Prof. Dr. Mikliss de Dolega:

zurueck zu: Orthodoxe Fraternitaet
In Memoriam Vater SERGIUS (Heitz)




Zur Spiritualität der Kirchen

in Ost und West


Vortrag von Prof. Dr. Peter Mikliss de Dolega
vor der
16.Jahrestagung
der
Orthodoxen Fraternitaet in Deutschland




Heute, wo unter Christen die Wiedervereinigung im Glauben zu Recht als ein dringendes Anliegen betrachtet wird, klammert man im ´ökumenischen Alltag` die Orthodoxie leider weiterhin meist aus. Vielleicht weil sie den heute im Westen vorherrschenden Vorstellungen von ´Kirche` - räumlich und geistig gesehen - nicht so nahe steht, wie dem ´Zeitgeist` angepaßte Katholiken und Protestanten - oder fürchtet man die Festigkeit, mit der die Ostkirche am überlieferten ´katholischen` Glaubensgut festhält ?


Anstatt zusammen mit orthodoxen Theologen das gemeinsame Erbe in seinem ganzen Reichtum zu ergründen und zu verteidigen, sucht man neue Wege des Glaubensverständnisses und verläßt dabei mehr und mehr traditionelle dogmatische Formulierungen. Dabei könnte das Gespräch mit der Orthodoxie gerade heute, wo sich die römische Kirche in einer schweren Krise befindet, äußerst fruchtbar sein.


Papst Johannes Paul II. ist, wie er selbst geäußert hat, "fest entschlossen", alles zu tun, um "die volle Einheit mit den Orthodoxen wieder herzustellen".


Erste Voraussetzung für eine Wiedervereinigung der Christenheit überhaupt ist aber die Überwindung jenes unglückseligen Schismas vom Jahre 1054, als die Abgesandten des Papstes die Bannbulle auf dem Hochaltar der Hagia Sophia in Konstantinopel niedergelegt haben, und im Gegenzug der Patriarch von Konstantinopel den römischen Papst mit dem Bann belegte.

Die Bannbullen sind zwar im Anschluß an das Zweite Vatikanische Konzil aufgehoben, die Trennung zwischen Ost- und Westkirche ist aber immer noch geblieben.
Es gilt vor allem auch, den Riß zwischen der lateinisch-abendländischen und der byzantinisch-morgenländischen Geisteswelt zu beseitigen, der ja durch die schrecklichen Ereignisse des Jahres 1204, der Eroberung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer, geschaffen wurde. Damals haben römisch-katholische Christen unter dem Vorwand, die Muselmanen bekämpfen zu wollen, in der eroberten Kaiserstadt am Bosporus gräßliche Verwüstungen und Plünderungen, ja fürchterliche Sakrilegien in orthodoxen Gotteshäusern begangen. Sie sind im einfachen Volk, vor allem aber auf dem Athos, dem Heiligen Berg der Orthodoxie, bis heute nicht vergessen und werden nicht der damaligen Soldateska, sondern der ´lateinischen Kirche` angelastet.


So besteht also weiter die Tragik der Spaltung. Und zwar die Tragik einer Spaltung, deren Gründe sehr vielfältig sind. Dabei ist das Jahr 1054 lediglich das äußerlich sichtbare Zeichen dieser Spaltung. Ihre Gründe liegen viel tiefer und sind komplex.


Während sich aber im ersten Jahrtausend die beiden Kirchen des Westens und des Ostens durch ihre je verschiedene Eigenart gegenseitig ergänzten und bereicherten, ist seit dem Schisma von 1054 der Westen mehr und mehr eigene Wege gegangen und hat selten mehr nach jenen Lebensgründen gefragt, die einmal von beiden Kirchen als gemeinsamer Besitz betrachtet worden waren.

Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Türken im Jahre 1453 lief der christliche Osten Gefahr - nicht nur in seinem politischen, sondern auch in seinem kirchlichen Grundbestand vernichtet - an die Welt des Islam ausgeliefert zu werden.


Überraschenderweise wurde jedoch ein neues Lebensgesetz wach, das sich bereits in den Kirchen des Orients bewährt hatte, die seit Jahrhunderten äußerlich unter islamischer Herrschaft standen. Es ist jenes Lebensgesetz, das man so formulieren kann:


Je stärker das kirchliche Leben äußerlich unter Verfolgung und Druck gerät, desto wirksamer entfaltet es sich von innen her aus seinem Wurzelgrund.


Was kann man machen, wenn einem politisch die Freiheit des Handelns genommen ist? Man kann nur, um seine eigene Identität zu wahren, das Überlieferte behalten, das Überlieferte tradieren, das Überlieferte von Mutter zu Kind als den größten Schatz des eigenen Wesens ansehen und so weiter darstellen.


Der Westen dagegen hat seit der Spaltung ohne direktes östliches Korrektiv nunmehr ganz seiner westlichen Mentalität und seiner Besonderheit gehuldigt. Und diese Besonderheit des Westens besteht darin, daß er sich immer wieder ganz und gar dem Neuen, der Zukunft verschreibt. Wir suchen eine neue, moderne Sprache, alte Texte interessieren uns nicht mehr, wir leben in einer Kirche, die sich fortwährend entwickelt und sich immer neuen Reformprogrammen hingibt. Die alten Möbel wirft man hinaus, neue werden angeschafft.


Dagegen besteht der Osten darauf, an dem Erbe festzuhalten, das in den frühen Jahrhunderten bei uns allen gemeinsam aus der Quelle der Heiligen Schrift und den apostolischen Zeugnissen in Liturgie, Stundengebet und theologischem Denken gewachsen ist. Er fühlt sich gebunden an das - wie Vincenz von Lerin es ausdrückt - "was immer, was überall und von allen geglaubt wurde". "Fortschritt", so sagt er, "bedeutet für uns niemals diffuses Offensein gegenüber dem Zeitgeist, sondern stete Erneuerung aus den Quellen der Frühe. Neue Gebete haben für uns nur Sinn, wenn sie sich aus der Kraft der Frühe nähren, aber gerade die Gebete der Väter und das Stundengebet erweisen sich heute als die gegenwärtigsten, weil sie all unsere heutige Beladenheit in einer Tiefe ausloten, die wir aus uns gar nicht mehr erreichen können."

Dabei geht es mir nicht darum, hier ein Werturteil auszusprechen oder einfach zu sagen: der christliche Osten ist besser und auf jeden Fall der römisch-katholischen Kirche vorzuziehen, sondern es geht mir darum, zu erkennen, daß im christlichen Osten alle frühen Überlieferungsströme gegenwärtig präsent sind und daß man sie dort nur zu heben braucht, während sie im Westen weithin nur noch Museumsstücke darstellen.

Denn das ist doch die Tragik des Westens: Man geht von Reform zu Reform, und kurze Zeit nach einer Reform ist das Vorherige bereits vergessen, bald danach folgt die nächste Reform. Wir leben in einer Tragik des Vergessens. Wir haben alle Schätze, alles ist da, aber es ist wie in einem Museum: wir kommen nicht unmittelbar an die Schätze heran. Wenn wir Glück haben, befinden sie sich wenigstens noch in den Magazinen. Der christliche Osten hat alle Schätze, aber er hat sie gegenwärtig in seiner Liturgie und in seinem Stundengebet.

Aus der Sicht des christlichen Ostens läuft der Westen heute Gefahr dadurch, daß ersich ungeprüft Neuerungen und Veränderungen hingibt, auch den Glauben der Christenheit zu verkleinern und so zu verändern, daß es nicht mehr der Glaube der Väter ist.

Dies zur Lage ! Nunmehr stellt sich die Frage nach den Gründen, die zu solchen unterschiedlichen Entwicklungen führen konnten.

Und eigentlich liegen die Gründe darin, daß in der gemeinsamen christlichen Überlieferung von Ost und West etwas verborgen ist, was im Westen mehr oder weniger außer kurs gekommen ist: Diesen eigentlichen Urgrund des Lebens, der uns in Ost und West einmal gemeinsam war, könnte man bezeichnen als den Lebensgrund eines verborgenen Geistes der Anbetung - der Anbetung und der uneingeschränkten Hingabe - an die Heilstaten Gottes, vor denen man sich in seiner Geringheit erkennt.

Das, was aus dieser Grundhaltung erwächst, ist ein fortwährendes Rühmen, ein Preislied auf den, der gekommen ist und die Welt aus ihrer Drangsal befreit hat. Dieser verborgene Lebensgrund ist im Westen zumindest seit dem Beginn der Scholastik zunehmend kritisch betrachtet worden. Im Osten dagegen nährte man sich weiter aus ihm.

Dadurch wurde der Glaube des Westens in seiner zunehmenden Schematisierung vor allem eine Angelegenheit der gelehrten Theologen und Professoren. Denken wir nur an derart vereinfachte Formen der Dogmatik, wie sie beispielsweise im kleinen Katechismus der römischen Kirche zum Ausdruck kommen:

Dieses Katechismus-Schema wurde entworfen nach den scholastischen Grundgesichtspunkten der Systematik: Gott - Welt - Mensch - Sünde - Erlösung - Kirche - Gnade - Letztes Gericht / Letzte Dinge. Das war sozusagen die systematisierte Glaubensausstattung, die jedem Christen mit auf den Weg gegeben wurde. Hinzu kamen die uns allen bekannten Unterscheidungen zwischen belebter und unbelebter Materie, beseelter und unbeseelter Welt. Der Osten dagegen kennt kein direktes Schema in diesem Sinne. Er hat aber aus dem, was bei ihm an Urtradition lebendig geblieben ist, gleichsam ein geistliches Grundgefüge, und das sieht gegenüber dem systematischen Grundgefüge des Katechismus folgendermaßen aus:
Der Osten geht aus von der biblischen Lehre, daß Gott die Welt aus dem Nichts geschaffen hat. Gott ist und bleibt der unerschaffene Schöpfer, während alles andere, also auch der Mensch, Geschöpfe sind. Zwischen Gott und der Welt besteht folglich eine seinsmäßige Verschiedenheit, nicht aber zwischen dem Menschen und der übrigen Schöpfung. Welch tiefe Solidargemeinschaft alles Geschöpflichen kann daraus erwachsen !

Und dieser geschaffene Mensch ist außerstande, den unerschaffenen Gott zu erkennen, er ist zu gering dazu, ihn zu erkennen. Gleichzeitig offenbart sich aber dieser seinem Wesen nach unzugängliche und unerkennbare Gott der Welt und wird den Menschen durch seine Wirkungen - der orthodoxe theologe spricht von den unerschaffenen Energien - kenntlich und zugänglich. So erkennt der Mensch Gott durch seine Unerschaffenen Energien, die zu uns herabkommen, ohne sich Gottes Wesen zu nähern.

Dagegen stünde eine andere, die westliche Form des Denkens, die sagt: ich vermag durch alles, was es gibt, mir eine Stufenleiter zu bauen, bis ich am Ende von immer schöneren Dingen auf einmal sage: "Ja, da oben, da ist der liebe Gott selbst."

Also einerseits ein Stufenweg von unten nach oben - man spricht da von der sogenannten Analogia Entis - oder ein Denken, das weiß, ich kann Gott nicht erkennen, ich leide an meiner Armut, ich öffne mich jedoch diesem Gott und merke, daß er mich zu sich hinaufzieht. Der Weg zu ihm ist ein Weg der Reinigung, in dem ich selbst in meiner Sündhaftigkeit von ihm gereinigt werde und mich von ihm hinaufziehen lasse. Nicht als meine eigene Tat, sondern als ein Gnadengeschenk, das ich von ihm erhalte.

Dieses Grundgefüge des östlichen Denkens bezeichnet man als die sogenannte apophatische theologie, die sich der Osten bewahrt hat, seit der Zeit der kirchenväter bis zum heutigen tage, also von Efrem dem Syrer bis zu Filaret von Moskau und Wladimir Lossky. Er ist das immer noch bestehende eigentliche Grundgefüge des östlichen Denkens.

Das andere, das westliche gefüge der sogenannten kataphatischen Theologie, der bejahenden Theologie, von den Dingen der Erde auszugehen, bis zum Schöpfer, hat bis zu einem gewissen Grade durchaus seine tiefe Verbindlichkeit, auch den Raum der gesamten Schöpfung zu ordnen; unterliegt aber auch der Gefahr, daß ich mir nur irgendetwas irdisch selbst Zusammengedachtes zu meinem eigenen Götzen mache. Denken wir nur an den schrankenlosen Subjektivismus mancher protestantischer Theologen, aber auch der nachkonziliaren Entwicklung in der römisch-katholischen Kirche, nicht zuletzt auch im Bereich des Liturgischen.

War der apophatische Denkansatz in allem der Ausdruck der inneren Betroffenheit über das Handeln Gottes an seiner Welt und am Menschen, so konkretisiert sich dann daraus eine Glaubenslehre, die ich als eine organische bezeichnen möchte und die dann folgendermaßen aussieht:

Angelpunkt des Kosmos ist die Fülle der Zeit. Da ist einer gekommen, mitten in Israel, mit einem ungeheuren Anspruch, nämlich dem Anspruch auf das gesammte Alte Testament und seine Prophetie, daß er der einziggeborene Sohn des Vaters ist, Jesus von Nazareth, der Christus unseres Glaubens. Dieser ist gekommen, das ist die Fülle, die Mitte der Zeit, der Kairos. Er bringt uns die Kunde vom Vater. Er sagt uns - wie es im Johannes-Evangelium 15:26 heißt - daß der Heilige Geist vom Vater ausgeht. Er sendet uns den Heiligen Geist und stiftet seine Kirche, läßt sie seinen Weg gehen bis zum Ende der Tage.

Gegenüber der abstrakten Systematik der Scholastik beginnt also dieses organische Glaubensgefüge mit Jesus von Nazareth. Man muß sich ihm stellen, man muß sich ihm öffnen, wie der Blinde von Jericho, der schreit - und der Schrei des Blinden von Jericho ist ja das Wort des östlichen Jesusgebets: - " Herr Jesus Christus, Sohn Davids, erbarme dich meiner." Jeder Mensch, der ihm begegnet, muß sich mit diesem Blinden von Jericho identifizieren, ganz so wie die Gläubigen in der östlichen Liturgie, die in den immer wiederkehrenden Ektenien ihr Kyrie eleison beten.

Angesichts dieser beiden völlig verschiedenen Ansätze stellt sich aber die Frage nach dem Dialog. Und hierbei spielen wirkmächtige Zeichen und Gesten eine große Rolle. Wir denken dabei an die berühmte Begegnung zwischen Papst Paul VI. und dem Patriarchen Athenagoras in Jerusalem, wir erinnern an die förmliche gegenseitige Aufhebung des Banns.

Der eigentliche Dialog dann stellte sicherlich den Osten vor weit größere Schwierigkeiten, als den Westen. Denn für den Osten ist der Dialog mehr als ein bloßes Zusammentreffen von Leuten, die sich unterhalten wollen. Um einen solchen Dialog zu ermöglichen, mußten zuvor alle östlichen Kirchen gefragt werden. Das dauerte seine Zeit, dann legte man fest, worüber man eigentlich sprechen möchte. Und dabei zeigte sich wiederum eine gewisse Gnade der Stunde, daß man übereinkam, sich zuerst nicht über die Dinge zu unterhalten, - die trennen, sondern über jene, die einen, die den beiden Kirchen gemeinsam sind.

Man hoffte so, daß die Gegensätze, die bestehen, nicht mehr das Entscheidende sein würden.

Man fand sich in einer gemeinsamen internationalen Dialogkommission zusammen, zunächst auf Patmos, dann auf Rhodos. Schließlich verabschiedete die in München tagende Vollversammlung 1982 ein gemeinsames Dokument unter dem Titel "Das Geheimnis der Kirche und der Eucharistie im Lichte des Geheimnisses der Heiligen Dreifaltigkeit".

Wenn man dieses Dokument liest, von dem man meint, es sei von einer Synode östlicher Bischöfe verfaßt, und bedenkt, daß es fünf römische Kardinäle unterschrieben haben, dann möchte man meinen: "Wenn das uns allen gemeinsam ist, dann sind wir eigentlich schon miteinander vereint."

Nun ist es aber bezeichnend, daß dieser Text in der Öffentlichkeit - und zwar sogar unter Laien wie auch in der kirchlichen Öffentlichkeit - weitgehend unbekannt ist. Und doch ist es ein Dokument von so fulminanter Tiefe, daß man durchaus feststellen kann: " Hier werden Ost und West an die gemeinsamen Ursprünge zurückgeführt. "

Um vielleicht nur einige wichtige Punkte zu nennen - nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund unserer aktuellen westlichen, speziell deutschen Befindlichkeiten:

Etwa zum Kirchenbegriff: " Nun ist aber die Kirche im Grunde nicht durch Personen gebildet, die sich zusammenfinden, um sie zu konstituieren. Es existiert ´ein Jerusalem von oben`, das ´von Gott her herabsteigt`, also eine Gemeinschaft, welche die Gemeinde selbst begründet. Die Kirche ist durch eine ungeschuldete Gnadengabe konstituiert, nämlich durch die neue Schöpfung. Sie steht auch in Gemeinschaft mit der Versammlung der Heiligen im Himmel.
Diese Einheit übersteigt jede psychologische, rassische, sozio-politische oder kulturelle Einheit. Sie ist die Gemeinschaft des Heiligen Geistes, welcher die zerstreuten Kinder Gottes sammelt. "

Wie weit weg ist das von dem Gerede der sogenannten ´Kirche von unten`, der Basisgemeinden und des sogenannten Netzwerkes.

Was bleibt vom falschen Pathos, mit dem speziell bei uns in Deutschland immer wieder die sogenannte Ökumene mit den Evangelischen beschworen wird, wenn man im Dokument über die apostolische Sukzession liest:

" Der Dienst des Bischofs erschöpft sich nicht in einer taktischen oder rein praktischen Funktion (weil es eben einen Vorsitzenden geben muß), sondern ist organische Funktion. Der Bischof empfängt die Gabe der bischöflichen Gnade im Sakrament der Weihe, welche durch die Bischöfe vollzogen wird, die ihrerseits diese Gabe empfangen haben, weil es eine ununterbrochene Nachfolge bischöflicher Handauflegung gibt, die bei den heiligen Aposteln begonnen hat. Deshalb kann in seiner Kirche in Wirklichkeit immer nur unter seinem Vorsitz oder dem Vorsitz eines mit ihm in Gemeinschaft stehenden Priesters gefeiert werden. "

Vielleicht kann ich noch etwas herausnehmen, nämlich die lange, alte Streitfrage der heiligen Eucharistie, genauer: des Augenblickes der Verwandlung der Gaben. Das sagte der Westen, und lange war das ja in unserer Sakramentaltheologie auch so festgefügt, daß der Priester, wenn er das Brot nahm und die heiligen Worte darüber sprach, die Worte der Memoria, daß sich in diesem Augenblick das Brot in den Leib und der Wein in das Blut Christi verwandelten. Und man hatte leicht die Tendenz, im Priester den zu sehen, der kraft göttlicher Vollmacht diese Verwandlung bewerkstelligt.

Ganz anders im Osten:
Man stelle sich einmal die Feier einer Chrysostomus-Liturgie vor:

Die Christen schauen auf die geschlossene Bilderwand, sehen dort das in die Fläche gebannte Heil des himmlischen Jerusalem und hören mit den Ohren die laut gesungenen Worte der Memoria. Der Priester singt diese Worte, aber erst danach, in der Epiklese, ruft er den Heiligen Geist herab, dieser möge nun die Gaben in den Leib und das Blut Christi verwandeln. Die Streitfrage: Was ist denn nun richtig ? Handelt der Priester kraft eigener Vollmacht oder ruft er den Heiligen Geist herab ? Was sollen dann die gesungenen Worte ?

Nach der gemeinsamen östlichen und westlichen ursprünglichen Tradition stellen die über die Gaben gesungenen Worte oder das gesprochene Wort die letzte Form der Aussonderung dieser Gaben von allen anderen Gaben dar. Die ´Memoria`, die gesprochen oder gesungen wird, ist das Zeichen der letzten Entnahme dieser Gaben aus aller Profanität. Dann aber erst wird der Heilige Geist über sie herabgerufen. Das gemeinsame Dokument stellt eindeutig fest:

Der Konsekrator der heiligen Gaben ist der Heilige Geist. Der Priester ist das Instrument, kraft seiner Weihe, den Heiligen Geist herabzurufen. Aber der Konsekrator ist der Heilige Geist.

Nach all dem könnte man allzuleicht der Illusion verfallen, nur noch Gemeinsamkeiten zwischen Ost und West zu sehen. Und eine solche Euphorie kann man ja tatsächlich häufig feststellen. Man hört dann etwa: " Es sind doch dieselben Sakramente, dieselbe apostolische Sukzession, das gleiche Weihepriestertum, die gleiche Marienverehrung und das gleiche Glaubensbekenntnis. Bald kommt die Einheit. "

Hier sind die Gesprächspartner aus dem christlichen Osten viel nüchtener und stellen der westlichen Kirche ihre kritischen Fragen: Etwa zu den Sakramenten: Welche Sakramente habt ihr denn ? Wie verwaltet ihr diese ? Warum sind Taufe, Firmung und Eucharistie nur bei der Erwachsenentaufe wieder zur Einheit geworden ? Wißt ihr nicht, daß nur der, der den Heiligen Geist empfangen hat, vollgültig als Mitglied der Kirche die Eucharistie mitfeiern und empfangen kann ?

Obwohl ihr bei der Spendung der Kindertaufe auch eine Krisamsalbung vorseht, seit ihr, seit karolingischer Zeit, an dieser Stelle gar nicht zum vollen Sakrament der Firmung vorgestoßen, weil ihr euren Rechtsgepflogenheiten mehr Raum gabt als dem Mysterium der Kirche, das uns gemeinsam zu hüten aufgegeben ist.

Wie verwaltet ihr, so fragt der christliche Osten weiter, das Sakrament der Firmung ? Seit ihr das Glaubensbekenntnis durch das ´Filioque`, daß der Geist auch vom Sohne ausgeht, verändert habt, ohne uns zu fragen, haben wir euch gegenüber den Verdacht, daß in eurem kirchlichen Bewußtsein der Heilige Geist kaum noch Person, sondern eher eine Gabe Gottes an den Menschen darstellt, die ihn stärken soll. Der Heilige Geist also eine Sache, ein Geschenk, eine Gabe, vielleicht des Vaters und des Sohnes. Völlig aus eurem Bewußtsein geschwunden ist aber, daß der Heilige Geist Person, nämlich die dritte göttliche Person ist.

Wenn der Westen, so stellt der christliche Osten fest, im nicäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis singt: "Qui a patre filioque procedit", "der vom Vater und vom Sohn ausgeht", hält er dies für das Glaubensbekenntnis der Gesamtkirche und denkt sich nicht viel dabei. Für den Osten aber wirkt dieser Gesang wie eine Wunde. Man fragt sich, wie die römische Kirche das gemeinsame Glaubensbekenntnis, das auf einem ökumenischen Konzil festgelegt wurde, im Mittelalter einseitig verändern konnte, es aber trotzdem als ökumenisch ausgibt. Wie konnte es geschehen, so fragt der Osten, daß der erwüdige Text, der für die Konzilsväter ein Zitat des Johannes-Evangeliums war - "Qui a patre procedit", "der vom Vater ausgeht", sagt Jesus über den Heiligen Geist in Joh 15:26 - einseitig verändert wurde. Viel zuwenig werde das Ausgehen des Heiligen Geistes vom Vater allein, und seine Sendung in die Welt durch den Sohn unterschieden. Das Ausgehen des Heiligen Geistes vom Vater allein im innertrinitarischen Hervorgehen ist für den Osten so wichtig, weil er ja darin die uneingeschränkte Personalität des Heiligen Geistes garantiert sieht und dadurch erst die Gewalt der intertrinitarischen Bewegung und der gegenseitigen Durchdringung der drei göttlichen Personen. Jede Andeutung, den Heiligen Geist im Sinne einer Gabe zu verstehen und damit seine volle Personalität zu schmälern, muß dem christlichen Osten als Verrat erscheinen. Denn der Osten bewahrte die frühchristliche Überzeugung, daß die Christen bei einer Taufe und der damit verbundenen Firmung den Heiligen Geist in seinen ungeschaffenen Energien empfangen, der in ihnen Wohnstatt nimmt. Dadurch nimmt der Heilige Geist selbst Besitz vom einzelnen Christen und wird in ihm zum unablässigen Beter. "Wir wissen nicht, was wir beten sollen", sagt der Heilige Paulus im Römerbrief "aber der Geist tritt zu uns ein mit unaussprechlichem Seufzen" das heißt, wir sind nicht mehr passiv Erwartende, die flehen, sondern aktiv Beteiligte am Handeln des Heiligen Geistes.

In der westlichen Lehre dagegen sieht der Osten die große Gefahr, den Heiligen Geist zu einer geschaffenen Gnade zu erklären, zu einer göttlich eingerichteten, aber für uns faßbar gemachten Kraft. So fürchtet der Osten, daß in dem Augenblick wo in der Kirche des Westens das Wissen um die Person und die Einwohnung des Heiligen Geistes im einzelnen Menschen verlorengeht, im letzten alles verloren ist. Übrig bleibt ein ferner trinitarischer Gott und ein irdischer Mensch, dem von diesem Gott zwar geholfen wird, der aber so agiert, als sei er in sich ein reiner Selbststand.

Dann fragt der Osten weiter:Wie steht es um eure neue Firmformel, die da lautet: "Sei besiegelt durch die Gabe Gottes,den heiligen Geist" ?

Das. so sagt der Osten,ist in unseren Augen fast eine Häresie;denn der heilige Geist ist in diesem Sinne nicht eine Gabe Gottes, weil er selbst göttliche Person und Gott ist. Unsere Firmformel lautet,so unterstreicht der Osten: "Siegel der Gabe des Heiligen Geistes, Amen", das heißt, der Mensch wird besiegelt mit den ungeschaffenen Energien der dritten göttlichen Person, des Heiligen Geistes, die sich in den Menschen ergießen und ihn zur Stätte der Einwohnung machen.

Wie steht es, fragt der Osten dann weiter, mit eurer Marienverehrung ? Warum macht ihr daraus Dogmen ? Obwohl wir den reichsten, auf Christus bezogenen Strom des Marienlobes hüten, habt ihr uns niemals gefragt.

Auch sagt der Osten, beim Sakrament des Weihepriestertums können wir nicht aufhören, euch zu fragen, warum ihr, wie ihr euch ausdrückt, rollenverunsichert seid. Wißt ihr nicht, daß ihr in die Besitznahme durch den Herrn hineingeholt und so christusförmig geworden seid, wißt ihr nicht, daß, wenn ihr die heilige Handlung beginnt, ihr Christus versinnbildet ?

Was soll, so fragt der christliche Osten in diesem Zusammenhang weiter, euer Gerede vom Priestertum der Frau ? Das Priesteramt, so stellt er fest, ist ein sakramentales Amt, das wie eine Ikone Christus vergegenwärtigt. So wie Christus der neue Adam ist, so ist es das besondere Amt der Frau, Maria, der neuen Eva, der Fürsprecherin bei ihrem hohenpriesterlichen Sohn, nachzueifern, so wie sich das in der Ikone der Deesis ausdrückt.

Aber werfen wir zum Schluß noch einen Blick auf die Liturgie sowie den Vollzug des Gebetes.

Für alle Gläubigen im Osten ist das Gebet immer ein Gebet der ganzen Kirche geblieben, das sich nie in Privatformen oder vom Stundengebet losgelöste Andachtsformen ausgebildet hat. Es mündet ein in die eucharistische liturgie, diese mündet aus in das Stundengebet gemäß dem Psalmwort: "Siebenmal am Tag will ich Dir lobsingen" (Psalm 118, 164). Dieses Gebet ist dem ganzen Volk bis heute zu eigen und war nie, wie im Westen, nur dem Priester- oder Mönchsstand vorbehalten.

Dadurch blieb bis heute die rhytmische Struktur, die den Tag in die Gezeiten des Lichtes einteilt, erhalten, aber auch die Struktur des großen lichtrhythmus im Ablauf des Jahres, die ganz von den Festen der Kirche geprägt ist. Das, was die Mutterkirche Jerusalem allen Gläubigen geschenkt hat, das Kirchenjahr in der Nachbildung des Lebens Christi vom Osterfest her im Ablauf jeweils eines Jahres sowie die Feste der Heiligen, wurde im Osten aufs Innigste bewahrt und nicht wie im Westenzugunsten einer abstrahierenden buchhalterischen Zählweise nach dem soundsovielten Sonntag im Jahreskreis aufgegeben. Damit, so fürchtet man im Osten, entsakralisiert der Westen die Zeit, so wie er ja bereits den Raum entsakralisiert hat, indem er aus der im Dunkel des Kirchengebäudes vollzogenen Mysterienfeier Massenveranstaltungen in Stadien gemacht hat.

Denn gerade hier, im liturgischen Bereich, stellt uns der christliche Osten - fassungslos davor, daß die römische Kirche ihre Identität nahezu völlig verloren hat - ganz besonders gezielt seine unseren eigenen Glauben aufrüttelnden Fragen. Trotz, oder vielleicht gerade wegen all eurer liturgischen Reformen, so hält er uns vor, leidet ihr an einer liturgischen Verkümmerung, weil ihr in immer neuen Variationen das liturgische Vermächtnis auf den heutigen Menschen hin aktualisieren möchtet, die Eucharistiefeier der Kirche, ihr größtes Erbe in Ost und West, unter einem bloßen Mahlgedenken zur reinen Feier der Selbstdarstellung degradiert. Der Mensch soll sich eurer Meinung nach selbst im Gottesdienst darstellen, in seinen täglichen Nöten und Ängsten, dessen Feier dann zu einer Gemeinsamkeit im Wissen um die Nähe Jesu führen soll. Entscheidend scheint euch zu sein, daß die Liturgie bei den Menschen ´ankommt`, wobei ihr besonders auf das aktive Mittun der Anwesenden Wert zu legen scheint. Diese sollen, wie ihr es ausdrückt, ´Aktivitäten entwickeln, sich selbst einbringen` und in einer Art Selbstbespiegelung dabei vor allem sich selbst und ihre Probleme darstellen.

Eucharistie und Kommunion werden dann weithin zu Zeichen dieser neuen Gemeinschaft. Brot und Wein werden zum Symbol der Übereinstimmung vieler, so zu handeln, wie Jesus gehandelt hat.

Wie verräterisch ist schon allein eure Sprache; denn bereits die neue Bezeichnung ´Eucharistiefeier` statt ´Meßopfer` deutet an, daß ihr das eigentliche aus dem Blick zu verlieren droht. So ist es nur folgerichtig und bezeichnend, daß in eurer offiziellen deutschen Übersetzung des neuen Meßbuches, das im lateinischen ganz eindeutige Wort "offerimus" abschwächend mit "wir bringen vor dein Angesicht" wiedergegeben ist.

Habt ihr vergessen, so mahnt uns der christliche Osten, daß die Liturgie seit Urbeginn Opfer des Neuen Bundes, Dienst vor Gott und himmlische Verehrung der göttlichen Dreifaltigkeit, also Kultfeier ist ?

Wie konntet ihr übersehen, daß sich in der Feier der Liturgie das ganze Heilswerk Christi aktualisiert und in jeder nur möglichen Form sinnenhaft vergegenwärtigt ? Dabei ist es doch Ost und West gemeinsam, daß die Liturgie seit dem Heimgang Christi zum Vater bis zu seiner Widerkunft die eigentliche Lebensdimension unserer Endzeit ist und daß sich in jeder Liturgie ´repraesentatio`, Gegenwärtigsetzung der Heilsgeheimnisse, vollzieht. Diese ereignen sich in jeder Feier erneut, indem unsere menschliche Zeit in eine liturgische verwandelt wird, die uns Teilnehmer zusammen mit den unsichtbar anwesenden himmlischen Heerscharen samt allen Verstorbenen und Heiligen ein liturgisches ´Heute` erleben läßt. Wenn wir also etwa am Osterfest mit der Kirche beten: "Heute jubelt und freut sich die ganze Schöpfung" oder am Karfreitag "heute wird ans Holz gehängt, der die Erde ans Gewässer gehängt hat" oder am Heiligen Abend "heute gebiert die Jungfrau den über allen Wesen Seienden", so ist dieses "heute" keine poetische Floskel, sondern ein wirkliches "Heute". Es hat allerdings mit der täglich wiederkehrenden Zeit nichts zu tun. Dieses liturgische "Heute" tritt als eine neue Wirklichkeit an die Stelle unserer alltäglichen Zeit, heilt die unheile Zeit dieser Welt, verwandelt sie zu liturgischen Zeit, die wir, Lebende und Tote, schon jetzt gemeinsam in einer verklärten Zeit und Welt erleben. In der Liturgie steigt der Himmel eben auf die Erde hinab, Himmel und Erde berühren sich.

Aus diesem Wissen heraus betet die Ostkirche vor jeder Präfation, wenn Brot und Wein in feierlicher Prozession durch die Kirche zum Altar gebracht werden: "Auf geheimnisvolle Weise stellen wir die Cherubim dar und singen der Lebenspendenden Dreiheit den Lobgesang des Dreimal-Heilig. Alle Sorgen dieser Welt lasset uns jetzt ablegen, um zu empfangen den König des Alls, den unsichtbar geleiten die Scharen der speertragenden Engel. Halleluja, halleluja." Wenn der Priester dann anschließend den mit dem siebenarmigen Leuchter geschmückten Altarraum des neuen Jerusalem verläßt und mit dem Weihrauchfaß alles Volk umschreitet, so bedeutet diese Incensierung nicht bloß Entsühnung der Gemeinde, sondern vor allem Einbeziehung aller in das Heilsgeheimnis, auch aller, die vor uns waren, in die ´communia sanctorum`, die Gemeinschaft der Heiligen.

Den König des Alls umgeben schließlich, wenn danach die Gaben durch den Heiligen Geist auf dem Altar verwandelt werden, auch wirklich alle: Lebende und Tote, sichtbare und unsichtbare Welt - ein wahrhaft kosmisches Ereignis !

Warum vergeßt ihr, so erinnert uns der Osten, daß auch ihr selbst in diesem Heilszusammenhang steht. Nehmt beispielsweise nur Anordnungen und Bildprogramm eurer alten Kirchen, etwa des Kölner Domchores: Dort fanden sich früher, links und rechts vom Dreikönigsschrein, über den Häuptern der im Chorgestühl sitzenden Domherren große Reliquienschränke, darüber die ebenfalls mit Reliquien gezierten Pfeilerfiguren der 12 Apostel, Christus und Maria als östlichste Pfeilerfiguren umstehend. Und darüber in den großen Glasfenstern die Könige und Propheten des Alten Bundes. So versammelt sich dort also um den Altar das gesamte himmlische Jerusalem: mit der streitenden Kirche der Weltzeit, dem Domkapitel, ist auch Maria unter der Apostelschar pfingstlich präsent, aber es sind auch die Heiligen Kölns und die Heiligen Drei Könige Zeugen der eucharistischen Epiphanie.

Communio sanctorum beispielsweise auch im Chor der Kölner Jesuitenkirche Mariä Himmelfahrt. Während dort unter dem Altar in der Gruft die Gebeine der verstorbenen Jesuiten ruhen, sind die Reliquien der Heiligen - die Knochen ein wenig makaber zusammengesetzt zu Weinstöcken - über ihnen in Wandreliquiaren erhoben. Auf diese Art umranken sie den lebendigen Weinstock, die Eucharistie im Hochaltar - sinnfällig noch einmal unterstrichen durch das festlichste Meßgewand des dortigen Kirchenschatzes, das Christus als wahren Weinstock zeigt.

Immer wieder also, bis heute, im Osten wie im Westen, die Heilsgewißheit in den objektiven Formen der Liturgie: Da ist eine Einheit zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt, Lebenden und Verstorbenen. In der Liturgie dürfen wir alle den Thron des Lammes umstehen.

Wir müssen allerdings verstehen, daß Liturgie und das Wesen der christlichen Botschaft nicht in bloßer Mitmenschlichkeit und Moral bestehen, so wichtig dies auch ist, sondern darin, daß wir durch die Menschwerdung des Wortes, den Tod und die Auferstehung Christi sowie die Sakramente herausgeholt sind aus der Verlorenheit des menschlichen Daseins und die Strahlen des unerschaffenen Taborlichtes schon zu uns dringen; denn auch für uns gilt, was der Apostel Paulus im zweiten Korintherbrief 3:18 sagt:

" Wir alle,
die wir mit unverhülltem Antlitz die Herrlichkeit des Herrn widerspiegeln, werden verklärt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
und zwar durch den Geist des Herrn. "

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Prof.Dr.Mikliss de Dolega
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Datum der letzten Aenderung: Fest der Hl.Moenchsvaeter GAVRIIL von Lesnowo und PROCHOR von Pschina 15.1.1999