, o Herr, zur Gesundheit der Seele und des Leibes.
Denn Du bist unsere Heiligung und Dir
senden wir Lobpreis, Dank und Anbetung empor,
samt Deinem anfanglosen Vater und Deinem allheiligen und
gütigen und
lebensschaffenden Geist,
jetzt und immerdar und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Amin.
.
+++
Als Du, Herr, im Jordan wurdest getauft,
ward offenbar die Anbetung der Dreiheit:
Denn des Erzeugers Stimme gab Dir das Zeugnis,
da Er Dich den geliebten Sohn nannte.
Und der Geist in Gestalt einer Taube
verkuendete des Wortes Untrueglichkeit.
Der Du erschienen bist, Christus Gott,
und die Welt erleuchtet hast,
Ehre Dir !
+++
Kontakion, 4.Ton. Automelon.
Erschienen
bist Du heute dem Erdkreis
und Dein Licht, o Herr, hat uns gesiegelt;
in dieser Erkenntnis lobsingen wir:
Du kamst und erschienst, o unzugängliches Licht !
Idiomelon,
6.Ton.
Lasst
uns besingen, ihr Gläubigen,
die Größe des Heilswerks Gottes für uns.
Denn wegen unserer Verfehlungen Mensch geworden, wirkt Er
unsere Reinigung im
Jordan.
Er, der allein Reine und Makellose, heiligt mich und die Wasser
und zermalmt im
Wasser die Häupter der Drachen.
Lasst uns also trinken von diesem Wasser mit Freuden, Brüder
und Schwestern,
denn denen, die gläubig davon trinken,
wird die Gnade des Geistes unsichtbar gegeben
von
Christus, Gott, dem Retter unserer Seelen.
30.
JANUAR / 12. 2.
Gedaechtnis
der grossen 3 Hl.
Theologen
der Weltkirche
~ 3 SVETITELI
~
~ 3 IERARCHON
~
~ SFINTII TREI IERARHI ~
BASILIUS der Grosse
GREGOR der Theologe
JOHANNES Chrysostomus
("Mund goldener Worte")
+++
Im Leben habt Ihr den Aposteln nachgeeifert
und den Erdkreise gelehrt,
fleht zum Gebieter des Alls,
dass Er Frieden gewaehre
unserer Welt
und unseren Seelen
das grosse Erbarmen !
+++
|

|
|
Um
1100 begann ein Streit in Konstantinopel, welchem der Hl. 3 grossen
Theologen der Vorrang gebührt. Da erschienen alle 3 zusammen
dem
Hl. JOHANNES, Metropoliten von Euchaita, und die Kirche feierte
erstmals das grosse Fest der gemeinsamen Theologie, zu der jeder der 3
seinen unverzichtbaren Beitrag geleistet hat.
Der
Hl. BASILIUS
der Grosse
erwarb zielstrebig Verantwortung fuer die
Gesamtkirche, und setzte Zeichen der Verantwortung fuer die
Gemeinschaft, organisierte die Ueberwindung von Hungersnöten
und
die Pflege der Kranken in besonderen von ihm gegründeten
Haeusern.
Er gab den Moenchsgemeinschaften heilsame Regeln und erzog die Christen
in moralischer Strenge und durch das Vorbild persoenlicher Askese.
Der
Hl. JOHANNES Chrysostomos
("der Mund goldener Worte") war in der
Erziehung zum Heil nicht weniger streng in seinen Predigten. Dabei
lebte er voll in der Welt der umgebenden Grossstadt Konstantinopel.
Sein grosses Verdienst war es, dem Kirchenvolk durch Gottesdienste
einen Eindruck des himmlischen Paradieses zu bieten, das Gebet in der
Kirche so zu organisieren, dass alle Christen im Tageslauf und im
Kirchenjahr die wesentlichsten Texte hören konnten.
Dieses Muehen um die Herzen der Menschen im klaren Urteil gegen
seelenzerstoerende Unsitten, aber auch durch Schoenheit, Klarheit und
Gedankenreichtum in Gebet und Gottesdienst positive Erlebnisse
schaffend, brachte dem Heiligen ein langes Martyrium, aber bringt fuer
uns bis heute immer frische Frucht: durch die GÖTTLICHE
LITURGIE
UNSERES VATERS UNTER DEN HEILIGEN JOHANNES CHRYSTOMUS.
Der
Hl. GREGOR der Theologe
(im Westen: Gregor von Nazianz) war der
gleichaltrige Freund (beide 329 geboren) und Gedankenaustauschpartner
von BASILIUS dem Grossen seit den Jugendtagen des Studiums erst in
Caesarea in Kappadokien, dann in Alexandria, dann in Athen, Mitkaempfer
für die gefaehrdete Kirche, Philosoph, Moench, Dichter,
Mystiker,
Prediger und Bischof, zuletzt auch Patriarch -und dann wieder einfacher
Moench. Beide kamen aus tiefglaeubiger Familie, sie waren auch
verbunden durch ihre Begeisterung fuer die versammelte Kirche, Gegner
aller individualistischen Spalter, waren sie reich an umfangreichen
Erfahrungen klassischer Bildung und konnten so den Arianismus als
typischen Aberglauben der halbgebildeten, aber etablierten Funktionaere
durchschauen. Dies fuehrte bei beiden zu einer gesellschaftskritischen
Grundhaltung, welche sich nicht nur in barmherzigen Taten und Predigten
gegen die Reichen, Habgierigen und willkuerlichen karieresuechtigen
Machtmenschen erschoepfte, die den Wohlhabenden oft so leicht faellt.
Beide fuehlten sich nicht wohl in der ererbten Rolle des
Sichbedienenlassens und des Befehlens eines grossen Haushaltes, dem
typischen Lebensstil ihrer Zeit, in der die grosse Masse in Armut und
Schulden leben musste, waehrend einige Wenige in verschwenderischem
Reichtum moralische Schuld auf sich luden. Antwort auf diese
unhaltbaren Zustaende, die Alle ins Unglueck fuehrten, war für
sie
der Weg der Nachfolge des Gottessohnes. Waehrend der Hl. BASILIUS der
Grosse erfolgreiche Arbeit fuer dieses Ziel in verantwortlichen
Positionen der Kirche zeigte, lebte der Hl. GREGOR fuer die
Ueberwindung der immer wieder schuldig werdenden Welt auch in
aeusserlicher Umkehr und Abkehr von der Welt und gab immer wieder
seinem Beduerfnis nach mystischer Einsamkeit nach. Erst 30-jaehrig,
zurueckgekehrt vom Studium in Athen hat er die Taufe empfangen,
verbrachte 2 Jahre als Einsiedler, wurde 362 von seinem Vater, dem
Bischof von Nazianz, zum Priester geweiht, fluechtete dann aber in die
Einsamkeit. Erst als ein dogmatischer Streit dem inneren Frieden der
Kirche von Nazianz gefaehrlich wurde, kehrte er zurueck und stiftete
Frieden mit seiner brillianten einleuchtenden Auslegung des Konzils von
Nizaea (325). Schliesslich blieb ihm nach einem klug eingefaedeltem
"Streich" seines Freundes Basilius nichts anderes uebrig als Bischof zu
werden. Schon 375, nach dem Tode seiner Eltern, verliess er seinen
Bischofsstuhl um sich wieder dem Moenchsleben zu weihen. Doch diesmal
holte ihn die von Arianern bedraengten orthodoxen Gemeinde der
Reichhauptstadt Konstantinopel aus der Einsamkeit. 5 Jahre beharrlicher
Predigtarbeit fuehrten letztlich zum Erfolg der im traditionellen
Glauben versammelten Kirche. Der arianisch gewordene Patriarch musste
schliesslich Gregor dem Theologen weichen, der vom bald einberufenen
Konzil voll bestätigt wurde. Aber nachdem alles durch seine
feierliche Inthronisation besiegelt war, schon einen Monat nach den
Feierlichkeiten, verliess er Kathedrale und Patriarchenamt.
Im kleinen Nazianz verbrachte er danach noch 2 Jahre bis er als
einfacher Moench als "Vater der CHRISTLICHEN MYSTIK" in die ewige
Heimat abberufen wurde.
So
schliesst die Tradition der Kirche -als Zusammenfassung und
Ausblick- diesen ersten Monat nach dem Fest der Geburt des
Erlösers durch das gemeinsame Fest der Hl. 3 grossen Lehrer
der
Kirche. Die christliche Heiligkeit wird zusammengefasst
-
in bekennendem, klarem und erleuchtendem theologischem Denken der
Kirchenvaeter,
-
in asketischem Mut und asketischer Kraft der Moenche
und
letztlich in der Krone des Martyriums als Thorheit vor der
momentanen Umwelt aber Triumph in der Ewigkeit.
Dies
soll uns verdeutlichen, dass fuer die Kirche "Klarheit im Denken"
und "Leben in der Liebe" untrennbar zusammengehoert.
WAHRE
THEOLOGIE ist nicht bloss "Wissenschaft" sondern WEISHEIT, die
gelebt werden will.
So
wird auch jeder Christ aufgerufen und gestaerkt im Bemuehen zu
seinem Heil stets Wissen mit Glauben und Leben in der Liebe zu
vereinen.
Die
3 groessten Gestirne
der dreisonnigen Gottheit,
lasset uns gemeinsam
ruehmen in Hymnen,
da sie den Erdkreis
mit dem Abglanz
der goettlichen Lehren erfuellten,
die honigfliessenden Stroeme wahrer Weisheit,
die die ganze Schoepfung
mit den Wogen der Gotteserkenntnis ueberfluteten,
BASILIUS, der Grosse
GREGOR, der Theologe
und der ruhmreiche JOHANNES
mit der goldredenden Zunge
da sie fuer uns
zur allheiligen Dreieinheit flehen
allezeit !
2.
FEBRUAR / 15. 2.
Fest
der
Begegnung unseres Herrn
bei Seiner Darstellung im Tempel
mit dem gerechten Greis Simeon und der Prophetin Anna
~ SRETENIE
~ ~
YPAPANTI
~ ~
INTAMPINAREA DOMNULUI ~
Rette,
Sohn Gottes,
getragen auf den Armen
des gerechten Simeon,
uns,
die wir Dir singen:
Alleluja !
|

|
|
Heiser,
Lothar: zur Bedeutung von Fest und Ikone
Hl.ROMANOS
der MELODE:
Kontakion
zum Fest
Stichira
der Nachfeier
Nach
CHRISTI GEBURT und THEOPHANIE ist das Fest der Begegnung unseres Herrn
bei Seiner Darstellung im Tempel das dritte Hochfest der Menschwerdung
und des Kommens des Gottessohnes im Fleische in unsere Welt.
Die Begegnung des Herrn mit Simeon, dem gerechten Greis und Anna, der
alten Prophetin, ist zugleich:
- Symbol der Begegnung des Heils des Neuen Bundes mit dem Alten Bund,
am Ende seiner Jahre.
(Tatsaechlich endete mit der Festigung des
christlichen Gottesdienstes der Tempeldienst im Jerusalemer Tempel ein
fuer alle mal.)
- Erkenntnis der Begegnung der im Gottssohn wiederhergestellten
menschlichen Natur mit der durch Suenden gealterten Menschheit
- Heilbringende Begegnung fuer die einzelne Menschenseele, der die
Hoffnung bereits lange erstorben war, dass sie jetzt das neue Leben
empfängt.
In dieser Begegnung wird der menschlichen Natur Erneuerung, Heilung und
Wiederherstellung der Ergöttlichung zuteil.
Dieses
Fest ist schon durch die roemische Pilgerin Aetheria in
Jerusalem um die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert bezeugt und hat sich
von dort aus in der gesamten Weltkirche verbreitet.